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Dresdner Nachrichten : 11.03.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189803110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18980311
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18980311
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-03
- Tag 1898-03-11
-
Monat
1898-03
-
Jahr
1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.03.1898
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Nachrichten, Dresden liLl>S8le! , l'utr- u. -laäovnarsllkuus j Lixc-no > 8»rab- noä kilrduttabrrlc. > koinepr. 3390 »alttOIlIkttUdStr. 3 > vsertlnäsl US9 vililtiel KOlillelle fr»r L. koaollstovil, OKök. 8M«M. Lü. « d'tt. D»t«r«>i< l>ui>!r «Ivn rrreoks Lestimmune äor ers. ll. LUKViirts. Oiiibork» KLrkoo 8a-«>vnl«»'». knllcw u. klommor v<m JA. an. fflanel» , zl.,rß ^EML«^»ÄLÄSWSSr«»^rL-'Sr liälLNlliS rsIllI-^Ul!lI«S88el' - Wirkt antt^epttsch unä orkri8> kvnä. V»crüxl>ctrstt8 Aitttzl rnr E Ovssrriruch^ vav Xlltwcm uvä 8»8sitixunL tlklan Ünnä- R ^ ^e>ru--i,»8. Vorb»urrlil!5Niitt»I Dorren Ilal>- u. Anneikrankke>t»ll. ' W.Hg'Wlt!!'!l6 vsk^kH. likUMÜ!«!'. K üi'eblliiel' VoriüekvLullL8-^ll8tLH von Otto Süttavr, 8! ^ 60 ^'rthschastlic^r Aiifrus. Hofiiachrich^cn, Landtagsverhandlungni, Umwandlung von Staatsanleihen. fanzstundenregulattv, Gerichtsverhandlungen. „Samson". Theaterschule. Muthmaßl. Witterung:! Trocken, kühl. Politisches. Zu dem Wirthschaftllchcn Aufm? hat nunmehr auch der ge mäßigte Liberalisnius varteiofsiziclle Stellung genommen mittels einer Erklärung, die mit den klangvollsten Namen des National- livcralismus uutenchriftlich gedeckt ist und deren wesentlicher In halt sich in folgenden Sätzen konzentrirt: „Wir wollen die Politik der wirthschastlichen Sammlung, die zum Schutze der nationale!« Arbeit die Interessen von Landwirthschaft. Industrie, Handel und Gewerbe zu vereinigen und die mittlere ihnen gemeinsam forderliche Linie zu sinken sich bemüht, auf das Wärmste unterstützen. Wir erblicken in dem „Wirthschastlichen Aufruf" einen wcrthvollen Schritt zur Herbeiführung einer Einigung der verschiedenen In teressen in Betreff der Handelsverträge. Auch sind wir der Uebcr- zeugung. daß bei dem Abschluß künftiger Handelsverträge die In teressen der Landwirthschaft besser gewahrt werden müssen als bis her. müssen aber andererseits auch fordern, daß den Bedürfnissen der Industrie und des Handels nach Handelsverträgen mit längerer Geltungsdauer Rechnung getragen wird." Wenn daneben ver sickert wird, daß die nationalliberale Partei ihre politische Selbst ständigkeit sowie die nationalen, idealen und liberalen Auschau- irngcn, aus denen sie erwachsen sei, nicht in den Hintergrund drängen lassen könne, so entspricht auch das durchaus dem Stand punkt. den der Wirthschaitliche Aufruf selbst einimmt, indem er ausdrücklich darauf Bezug nimmt, daß die wirthschaftspolitische Sanunlung „innerhalb der bestehenden Parteien" stattsinden solle. Die in Rede sichende Erklärung ist zunächst von dem Eentral- vmsiand der Partei, sodann von den Vorständen der national- liberalen Fraktionen des Reichstags und des preußischen Landtags und endlich von den vereinigten Fraktionen selbst nahezu ein stimmig beschlossen worden; die spärlichen Neinsager gehören der kürzlich an dieser Stelle gekennzeichneten börsenkavitalistischcn Richtung an und sollten eigentlich den Zug ihres Herzens, der sie in die Arme der Herren Nickert und Bambcrger treibt, als des Schicksals Stimme betrachten. Geradezu klassisch ist die Art, wie das führende Blatt der zuletzt genannten nationallibcralcn Schattirung mit der jetzigen Kundgebung der überwältigenden Mehrheit der Partei, die der verschwindenden manchcstcrlichen Minderheit guer durch die Parade fährt, sich adzusindcn versucht. Die „Nat.-Ztg." meint nämlich, die mit dem Wirthschastlichen Auf ruf unternommene Aktion habe einen doppelten Zweck gehabt: die MöglicherdernationalliberalenPartei an selbstständigemwirthschafrs- politischem Auftreten bei den Wahlen zu hindern und andererseits über die Bestrebungen des Bundes der Landwirthe zeitweilig ein Dämmerlicht zu verbreiten, in den« dic'elben minder gefährlich er scheinen sollten. In beiden Beziehungen könne der Zweck nach der ossiziellen Parteierklärung als verfehlt betrachtet werden und die Erklärung selbst sei daher im Allgemeinen zu billigen. Da die beiden angeblich mit dem Wirthschastlichen Aufruf verbundenen schaudererregenden Absichten lediglich Phantasie Produkte der „Nat.- Ztg." sind, so hat die ganze Rederei offenbar nichts weiter zu bedeuten als daß damit der schlecht gelungene Versuch eines maskirten Rück zugs unternommen werden soll. Tie Herren vom Schlage des in der „Nat.-Ztg." regierenden Geistes sehen eben ein. daß ihre Zeit vorüber ist und daß alles Lärmen ihnen nichts nützt. Deshalb lenken sic bei Zeiten ein, um sich nicht den Unterschlupf in der Partei überhaupt zu verscherzen. In der That bleibt ihnen nichts weiter übrig als nachzugeben, wenn sie sich zu den« Ucbcrtritt in das Lager der tppiichcu Manchcslerpartci, des weiblichen Freisinns, nicht entschließen können. Der wahre Sinn der nationalliberalcn Parteiknndgebung ist der, daß die Partei als solche sich feierlich und förmlich aus den Boden der nationalen Sammlungspolitik gestellt hat, wie sie in ihren Grundzügcm in dem Wirthschastlichen Aufruf dargelegt worden ist. Dieser Erkenntniß verschließt sich auch die Presse dcS radikalen Manchcsterthums, bei der keine parteipolitischen Ver- tufchungsrücksichten obwalten, nicht einen Augenblick. Es genügt, in dieser Beziehung auf das kategorische Urthell der „Boss. Ztg." zu verweben: „ES gicbt nichts Kläglicheres in der politischen Ge schichte der Gegenwart als diese nationallibcrale Musterlcistung aus dem Gebiete der Mrthschaftspolitik. Ihr Verfasser hätte Herr v. Miguel sein können." Die Wuth und Enttäuschung des manchefferlichen Radikalismus über die besonnene staatsmännische .Haltung der nationalliberalen Pattei in der Frage der witthschafts- politiichen Sammlung spiegelt sich in derartigen Auslassungen deutlich wieder. Der Schmerz der Manchesterherren ist von ihrem Standpunkt auö ganz begreiflich. Wird doch mit der Stellung nahme der nattonalliberalen Partei zu Gunsten dcS Wirthschoft- lichrn Aufrufs die radikale Hoffnung zu Wasser, daß der Gegensatz derwirtbichaftlichcn Interessen bei gehvrigcrdemagogischcr Ausnutzung einen allgemeinen wahlpolitischc» Wirrwarr erzeugen und so den der Sammlungspolittk feindlichen Elementen gestatten werde, einen fetten Fischzug im Trüben zu machen. Der sachliche Kern der nationalliberalen Erklärung besteht in der Forderung, daß als Ausgleich für da» Eintreten der Industrie zu Gunsten der Landwirthschaft von dieser Handelsverträge mit längerer Geltungsdauer in Berücksichtigung der industriellen In teressen gewährt werden müßten, lieber diesen Punkt sind bereits mehrfach beruhigende und entgegenkommend« Zusagen von drrufenen Vertretern der Landwirthschaft abgegeben worden. Zu Anfang Februar ds. I. legte Graf Herbert Bismarck im Reichs tage Verwahrung gegen die Auffassung ein, als ob die Herren auf der Rechten oder Fürst Bismarck grundsätzlicher Gegner von Handelsverträgen wären, nur den allein richtigen Standpunkt des gleichwerthig vertheilten Gebens und Nehmens wollten sie bei dem Abschluß solcher Verträge gewahrt wissen. Wie wenig dieser Voraussetzung bei einem Thcil der laufenden .Handelsverträge ent sprochen worden ist, darüber herrscht heute in allen einsichtigen Kreisen des nationalen Erwerbslebens nur eine Stimme. Zum Beweise mag nur an die Aeußerung des nattonalliberalen Ab geordneten Bueck in der Sitzung des preußischen Abgeordneten hauses vom 4. März ds. I. erinnert werden: „Ich bin der Ansicht, daß die Betträge mit Oesterreich uird Italien «den russischen Ver trag nahm Herr Bueck ausdrücklich aus und erklärte ihn als vor- theilhaft) ungenügend vorbereitet waren und daß wir diesen Ländern gegenüber eine unverständliche Schwäche gezeigt haben. Diese Verträge sind aus Mangel an Sachkenntniß ungenügend für unser wirthschaftlichcs Leben abgeschlossen worden." I» derselben Sitzung der preußischen Londesvertretung gab Gras Kanitz die Versicherung ab, daß die Landwirthe durchaus keinen Grund hätten, sich gegen den Abschluß von Handelsverträgen auch auf längere Zeit zu wehren, sofern nur die landwirthschastlichen Zölle dabei nicht in Mitleidenschaft gezogen würden. „Wir werden Alles thun, um den berechtigten Wünschen der Industtic gerecht zu werden", schloß Graf Kanitz unter dem rauschenden Beifall seiner politischen Freunde seine Ausführungen und der Abg. Bueck acccptirte sie dankend mit der Erwiderung, daß Graf Kanitz als eine Autorität zu betrachte» ici und deshalb seine Erklärungen bei der Industrie gebührende Beachtung finden würden. Die Gegenleistung der Industrie zu Gunsicn der Landwirth schaft wird sich vornehmlich aus das Gebiet der Gctteidezvlle zu erstrecken haben, uild zwar handelt es sich um dis Frage, ob die Zölle gebunden werden sollen oder nickt. Mit dem richtig ver standenen Interesse der Landwirthschaft iit es nickt vereinbar, daß die Getreidezölle in einem auf längere Zeit abgeschlossenen Haitdelsvertrage fest gebunden werden, weil die eigenartigen Ver hältnisse der landwirthschastlichen Produktion in Verbindung mit dem Einfluß, den die Schwankungen der minderwcrthigen fremd ländischen Währung ausüben, die Möglichkeit einer kurzfristigen Aendcrung der Zollsätze erforderlich machen. Wenn also die land- wirthschaftlichen Interessenten bereit sind, ihre Mithilfe eventuell auch für das Zustandekommen von langsristigen Tarifverträgen an zubieten, so müssen sie ihrerseits aus das billige Zugeständniß der industriellen Kreise rechnen dürfen, daß wenigstens für die hanpt- sächlichcn landwirthschastlichen Erzeugnisse von der vertragsmäßigen Festlegung der Zollsätze abgesehen werde. Nach dem bisherigen Ergebniß der wirthschastlichen TammlungSvolitik berechtigt nicht der geringste Anhalt zu der Befürchtung, daß die Frage der Bindung der Getreidezölle einen Zankapfel zwischen die Vertreter von Industrie und Landwirthschaft werfen und das gemeinsame Schlagen beider im Schatten des Wirtbschaftlichen Ausrufs ge fährden werde. Die nationallibcrale Parteierklärung zu Gunsten dcS Aufrufs ist im Gegcntheil ein neuer überzeugender Beweis für die Bereitwilligkeit der industriellen Kreiie, auch ihrerseits Alles zu thun, was in ihren Kräften steht, um den Lebensbedingungen der Landwirthschaft bei der Neugestaltung unserer Handels beziehungen gerecht zu werden. Somit hält sich die national liberale Kundgebung ganz auf der Linie der wirthschastlichen Sammlungspolittk des Altteichskanzlers, der „die beiden starken Pferde, Industrie und Landwirthschait, im nationalen Interesse zusammenspannen" will, und verstärkt den allgemeinen Eindruck im Lande, daß die Ordnungsparteien unter dem neuen Zeichen, in dem sie scchtcn, bei den Wahlen siegen werden. Feruschreib- nuü Fernsprech-Berichte vom 10. März. Berlin. Reichstag. Die dritte Lesung dcS Gesetzent wurfs betreffend die Angelegenheit der freiwilligen Gerichtsbarkeit wird fortgesetzt. — Ein vom Abg. Atadthagen empfohlener An trag Auer, zu de wird v> kämpft, „ .. .. trags prinzipiell zustimmt und dessen Zurückverweisung an die Kam mimvn beantragt. — Geh. Rath Struckmann: Ter Antrag Auer enthält eine tiefgreifende Neuerung. Ein Bedürfniß, das Erziehungsrecht des Einzelrichters dem Amtsrichter zu entziehe», liege nicht vor, die entsprechenden Befugnisse des Einzrlrichters hätten sich durchaus bewährt. Der ganze vormundschaftliche Dienst würde durch die Zuziehung von Schöffen außerordentlich in seinem Umfange gesteigert und per Geschäftsgang namentlich ans dem Lande verzögert werden. — Nachdem Abg. von Cunn (natlib.) Rembold (Ecntr.) und v. Buchka (kons.l sich gegen den Antrag gewendet haben, werden die Rückverweisung, sowie der Antrag Auer abgclehnt. Abgelehut wird ferner der weitere Antrag Auer aus Einfügung einer Bestimmung, wonach die landeSgeictzlichen Vor- " daS Iiivervmdnligtteten von Vereinen mit poli Zwecken verbieten, stimmen nur die schritten, welche tischen Antrag deutsche VolkSpattei. , . Auer, die Hinzuziehung eines Dolmetschers zuschrciben, wenn ein Bctdciligter erklärt, nicht ^nächtig zu sein. In dem G« >erb für Ken Hreitnli, 11. Mär; 1808. dieses Gesetzes sowie demgemäß das Inkrafttreten des bürgerlichen Gesetzbuches in Frage stellen könne. Die Verleugnung der Kvnnt- niß der deutschen Sprache habe in den polnisch sprechenden Pro vinzen Westpreußens sehr um sich gegriffen. In zweifelhaften Fällen werde der Richter stets den Dolmetscher hinzuzielien. Von einer großen Reihe von Richtern iei ausgeivroche» worden, daß unter dem Einfluß der polnischen Agitation iekr Viele sich weigern würden, von der deutschen Svrache Gebrauch zu macken, auch wenn sie dazu thatsächlich im Stande wären. Er bitte Alle, dre das Inkrafttreten des bürgerlichen Gesetzbuches, dieses großen patrio tischen Natioiialwerkes. im Jahre IftM wünlchten, den Antrag abzu- lehiien. — Abg. Wellftein lCentr.) ist gegen den Antrag und bittet das Haus, zu entscheiden, ob es mehr Vertrauen zu einem Richter habe, der schon Kraft seines Amtes pflichtgemäß sich zu ent schließen habe, oder zu einem Beamten, der einiach erkläre, sich zu eurer Beurkundung in deutscher Sprache nicht verstehen zu können. - - Abg. v. S aß-I atzv ors ki-Polci tritt für den Antrag ein. - Minister Schönstedt stellt gegenüber dem Vorredner in Abrede, daß eine Verfügung erlassen worden lei. unter den gewissermaßen mechanischen Voraussetzungen, daß die Richter die Kenntlich der deutsche!" Svrache als vorhanden anzuiehen hätte». Die Richter seien nur darauf arttmerksam gemacht worden, wie häufig die Kenntniß der deutschen Sprache abaeleugnei werde, was doch angesichts der vielen Schulen befremdlich sei. Tie Richter sollten daher in jedem einzelnen Falle genau prüien. ob die bezügliche» Erklärungen zu treffend seien oder nicht. — Sodann wird der Antrag Auer in einer von dem Antragsteller gleichzeitig beantragren eventuellen Form angenommen. Dafür stimmen die Polen, Sozialdemokraten. Süd deutsche und Freisinnige Volkspartei mit Ausnahme von Lenz mann, ferner das Centrum mit Ausnahme von Spahn. Wcüileiir und Prinz Arenberg. In dieser Fassung wird schließlich das ganze Gesetz angenommen. — Es folgt die zweite Bemthuug der P o st da m pfer-Novelle. Die Kommission har eine Bestimmung hinzugesügt über die Mindestfahrgeichwindigkeit auf der austra lischen Linie >12.2 Knoten per Stunde, sür neu zu erharrende Schiffe 13,4 Knoten). Sodann hat die Kominiision einen neuen Paragraph hinziigesüg! betreffend die Verpflichtung des Lloyd, die Damvfer nach Ottasien abwechselnd von Bremen und von Hamburg aus ab- gehcn zu lassen. Außerdem beantragt die Kommission verschiedene Resolutionen: 1. betreffend Vereinbarung mit dem Llond, behuis Ermächtigung des Rcichstanzlers. landwlttlnchaftliche Konkurrenz Produkte mit Ausnahme von Tabat. Häurcn. Fellen und Wolle von der Einfuhr durch die Llouddamvsrr nach deutschen, belgischen und holländischen Häsen auszuichließen; 2. eine Resolution betreffend die Indienststellung farbiger Schiffsmannschaften. Diele sollen aus der australischen Linie i» der Regel gar nicht, aus der ostasiatischen Linie nur in Ausnahmcsällen und zwar nur in den Maschinen- und Kesselräumen insoweit verwendet werden, als die Verwendung europäischer Mannichairen ans gesundbeftlichen Rücksichten unthunlick ist. Eine dritte Resolution betrifft die wonach Unterbleiben Freie (kreis. Ver.ä Iebsen und Hane »natlib.) treten im die Vorlage ein. — Abg. Freie hofft, daß man durch Annahme der Vor lage den deutsche» Welthandel in den Stand letzen werde, iorizu- schreiren auf dem seir Jahren cingeschlagenen Wege. Bestall.) — Abg. Molken bnhr (Soz.) bcslreiiet, daß cS dazu der Sub vention bedürft:. Es handele sich dabei um ein Stück unlaurercn Wettbewerbs zum Nachtheile der nichtiubventionirten Konkurrenz. - Weitcrberallmng morgen, außerdem Entschädigung unschuldig Verurtheilter und Marincekat. Berlin. In der heutigen Sitzung des Bundesraths wurde dem Antrag der betreffenden Ausschüsse "über die Austillming des GeiehcS über das Auswanderungsweien, dem Bericht des Aus schusses über den Entwurf einer Verordnung wegen thellweiscr Inkraftsetzung des Gesetzes betreffend die Abänderung der Ge werbeordnung vom 26. Juli 1807, dem Bericht des Aiis'chusses über den Entwurf von Bestimmungen betreffend die Beschäftigung von Arbeiterinnen in Konservenfabriken Zuftmimimg ertheilt. Berlin. Von der Nachricht der „Täglichen Rundschau", daß die lleberncchmc der Neuguinea-Company durch da-S Reich nicht stattfinden werde, da die Verhandlungen sich endgiltig zerschlagen hätten, ist. wie die „National - Zeitung" icst- ftellcn konnte, an zuständiger Stelle nichts bekannt — lieber den Zeitpunkt stir die Vornahme der Neuwahlen zum Reichstage und preußischen Abgeordnetenhaus«; ist. wie die Post gegenüber der „Frey. Ztg." konsrattrt, ein Beschluß noch nicht geiayt. — Das Ab geordnetcnhaus nahm heute die Hochwaffersckädenvorlaga in dritter Lesung endgiltig an und zwar unter Streichung äes in zweiter Lciung ausgenommenen Zusatzes, wonach der zur Verfügung gestellte Betrag von SMrll. Mk. im Vedürsnißfall bis sstMill.Ml. erhöht werden kann. Dafür wurde eine Resolution angenommen, in welcher die Regierung auigcsordert wird, den über der. Betrag von 5 Mill. M. nothwendig werdenden Bedarf aus bercitstchende» Staats mitteln ohneVerzug zu entnehmen. Seitens der Regierung war erklärt worden, daß durch die Aufrechterhnltung des Beschlusses der zweiten Lesung das ganze Gesetz gefährdet sein würde. Ferner wurde die Novelle zum Aimedeluiigsgeietz (Erneuerung des 106-Millivnen-Fonds für deutsche Ansieoelung in Posen und Westvreußen) ebenfalls in dritter Lesung angenommen. Es kam dabei zu einem scharfen Zusammenstoß zwischen dem Abg. Lr- Gerlick (srcikons.) und polnische» Abgeordneten. Gcrlich machte dem Abg. v. Czarlinski gegenüber wegen Benutzung eines durch Indiskretion den Polen bekannt geworbenen Privatbrieses von ihm die Bemerkung: Wer ein bischen Gefühl sür Anstand bat, ver schmäht solche Briefe. Gerlich zog sich infolgedessen einen Ord mingsrus des Präsidenten zu. Ferner sagte er, womit die Polen spielten, sei nickt mehr daS Feuer, sondern ein tückisch schleichen des Gitt, gab aber aus Befragen deS Präsidenten zu, daß er mit den letzten Worten nicht die Pattei im Hause gemeint habe. D ieser Vorgang hat, wie in parlamentarischen Kreisen eriählt wird, Ver anlassung gegeben, daß Abg. Gerlich von polnischer Seite eine Ducllforderung erhielt. Schließlich wurde die Beratbung des aufaehöbrn werden sollen. Fr.. . . ^ „ . „ !c Sozialdemokraten. Frei,innige und Süd- Kultusetats fortgesetzt. Zur Berathung deS Postgesetzes in der bett. Endlich stellt noch zur Debatte der Antrag RrichStagskommn'sion bringt daS Centrum Anträge ein. worin ur Beurkundung vor der deutschen Sprache ist die Entscheidung hierüber Fürst Radziwill ter Schönstedt um Ablehnung. Zustandekommen Nachwcffuiige» über die Zahl Personal derselben rc. geforb» Reichskanzler ersucht werden. l der Privatpostanstalten und das ert werden Schließlich soll der . . , einen Gesetzentwurf vorzulegen, in welchem gleichzeitig anderweit? Regelung des Postzcitunas-Tariss erfolgen soll. — Wie aus Peking gemeldet wird, werden die deut schen Truppen gemäß der Bedingungen dcS deutsch-chinesischen Vertrags nunmehr die Städte Kiootschau und Tsrmo rämneii. 2» —<52*
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