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' WWWAWW Tagebla« « «ab Schwärzender», der Sladtrüt« bi arünbat«. Lößnitz, N«iMW »»t Sch»«««, d« -üiaazäwt« t» An« «d echwarzmderg. S» «erd« «uß«-m oerölsenMcht, Se»aim»«achung«i der «adtr«, P> »« «S Schwärzend«, »»d d« «wtsgerichl, z« Sohanngeorgenstadl. Verlag S. M. Gärtner, Nue, Sachsen. er« »e «t »e, re»»«, A,„ eea, 10, sch»»»«»«»»sse« oreri-ns»«»! Sa»t-<sch»ft»ft«IN» w» A»», AtÄtz, Scho«»«, «» Schworz.nbtr«. Nr. 284. Sonntag, den 6. Dezember tS3I. Amtliche Anzeigen. , Da» km Grund buche für Au«, Blatt 744, auf den Namen des MöbÄhändlers Konrad Bieber in Aue eingetragene Grundstück Ml am Sonnabend, dem 28. Januar 1SS2, norm. K10 Uhr an der Gertchtsstell« im Woge der Zwan gsvoNstreckung ver steigert werden. Da« Grundstück ist nach dem Nurbuch 3,3 Ar groß und Noch dem DerVehrswort auf 3V 000 RM. geschätzt. Die Brand» oerstcherunMsumm« beträgt 53 750 RM.; sie entspricht dem girkedensbauprels vom Jahre 1914 (8 1 des Ges. v. 18. 3. 1921, GBl. S. 72). Das Grundstück liegt in Aue an der Ernst-Papst-Straße Nr. 35 und Ecke Wettinerplatz (Nr. 536 de« Flurbuch», 159 Abt. L der Ortsliste). Es ist mit einem viergeschossigen Eckmohnhau» bebaut. Die Friedensmieten be tragen Ms. 3700 Ml. Bei der Schätzung ist berücksichtigt, daß das Grundstück mit mehreren Dienstbarkeiten zugunsten des Nach- bargrundstiickes (angebauter Neubau) belastet ist. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts und der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, ins- besondere der Schätzungen, ist jedem gestattet (Himmer 40). Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, so weit sie Mr Zeit der Eintragung des am 5. November 1931 verlautbarten Dersteigerungsvermerks aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Dersteigerungsterminc vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widersvricht, glaubhaft zu machen. DI« Rechte sind sonst bei der Feststellung des geringsten Ge- vot» nicht zu berücksichtigen und bei der Verteilung des Per- steigernngserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den Übrigen Rechten nachgusetzen. Wer ein der Versteigerung entgegen stehen des Recht hat, tnuß vor der Erteilung des Huscklngs die Aufbebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeifiihren, w-drigen, falls für das Recht der Persteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. , Amtsgericht Aue, den 28, November 1931. Heber das Vermögen der Materialwarenhändlerin Elisa- «th Goldammer in Schwarzenberg, Alte Annaberger Str. 44, oird heute am 4. Dezember 1931, mittags 12 Uhr das Konkurs- -erfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Dr. Walther in Schwarzenberg wird »um Konkursverwalter ernannt. Kvnkursfvrderungen sind bis zum 30. Dezember 1931 bei dem Gericht anzumelden. Es wird Mr Beschlußfassung Uber di« Beibehaltung des ernannten oder di« Wahl eines anderen Verwalters, über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretendenfalls über die im 8 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegen stände, sowie zur Prüfung der an gemeldeten Forderungen auf Mittwoch, den 6. Januar 1982, vormittag» S Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte Dermin anberaumt. Wer eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz hat oder zur Konkursmasse etwas schuldig ist, darf nichts an di« Gemein schuldnerin verabfolgen oder leisten, muß auch den De- sitz der Sache und die Forderung«'- nir die er aus der Sache abgesonderte Befriedigung beansp h dem Konkursverwalter bis zum 22. Dezember 1931 amzcü. .. K 37/31. Das Amtsgericht zu Schwarzenberg. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Zimmer poliers Hermann Max Schreier in Bernsbach Nr. 29 dl, Allcininhabers der Firma Max Schreier, Baugeschäft und Handel mit Baumaterialien, wird nach Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Die Vergütung für den Konkursverwalter, Rechtsanwalt Dr. Walther in Schwarzenberg ist auf 50 Mark festgesetzt worden. K 20/30. Schwarzenberg, den 3. Dez. 1931. Das Amtsgericht. Mit Genehmigung der Kreishauptmannschaft Zwickau wird die Schwarzenberg-Bockau er Straß« vom soa. Blengut in Schwarzenberg für den Durchgangsverkehr mit Kraftfahrzeugen aller Art, von der Morgenleithesthünke für den Verkehr mit Kraftfahrzeugen, aus genommen Motorräder, und von Kon- radswics« für den gesamten Kraftfahr,zengverkehr gesperrt. Zuwiderhandlungen werden auf Grund von 8 21 des Gesetzes über den Verkehr mit Krnftfahmeuaen vom 3. Mai 1909 mit Geldstrafe bis zu 150 RM. oder mit Haft bestraft. Der Stadtrat und die Amtshauptmannschaft. Schwarzenberg, am 30. November 1931. Wrihnachtsbitte des städtischen Kinderheims in Schwarzenberg. Das Kinderheim trifft wieder Vorbereitungen, das von unseren Kleinen so sehnlichst erwartete Fest der Liebe in einfacher und würdiger Weise zu feiern. Wie in früheren Jahren, so sind wir auch in diesem Jahre wieder auf die Opferfreudigste unserer Einwohnerschaft angewiesen. Wir 84. Iahrg. sprechen deshalb die herzliche Ditte aus, Gaben und Gew, Spielzeug und Kleidungsstücke entweder in unserer Stadt hauptkaste, Zimmer Nr. 33, in der Hauptkonzlei, Ummer Nr. 59, oder im Kinderheim recht bald, spätestens aber bis zum 15. Dezember 1931 darzubrtngen. B«i der Schenkung von Kleidungsstücken, Spielzeug usw. bitten wir darauf Rücksicht zu nchmen, daß die Kinder vom 4. Lebensjahr an das Kinderheim besuchen. Schwarzenberg, am 3. Dez. 1931. Der Rat der Stadt. Die in dem städtischen Grundstück Ortsl. Nr. 45. D Abt. v an der Demmeringstraße gelegenen Räume des Erd- und 1. Obergeschosses nebst zugehörigem Hofraum sind sofort zu ver- mieden. Die Räume eign«n sich besonders als Büro- und Lagerräume. Die näheren Bedingungen sind im Stadthaus — Hauptkanzlei, Zimmer 59 — zu erfragen. Interessenten wollen ihr« Gebote bis spätestens zum 20. Dezember 1931 einreichen. Schwarzenberg, am 4. Dezember 1931. Der Rat der Stadt. — Hauptkanzlei. Mbanös-Zanbek- ».GewerbeschulewrSchWrzenbergu.A. Anmeldung Vetr. Die Anmeldungen für die Osteraufnahme werden Mon tags, Dienstags, Donnerstags und Freitags von 8 bis 12 Uhr und von 2—4 Uhr im Geschäftszimmer entgegengenommen. Es ist das letzte Schulzeugnis (Zensurbuch) vorzulegen. Handelsschule: Dollabteilung für Mädchen und Knaben, Abt. für den Einzelhandel, Lehrlings-Abt. für kaufm. Lehr linge (Knaben und Mädchen) und für '-Büroangestellte. Gewerbeschule: Gut ausgebaute Fachabteilungen für Werkzeug schlosser, Maschinenschlosser und -Dreher, Schmiede und Bauschlosser, Elektriker, Klempner und Drücker, Tischler und Stellmacher, Maurer und Zimmerer, für graphische Berufe (Graveure, Drucker, Setzer usw.), für Maler, für Schuhmacher und Sattler, für Schneider, für Bäcker,, für Fleischer und für Friseure. Im Falle der Bedürftigkeit Schulgelbermäßigung oder -erlaß und Lernmittelfreiheit. Der Besuch der Handels- und Gewerbeschule befreit vom Besuche der Berufsschule. Schwarzenberg, den 11. September 1931. Die Direktion. Weitere amtliche Bekanntmachungen befinden sich im ersten Beiblatt Streiflichter. Dicke Luft zwischen Brüning und Braun. Demokratenpreffe» SPD. und Groener. Frondeur Körfinq. Severing, Polizei und Reichsbanner. Nutzlose Gegenwehr. Trotz Schönheitsfehler: auf zum Volksbegehren! Das Verhältnis zwischen Reich und Preußen ist seit ge raumer Zeit arg getrübt. Menn die Wände der Amtszimmer in den beiderseitigen Ministerien plaudern könnten, würde tnanches an das Tageslicht kommen, was alles anderes ist als ein Hand-in-Hand-arbeiten. Zwischen Brüning und Braun herrscht dicke Luft. Der preußische Ministerpräsi dent .machte gegen den Willen des Kanzlers den Genossen Klepper zum Finanzminister. Brüning bootete den Zen trumsgenossen Wirth aus dem Reichsinnenministerium aus, das auf dem geraden Wege mar, eine Filiale Severings zu werden, und betraute den Wehrminister mit dem augenblick lich wichtigsten Reichsministeramt, trotzdem oder weil Herr Groener (der es sogar wagt, scharfe Maßregeln gegen die Landesverrats-Seuche anzukiindigen) längst bei der SPD. unten durch ist. * Der Berliner Dem okra ten pr e sse ist es unter die sen Umständen unbehaglich zu Mute. Sie hat den Kopf voll, denn es geht ihr zum Teil wirtschaftlich recht schlecht, und muß nun noch höllisch aufpassen, daß sic nicht eines Tages politisch zwischen zwei Stühlen sitzt. Sie ist in Verlegenheit, wie sie sich zu Groener stellen soll, der ihr keineswegs geheuer ist. Einerseits spricht sie sich selbst Trost zu, indem sie darauf hin weist, er habe doch „an der Wiege der Republik gestanden", und ist glücklich, weil der Minister in seiner Rundfunkrede vom vergangenen Sonntag von der deutschen Republik gesprochen hat. Andererseits müssen die braven Leute in den Redak tionen aber zugcben, da^z derselbe Groener in seinem gegen den Landesverrat gerichteten Artikel in der „Deutschen Allge meinen Zeitung" an Stelle des Wortes „Republik" den Aus druck „demokratische Verfassung" gebrauchte, wozu sie entschul digend bemerken, es sei dies wohl nur aus Rücksichtnahme auf die Leser dieser Zeitung geschehen. Das scheint uns keine glückliche Beschönigung zu sein, auch glauben wir nicht, daß es den angsterfüllten Demokraten ernst ist mit der Ansicht, Groener sei keineswegs ein Wallenstein, von dem man sagen könnte: Weiß doch keiner, an wen er glaubt. Alles in allem macht sich Groener als Wegbereiter für den kommenden natio nalsozialistischen Innenminister bester, als man zunächst an- nehmen mußt«. Während die Demokraten in bezug auf den Innen- und Wehrminister sich selbst gut zuredcn, mißtrauen ihm die Obergcnosscn ganz offensichtlich. Man hat das Gefühl, daß die Mobilmachung des Reichsbanners, die eben „gegen die Feinde der Republik" ungeordnet wurde, nicht zuletzt gegen Groener gerichtet ist. Der wird sich freilich darüber keine grauen Haare wachsen lassen, denn schließlich wird er wissen, daß die kriegerischen Gesten dieser Organisa tion im umgekehrten Verhältnis zu ihrer Bedeutung stehen, und daß dee Zeit für eine „eiserne Front der Republikaner" vorüber ist. Sogenannte republikanische Aktionen haben schon in dafür günstigeren Zeiten keine Resonanz im Volke gefunden, dafür kann Herr Wirth als Sachverständiger be nannt werden. Und heute, wo die Nationalsozialisten nach restloser Erledigung der Demokraten die sozialistischen Ueber- bletbsel der republikanischen Elite^gar jämmerlich an die Wand gedrückt haben, sind solche Parolen erst recht überlebt. Im übrigen ist die Stoßkraft des Reichsbanners, soweit von einer solchen überhaupt die Rede sein kann, arg in Frage gestellt, seitdem zwischen Hör sing und der Leitung der SPD. ein offener Konflikt ausgebrochen ist. Der Ncichs- bannergeneral hat plötzlich den Ehrgeiz, sich als Herausgeber einer die offizielle Parteipolitik bekämpfenden Zeitung zu be tätigen. Weiß der Himmel, woher er die Moneten hat — da in Deutschland für solche kostspielige Dinge kein Geld vorhanden ist, können sie nur aus dem Ausland stammen — jedenfalls hat der Genosse Hörsing in einer Zeit, wo die meisten Parteizeitungen nur noch kümmerlich ihr Dasein fristen können, die Gründung des täglich erscheinenden „Volks kuriers" fertig gebracht. Die Berliner Bonzenschaft, die gänz lich überrascht worden ist, ist sehr böse über die neue Konkur- renz und hat das Unternehmen „lebhaft gemißbilligt", zumal der ehemalige Grobschmied ihr in dem ersten Leitartikel un- verblümt den Kampf ansagt, indem er erklärt, „seine bis- herigen Bemühungen seien nicht wirkungsvoll genug ge wesen, da die verantwortlichen Stellen, die in Frage kom menden Organ! bnen und nicht zuletzt der größte Teil ihrer Presse ihn nicht unterstützt hätten". Man wird darauf ge- spannt sein dürfen, mag der Ganoffe Hörsing eigentlich vor- hgt, Jedenfalls riecht es wieder nachSpaltung, von der dies mal besonders das Reichsbanner In Mitleidenschaft gezogen werden dürfte.' Die offizielle Parteipresse droht bereits mii dem Hinausschmiß des neuen Frondeurs, so daß die Oeffentlichkeit wohl bald das Vergnügen haben wird, drei sozialistische Parteien begrüßen zu können. Es ist somit durchaus verständlich, daß sich der Genoste Severing alle Mühe gibt, vom Reichsbanner für die alte Numpfpartei zu retten, was noch zu retten ist, und die roten Prätorianer bei guter Laune zu erhalten. Zweimal kurz hintereinander ist er gegen seine Polizei eingcschritten, als diese pflichtgemäß gegen randalierende Neichsbannerleute vorgegangen war. Zu dieser eigenartigen Einstellung klatscht die rote und rötliche Presse Beifall, und auch die Rechtsoppo sition hat allen Anlaß, mit Herrn Severing einverstanden zu sein, denn je mehr er die preußische Polizei verprellt, um so leichter wird diese sich mit dem kommenden Systemwcchsel ab finden. » Daß dieser nahe bevorsteht, hat sich auch bei den Führern der SPD. herumgcsprochen. Sie wehren sich, was man ihnen nicht verdenken kann, mit allen Mitteln gegen das über sie hereinbrcchende Verhängnis. Dabei müssen sie freilich die Erfahrung machen, daß sie wenig Widerhall lind Beifall bei den Massen finden. Diese haben sich schon völlig mit dem, was kommen wird, abgefunden. Betrüblich für die Obcrbon- zen ist es, daß auch der Kanzler neuerdings nicht viel Ruß mit ihnen macht. Er hat sie tagelang antichambrieren und sie klagen und drohen lassen, ohne mit Ihnen zu verhandeln. Der Empfang, der nun endlich am gestrigen Freitag stattgefunden hat, scheinj keinen besonderen Erfolg für die betrübten Loh. gerber gezeitigt zu haben. Sie haben aber (seine Demokra- ten!) trotzdem im Aeltestenrat gegen die Einberufung des Reichstags gestimmt (in dem richtigen Gefühl, daß sie sonst den Bankrott der Partei nicht mehr verschleiern können). Die Genossen scheuen die Neuwahlen wie der Teufel das Weih wasser und suchen sich auf undemokratische Art so lange wie möglich über Wasser zu halten. Demgegenüber muß jedes legale Mittel benutzt werden, auch die letzten marxistischen Einflüsse in der Neichsregierung zu beseitigen. Das sächsische Volks begehren, das den Volksentscheid auf Auflösung des unter rotem Drucke stehenden Landtags cinleiten soll, ist einer der Wege, welche in die Freiheit führen. Das Zusammenwir- ken mit den Kommunisten ist gewiß ein Schönheitsfehler. Aber er muß um de» Enderfolges willen mit in Kauf g« n omm en werde».