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Dresdner Nachrichten : 06.07.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188807061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880706
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880706
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-07
- Tag 1888-07-06
-
Monat
1888-07
-
Jahr
1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.07.1888
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Nacht. Telegramme. Mur In kinkm Lbetle d«r Aiiklaie.» K«»en>,aa»n. ». gut«. Der «Sntg unl> dir «üntai» von Lachic» tlkftr» uiorarn «dend hier et«. Am Vahnliosc iiierden dir Hude« «iiille «uni Ndntnodoare und de« M »litte- den, de« «üiliudhaiile« euivtiinaen. Aut der Unlict nach de»» Abtleiae- auartie» Lchlub «maitriidor,, wer den «ardehularen e»korliren. Am 7. d, »vir» et» Ausnua »ach kre- dertt«b«rn »ulernuunnein an» 8. d. ttttdei et» Diner beim König a»t Schlot! Bernswrit Halt, ivorant iUd ler der Idee veim «ronvrtnze» etn- genomme» wird. Am n. d. erfolgt btt Wetierretie nach Lchwede». Jahrgang. Aufl. 46,000 Exempl. ^.sM^s'ui si^snsr Xsltsrs: «mptielilk mit «inrnntio völliger Ikoinl>eitu.<tt:te, L k lt.-tN?f.. inUi-dinäin: billiger v.». Lülm, Srcsdk,, 41.. NkiiestcBiirsrii-relegniiniite. >! ondo » , t>. stnii. Itormittaa». Ilatiener W,:r>. Törtc» is,»-, Spanier 7e.u.'. ttgypior Rutil» 97.K7, ruaidaidc» 7,--»:. «krie Lä.da. dakr Sdare »eiiirai- Vaiific :»,!>(,, Ij.-iuinnt »rnlral IU7,»", Viiliooukec ÖS,87. Siriii». giiii. tlnetretd«,»., wetzen unprraud.. taco !«i0—N>7. pr. Iuti-Aua. It!7,ttN. Lrp,-Ort. tittt.W. »io„g,„ unni. taev tt? > »tunutt ILj.!,». Septdr.-Lci. I-.ij.k,», tvaunncrtchr, v»ie> Iveo II? ira. Utvbol »ttdta. pcrguli >7M, Zcpt.. tSctobrr tii.oo. Svitlin-. unüciand., lueu otnie stad !,in- !->.««,, 7in tichtto, Anit.-Septl-,. 7arr Pctrutenm locu verzollt >1,27. Dresden. ^LwesHiLLr-vöcksn, nollvnv 8tliftlk0«i;livn, K rn billjjiaton bicbrilcprsjgen. Z HV. »I viLlei'.S Mmi-Iet». ^ 8alm, - II. l'lilKo-^li^llt, Lpvoia1-I?t»br»k ssoprü^tor uu,I ^umiulrlor ^iv^ol-, 1'riokot- Vvrtiokjui»»- ulul elia> tion flauen d. vn., Kait2l.'rütr. 17. xlrl: vneftclon, ^1arien8tr. 8. N /5ur s<6fN!Iikvn I!on< !ltm>x ^u>vn!>l v«.ii 8iz.'i,ir - tt?4>.i1»I"l»6n in ^inlr^ 4^ - .MKKjnz- unil Ivui-for. t»"vdio ull< r <ir»Unn.'«'k, 4Hiiiidf»rr1il4enrpel N >, uni luilt »i-ll /ur vi» VZvdivir.'- ^ j A^oäor iVrt. l»'-r,tou-. W , W lesLsr-WLLren-LxsciLlitLt! § ! Xvulieitei» in Unmvn-I'n«':!»«», I'Iiutotziilj>tu«-ä.Iliums vtc.! 88 It>i-i»-^ etil»,!. ^ Lsnauu-S »ückiKer,'^'7^!'L!!i? ; Vrvsävnvr VvrnivkvIunK8-LN8lM von OM SMlAvr, l—3. Nr. 188. s Kaiser Wilhelms Neise; Floquct, Wahlfälichimge» und Hili,i»zw>rtl>lch>itt. >?vllinchlichtcii, !6»>r simszig Jahren, Evc»n;eliiche svi'lisilinS- nesellichast, sVerieiikvlonie». <iienchtc-vcrhandl»»aen. ^reitttsi, i». «eranlwortlicher Nedakteur tiir PvlitlsthcS vr. Emil Bterev ln Dresden. Flvliucl lieliandelle seine v>>!'vllill>>t>lschen Gee,ner aus^ lhtel- iichiilchsle. Er wühle gen,in, wie inan inil dieser Svrle vvir Pvli- >n der triudaeliraste seiner Wenn Kaiser Wilhelm in den nächsten Monaten alle die Neisen macht, die ihm seht als Vorhaben zulieichrieben werde», so wird er ein nrvhes Stück Europas sehen. Die Reisen stehen in ihren Einzelheiten noch nicht fest. Als sicher darf man den Besuch am Pclcrsburaer Hofe, sowie eine Beaeanuna mit den Monarchen Oesterreichs und Italiens in deren Gebieten annchmcn. Wahr scheinlich verbindet sich damit bei dem Prinz-Reaenten von Bapern ein Besuch, der sich durch die Anwesenheit der Köniae und Grob- Herzoge zu einem deutschen Hürslentag erweitert. Die Thcilnahmc dcS Kaisers an den Manövern einzelner Armeecorps, man nennt das kvnistl. sächsische, das brandenbnrgtsche und die prcubischen Garden, schiebt sich dazwischen ein; sie ist selbstverständlich, denn der oberste Kriegsherr wird es mit der jährlichen Besichtigung von Theilcn des ReichShcers ebenso gewissenhaft nehmen ivie sein Groh- vatcr. Im Bvrdergrl>ndc aller dieser verschiedenen Rcisepläne steht zunächst der Besuch am Zarenhose. Man weih icht, das; Kauer Wilhelm dabei nicht vom Reichskanzler Ziirslen Bismarck selbst, wohl aber von dessen Sohne, dem Minister Grasen Herbert Bis marck, begleitet sein wird. Die Begegnung der Kaiser Russlands und Deutschlands soll nach der einen Lesart auf hoher Sec er folgen: der Zar fährt seinem erlauchten Verwandten ein weites Stück im finnischen Meerbusen entgegen. Nach der anderen An gabe landet Kaiser Wilhelm in Finnland, begrübt de» Zaren ans dessen dortiger neuer Svminccbesihung Kincnc und seht dann mit ihm gemeinsam die Reise zu Schiss »ach Peterhot, schlieblich nach Petersburg »ort. Aus russischem Boden wird der deulsche Kaiser 4 Tage weilen, wahrscheinlich vom l8. bis 22. Juli, doch gilt es als wahrscheinlich, dab in diesen Anordnungen noch Acirdcrungcn eintrctc» oder das; vorläufig ganz absichtlich falsche Angaben über Ort und Zeit ausgeslreut weiden, um die Nihilisten, denen ja "Alles zuzutrauen, ilrezufiihren. Ueber die politische Bedeutung dieser Kaiscrbegcgnuug ist nicht mehr viel Neues zu sagen. Sie ist inehr j 'h' als eine blvbc Handlung fürstlicher.Höflichkeit: sie kann andererseits >, unmöglich die Tragweite haben, die Politik Dculschlanos in gänz lich andere Bahnen zu leiten. Jur jeden denkenden "Menschen sollte es ausgeschlosscn sein, dab ein Jiirst, der bei seiner Thron besteigung in der denkbar entschiedensten Weise sein Iesihalten an der bisher vcrkvlglen ',vriedcnSPvlitik erklärt und gelobt hat „in deutscher Treue" die Bundcsgenossenschaft mit Oesterreich pflegen zu wollen, nicht vier Wochen später sich eines "Andern besinnt. Kaiser Wilhelm bringt das Bündnis; mit Oesterreich unversehrt aus dem Zarenreiche zurück. Sollte die Lreundschatl zwischen Berlin und Petersburg auch nicht wieder die volle „Thurinhöhe" früherer Zeiten erreichen, so tritt an Stelle des Misstrauens der legten Jahre das im Interesse beider Nachbarreiche nvthwendige volle Vertrauen. Und dieses wird eine "Annäherung Russtands an Deutschlands Bundesgenosse», an Oesterreich, um so sicherer bewirken jcmehr — wofür manches "Anzeichen spricht — Rubland die Wege seiner isolirten und gewaltthätigeu Politik verlassend, wieder aus den Standpunkt des europäische» Vertragsrechts zunickkchrt. Ter Bestand des Ministeriums Floauet ist bis ;um Oktober gesichert. Dielen Dienst haben ihm die gemässigten Republikaner, die Opportunisten, wider Wille» geleistet. Die Stellung FloguctS war in den legten Wochen ziemlich wackelig geworden. Die Monarchisten, getreu ihrer Taktik. ,edcü Ministerium zu Falle zu bringen — ein radikales mit Hilfe der Gemässigten, ein ge mässigtes mit Hille der Radikalen — hatten die Wahl einer Budget- commsisivn durchgeseht, in welcher die Regierung nur st "Anhänger beias;. Ter Senat beschloh gleichzeitig, die Regierung wegen eines schimpslichen Vorgangs zu tadeln. In Carcassonne hatte der radi kale Bürgermeister sich grober Wahlfälschungen schuldig gemacht und war zu l Monat Gesängnib verurlheilt worden. Da er sich Icok^mclilsachcr Mahnungen des Staatsanwalts nicht zur Verbühnng der Strafe meldete, wurde ein Verbatlsbeschl gegen ihn ausgescr- ligt. Ter Bürgermeister schuhte nun cm HalSleiden, Braune, vor. Ta jedoch die Gerichtsärztc dies als Flausen erklärten, wurde ec verhaftet. Was lhat nun der Präfekt, ebenfalls ein der Regierung lehr ergebener radikaler Parteigänger? Schon vorher hatte er den Bürgermeister, trotz dessen Wahlfälschungen, mehrfach ausgezeichnet: nach seiner Verhaftung besuchte er ihn ausfällig im Gclängnisse und beide Kumpane rauchten dort, dab cs eine Lust war — was bei einem angeblich Halskrausen aus eine Verhöhnung der Justiz hinauslief. Ja, noch mehr, der Juslizminister fand cs für ange messen, den Staatsanwalt, der gegen den anrüchigen Bürgermeister doch nur seine Schuldiakeit gcthan hatte, zu mabregeln. Klarer konnte doch nicht dem Volke gesagt werden, dab in Frankreich die Justiz eine wächserne Nase hat und dab grobe Verbrechen, wie tikern umzuspmigen hat. E> ist auch Sache ganz sicher. "Auch hier hat er nichts von Leuten zu be fürchten, die es über kleinliche "Anlause znm Widerspruch nicht hiuausl» ingen. Den Gemässigten ist es bei ihcer Opposition selbst gar nicht recht wohl zu Mnlhe Ihre "Angüsse aus das Budget sind io verlogen wie nur möglich. Sie laoeln an dem Staats hauShalleuiwurse des radikalen Ministeriums gerade TaS, was ihnen, als sie »och selbst am Ruder waren und ihre sogen. Maals Haushalte einbrachlen, aui's Bitterste vorgeworscu wurde: de» Mangel au Sparsamkeit, die Veischlcuderung der öffentlichen Mittel, die unsolide Finanzwlrthichast. Das Budget der sranzö- sischen Republik ist, mag es von einem radikale» oder einem ge mässigten Ministerium eingcbrachi werden, nur Blendwerl der Hölle. Einen gröberen Fmnn.sichwindel bat man noch nirgends erlebt. Keine Zaser hält eine eriiitha'le Prü'ung ans. Jede ist arn'S Geradcwohl willkürlich amgciiellt Nicht eine schulst bor Ucherschceiliingcn, li beUcagnnge». künstliche Grnpnicnngen und was cs sonst »och irtr Kunstsluckchcn gickst, nm eine bodenlos lieder liehe Finanzbecwallnng zu verschleiern und ans einem ktaie». festen Voranschlag der Gcidwilllpchait eines Stacus cm Fantasicgebitdc z» mache». "Auch die Radikale» niiternehmen nicht de» mindesten Veiinch z» diiichgcciicnde» Fmanzresormen, nachdem sie sich darnach den Hals wund geschrieen hatten, als sie noch nicht in der Regie rung sahen. Es ist daher auch die blanle Henchelei, wenn jetzt die Gemahnsten a» dem Pepn.albclicn Bildgelennvurse tadeln, das; er keine» Vorschlag zur Herstellung des Gleichgewichts enlhalle; als ob sie je einen solchen gehalst hätten! Selbst wenn aber auch eine pio;eninalc Ettnchnttsstciiec und eine viogcessive Emkonnm-nsteiier boigcschlagcn würden — das riesige Loch, welches die Verschwen dung der Regierung und die Habstickst der Tepntirten in die Finanzen des Landes wrlwähreiid reihe», vermöchten sie doch nicht zu stopfen. Das letzte ehrliche Budget hatte Thiers aufgestellt. Er führte emcn feste» TilgnngSvla» der Staatsschulden durch, kcmasz die Ansaaben »ach den Einnahmen, rechnete mit wirklichen Werihcn und nicht mit cingchildcsten Ziffern und erzielte damit das sinau- zielle Gleichgewicht. Dann icstgte Freycinet, der als Fmanzininislcr die bekannten klebereinkünste mit den tt groben Enenhahnevm- pagnieeii cstnchlos; und viele Milliarde» znm Bau von Eisenbahnen, Slrahen, Kanälen und Häsen answars. Diese Milliarde» sind ohne jede Eontrnle verausgabt worden. "An ihnen haben sich die revulstika- nischen "Regieruilgsmänner und Abgeordnete, ohne Unterschied der Partei, um die Wette bereichert. Iezu eben best,achte ein Akt.en- llntemehmcn, wodurch dem Slaalslmdaet eine jährliche Belastung von 2'/e Mill. zmällt süc die garantitten Zmse» eines pcojekiitten .Haien- und Bahnbaues, der aber niemals aiisgcttlhr! wurde. Das "Aktienkapital, dessen Zinsen die Kammer gewäluleistrst hatte ^ war in die Taschen der Parhimenlarnchen Gründer geflossen. So ist die eonsolidirtc Slaattachuld nm Milliarden angcsthwollen, die schwebende Schuld sfr migeznhll, die Scparatkassen (für Wegc- und Schulbauten, Zinsgaimttieen der Babucn und Häsena.nlageitt ent ziehen sich jeder Eonirole. Warum sollen daher jcstst die Gemähigle» das radikale Ministerium stürzen ? Sic wüssten doch nichts mit 'hrem 2>"ge aiiziikangen, denn sie könnien doch mir ein Budget ein- briiigeii, daS am schwindelbastcii Unterlagen beruhte Sie selbst haben diese unsoliden Zustände herbeigeilihrl. Standard" wird nus Pclersbnrg gcmelde!: einer bevorstehenden Verbindung einer .ttz .. Wahlfälschungen, des Schutzes der Negierung, fa der Belohnung sicher sind, sobald sic nur »n Interesse der gerade im Besitz der Staatsgewalt befindlichen Partei pcrlllst werden. Aus dem Tadel, den der Senat wegen dieser skandglösen Vorgänge aussprach, machte sich weder der Ministerpräsident, noch der Jnstizminister das Min deste. Als dann in der Dcputirtenkammcr der gemässigte Abge ordnete de la Berge den sehr verständigen Gesetzentwurf einbrachte, dab Personen, die wegen Wahlfälschungen bestraft worden sind, für alle öffentlichen Acmtcr nicht wählbar sein sollen, wagte er nicht einmal die Dringlichkeit dafür zu verlangen. Floquet setzte sich ausis hode Pferd: in einem Jahre seien nur 7 Verurtheilungen wegen Wahlfälschungen erfolgt; wolle man rin neues Gesetz zum Schutze der Abstimmungen machen, so wecke man den Glauben, als lei in Frankreich das Stimmrecht bestechlich. Trotzdem lieg sich der frühere Minister des Arnhem, Flourens, nicht abhalten, noch ganz besonders die Wahliälschung in Carcassonne zur Sprache zu bringen: die Regierung erhielt aber, obwohl sie diese schmutzige Geschichte zu vertbciblgcn den traurigen Muth hatte, ein glänzendcS sie " ' Neneftc Telegramme der „Tresvnc Nackr." vom ö». Juli. Berlin. Ter König und die Königin von Sachsen sind Mittags >' ä Ulir iner cmg'stiossen mW vom Kauer sowie dem Erb prinzen und der Erbprnizettin von Memmgen auf dem Anbaltcr Bahnhist begrübt woiden Zum Enipmnge waren lerner zugegen: Der sächi. Gesandte Gcm Hobcitthal mit de» übrigen "Mitgliedern der Gc> indlschan. 'ammiliche Isicc anshälttichc leck,suche Offiziere, der Gonvcinem und der Polizeipräsident. Der Kaiser geleitete die sächsischen Mnsesläle» nach den, Schlosse, wo dicsclben in den König!. Gemächern Abstesgcänmlicc nahmen. Im Schlosse fand alsbald nacb der Anlnntt Tciciinec statt. Nach "Amhebmig der Tatet geleitete der Kaiier die erlauchten Gäste nach dem Marmor- palaiS in Potsdam zu» Kaiiecin. "Abends kehre» die säcist. Maje stäten nach Berlin zurück. Tie Weiterreise ecsvlgk morgen früh über Warnemünde nach Kopenhagen. Bei der "Ankuntt der sächi. Majestäten war zahlreiches Publikum aus dem Bahnhole versam melt, welches die Herrscliaiten imi lebhaften Hochlilicii bcgrüssie. Ter Kaiser sühne die Königin von Sachsen, welche einen präch tigen Straus; tteirvther Rost-» trug, in den Wartcialon. Der Kaiser war bereits >rüh nach Pcrlin gekommen und hatte den Vorlrag des JuslizniimslcrS Tr. Fncdberg entaegcnacnommcn, hieraus dem Thwnratbe Präsidirt, an welchem der Reichskanzler und daS gc- sammlc Ministem»» theiliiahmen und daraus mil dem Reichs kanzler cvnscrilt, den Gesandten in Rio Graten Dönhoff, den neuen Minister Herrsnrth und die niederländische Gesandtschaft empfangen, welche die Glückwünsche ihres Souveräns zur Thronbesteigung überbrachte. — Ter evangelische Lbcrkirchenialh richtete eine Hn!- digungsndrcssc an den Kaiser anlässiich der Thronbesteigung und die damit verbundene Uebernahmc des obersten Kircheiircgimeiites London. Dem... Es wird hier viel von Schwester des deutschen Kaisers mit dem Gr» pm'lcm Thronfolger gesprochen. Der Zar hätte dem Plane zagest mimt. Der „«Stan dard" fügt hinzu, Fürst Bismarck ici eincm wichen Plane immer geneigt gewesen mW dies wäre auch der Hanptgrnnb gegen den Heimthspla» dcS Baltenbcrgers gewesen. ^ Tie Berliner Börse ietzlc >eii ein, spater trat jedoch in Folge von Reolisirmigen empsindliche "Ahicliwächnng ein. Tic siicn- Iliicmigcn wiirdea »nt der bebvntehenden "Abr.jsc der grnpcn Spc- kiilanten in Verbindung gebracht Tec Schinp ivar wieder iestcr, die !)>acbhöc!e ruhig. Tvekulative "Banken setzten mit holi.ii Eonrsen ein, würben dann aber ziemlich stark angebolen. Dcutt-He Bahnen ivarcii an>a»gs gut gcst igt. doch ül'erwog ipater auch liier dasAn- gehrik. Lcsierielchiiche Bahnen vermochten die "Aniangscourie gleich- falls nicht zu hehanvlen. Fremde Renten wacen meist bchanbtct, das An zebot betca> liier bvriieluiiiicb Runen. Berg werke waren rückgängig a»' stattttRhe Nachweise iiber den Eiienvcrkchr Dcnttich- lands. Im Kassapertebre rand massiges Geichä't statt. Industrien ivacen ses!, Solbrich bis 2 Pinzem höher. Von deul'chcn Fonds tvaren I'.nozentige etwas nhwächcr, österreichische Prior,täten anziehend. Privatdi. com 1' r Prozent. n rattrfnrt «V. M.. Juli. Kredit Staatübnlitt 18^.60. Lom- barden 77.^0. 171.30. (2>r')ptev ivroc. Nuqar. Moldr-rnte 1)3,'^5. Diöcvnto '^11,00. Drei'dn. Bk. —, . Haudclöo. Laura —. Lchwach. t c u, 5. Juli. Kredit 3N'.23. SloakSbadn —. Lourvarve» —« Ittordwcstb. —. rvtarknoteu . ttu». Gosd Matt. Par 1 tr . ü. Juli. <S.1rluY.i Meutk Aulctttc 100.70. Italiener 90.40. Slalit§bati,t 483,7l>. Laittliardci» 196,-.'», dv. Privlitätcu —. Spanier 74'/«. Eqppicr 41'.i.06. L)ti-rolanen!»47,'>0. Vtette "luleiüe —. Türken —. Behauptet. Bariö (Prnd u kren), 0. Juli. iLchlusi.) Lüeizeu pcr Juli 91.40, per O/l'veiuber 94.8«». rubra. Spiri uö per Jul» 13.75». per Jauuar-91pril 41,75, still. Oiüböt pcr Juli 54»,.'»0, per Jarruar-April 5»7.9 », ruhio. .'l ,u ft c, d a in . Juli. Brvdukte» lSchlntz). weizeu pcr November LS2. Nolilic»» per Ocludcr 109. LotakeS und Sächsisches. — Tie Abreise der K önigl. M ajcstäten nach dem Norden, mit dem nächsten "Reiseziele Berlin, envlgtc gestern Vormittag tt» Uhr 88 Akni. vom Böhmischen Bahnt, .'sc ans über Zossen. Im fönigl. Wartcialon hatte sich dos Reiiegeiolgc Ihrer Königl. Maje slälcn cingeiundcn und folgende höchste und hohe Her»chatten: Ihre König". .Hoheiten Prinzen Georg, Friedrich "August, Johann. Max, Pciirzcs; Mathilde, begleitet von een Herren Hoiinarichalk v. Gntichmio, Gräfin Vitzthum, Haiiplina rn Freiherr v. Wagne, siiittmcister v. "Reitzenstein nnd Premicrlenlnank v. d. Decke!». Ferner: Sc. Hoheit Prinz "Albert von Sachscn-"Attenbnrg i» der Ilniiorm eines pcenssischen Generals, die Herten Claatsmimster v. "Nostitz-"Wall!vitz, Freiherr v. Könncritz, Tr. b. "Abelen nnd Tr. v. Gccber, Hansmanchall Gras Münster, Geheimcath Bär, Oberstall- mcislcr v. Ohrenstein, Stadttommandrnt Generalleutnant ö Byrii mit dein nencrnannlen Platzmajor Hauptmann v. Eaclowitz, Kreis- hauplmann v. K'oppensels, Oberbnigermcister Tr. Sttibel, Gcneral- diicktor Hvfsmann. siiegiernngsralh Tr. Hansman» mit Polizc>- baiiplmanii sicebchoff v. Holdcrbcrg, Fiügeladjulank Obcrstlenlnant Müller v. Verneck. Tos zahlreiche Publikum brach beim Ecicheinen der Königl. Majestäten — der König lrug die Uniform icsiies tt). ostvrcusiischen Dragouer-Rcamieitts — in Hochnnc auS und be gleitete die allerhöchsten Neisendcn mil den besten Glück- nnd Segenswünschen. Herr Transportdilektor Winkler geleitete den Eouricrzug. — "Am 8. d. NA machte die Knmvagnie des 2. Gienadicr- Regiments, bei welchem Se. Königl. Hoheit PrZnz Map als Leutnant steht, einen "AnSinarlch nach Pillnitz. Oberhalb Pillnitz manövrirtc die Kompagnie, bei welcher Piinz '.>.)>ax den ersten Zug führte, in Gegenwart Ihrer Majestät der Königin. Dann wurden die Gewehre zusammengeslellt »nd dos von Ihrer Majestät der Königin übersandte Frühstück eingenommen, woraus die Kompagnie wieder ihren Rückmarsch nach Dresden antral. Beim Paniren des Wasser PalaiS defilirte die Kompagnie vor Ihrer König!. Hoheit der Herzogin von Genna, welche aus dem Ballon ecjchiencn war. uni ihren Ncsscn in der Ausübung seines militärischen Dienstes zu begrüben. — "'Ins Kopenhagen meldet unser Bcrichtcrttattcc: König Christian schick! schien hohe» sächsischen Gasten eine» Hos- zng bis Hjcdiör entgegen, wo sie etwa tt Uhr Nachmittags, von Warnemünde kommend, landen werden. Bei der "Ankunft im hie sigen Eeittralhahnhos iviid znm Empfange König Ebristtan init Gemahlin und sämmüichcn hier »mvcscndei: Prmzcn und Prin zessinnen des königlichen Hanics anwesend lein, autzcldcm die Ge neralität, die obersic» Hoichargen. die zum Ehrendiciitt bewhleiicn Damen nnd Herren, der deusichc Gesandle Freiherr v. d. Rrimkcn und eine Ehreneompagnic mit fliegendem Dancbrog »nd der siie- gimeiitsninsik von der Kopenhagcncr Gainnmi. Die sächsischen Majestäten steigen, wie schon gemeldet, aut Schlot; "Amaliciiborg ab. "An, nächsten Tage wird die "Ausstellung besichtigt, dann findet ein Gabel Diner aus Schlos; Bernslorff statt. "Am Svnnlag ge denken die sächsischen Herrschaften den, Gottesdienst in der lcttho- in den evangelischen Landeskirchen, auf welche der Kaiser cme schulischen .Kirche bcizuwohiien, Nachmittags cnicn Aussiug mit der huldvolle Anlwvrt erlheitte. — In Fulda versammelte sich das vrcu- sjisckc Episcopat und richtclc enic ErgcbcnhcilSadrcsse an den Kaiser. - Die nächste BischvsScoiiicrenz svll in der zweiten Hältle der Augustwvchc ebenfalls >n Fulba znsammcntretcn. — Das Diner, welches der Kaiser den hiesige» beglaubigten Botschaftern gicbt, findet am 12. Juli im Potsdamer Stadtschlossc statt. — DaS ge hle zuverthei Vertrauensvotum der Kammer. sieb den lavieren Fl-nw Mehr kann sie nicht verlangen! en von Muth in der Brust onarchisten den Fälschungs getrieben. So aber ging ihnen der Dampf ans und sie enthielten an der Spitze, der Abstimmung. sammle Staatsininisleriam wurde gestern von der Kaiserin Victoria in Friedrichskron cnipiangcn. Der Enipsang währte über eine Stunde. Leipzig. Die PlaidoherS im Landesverraths - Prozesse fanden heute unter Ansschlus; der Oesicnttichkcit statt. Rcichs- anwalt Galli beantragte gegen Tietz 14, gegen Frau Dictz 7 und gegen Appel 8 Jahre Zuchthaus. Die llrthcilsvcrkündigung erfolgt Montag nnd zwar um 12 Uhr. Pari s. Gerüchtweise verlautet, daß neue deutsche Grenzmaß regeln bevorstünden, nach welchen den Franzosen der Eintritt nach Deutschland auch von nichttranzösischcn Grenzen erschwert werden svll. Brüssel. Der Besuch des italienischen Kronprinzen, welcher bis nach der Vermählung der Prinzessin Lätilia Bonaparte ver schoben worden ist. wird neuerdings mit einem Heirathsvroickt zwischen dem italienischen nnd belgischen KöniManse in Vcrbin- dung gebracht. N o ni. Hiesige Blätter wollen wissen, Kaiser Wilhelm werde im Laufe dcS Herbstes den König Hmnbcrt in Monza besuchen. I Haag. Das von der Regierung vorgelcgte Vorinundschasts- gesetz bestimmt, daß im Falle des Ablebens des Königs die Königin Emma allein Vormünderin der minderjährigen Prinzessin von Oranten sein soll, doch soll ihr ein seitens der Kammern gewählter Vor- mnndschaftSrath zur -Seite stehen. Die einstimmige AnnahmeZdcs Gesetzes ist gesichert. königlichen Familie zu machen und am Montag nach Stockholm weiter zu reisen. König Christian hat den hohen Hcrrschastcn wäh rend ihres hiesigen "AuienthattcS die königl. Tainpwaclst „nrnnc- brog' zur Disposition gestellt, aus weicher sie auch die Ueveriahrt nach Malmö bewerkstelligen werden. — Snvermtcndcnt Tr. Pank in Leipzig schreibt dem „Lechz. Tagbl.": „TaS Leipziger Tageblatt" enthält in Nr. 186 einen Beruht, bettessend: Die Emwechnna des neuen Vereins und Vcr- saminlnngslokales der Evangelischen MissionS - Gememschast, welcher in seiner Gestatt völlig dazu angcthan ist, die Glieder der evange lisch-lutherischen Kirchengcmeindc in Leipzig zu tänuhcn nno irre zu führen. — Die sogenannte „Evangelische Missions gemeinschaft" ist nichts andcres als eme mcttwdisisiche Sekte, welche schon seit längerer Zeit an verschiedenen Orte» innerhalb der sächsischen Landeskirche, »siondeibest in Zwickau und Umgegend, gewissenverwirrend und seelcnberfühcciid ihr Wesen treibt, »cncrdiiigs aber in Leipzig eine zielbewusste Propaganda durch ihre Sendlinge begonnen nnb bereits einzeln-. Gemeindeglieder, welche nicht wissen, um waü cs sich handelt, znm Austritt aus der cvangclnch - lutheri schen Kirche veranlaßt hat. Um ihre gefährlichen rettgicnen Ten denzen klüglich zu verhülle», nennen die Sendlinge sieh „Missions- Prediger". die methodisttich scctircrischc Gemeinde, deren Bildung sie in Leipzig nnslrebcn, „Evangelische Misswnsnemcmschast" oder „Evangelische Gemcimchast" — Namen, welche alle harmlosen evangelisch lutherischen Christen zu der Meinung verleiten müsse»: es handle sich um erfreuliche Veranstaltungen der cvangelisch- lntherischcii Landeskirche. Was aber in Wahrheit dahinter steckt, wird dem Urtheilskähigen sofort ersichtlich, wenn z. B. m dein obenerwähnten Bericht in Nr. 186 des „Leipziger Tageblattes" <^> — Ls- "" ^ " S U7s 5-S <v «I
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