Volltext Seite (XML)
Mittwoch, den 4. September. 205. *872. MMöIMsfrmnh :or» Urschet» ttUlichmttSuMiaHm««»» tag«, -pret« vtertgäb». Uch lS ««r. - Sü«. iton«,»tthrm die tme Zeile w Pf««««. - Znseratexmmrchme für tz, ^a« »beude erfchet»«-' U K«»»« bl- Bormltt»«' 11 «hr Bekanntmachung. ErbtheilungShalbn soll auf Anttag der Erben Johann Christian RoderS in Weißbach das diesem gehörig gewesene HauSgrundstückFol. 3 des Grund-, «Ud Hypothekenbuchs, Nr. 3 deS BrandkatastaS für Weißbach, Montag, den d September L 8 I S, Vormittags 11 Uhr, in der Jähn'sch« Schankwinhschaft in Riederweißbach durch das unterzeichnete SerichtSamt öffentlich an den Meistbietenden versteigert wcr- drn, was Mt« Hinweis auf die den Anschlägen in angegebener Schankwinhschaft, im Erbkelscham zu Weißbach, in der Brauerei zu Fährbrücke, sowie in der EMchMen -Schankwinhschaft zu Langenbach beigefügten BersteigerungSbedingungen bekannt gemacht wird. Kömgliches Gerichtsamt Wildenfels, am 1. August 1872. -.Stoß. (7587—89) Subhastationsbekan n tmachung (9601—3) Deutschlsnd T««e»s-schichte. Lag vor» Geda». In EtelwertrMmg: Müller, Ass. _ s « kLvot w » od ans. Der di-her hier in dem Monat September jeden Jahres abgrhallene Herbstjahrrnarkt ist auf Montag und Dtenäagvor Gerllu« jeden Jahres verlegt und wird somit im laufenden Jähre am 14. und IS. Oktober abgehalten wogegen der mit dem bisherigen September-Jahrmarkt verbunden ge wesene hiesige Viehmarkt wie früher am Dienstage nach Mariä Geburt jeden JahreS stattsindet. Elterlein, am 24. August 1872. Der Stad Berlin. Je mehr das Verfahren der Einziehung von Wechseln durch Poflmandat in der Geschäftswelt Eingang aeftrnden hat, desto lebhafter ist e» al- ein Mangel empfunden worden, daß, fall- der Schuldner nicht zahlt, ei» rechtzeitiger Protest auch bei sofortiger Rücksendung de- Mandats bisher nur 1» den seltensten Fällen zu erreichen war. Diesem Mangel sucht die Postverord nung vom 27. August d. I. abzuhelfen. Rach derselben steht es dem Auftrag geber frei, zu verlangen, daß daö Postmandat und dessen Anlage nach einmalig« vergeblicher Vorzeigung nicht an ihn zurück, sondern an eme andere Perst» wrilergesandl werden soll. Dies Verlangen soll unter Angabe der vollständige» Adresse dieser Person durch den Vermerk: „Sofort an R. in ?i." auf der Rückseite des Mandats ausgedrückt werden. Dadurch ist dem Auftraggeber da« Mittel aeboten, Ramen und Wohnort eines Rechtsanwalts oder einer ander.» zur Aufnahme von Protest« besugttn Person «nzugeben, an welche dam d e Wechsel im RichtzahlungSfalle von der Postanstalt sofort weitergesandt wird. Macht der Absender von diesem Mittel Gebrauch, so «Hut er gut, dm Rechts anwalt auf den möglichen Fall der Urberweisung des Wechsels brieflich vorzu bereiten, damit jener weiß, «aS er zu Ihm habe. Berlin, 31. Aug. Die Ankunft Sr. Majestät de- Kai Abend erfolgte, hatte sich durch den Aust über dm vorher bestimmten Termin verzö bis der-Kaiser eintraf. Officieller Euw Allerhöchster Anordnung nicht Statt. « t r a r h. In JnterimSverwaltung. E. H. Thierfelder. dm unsere Zeitgenossen, und wi"ö scheint^nehr'und mehr inganz Deutschland, al- dm hervorragendsten ErinnrrungStag an dm letzt« Krieg zur festlich« Begehung und zm Einprägung in das Gedächtntß der kommenden Generation« empfehlen. Naturwüchsig aus eigner Sitte der Nation sollte - sich ein solcher Tag zu einem wahr« Volksfeste gestalt«, das war der bescheidene Wunsch unsre- Kai ser-, der hierin der Volksfitte nicht vorgreifen wollte. Und sollt« die groß« Errungenschaften de- letzten Kriege- nicht Werth sein, in einem feierlich« Acte von Stadt und Land in allen Gaum unsre- Vaterlandes, ja weit über/da» Meere, wo sich Deutsche ihrer allen Heimatb erinnern, dankbar begangen z» werden? Hat die Befreiung von fremder Einsprache in die Gestaltung unsrer deutsch« Verhältnisse diemal nicht zur Einigung geführt? Hat die Elchen«- Deutschlands in besseren Grenz« nicht zur dauernd« Hebung unsre- Selbstge fühl- und unsrer Bolk-kraft geführt? Und da- sollte mm nicht Jahr Hr Jahr unsern Volksgenossen vor Augen führen, zur Wahrung und Mehrung dieser herrlichen, in Arbeit und Kömpf errungenen Güter und zur dankbar« Erinne rung an die Held« die uns da- errungen? fand in Folge , „ „ , , „ , hatte sich ei« beträchtliche Menschenmenge auf dem ganzen Wege von dem neu« Potsdam« Bahnwfe bis zum Palais ausgestellt und d« Kaiser mit lautern Jubclruf cm- pfanffeü^tnd begleitet. Der Kaiser faß im offen« Wagen neben stimm Adju- tänt« und «wtedertt huldvoll dm Atruf der Mmge. Heute fanden im könig lich« PalaiS viele Audienzen Statt, die Minister, ein« Anzahl hoher Militär« und später die Mitglieder der königlich« Familie, so weit sie zur Zeit hier-an wesend find, und der Großfürst Nikolaus von Rußland erschien im königlicher PalaiS, wo nunmehr auch Ihre Majestät die Kaiserin eingettoffen ist und da Großherzog und die Großherzogin von Baden bi- spätestens zum Dienstag er wartet wadrn. UebrigenS ist «an im Hoftnarschallamt noch dauernd mit Vor kehrungen beschäftigt, welche sich auf den Empfang da Gäste deS Hosts bezich«. Unta den groß« Kriegsereignissen, die sich vom IM 1870 bis tn dm Februar 1871 zuttugen. hat keines ein« so mächtigen Eindruck gemacht und hinterlassen, als die Waffenstreckung von Sedan. Jetzt war der Krieg, den UNS Frankreich in seinem Uebetmuch aufgedrungen hatte, zur Entscheidung gebracht, diÄ war am 2. September 1870 in ganz Deutschland da- allgemeine und be rechtigte Gefühl. Mochte nun auch von einer andern französischen Regierung, als diejenige wär, die bei Sedan den Degm gesenkt hatte, der Kampf weiter geführt waden, der Zauber von Frankreich- Macht und Unüberwindlichkeit war «loschen, di« Möglichkeit, Verbündete zu gewinnen, war verschwunden, das Schicksal da gesamntten organisiü« Streitkräfte Frankreichs war besiegelt, denn Baza in «hatte in den nächstvorangegangenm Tag« dm eisernen Ring, der Metz umgab, nicht mehr zu sprengen vermocht. Auch war auf die Kunde von Sedan bereits Deutschland darüber einig, daß Frankreich dä- AuSfallSthor für immer entriss« werden müsse, daß wir uns nie Wieda der Gefahr au-setzen dürften, durch einen Angriff, von Frankreich vorbereitet auf lothringisch-elsaffer Grund, überrascht zu Waden innerhalb zerris sener und schwer zu schützenden Grenzen, und diese FriedenSbedingung« hat Graf Bismarck noch sormulirr in Depeschen aus der asten Hälfte de- September. Auch die Einigkeit Deutschlands und die Wiederherstellung des Deutschen Reichs stand als sicherer EiegeSpreiS bereit- auf die Kunde von Sedan vor d« Augen aller Deutschen, und die in den folgenden Monaten in dm deutschen Etaakn und in Versailles geführten Verhandlungen, die dann in dem Act der Kaiferhulbigung in Versailles (18. Januar 1871) ihren feierlichen Abschluß «hielten, brachten nur die formelle Bestätigung dessen, was die Ueberzeugung und da Wunsch da Ration seit dem Tage von Sedan war. Da« war der Sieg von Sedan derjenige, an welche« sämmtliche vier deutsche Armeen, die zu? jener Zeit auf französischem Boden stand«, Antheil halt«, und zwar die Sieger von Weißenburg und Wörth (die Armee des Kronprinz« von Preuß«) und die heldenmüthigen Kämpfer von St. Privat (die unter dem Oberbefehl deS Kronprinzen von Sachsen gebildete vierte Armee) unmittelbar, und alle übrig«, Metz umlagernden EorpS unta dem Ober- befehl de- Prinzen Friedrich Earl «ittelbar, denn hätten nicht an dm entscheidend« Tag« (vom 30. August bi» 1. September 1870) via Armeecorps von dm sieb«, welche Metz cernirten, ihre Stellung nördlich von Metz gmommen, um den eiwa zu« Entsatz da Festung herankommenden Mac Mahon (falls a dm anderen Armeen entschlüpfte) zu empfangen, und hätten nicht die anderen drei Armeecorps Baza ine trotz ferne- Au-fallversuch- (am 31. August und 1. September) festgehalten, so konnte der rmscherdende Schlag von Sedan nicht fall«. Derselbe ist daher das Verdienst sämmtlicher deutscher Streitkräfte. Unter dm ruhmreichen Tagen unseres lehren Krieges hat daher nicht wohl ein anderer aleichm Anspruch auf Auszeichnung durch ein bleibendes Rational fest al- der Tag da Waffenstreckung von Sedan, gerade so wie da 18. Ok tober al- Tag der Leipziger Völkerschlacht auf viele Jahrzehnte in' da dankbar feiernden Erinnerung de- deutsch« Volke- blieb. Auch der große Tag von Leipzig war noch nicht da- Ende da Kämpfe; noch manche blutige Schlacht ward auf Frankreich- Boden geschlagen, ja der gewaltige KriegSfürst mußte noch einmal 1815 bei Belle-Alliance niedageworftn wnd«. Aba wie unsere Väter die Erinnerung an die Befreiung de- vaterländisch« Bodeir- von fran zösischer Zwingherrschaft an Leipzig knüpft«, so ist e- da Tag von Sedan, Bon dem unterzeichnet« Königl. Gerichtsamte soll den 10. September 1872 -a» dem Schornsteinfeger Eärk August Meinhardt Becker tn Grünhain zugehörige Haus - und Gartengrundstück Nr. 49 des CatasterS und Nr. 43 des Grund urtd Hypothekettbuchs für Grünhain, welches Grundstück am 20. Juni 1872 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 455 Thlr. gewürdert Word« ist, nothwen digtt Weise versteigen werden, was unter Bezugnahme auf dm an hiesig« GenchtSstelle aushängenden Anschlag hindurch bekannt gemacht wird. Grüsihain, am 8. Juli 1872. DaS Königl. Gerichtsamt daselbst.