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immer 73 — 22. Jahrgang scheint sechsmal wöchentlich. Bez«a»prei» für Mai )00 M. Auzeige»prei«rDie eingrspaltene Petttzeile iSV M, für Familien- und Le reinlanzeigen, Stellen, und vrietgesuche ISO M. Die Petit-Reklamezeile, 89 mm -reit. 750 M., Offertengebühr für Selbstabholer SV M., Hei Urbeisendung durch die Post außerdem Portozuschlag. sE»«tS für -te Einzelnummer L50 Mark G,fchSstl«chtr Teil: Josef Fohmann, Dresden äöttllisüw Mittwoch, de« 16.Mal ISS5 Im Falle höherer Gewalt erlischt jede Beipflichtung auf, Lieferung iowie Erfüllung von Anzeigen-Buiträgen und Leistung von Schadenersatz. Für undeutlich und durch Fern sprecher übermittelte Anzeigen übernehmen wir keine Ver antwortung. Unverlangt eingesandte und mit Rückporto nicht versehene Manuskripte werden nicht aufbewahrt. Sprechstunde der Redaktion 8 bis 6 Uhr nachmittags, Hauptschristletter: Dr. Josef Albert, Dresden volrszmung Tageszeitung für christliche Politik und Kultu Vedoveinr» »«>» Vei«t>ütt«s»elle: Dreo«»-«?>ltftab1 IE. 0>»ld»t«k»rafr» IN Fernruf 82722 / Postscheckkonto Dresden 14787 «WM—- MW« iiiill Mn - Ae Nell »ee Mn - Ins nene Ne» Druck und Berlage Saxonia - Buchdruckerei G. ». b. H. Dresden-Altstadt 16, Holbeinstraße 46! NxxM-t..MIWitk»" «Schsischer Landtag Dresden, 14. Mai. lieber das deutsche Volk hat wieder einmal da« Schicksal seine Fittiche gebreitet, nicht minder unhsilschtranger wie im Nn- glücksfrühjahr ISIö. Wird es diesmal ein Volk finden, vas eint» aer und darum größer ist als damals k DaS endlich eingesehen hat, daß alle Hoffnung auf Hilfe von außen tril lert s ch >st, und das darum einig und geschlossen diesem Schick- al die Stirn bietet? ES gehört keine Prophetengabe dazu, diese fragen glatt zu verneinen. Man braucht nicht erst die sozialisti schen Feitungen in die Hand zu nehmen, um zu erkenne», daß Herrn VoincarSS Saat die besten Früchte getragen hat. Und unsere gelobte sächsische Regierung hat andere Sorgen, als sich um die Not des gesamt?« Volkes zu kümmern: Man bat gerade genug damit zu tun, die Kommuni st en bei g-uter Laune und damit diesem Kabinett einige Wochen, und, wenn eS ganz gut geht, höchstens einige Monate seine chimä- renbafte Herrlichkeit zu erhalten. Man hätte annekmen sollen, — so wird wenigstens der Verstand der Verständigen urteilen — daß Negierung und Parlament jetzt keine andere Ansnabe kann, ten, als alle Kräfte zusammenzu-assen, über Mittel und Wege zur Abwehr der endgültigen Versklavung zu sinnen und mit dem jetzt gerade besonderen Gewicht Sachsens hinter die R-üchSreqierung zu tret-n, damit man an der Themse. Seine, am Tiber und im Weißen Hause in Washington endlich erkenne» könnte wie sehr man sich dabei verrechnet hätte, an dem Feuer der unseligen traditionellen deutschen Zwietracht die eigenen Ka- stanien zu rösten. Nichts von all?dem. Negierung u>'b der von der roten Regierungsmehrheit beherrschte Landtag lie ßen davon auch nicht ein Fünkchen merken, sie sind höchsten? von der eioenen Wichtigkeit überzeugt, die, weiß Gott unwichtig ge nug ist. Gewiß, anich in schwersten Zeiten kann eine Negierungs maschine nicht still stehen, müssen notwendige Arbeiten ertedtat werden. Aber könnte eS nicht hierbei sein Bewenden haben? Müßten nicht alle Erverimente vermieden werden, die da? staatliche und öffentliche Leben noch weiter verwirren und die tttegensätze zwischen den einzelnen Volksschichten noch tiefer reißen? Statt besten werden alle Gelegenheiten benutzt, ja sonor an den Haaren herbeiaezoaen. gerade in dieser nega tiven Tätigkeit mit besonderer Geschäftigkeit zu wirken. Einig? Punkte der heutigen Tagesordnung, wie der Gesetzentwurf über eine weitere Abänderung des StemvelsteuergesetzeS, über Aende- runa der Kosienorduuna für Rechtsanwälte und Notare, über die Aufbringung der Kosten bei Zusammenlegung von Grund stücken nnd den Pertonen- und BesoldnngSvlan der LandeSbrand. Versicherungsanstalt auf das Iabr 1828 hätten schon langst er ledigt s-un können, sie verschwinden aber noch erst, obwohl st« inzwisch-n durch unsere ravide wirtschaftliche AbwäriSeniwick- lunq längst überholt sind, in den Ausschüssen, um dann, wenn sie wieder da? Licht der Oesfentsickkeit erblicken, desto sicherer veraltet zu sein. Sind die Perücken nicht noch stau biger geworden, als sie Var 1914 waren? Ein ernstere? Ge sicht z-iat schon die zweite Beratung üb-r die Altersgrenze Mid NensionSdienstzeit der Beamten nnd Leh rer, die, daraus machen die Sozialisten kein Hehl, nur den Zweck bot. die Verwaltung Von den alten Beamten zu „reinigen" Und gesinnungStüchiiqe Beamt? an deren Stelle zu bringen. Wer darüber noch im Zweifel war, den belehrt der Kommunist Renner mit seinen eindeutigen Ausführungen, Worin ex ausdrücklich znm Ausdruck brachte, daß die Ko.m- M >unisten mit allen ibren Anträgen nur rein politische Ziele verfolgten, nnd daß eS ihnen also auch hier nur darum ^u tun wäre, die Verwaltung von „reaktionären Beamten zu säubern". Besonder? haben eS ihm die Universitäts lehrer anaetan. Kein Mitglied der kommunistischen Jugend» ecke bat freilich eine andere Kenntnis von einer Hochschule, als daß man solch ein Gebäude mal von außen geseben oder etwa „kommunistisch" innen bei den berschied-nsi-n Tumulten ge wirkt bat. Aber ie unbeschwerter diese Blüte de? moder nen Parlamentarismus von jeder Kenntnis und Er fahrung ist, um so bester läßt eS sich ja schimpfen. Schließlich wurden aber auch die Huibschulvroselloren d'-sem sächsischen Ge setz unterstellt, »nd mit Einschluß der Demokraten von Sozialisten und Kommunisten die Regierungsvorlage anaeuom- tnen, wonach alle böberen Beamten, die bis zum 1. Juli 1924 das 66. LebeuSiabr vollendet haben, an diesem Tage von der Biltzsläche verschwinden wüsten. Dei'tschnationale nnd Deutsche BoEsvartei stimmten dagegen. Die Folgen davon, be sonders. was di« Universität nnd die anderen .Hochschulen betrifft, wird die sächsische Regierung ja bald unangenehm zu spüren be kommen. Die Tagesordnung war noch um einige Punkte erweitert Korden. Eine ganze Weile hatte sich der Landtag noch mit den kommunistischen Agitation Santräqen über die Er- .werbslosennnterstükuug zu unterhalten. Auf die Rcichsgeseke pfeifen ja bekanntlich die Herren Kommunisten erst recht, und so wäre eS ihnen am liebsten, wenn die sächsische Regierung, voran die Kommunisten - Heldeniisnattnac. mit den prachtvollen kommunistisch-sozialistischen Hundertschaften nach Berlin zöge und dort die ReichSregierunq MoceS lehrte. Die kommunistisch?» Hebungen auf dem .Heller und anderswo sind ja soweit "gediehen, daß eine Mobilmachung nickt schwer fallen könnte. LuSgerecknet dem Sozial! st enSachse fiel die Aufgabe zu. den Rauhreif der Wirklichkeit auk die kommunistischen Blüten- träume zu breiten Daß nämlich, wenn die kommunistischen An träge angenommen würden. daS Reich die Zuschüsse kür Sachsen streichen würde, daß nach dem Willen der Kommunisten die Er werbslosen znm großen Teil wöchentlich 99 060 Mark, also mehr. ÄlS viele Arbeiter in den Betrieben erhalten würden, und daß endlich die b?ste ErwerbSlosenfürsorg« die Be schaffung von Arbeit wäre. Wenn das ein stß Bürger licher gesagt hätte AVer das Inblau c cgeh eul. daS die Kommunisten bei diesen vernünftigen Ausführungen des Ab geordneten Sachse ansttmmten, genügte auch so. Nnd so wurden L!l« kommunistischen Anträge abgelehnt, und die .Hoinmnuisten haben reichlichen Stoff, ihve Agitation gegen ihre Bor neuen wichtigen Entscheidungen Ungünstiger Eindruck der englisch-italienischen Noten in Berlin — Dennoch Wetterführung der internationalen Besprechungen — Keine Entscheidung vor dem Pfingstfest« — Eine Annäherung zwischen Türkei und Griechenland Sexte Kabiikllttat ix Kerlix Berlin, 15. Mai. Gestern vormittag traf Reichskanzler Cuuo wieder aus Münster i. W. in Berlin ein. Der allgemeine Eindruck aui Grund der englischen und italienischen Note ist wohl der, daß eine An näherung durch die Noten nicht gegeben wurde, baß jedoch der Weg für weitere Verhandlungen offen gebasten ist. Die Kernpunkte der deutschen Vorschläge, Nachprüfung der deutschen Leistungsfähigkeit durch ein internationales Ko mitee, die Frage der politischen Sicherungen und das Angebot des wirtschaftlichen Z u s am m e n a r b e i t en s, ließen die Noten unerwähnt. Eine Kapitulation Deutsch lands jedoch, womit man sich vorläufig zu trösten sucht, wird nicht gefordert. Die Aeußerungen aus den Kreiien der Regie rungsparteien lauten sehr zückhaltend. Vorwiegend ist die Stim mung pessimistisch. Die äußerste Rechte scheint der Auf fassung zu sein, daß weitere Aussprachen keinen Zweck haben, da sich England auf die Seite Frankreichs gestellt habe. In den Kreisen der Regierungsparteien ist mau osfensichtlich ent täuscht darüber, daß wichtige Abschnitte der deutschen Note an- scheindend tu London nicht richtig aufgefaßt worden sind. Berlin, 1.5. Mai. Die zu gestern Nachmittag angeietzte Ka- binettssibung wurde noch im letzten Augenblicke ver schoben. Man rechnet damit, daß das Kabiieett im Lause des heutigen Tageö zu», erste» Male sich mit de» Kundgebungen der englischen und der italieirischen Regierung veichättige» wird. Wann die Relchsrrgieniiig mit den P a r t e i s ü h r e r n über die Roten sprechen wird, läßt sich im Augenblicke iwch nicht sagen. Im Laufe des gestrigen Abends traten die meisten Fraktionen des Reichstages ziikamme», »m den Inhalt der Antworte» zu prüfen. Trotzdem die Noten der englischen unÄ der italienischen Regierung innerhalb der Parteien ciire» sehr » ngünstige » Eindruck gemacht haben, ist man doch der Meinung, daß die Neichsregicriiiig in Irgendeiner Form bersucheir müsse, die internationale» Be sprechungen welterzuführcii. Jtt ReichStagstreisen wird vielfach der Meinung Ausdruck gegeben, daß die RrichSregierung. bevor sie zu einer Beantwortung der Noten schreite, Fühler aus- strecken müsse, um srstznstellc», welch« Anregungen uns etwa die englische Note geben könne. Zunächst wird es wohl abermals zu vertraulichen Besprechungen auch mit maßgebenden Brr- tretern der Wirtschaft kommen. Sie dürsten die Tage bis znm Pslngstfest« auSfüllcn. Mit einer Entscheidung über die weiteren Maßnahme» der Nelchsregierung ist alio vor dem Feste kaum zu rechnen. Dem Gerede über die Möglichkeit einer Kabinettskrise wird von ernsten Politiker» keinerlei Gewicht belgelegt. Die Kritik ix Pari», London »xd Kxxi '' Paris, 15. Mai. Die Antwortnote Englands und Italiens bildet in der Press? Gegenstand ausführlicher Besprechungen. Einerseits wird mit Genugtuung den der scharfen Tonart dieser Noten Kenntnis genommen. Andererseits vermerkt inan mißfällig, das; die Rubrfrage mit Stillschweigen übergangen worden ist „Echo de Paris" ?rklärt, das; der Eindruck in den RegievuugS- kre.isen gut sei. Was die italienische Note beireffe, so sei ne ebenfalls als sehr günstig ausgenommen word?n, und zwar au? zweierlei Gründen. Erstens weil die Frage der interallier- ten Schulden darin klargelegt ist und zweitens weil sie von Pfändern und Garantien spricht. Hutin schreibt, die Hauptsache sei, daß die englische und di? italienisch? Note die Möglichkeit einer Annäherung an den französisch-belgischen Standpunkt ergebe. Dieses Mal müsse Deutschland begreifen, worum eS sich handelt und eS könne nicht länger auSweichen. Paris, 15. Mai. „Petit Pari sie»" schreibt: D?r Hairptpunkt der englischen sowohl als auch der italienischen Note scheint z» s?in, das; inan sowohl in London, wie auch in Nom wünscht, daß jetzt eine llnterlialning mit Deutschland um jeden Preis zustande kommt, nnd man zu einer Lösung deS Nuhrkonfliktes gelange. DaS Blatt hebt hervor, daß weder Frank- reich noch Belgien sich hierzu herbeilassen können, solange nicht im Prinzip von Deutschland anerkannt werde, das» die Räumung d?S NuhrgkbleteS die Zahlung der Reparationen und die sofor tige Beseitigung deS passiven Widerstande» zur Voraussetzung haben müsse. — DaS „Echo national" schreibt: Wir wer den die Konferenz von London vom April und Mai 1921 mir mit anderen Personen im Vordergründe wiedererleben, di? dann nachdem sie sich geeinigt haben, gemeinsam ein neues Ultimalum nach Berlin senden werd?n. Die Deutschen ihrers?itS werden dann wohl einen neuen Herrn Wirth entdecken, der zwar bereit sein wird, anzunehmen, aber niemals zu erfüllen. Daun, so schreibt daS Blatt weiter, werden sich die alliierten Minister wenn sie sich den nenen deutschen Vorschlägen geg?nübersehe». ebenso leicht einigen, wie im Jahre 1921. Die Nuhrbesetzung wirkte damals noch aiS Drohung, und sie ist auch heute trotz unserer bis heute unfruchtbar gebliebenen Be setzung nur eine solche. London, 15. Mai. In der englisck>en Presse findet die bri tische Antwort an Deutschland gel?ilts Aufnahme. Man bemän gelt hauptsächlich das Fehlen einer klaren Dar legung der englischen Reparationspolitik. Vor allem aber wird die Aufrechterhaltung des deutschen Vorschlages, die ganze Neparat ionsfrage einem unparteiischen inier« nationalen Tribunal zu unterbreiten kritisier!. — „Daily Telegraph" schreibt: Die Amerikaner würden zweifellos bedauern, daß die britische Regierung d?n Gedanken aufgegeben habe, Deutschlands Zahlungsfähigkeit durch einen in- ternaiionalen SachverständigenanSscknß festsetzen zu lassen, doch sei dies vielleicht unvermeidlich gewesen. — ,.W e st m i» st e r Gazette" schreibt: Lord Curzons Antwort sei ?in noch eitt- täuschcndcreS Dokument al-Z die deutsche Note. Gemessen a» "er gebotenen Gelegenheit sei CurzonS Rede ein F?hlschlag. Die Note ermutige die deutsche Regierung kaum, einen neuen Vor. such zu machen, denn sie verweile bei allen Schwächen d?r deutsche» Note und lasse ein wichtiges Merkmal unberück. sichtigt. ES sei keine Bezugnahme auf das deutsche Angebot vor handen, die grsamte ReparationSlrage dem von Staatssekretär Hughes vorgcsckilagenen undparteiischeii internationalen Tribunal zu uiit?lbreiteii — Aehnlich urteilen die „Times". Rom, 15. Mai. Ueber die gestern mittag auSgegebens ita lienische A»in ortnote äußern sich bisher nur wenige Politiker. Sie beschränkt» sich darauf, ihrer Befriedigung darüber Ansdruck zu geben, daß die Note den Weg zur Verstand!-' gung weise. Italien und die internationalen Schulden Mailand, 15, Mai. Der italienische Schatzminister D esti- fani erklärte in einer Rede m Mailand mit Bezug a»k die interalliieite Schuideufrage. die Regelung der interalliierten Schuldenlasten werde einen neuen Stab'lisationsfaktor in den wirtschaftlichen Beziebungen mit dem AuSlande und für die wirtschaftliche Lage des Landes bilden. Reimratione» nnd inter alliierte Schulden scheine» immer von einaiider abzukäuge». ES liege ailf der Hand, daß Italien Deutschland in dem Maße ent-^ laste» könne, als es von seinen Gläubigern entlastet wird. DaS Verbot der Deutschvölkischcn FrcilicitSpartei. Das Mal der vtntitli-vMisijjeil Freihtitspilltki Schw?r? Angriffe gegen die Negierung. Berlin, 15. Maß Gestern wurde im Reichstage die Aussprache über die In terpellation über daS Verbot der Deutschvölkisch?n F-rriheitSpartei nnd die S e l b st sch u tz o r g a n i sa t i o n e » fortgesetzt. Abg. v. Guörard <Ztr.) bedauert diese innerpolitische Debatte. Die Einheitsfront und der Abwehrlampf an d?r Ruhr, werden dadurch geschädigt. Unsere Haltung ist einheitlich. Wir sind föderativ. Wir habe» aiigeiienini?», daß politische Parteien und deren Organisationen nicht verboten werde» können. Bei genauer Prüfung dcd Gesetzes zeigte sich allerdings, daß die Handhaben für oaS Vorgehen ScveringS gegeben waren. Wir lehnen ab, in ei» schwebendes Verfahren cinzugreifen. Wir bil ligen eS öiirchaiis, wen» die Regierung gegen die Ausschreitungen von rechts und links die schärfst?» Machtmittel anwcndet. D«k Schutz der Bürger ist nur Aufgabe des Staates. Abg. Koch (Dem.): Die Rede des Z e n t r u m s - Abg. kann ich fast durchweg uiiterschreiveil, ebenso die des Vertreters d?r Deutschen Volkspartei im preußische» Landtage. Wir be. rußen eS. daß Minister Severing auch geg^n die proletari- chen Hundertschaften Porsche» will. Wir bedauern eS ß in Sachse» diese proletarischen .Himdertschaste» geradezu einen Teil deS NcgicrungsprvgrammS bilden. Abg. v. Graefe (Dvölk.): Wie kann die ReichSregie- rung schweigend der Verfolgung unserer Organisntiou zuseben, während wir doch längst vor dem Erlaß des Severingschen Ver botes mit dem Reichskanzler Enno und seinem Kabinett ganz aufrichtig Über alle Misere Organisationen gesprochen haben und anerkannt worden ist, das; sie als legale Organisationen i inj Interesse der Reichs regier uug liegen? Ich frage die, Negierung! Ist ?S nicht wahr, daß wir der ReiiliSregiening alle »uscre Organisationen genau genannt haben? Will die Regierung sich länger schweigend verhalte», weil sie sich darauf ver lassen hat, daß unsere Männer anS Rücksicht vielleicht zu weitgehend schweigen würden nnd daß sie nicht dir der zeitige RrichSregierung in Verlegenheit bring?« wollen? Wir können nicht länger schweige», wenn die Zerschlagung nllrr nationalrn Kräfte durch eine sogenannte nationale Regierung geduldet wird. Reichsiniie»!minister Oeser Ich habe mich mit dem Reichskanzler In Verbindung gesetzt, um z» erfahr?», wie die Dinge sich verhalten. Ich kann folgendes Mitteilen: Dem verhafteten Oberlrntnant Roßbach war rS g?l»ngrn, einmal zum Reichskanzler vorzudringrn. Ek geliebten .Koalitionsbrüder aus 14 Tage tüchtig beleben zu kön nen. Selbst Herr Dr. Zeigner stimnite al? Abgeordneter mit scheuem Blick auf seine kommunistischen RegierungSstüden ge- gen seine Tertiarier. Ei, ei, Herr Dr. Zeigner, wenn das man nicht „inS Auge geht". . . . Schließlich verhandelte «tan noch üb?r zw« Anträge der VolrSparteiler Noack. Röl- lig «nd Genossen über Förbermng der Bautätigkeit, wodurch viele Erwerbslose am besten unterstützt werden könn einigen sozialistisch-kommunistischen Abänderungen wurden dies« Anträge auch angenommen, die ein: erfreulich positive Hand- lnng inmitten aller Phrasen der Linken darstellen. lind morgen ist wi?der eine Sitzung, stillvergnügt, höchsten» mit einem kleinen Sturze im Wasserglas«. Und draußen tobj ein Sandstnrm Hera», der alle» Leben vernichtet, aber die kom munistisch-sozialistischem Sträuße stecken den Kopf in den Sank sehen da? Unheil nicht. O. W. ' und