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1 84. Jahrgang Freitag den 30. August E8 abends Nr. 202 Amtsblatt Mr di« Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat za DippoldiswawL Mit achtfeMgem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und Unterhaltungsbeilage. Mr hl« Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen- Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Earl Jehne in Dippoldiswalde, Unseral« werden mU 20 Pf., solche aus uns«« Amtshauptmannschast mit 15 Ps. die Spaltzeil« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 65 bez. 50 Pf. - Tabellarische und komplizierte Inserat« mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, dl» Spaltenzeile 50 Pf. Weißeritz-Zeitung TMtltW mit ÄUM stil HMwM, SMckrg Lll. Di« .Weiberitz-Zeitung* «scheint täglich mit Aus- nähme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preis vierteljähr lich einschliehl. Zutragen 2,40 M., zweimonatlich 1,60 M., cinmonatlich 80 Pf. Einzel-Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten, Postboten sowie untere Austräger nehmen Be stellungen an. Nachdem der Bundesrat wegen der Außerkurssetzung der Fünfundzwanzigpsennig- stücke aus Nickel die aus der Bekanntmachung unter O ersichtliche Bestimmung ge- Kossen hat, werden die Staatskassen angewiesen, im Sinne dieser Bekanntmachung zu versahren. Die ringelösten Stücke sind entweder der Reichsbank oder in gleicher Weise wie nicht mehr umlaufssähige Nickelmünzen dem Münzmetall-Depot des Reichs bei der König!. Münze in Berlin mit tunlichster Beschleunigung zuzuführen. Die kurz vor Ablauf der Elnlösungssrist bet den Reichs- und Landeskassen ein gehenden Fünsundzwanzigpfennigstücke werden von der Reichsbank und vom Münz- metall-Depot des Reichs noch bis zum 31. Januar 1914 angenommen werden. Dresden, am 7. August 1018. Sämtliche Ministerien. S Bekanntmachung, betreffend die Außerkurssetzung der Fünsundzwanzigpfennigstücke aus Nickel. Vom I. August 1918. Der Bundesrat hat auf Grund des § 14 Nr. 1 des Münzgesetzes vom 1. Juni 1909 (Reichs-Gesetzbl. S. 507) und de« 8 3 des Gesetzes über die Ermächtigung des Bundesrat» zu wirtschaftlichen Maßnahmen usw. vom 4. August 1914 (Reichs-Gesetzbl. 8.327) folgende Verordnung erlassen: 8 1. Die Fünsundzwanzigpfennigstücke aus Nickel sind einzuzirhen. Sie gelten vom I. Oktober 1918 ab nicht mehr als gesetzliches Zahlungsmittel. Von diesem Zeit- punkt ab ist außer den mit der Einlösung beauftragten Kassen niemand verpflichtet, diese Münzen in Zahlung zu nehmen. 8 2. Bis zum 1. Januar 1919 werden Fünsundzwanzigpfennigstücke aus Nickel bei den Reiche- und Landerkassen zu ihrem gesetzlichen Werte sowohl in Zablung ge nommen als auch gegen Reichsbanknoten, Reichskassenscheine oder Darlehnskassenscheins und bei Beträgen unter einer Mark gegen Bargeld umgetauscht. 8 3. Die Verpflichtung zur Annahme und zum Umtausch (8 2) findet auf durch löcherte und andere als durch den gewöhnlichen Umlauf im Gewicht« vrringerte sowie auf verfälschte Münzstücke keine Anwendung. Berlin, den 1. August 1918. Der Reichskanzler. Im Auftrage: Jahn. Das im Grundbuche für Seisersdorf Blatt ISO auf den Namen der Bau- und Betriebsgesellschaft für Centralanlagen Stelzenmüller eingetragene Grundstück, genannt das Elektritälswerk Seifersdorf, soll Dienstag am 15. Oktober 1918 vormittags >/<12 Ahr an der Eerichsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Da» Grundstück ist in Seifersdorf an der Roten Weißeritz als erste» Triebwerk unterhalb der Talsperre Malter gelegen und nach dem Flurbuche 1 Hektar 23,5 Ar groß. Es besteht aus einem teilweise auch al» Maschinenhaus dienenden Wohngebäude mit angebautem weiteren Maschinenhausgebäude, Generatorengebäude, Turbinenkammer, Nebengebäude, Lagerschuppen, Klärbassin, Ober- und Unteewassergraben zur Weißeritz, Hof, Garten, Wiese, Fichtenhochwald und Erlennirderwald und ist mit 146,80 Steuer einheiten beleg». Das Elekrizitätswerk ist mit 37980 M. zur Brandkasse etngeschätzt. Das Grundstück ist einschließlich de» Inventars auf 189,395 M., die dazu gehörigen elektrischen Anlagen sind auf 125600 M. geschätzt, Gesamtschätzungswert also 314,995 M. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grund stück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zurzeit der Ein tragung des am 7. Juni 1918 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grund buchs nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgübe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaub haft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Anspruch« des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes kitt. Dippoldiswalde, am 26. August 1918. 2a. 2/18. Königliches Amtsgericht. . Fleischmarke« und Zuckerkarte« werden Sonnabend den 30. August vormittags von 10-12 Ahr im Rathaussaale ausgegeben. Die Zuckerkarten sind sofort beim Kleinhändler abzugeben, der sie bis spätesten» den 25. September ds. Js. an den Großhändler einzusenden hat. Die Karten lauten auf 3 Pfund; es wird jedoch außerdem bei Belieferung des ersten Abschnittes auf den Kopf der Bevölkerung 1 Pfund Einkochzucker verteilt. Die Einlösung des dritten Ab schnittes der Zuckerkarten hat unbedingt bis spätesten» zum 15. Oktober zu erfolgen. Vom 16.—31. Oktober dürfen Kleinhändler Zucker keinesfalls mehr abgeben. Stadtrat Vipvoldiswalde, am 29. August 1918. SvkioKü «ki« in, knie». vertliche, «ick Sächsisches» — Der Schwalben Abzug. Eine auffallende Er scheinung ist, daß die Schwalben in diesem Jahre früher wie sonst die Rückreise angetreten haben. Gewöhnlich tteten sie Ende August und Anfang September ihren Flug zu den Winterstätten an. Seit Mitte letzter Woche sind die Schwalben bis auf einige Nachzügler ver schwunden. — Ls ist gelegentlich darüber Klage geführt worden, daß die Fuhrlöhn« für Laubheu zu hoch bemessen seien und die ortsüblichen Sätze sehr überstiegen. Demgegenüber bemerkt das Kriegswirtschaftramt, die Fuhrlöhne für Laub- Heu, wie der Sammellohn und die sonstigen Vergütungen seien vom Kriegsamt in Berlin festgesetzt worden. Der Satz für die Anfuhr zur Bahn von 0,50 M. für den Zentner und Kilometer sei al» Höchstsatz gedacht und müßte natürlich nicht unter allen Umständen gezahlt werden, vielmehr solle der Fuhrlohn in jedem einzelnen Falle den örtlichen Verhältnissen angrpaßt werden. Die orts üblichen Fuhrlöhne zu überschreiten, sei durchaus nicht im Sinne de» Kriegramte». Der Satz von 0,50 M. sei aller dings in großen Städten, wo für Gespann und Tag ungesähr 80 M. gezahlt werden müßten, bisweilen kaum ausreichend gewesen, so daß gegen diese Pteirbewiliigung al» Höchstsatz durchaus nicht» eingewrndet werden kann. v-lfa. Nachdem der größte Teil der Feldsrüchte eln- gebracht ist, gedenkt die Kirchgemeinde Oelsa am kommen den Sonntag ihr Erntedankfest abzuhaltrn. Im Fest- gotterdienst vormittags 9 Uhr wird der Kirchenchor einen Chor zum Vortrag bringen. Abends findet im Gasthof Großölsa ein Kirchgrmeindrabrnd statt, an dem Herr Ge- werbeschuloberlehrer Echorlsch au» Zittau einen Licht- blldervortrag über: „Unsere schöne Dorsheimat" halten wird. Dittersdorf. In außerordentlicher Sitzung wurde dem Gutsbesitzer Hermann Bode hier eine Ehrenurkunde de» Kirchenvorstande« sür sein treue« Wirken im Dienste drr Kirchgemeinde überreicht. Lr ist 25 Jahre, seit 1893, Mitglied de» Kirchenvorstander, seit 1902 auch Verwalter der Kirchkasse. Liebena«. Nach dem Ableben de» bisherigen Gr- meindevorstande«, des Herrn Gutsbesitzers Ernst Voigt, trat der Gemeinderat kürzlich zu einer Neuwahl zusammen. Gewählt wurde mit Stimmenmehrheit Herr Gutsbesitzer Karl Kürschner. Löwrvhal«. Seit Freitag abend war ein hier bei einem Gutsbesitzer bedienstetes 20jähriges Mädchen aus Eeorgenfeld verschwunden. Am Dienstag wurde die Vermißte als Leiche in Lem Fürstenauer Teiche ge- funden. Dresden. Von den 3835 Glocken der evangelischen Kirchen Sachsens sind bisher 1920 abgeliefer», 522 sind mit einem Zeugnis ihres wissenschaftlichen, geschichtlichen oder künstlerischen Wertes versehen. Döbeln. Auf der Dresdner Straße bei Zschäschütz wurde der 72 Jahre alte Straßenarbeiter Berge aus Zschockwitz von einem Automobil angrfahren und umge- rissen. Vermutlich durch den Fall aus den Hinterkopf wurde sein Tod herbeigesührt. Radeberg. Die Schulen haben bisher 800 Zentner Laub futter abgeliefert. In den großen Ferien sind allein 200 Zentner gesammelt worden. Borna. Das in BadLausigk errichtete Kinderheim für den Bezirk der Amtshauptmannschast Borna, eine Stiftung des Fabrikdireltors Hennigk, wurde am Sonntag in schlichter Feier eingeweiht. Rochlitz. Hier wurde ein Verein zur Einführung der Seidenraupenzucht in Rochlitz und Umgebung in« Leben gerufen. Leipzig. Nach Beendigung des Krieges (eventuell noch früher) sollen die Grundstücke Petersstraße 20, jetzt Meßhau» Reichskanzler, Burgstraße 7, 9, 11 und 13, abgebrochen und auf diesem fast 3000 Quadratmeter großen Grundstück soll ein großartiger Meßpalast errichtet werden. Grimma. Einigen Kuhhaltern des Bezirk» mußte wegen ungenügender Ablieferung von Vollmilch und Milch- erzrugnissen da» Recht des Buttern» entzogen werden. Degen einige andere wurde wegen wissentlich falschen Angaben in den Wochenmilchbrrtchten da» gerichtliche Verfahren elngeleitet. Weiter wurde gegen eine ganze Anzahl von Kariosfrblzeügern, di« sich Verfiöß« gegen dte Vorschriften der Kartosselversorgung (höchst preis über schreitung u. dergl.) haben zuschulden kommen lassen, An zeige bei der Staatsanwaltschaft erstattet. Burgstädt. Im benachbarten Stein ermordete am Dienstag der Wirtschastsbesitzer Robert Riedel den bei ihm im Seitengebäude wohnenden 74 Jahre alten Auszügler Friedrich Wilhelm Fritzsching, indem er ihn in seiner Wohnung nach vorangegangenem Wortwechsel mittel» ' harten Gegenstandes durch Schläge betäubte, die Treppe herunterstürzte und in der Hausflur vollends totschlug. Der Tote hat viele tödliche Verletzungen am Kopfe. Der Mörder soll in der letzten Zelt Spuren von Tiefsinn ge zeigt haben und Fritzsching feindlich gesinnt gewesen sein. Riedel ist dem Kgl. Amtsgericht in Burgstädt zu^esührt worden. Mittweida, Der Gedanke, unseren Marktplatz mit einem Brunnen zu versehen, ist endlich zur Durchfüh rung gelangt. Der vom Akademischen Rat zu Dresden der Stadt Mittweida au» Staatsmitteln gestiftete Brunnen ist nunmehr, bedingt durch die Triangelform des Markte» und das am Platze gelegene Amtsgerichtsgebäude, nach Westen zu aufgestellt worden. Das neue Werk ist eine Schöpfung von Professor Schrettmüller-Dresden und stellt eine zierliche Engelgestalt auf hoher Säule dar. Zur eigentlichen Herstellung de« Brunnens wurde Rochlitzer Porphyr verwendet. Plaue« i. V. Ein 13 Jahre alte», in der Fiedler- straße wohnendes Schulmädchen, das seit einigen Tagen unentschuldigt in der Schule gefehlt hatte, hat sich am Donnerstag früh, als r» durch einrn Hilfsschutzmann der Schule zugeführt werden sollte, au» dem Fenster im zweiten Stockwerk in den Hof hinabgestürzt und dabei so schwer verletzt, daß es nach kurzer Zeit verstarb. Ein Echädrl- bruch hat den Tod herb«igesührt. Da» Kind war di« Tochter einer italienischen Arbeiter», der im Felde stand, zurzeit aber vermißt wird. Zwickau. Der in voriger Woche verstorbene Kommer zienrat vuchdruckereibesttzrr Hermann Förster vermacht« der hiesig«» Gewerbeschule lrtztwillig 2000 M. zur Förderung der buchgrwerblichen Fachklasse an drr ge- nannten Anstalt. Schickt die „Weißeritz-Zeitung" im Feld.