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Tel.-Adr.: Elbzeltung. ÄUM LtztitiiW AmtZb!«tt in Frnuksmt n. M.: <9. L. Daube Eo. Bei Wiederholungen ent sprechender Rabatt. Alle 14 Tage: Landwirtsch. Beilage' Anzeigen, bei der weiten Ver breitung d. Bl. von großer Wirkung, sind Montags Mittwochs und Freitags bis spätestens vormittags 9 Uhr anfzngebc». Preis für die 5gespaltene Pctitzcilc oder deren Nanin 15 Pfg. (tabel larische und koniplizicrtc An zeigen nach Ucbcrcinkunft). Auswärtige Anzeigen 20Pfg. „Eingesandt" nnd „Reklame" 50 Pfg. die Zeile. Verantwortlicher Ncdaktcnr: Richard Eiirkc, Schandau. — Druck und Verlag: Legler K Zenner Nacht- Fernfprecher Nr. 22. Die „Sächsische Elbzcilnng" erscheint Dienstag, Domicrs- tag nnd Sonnabend. Die Ausgabe des Blattes erfolgt Tags vorher nachm. 4 Uhr. Abouucuieuts-Prcis vicrtcl- fährlich 1.50 Mk-, Liuonatlich 1 Mk-, l monatlich 50 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. Alle kaiserlich. Postanstnltcn, Postboten, sowie die Zcitnngsträgcr nehmen stets Bcstcllnngcn auf die „Sächsische Elbzcitnug" an. Tägliche Roman-Beilage. Sonnabends: „Illustriertes Nntcrhaltnngöblatt". ^.„c^iu^ Voglcr, Invalidcndauk nnd Rudolf Mosse Inscrntcn-Au u ahm cstelle» : Ju Schandnii: Expedition Zankcnstraßc 1-!4; in Dresden und Leipzig: die Annonccn-BnreauS von .vamum^ Nr. 155. 55. Jahrgang Schandau, ^oiiiiabeiid, den 30. Dezeinber 1911. A mt! i ch Konkursverfahren. lleber das Vermögen des Handelsmannes Carl Friedrich Hermann Kriegel in Nathmannsdorf-Plan ivird heute am 27. Dezember lltil, mittags 2/4 1 Zhr das Konßursverfahren eröffnet. Der Lokalrichter X^niipfel in Schandau wird zum Konkursverwalter eruaunt. Kvnkursforderungcn sind bis zum 27. Januar 1812 bei dem Gerichte anzumeldeu. Es wird zur Beschlußfassung Uber die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters soivie Uber die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretendcn Falles Uber die in 8 182 der Konkursordnnng bezeichneten Gegen stände ans den 27. Januar 1812, vormittags 10 Uhr und zur PrUfuug der angemeldeten Forderungen aus den 17. Februar 1812, vormittags 10 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte, Termin anberaumt. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, ivird ausgcgcben, nichts an den Gemein- schuldiicr zn verabfolgen oder zn leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, siir die sie aus der Sache abgesonderte Be friedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 27. Januar 1812 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Schaudau. Reichstagswahl betr. Die Wahl eines Abgeordneten zum deutschen Reichstage für den 8. Wahlkreis des Königreichs Sachsen findet Freitag, den 12. Januar 1912 von vormittags 10 bis abends 7 Uhr im rechtsgelegenen Gastzimmer des Hotels zum Schweizcrhos hier statt. Die Stadt Schandau bildet einen Wahlbezirk. Zum Wahlvorsteher ist Herr Stadtrat Kaufmann Richard Ullrich und zu seinem Stellvertreter Herr Stadtverordneter Bandagist Ernst Hering ernannt worden. S ch andau, am 27. Dezember 191 l . Der Stadtrat. Die Stadt - Sparkasse za Hohnstein bleibt wegen des vorznnehmenden Rechnungsabschlusses in der Zeit vom 1. bis mit 21. Januar 1812 für den allgemeinen Kafsen-Verkehr geschlossen. Hohnstein, den 27. Dezember 1911. Der S ta d t g e m e i n d er a t. er Teil. Bekanntmachung. d-- «„.mchm.nd-n »I- zu Schandau siir Rückzahlungen . vom 2. bis mit 20. Januar 1812 Michl»,dl-"' geöffnet. Sch°nd»„, mn 2«. Geffentliche Sitzung der Stadtverordneten Dienstag, den 2. Januar 1812, abends 0 Uhr, im SihmigSsaalc des NalhuuM 1. 2. 8. Tages-Ordnung: Einführung der wieder- bez. neugewählten Mitglieder des Kollegiums. Wahl des Vorstehers und des stellvertretenden Vorstehers Wal len zn den gemischten ständigen Aus chMen gemäß sz 22 der Rev. St.-O. nnd 8 28 nnd 24 des OrtsstatiNs für Schandan <III. Nachtrag). Reichstagswahl. Für die am 12. Januar 1812 stattsindcnde Reichstags^ bildet die Stadt Hohnstei» mit gleichnamigem Staatssorstrevier, König!, schloß nnd Rittergut nebst Schäferei einen Wahlbezirk. , Wahlvorsteher ist der unterzeichnete Bürgermeister, dessen Stellvertreter Herr Vizebürgermeister Hermann Richter. Wahllokal ist der Saal im Hotel „Sächsische Schweiz", hier. Die Wahlhandlung beginnt um 10 Uhr vormittags und wird um 7 Uhr nachmittags geschlossen. Die Stimmzettel müssen von weißem Papier nnd dürfen mit keinem Kennzeichen versehen sein; sie sollen 9 zu 12 am groß, vou mittelstarkem Schreibpapier sein und sind von dem Wähler in einem mit amtlichem Stempel versehenen Umschläge, der sonst kein Kennzeichen haben darf, abzngebcn. Die Umschläge werden im Wahllokale bereitgehalten. Hohnstein (Sächs. Schweiz), am 28. Dezember 1911. Der Bürgermeister. Böttiger. ^ilvestergedanken. Langsam neigt sich der Tag, ein großes Schweigen hat sich auf Wald und Feld gelegt, nur noch wenige Stunden und die Glocken verkünden, daß wieder ein Jahr vorüber, wieder ein Jahr in das Meer der Ewigkeit gesunken ist. Und der süße Feierabend schreitet durch die Gassen und huscht in die Häuser. In dieser Stille aber richten sich die Gedanken rückwärts auf das verflossene Jahr — was hatte man von ihm erhofft und was hat es versagt? Allda zucken noch die Herzen an den Wunden, die ihnen das Jahr geschlagen, da sitzt noch das Gramgesicht der Sorge, die das bitterste Mühen nicht verscheuchte; da nagt noch der Hunger, der keine Sättigung gefunden; da pochen noch die Pulse von dem Kampfe des Lebens, da Klagen noch die Seelen, die auf das Mißverständnis und Uebelwollen des Mitmenschen gestoßen sind, da fließen noch die Tränen, die böse Worte und harte Herzen in Fluß gebracht haben, da weint noch das Elend, das der Himmel geschlagen hat. Ja, der Himmel, mit dem wir nicht rechten können! Und wir? O, die Tränen, die den Himmel zur Ursache haben, sind nur Tautropfen im Vergleich zu dem Meer von Klagen, das wir Menschen unter uns selber schaffen. Die wunden Herzen, die in ihrem Blute zucken, haben Menschen verwundet, die Sorge, die durch die Hütten des Elends geistet, haben die Menschen verschuldet, den aufreibenden Daseinskampf haben Menschen ge schaffen lind das Elend des Uebelwollens und Miß- verstehens haben die kleinen Seelen und engen Herzen des Menschen gebracht. Und alle bösen Worte und allen Haß und alle Verfolgung, unter denen Menschen seufzen, haben Menschen ausgesandt. Vielleicht wir selbst! — Nichtamtlicher Teil. Nun ist der große Feierabend in unsere Häuser eingekehrt. Am Himmel sind die Sterne aufgegangen und eine stille Nacht breitet sich um uns ans. Oeffne dein Fenster und schau hinaus. Siehst du die Sterne? Sie leuchten aus einer andern Welt, die du nicht kennst! Siehst du das große Dunkel dazwischen? Es dehnt sich von der Erde zum Abend stern und weiter bis in die Unendlichkeit, die dein Verstand nicht begreift. Ahnst du das quellende Leben allüberall? Um dich, in dir, über dir? Es webt und wogt non Ewigkeit zu Ewigkeit und dein Herz ist nicht groß genug, es zu fassen. Was ist da ein Jahr für eine winzig kleine Spanne Zeit? O, laß dein Herz quellen rind laß es überfluten und hinüber strömen über Raum und Zeit, daß es znsammensließe mit dem Wesen aller Dinge, das kein Name nennt nnd kein Begriff ausdrückt. Daß es wandere von Stern zu Stern, von Welt zu Welt und weiter hinaus, wo unser Denken ermattet rind unserer Träume Flügel erlahmen. Und wenn cs bis dahin gewandert und so weit und fern gekommen ist, dann laß es stille halten. Und dann frage: „Was ist das Gold, nach dem meine zitternden Hände Haschen? Was sind die Güter, an die sich meine Seele gehängt hat? Was ist der Haß, mit dem ich einen armen Menschen verfolge? Was ist die Rache, mit der ich den verfolge, der nicht meiner Meinung ist? Was ist das alles, was ich winziges Menschlein Tag für Tag und Stunde für Stunde tue, um das Meer des Menschenjammers zu mehren? Was ist das alles in der Fülle und Größe der Unendlichkeit? Und wenn du als Antwort ein stilles, sanftes Säuseln vernimmst, daß sich deine Seele der Erkenntnis öffnet und dein Herz warm wird zum Vergeben, so erkenne, daß dieses Säuseln Gott ist. Denn Gott ist die Liebe! Politische Tagesübersicht. lieber das Befinden des deutschen Kronprinzen kommen jetzt erfreulicherweise immer günstigere Nachrichten aus Danzig, bekanntlich dem Garnisonorte des hohen Herrn. Er vermag bereits wieder den größten Teil des Tages außerhalb des Bettes zuzubringcn und konnte auch schon kleine Spaziergänge im Garten der von ihm bewohnten Villa unternehmen. — 2 Sühne des Kaisers, die Prinzen August und Wilhelm, sind zu Ehreurittern des Johanniter- ordens ernannt worden. lieber das Befinden des Prinzregenten Luitpold ist heute folgendes Bulletin ausgegeben worden: In dem Befinden des Prinzregenten hat sich noch wenig geändert. Der Regent bedarf noch immer der Schonung, da bei Bewegungen erhebliche Schmerzen austreten. Der frühere Staatssekretär von Lindcq»ist übersiedelt nach Südtirol, wo er sich angckauft hat. Der kommandierende General des Gardckorps General- ndjutant von Loewenseld erhielt den goldenen Stern zum Großkreuz des sächsische» Albrechtsordens; der Chef des Generalstabs des Gardekorps Generalmajor Schmidt von Knobelsdorf das Komtnrkreuz erster Klasse desselben Ordens. Der Chef des Kgl. Sachs. Grcnzpvlizcikommissariats Oberst z. D. Georg Schaff ist gestern in Bodenbach im 70. Lebensjahre verschieden. Oberst Schaff war in Wildenthal i. Sa. geboren. Wichtige Akten in der Wilhelmshavener Spionageasfärc sollen nach ausgetauchten Gerüchten abhanden gekommen sein. Amtlicherseits werden indessen diese Gerüchte als unbegründet bezeichnet. Das rcichsländische ObcrlandSgericht zn Colmar hat die Mandate von 8 der neuen Abgeordneten zum elsaß- lothringischen Landtage für ungültig erklärt, nämlich jene der Abgeordneten Alfred Wolf für Sulz-Wörth, Zimmer mann für Diedenhofen und Hasseman für Bitsch-Wol- münster; es haben also in den 8 genannten Wahlkreisen Nachwahlen stattzufinden.