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MH ruffer Tageblatt Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtsyauptmannschast Meißen, -es StadL- rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nassen behördlicherseits bestimmte Blatt Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und ^^»Wilsdruffer Tageblatt* erscheint an allen Werktagen nachmittags 4 Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— AM. Haus, der Postbestellung 1.80 AM. zuzüglich Bestellgeld Einzelnummern 10 Npfg. Alle Postanstalten und Post boten, unsere Austra-er u. - M-s^nft«ktelle nebmen iu iE-nti'B-st-liunskn mi. Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend g°qm." K°a-b°bn« »«-><>».Krim ob. I°nsNg-r ! 2-2 B-Witdsstörungrn deft-HI iE» Anspruch aus Kreierung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. 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Oktober, findet der vorläufige organisatorische Neubau des deutschen Handwerks mit den festlichen Veranstaltungen dieses Tages einen gewissen äußeren Abschluß. Die Grundlagen wurden durch das Gesetz über den vorläufigen Aufbau des Handwerks vom 29. November 1933 geschaffen, das durch die am 15. Juni 1934 erlaßene Erste Verordnung über den vorläufigen Auf bau des deutschen Handwerks ergänzt und erläutert wurde- Mit diesem Gesetzeswerk hat das deutsche Handwerk ein vollkommen neues Fundament erhalten. Die frühere Zersplit terung wurde beseitigt, aus den freien Innungen sind Wicht- organisationen geworden, die die Eigenschaft öffentlich-rechtli cher Körperschaften haben. Damit sind die im Handwerk vor handenen Kräfte so zusammengefaßt worden, wie es seit der Blüte des Zünftewesens im mittelalterlichen Deutschland nie mehr der Fall war. Das Außenseitertum im Handwerk ist mit einem Schlage beseitigt. Von den 4500 Innungen, die es in Sachsen gab, verbleiben noch 1100, die durch die Einführung des Innungszwanges ein Mehrfaches des Mitgliederbestandes der alten Innungen aufweisen. Es liegt auf der Hand, daß hierdurch das Innungswesen eine ungeheure Stärkung erfährt und daß es ganz andere Aufgaben durchzuführen vermag, als die früheren Innungen. Es gibt jetzt keinen Handwerksmeister mehr, der nicht in den Wichtinnungen organisiert ist und von ihnen betreut wird. Angesichts der großen Ziele, die zu erreichen sind, war eine solche Zusammenfassung der Kräfte die erste Voraus setzung für einen Erfolg. Diese Aufgaben sind in erster Linie Pflege des Gemeinschaftsgeistes, Wahrung der Standesehre, Heranbildung eines leistungsfähigen Nachwuchses und im Zu sammenhang damit auch das Berufsschulwesen. Die wirtschaft lichen Aufgaben der Innungen sind auf die Pflege des Ge nossenschaftswesens beschränkt. Schon diese Aufgliederung läßt erkennen, daß die alten von uns überwundenen liberalistischen Tendenzen im Hand werk keinen Raum mehr finden werden. Die Gesinnung der neuen Innungen kann nur die der vollkommenen Volksge meinschaft sein, und entsprechend dem Programm des Führers werden die Innungen es sich stets besonders angelegen sein las sen müssen, diesen Gedanken im praktischen Leben in die Tat umzusetzen. In den Innungen sind Meister, Gesellen und Lehr linge zusammengesaßt. Betriebsführer und Gefolgsleute bil den eine Einheit, die durch nichts und durch niemanden zer rissen oder gestört werden darf. Die Betreuung der sozialen Belange innerhalb der Innungen erfolgt durch Gesellemvartr und -Beiräte. Aber die Innungen sollen auch den Gemeinschaftsgeist der Meister untereinander fördern. Dadurch, daß dem Handwerk nunmehr eine eigene Ehrengerichtsbarkeit gegeben ist, und daß Verstöße gegen die Standesehre und gegen den Gemein schaftsgeist ebenso wie unlauteres Verhalten aller Art vom Handwerk selbst geahndet werden können, wird die Standesehre das Leitmotiv eines jeden Meisters werden. Man darf hoffen, daß auf einer solchen Grundlage das Handwerk, das nun eine gemeinschaftliche geistige Plattform in der Weltanschauung des Nationalsozialismus findet, zu einer inneren Geschlossenheit Und Einheit gelangt, die es zu den großen kulturellen Leistun gen befähigt, durch die sich das deutsche Handwerk des Mit telalters so sehr auszeichnet, daß es auch heute noch, nach so vielen Jahrhunderten, mit Recht als Träger der damaligen Kultur gilt. Durch den neuen Aufbau ist das Führerprinzip auch im Handwerk durchgeführt: Landeshandwerksmeister, Kreishand werksmeister und die Obermeister der Innungen nehmen das Schicksal des Handwerks in die Hand. Es sind in Sachsen aus schließlich Männer, die sich in ihrem Beruf und in der natio nalsozialistischen Bewegung bewährt haben. Durch diese enge Verbindung mit der politischen Organisation ist eine Gewähr dafür geschaffen, daß die Innungen niemals wieder Selbstzweck werden, sondern unter der Führung der NS.-Hago als dem berufenen Gliede der politischen Gesamtorganisation mit dem Staate aufs Engste verbunden bleiben und niemals wieder, Dem deutschen Meiste». (Zum Tag des deutschen Handwerks.) Wie weit in die Vergangenheiten Auch unser Auge rückwärts schaut — Du hast voll Kraft zu allen Zeiten Am deutschen Dome mitgebaut! Der stolze Glanz des deutschen Ruhmes Ist auch des deutschen Meisters Glanz, Denn Geist des deutschen Meisterturmes Wob tief sich ein in seinen Kranz! Du schufst die Städte einst den Ahnen. Du pflegtest treulich deutsche Kunst. Du brachst dem Fortschritt neue Bahnen. Du buhltest zagend nie um Gunst Und hast uns doch am deutschen Herde In deines Blutes starker Art Des deutschen Volkstums heil'ge Werte Durch Sturm und Notzeit treu bewahrt! Und stehst zum Dienst am Vaterlande, Wie's deine Väter einst getan, Im Morgenschein, den Gott uns sandte, Auch heute wieder auf dem Plan, Bereit, die ganze Kraft zu weihen Dem Vaterland voll Gottvertraun, Kämpfst du heut' in den ersten Reihen, Das Reich mit kraftvoll aufzubaun! Kerndeutsch in Geist, in Blut und Wesen, Bist du das starke Unterpfand Zu neuem Aufstieg und Genesen Nach tiefem Fall dem Vaterland, Und blühen wird und neu entfalten Im neuen Reich sich auch dein Ruhm: Die deutsche Zukunft wird gestalten Ein neues starkes Meistertum! FelixLeo Göckeritz. Ium Tag der deutschen Handwerks. Der Tag des deutschen Handwerks am Sonntag, de» 28. Oktober, wird im ganzen Reich unter der Führung der NS-Hago festlich begangen. Ueberall werden große Kundgebungen veranstaltet auf denen die politischen Amtsleiter und die Leiter dei handwerklichen Berufsorganisationen das Wort ergrei- fcn werden Im Anschluß daran findet von 11.30 bis 12.30 Uhr eine Reichsrundfunkübertragung über sämt liche deutsche Sender aus Braunschweig statt. Auf dei dortigen Tagung verliest der Reichshandwerksmeister, W. G. Schmidt, eine Begrüßungsknndgebung des Führers und Reichskanzlers, sodann sprechen Neichsbankpräsiden Dr. Schacht als kommissarischer Reichswirtschaftsministei und der Stabsleiter der PO, Dr. Robert Ley, zum deut schen Handwerk. Wir fordern die gesamte Bevölkerung auf, diesen Taj mit dem Handwerk gemeinschaftlich zu feiern und ihrer Verbundenheit mit einem Berufsstand, aus dessen Leistun gen die Höhe der deutschen Kultur mit beruht, Ausdrm! zu verleihen. Die Gauleitung Sachsen, (gez.) Dr. Fritsch stellvertretender Gauleiter Landesstelle Sachsen des Reichsministeriums für Volks aufklärung und Propaganda, (gez.) Salzmann Deutsche Arbeitsfront, Bezirk Sachsen, (gez.) Peitsch Bezirkswalter NS-Hago, Gau Sachsen, (gez.) Köhler, ^au-Amtsleiter wie es in der Vergangenheit leider öfter der Fall war, ekit Eigenleben beginnen, wobei die Verbindung mit der Dolks^ gemeinschaft letzten Endes gelockert wird. Dem deutschen Handwerk ist durch die ungeheure Dori arbeit, die unser Führer und Reichskanzler Adolf Hitler geleit stet hat, der Weg in eine bessere Zukunft erschlossen worden. Das Handwerk kann es ihm danken, indem es in seinem Geistr und in seinem Sinne sein höchstes Ziel, die Volksgemeinschaft, in die lebendige Wirklichkeit umsetzt. Damit wird es sich einen Ruhm erwerben, von dem noch ferne Generationen einst mit Begeisterung sprechen werden. Des Handweeks Rraft nnd Stärke. Von Eewerbekammerpräsident R. Lorenz, Dresden. „Handwerk tut not!" klingt heute zum Tage des deut schen Handwerks der Ruf durch die deutschen Gaue. Nicht Klage ist es, sondern stolzes Bekenntnis zur wichtigen Sen dung des Handwerks an das deutsche Volk. Das Handwerk will an seinem Ehren- und Feiertage vor Augen halten, wel che Bedeutung es im deutschen Volksleben und in der gesam ten Volkswirtschaft hat, es will aufzeigen, daß es, allen wid rigen Gewalten zum Trotz, seine Lebenskraft und seinen Le benswillen ungebeugt erhalten hat, und daß es in allen seinen Gliedern bereit steht zur Mitarbeit am großen Werk des neuen Aufbaues unseres deutschen Vaterlandes. Mit Recht tritt das Handwerk vor das deutsche Volk und sagt: Seht her! Mehr als acht Millionen Volksgenossen leben in Deutschland vom Handwerk. In fast eineinhalb Millionen Handwerksbetrieben sind mehr als dreieinhalb Millionen Ar beitsmenschen tätig und zweieinhalb Millionen gelernte Hand werker leisten in Handel und Industrie Qualitätsarbeit. Nicht weniger als ein Siebentel des deutschen Lohn- und Waren umsatzes entfällt auf das Handwerk, das zwölf Milliarden für Rohstoffe und sonstige Materialien und nicht weniger als drei Milliaiden für Löhne und Gehälter zahlt. Das sind Zahlen, die eindringlicher als Worte die große Bedeutung des Hand werks im deutschen Volksleben dartun. Natürlich hat sich auch der Handwerksbetrieb grundlegend gegen früher geändert. Das Handwerk von heute ist nicht mehr das Handwerk von einst. Heute steht der elektrische Strom, steht die Maschine schon lange im Dienste des Handwerks. Im Gegensatz zu anderen Wirtschaftszweigen aber ist hier die Maschine nicht Herrin des Menschen geworden, sondern Hel ferin geblieben! Noch immer ist die Arbeit des Meisters und seiner Gesellen der wichtigste Produktionsfaktor. Nicht eine rückständige Form der Gütererzeugung ist das Handwerk, wie gewisse Menschheitsbeglücker die Welt glauben machen woll ten, sie ist eine mit den technischen Errungenschaften und be triebswirtschaftlichen Erkenntnissen der Zeit rastlos fortschrei tende Betriebsform, in der Menschen schaffen, die mit Hirn und Herz ihrem Werke verbunden sind. Tief verwurzelt im Volke hat sich das Handwerk in sei ner Mittelstellung zwischen Großgewerbe und Arbeiterschaft als unentbehrlich für eine gesunde soziale Schichtung und noch immer als günstiger Boden für den Aufstieg des Streb samen erwiesen. In engem persönlichen Verhältnis stehen Meister und Gesellen, und diese Verbundenheit zeigt sich auch in der Heranbildung des gewerblichen Nachwuchses. Die Hand werkslohre vermittelt den Jugendlichen nicht allein ein aner kannt hohes Maß technischer Fertigkeit und fachlichen Wissens, sie geht in gleicher Weise darauf aus, den ganzen Menschen zu umfassen und zu bilden. In dem harmonischen Dreiklang Meister — Geselle — Lehrling liegen -hohe sittliche und see lische Werte begründet, aus denen echte, ehrliche Heimatliche und tiefes Verantwortungsgefühl gegenüber Volk und Vater land erwachsen. Die geschichtliche Verbundenheit des Handwerks mit der deutschen Kultur und deutschem Kunstschaffen gibt die Gewähr, daß bas Handwerk auch in Zukunft seine großen Aufgaben für Deutschlands Kultur ersüllen kann, Aufgaben, in denen ein gut Teil des deutschen Schicksals umschlossen ist. So wirbt das Handwerk durch sich selbst für deutsche Handwerksart und Handwerksleitung. Möge es recht viele Herzen und Hände gewinnen, die ihm Arbeitsaufträge dringen; Henn ny; hurL AMI lebt das Handwerkt,