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Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemnnderatzu Bretnig. Lokal-Nnzeiger für die Ortschaften «reinig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend. Inserate, die 4gespaltene Korputzeile 10 Pfg., sowie Bestellungen «uf den »ll- Rabatt nach Nebereinkunst. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. c, r. Abonnementrprei« inkl. de« allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Nnterbaltungrblatte«" gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungsdoten vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau« 1 Mark jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewahren wir SV Pfennige, durch di. Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Rabatt nach Nebereinkunst. Awserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienstag vormitta, »/,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag '/»II Uhr einzusenden. Lchristleitung, »ruck und Verlag von K. SchAvig, »reinig 18. Jahrgang. Sonuabeud, den 15. Februar M8. Ar. 14. Lertttcke- ««d «äckstsck-s. Bretnig. Am 8. März d. I vorm. 11,45 findet neben dem Gasthof zur Klinke eine Pferdevormusterung statt. Bretnig. Am Donnerstag, den 26. März, gedenkt der hiesig» Männergesangverein sein diesjährige« Fastnacht«kränzchen im Gast hof zum deutschen Hause zu feier». Wie man hört, soll zu diesem Vergnügen ein recht ge diegenes Singspiel zur Aufführung gebracht werden. — Der Februar weist diesmal zwei nicht alljährliche Erscheinungen auf. Er hat nicht nur einen 29. Tag aufzuweisen, sondern auch, was vielleicht den allerwenigsten bisher ausge fallen ist, er hat auch fünf Sonnabende, trotz dem er der kürzeste Monat des Jahre« ist. Der 29. Februar kehrt ja alle 4 Jahre, also in einem Schaltjahre wieder. Der Fall aber, daß der Monat Februar fünf Sonnabende zählt, tritt nur alle 28 Jahre ein, wenn der 1. Februar auf einen Sonnabend fällt. — Für öffentliche Stiftungen sind im Königreich Sachsen im Jahre 1907 insgesamt 6468 608 Mark gespendet worden, darunter 4547 964 Mark für da« allgemeine Volk«- wohl, 235515 Mark für die Kirche, 257270 Mark für christlich» LiebeSwerke und 156 9S0 Mark für di» Schule. — Zahlungseinstellungen. Konkurs wurde eröffnet: über da« Vermögen de« Kaufmann« Heinrich Cahn, Inhaber« de« Wein-Agentur geschäft« unter der Firma Heinrich Cahn in Lripzig, König Johannstraße 14, und Gesell schafter« der offenen Handelsgesellschaft unter der Firma Schecker L Degener Nachf. in Leip zig, über da« de« Bauunternehmer« Johann Christian Franz Wendler in Ellefeld, über da« de» Musikalien- und Jnstrumentenhändler« Jo hann August Pestel in Reichenbach, über da» de» Mechaniker« und Fahrradhändler« Karl Emil Richter in Löbau, über da« de« Uhr macher« Emil Kurt Beyer in Rabenau, üb?r den Nachlaß de« in Zwenkau wohnhaft gewe senen, am 14. Januar 1908 verstorbenen Mineralwasserfabrikanten Gustav Adolph Ro bert Schmidt und über d«n der am 25. De zember 1904 in Hohenstein-Ernstthal gestorbenen Eisenwarenhändlers-Ehefrau Emilie Auguste Pomper geb. Clau». — Zur Erleichterung de« Reiseverkehr« in Sachsen werden seit dem 10. d. Mt«. di rekte Fahrkarten 2. bi« 4. Klaffe (zum Teil auch 1. Klaffe) für Eil- oder Personrnzüge zwischen zahlreichen Stationen neueingsführt. Außerdem sind jetzt verschiedene Stationen mit neuen direkten Fahrkarten 4. Klaffe für zahl- rriche Verkehrtbeziehungen ausgerüstet worden. Di» Fahrkartenaulgaben sind in der Lage, hierüber, sowie über die Preise und über die zu benutzenden Reisewege «eitere Auskunft zu erteilen. Großröhrsdorf. Die die«jährige Pferdevormusterung findet am 7. März statt und zwar 10,15 vormittag» auf dem BiSmarck- platz, 11,30 neben dem Mittelgasthof und 12,45 nachmittag» am SüdauSgange. Hau« walde. Die Pferdevormusterung wird in unserem Orte am 5. März d. I. vorm. 10,45 neben dem Restaurant von Ringel adgehalten. Pul«nitz, 11. Febr. Postinspeklor Hey mann in Glauchau ist unter Beförderung zum Postüirektor für den 1. April d. I. an da« Kaiserliche Postamt in Pul»nitz versetzt worden. Der bisherige Postdirektor Drech«l«r hier kommt als Postdirektor nach Deuben bei Dresden, da« vom 1. April d. I. ab Postamt 1. Klaffe wird. Bautzen. Hier wurde der Schmied Franz Krie«, welcher erst unlängst zugezogen ist, «egen eine« in Niedergrund in Böhmen be gangenen Münzverbrechen« verhaftet. Krie« hat falsche österreichische Silbermünze« ange fertigt. Er ist am 2. April 1881 in Haida in Böhmen geboren. Dresden. E« bestätigt sich, daß bei der hiesigen Maschinengewehrabt»ilung Nr. 12 leider auch ein Fall von Genickstarre zu ver zeichnen ist. Dieser Krankheit ist am 8. d. M. der Soldat Diersch» erlegen. E» sind die umfassendsten Vorsicht«maßregeln getroffen worden, um eine Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Dr«« den, 10. Februar. Eine fürstliche Kinderbeschützerin. D»r Name der Prinzessin Johann Georg ist augenblicklich in aller Kin dermunde. Seit dem Tod» der Königin-Witwe Carola hat die jugendliche liebreizende Prin zessin e« sich zu einer ihrer vornehmsten Auf gaben grmacht, sich der hungernden und frierenden Kinder anzunehmen. Mindesten« dreimal in der Woche besucht die Prinzessin Johann Georg die verschiedenen Lokale, in welchen Kinder der Armen und Airmsten au« Mitteln der Wohltätigkeit gespeist werden. Unter den Kleinen bricht siet« großer Jubel au«, sobald die Prinzessin in ihrer Mitte er scheint. In der Regel hat sie «ine Ueber- raschung für die Kinder, ent«eder Kuchen- Backwerk, Aepfel oder Chocoladr. Die Kinder betrachten die Prinzessin al« ihr« liebste Wohl täterin und »wischen den Kleinen und der Prinzessin besteht ein geradezu mütterliche» Lerhältni«. Ist ein Kind nicht genügend gegen die Unbilden der Witterung geschützt, so sorgt die Prinzessm sofort dafür, daß ihm wärmende Kleidungsstücke besorgt werden. Die Prinzessin trägt auch dafür Sorge, daß die den Kindern zu verabreichenden Speisen gut, kräftig und bekömmlich zubereitet werden. Sie prüft persönlich die Speisen und zögert auch nicht, zu sagen, wenn die Speisen zu wünschen übrig lassen. Vie hohe Frau ist eine wahre Wohltäterin der Dre«dner Arbeiterkinder. Freiberg, 11. Febr. Die Bürgermei- sterrwitwe Ida Beier au« Brand wurde heute von der 1. Strafkammer de« hiesigen Land gericht» wegen versuchter Verleitung zum Meineide zu 2 Jahren Zuchthaus und 5 Jah. ren Ehrenverlust verurteilt. Freiberg, 10. Februar. Der „Freiberger Anz." schreibt: Nach einer Zeitung«meldung soll gegen den Gendarmerie-Brigadier K. in Brand ein Strafverfahren wegen Meineid» eingeleitet und der Beschuldigte bereit» verhaf tet worden sein. Auf Grund zuverlässiger Informationen können wir demgegenüber mit teilen, daß die Nachricht von der Verhaftung K«. vollständig an» der Luft gegriffen ist, daß weiter auch kein Strafverfahren, sondern nur eine Voruntersuchung gegen ihn eingeleitet ist. Ob dies« überhaupt zu einem Strafver fahren führen wird, ist noch nicht entschieden. — Zwei Mordtaten, die in der Gegend von Schönheide i. Erzgebirge in den letzten Jahren verübt wurden, sind noch immer in tiefe» Dunkel gehüllt; e» gelang bi»her nicht, auch nur «ine Spur von den Tätern zu ent decken. Am 10. September 1903 wurde dicht an der Grenze de» Schönheider Staatsforst- Revier», am Fuße de» Touristen wohlbekann ten Kuhberge», der Gasthoftbesitzer Wappler au« dem nahen Schnarrtanne erschossen aus gefunden. Wappler war tag« zuvor auf den Anstand gegangen und ist höchstwahrscheinlich von Wilddieben getötet worden; er war au» kurzer Entfernung mit Schrot und Rehposten in Brust 'und Leib geschossen worden. Die andere Freveltat wurde an der 11 jährigen Ella Müller au« Schönheide verübt, die am 8. September 1905 nach langem Suchen in Ab teilung 50 de» Schönheider Staat»forst-Revier«, unweit de» erstgenannten Tatorte«, gleichfall« erschossen aufgefunden wurde. Da« unglück liche Mädchen hatte sich am 24. Juli in den Wald begeben, um Pilze zu suchen. E« blieb spurlo« verschwunden, bi« e« von Spürhunden am genannten Tage tot aufgefundin wurde. Da« Kind hatte eine Schußwunde am Kopfe, die von einer 7 Millimeter-Revolverkugel her rührte. Ein tiefe« Dunkel hüllt auch diese Mordaffäre ein. — In der Nähe de« Bahnhof» Wülknitz der Bahnlinie Zeithain-Elsterwerda war an einem der letzten Abende ein« Rinderherde auf da» Gleise geraten, wodurch die vorbeifahren- den Züge gefährdet wurden. Eines der Rinder, welche» jldenfall» «inrm von Riesa kommenden Güterzuge zu nahe g«komm«n war, wurde am anderen Morgen tot unweit der Bahnstrecke aufgefunden. — InMittweida zog sich der 65 Jahre alte Weber Große, al« er da« Rodeln pro bieren wollte, durch Anprallen gegen einen Baum »ine schwere Gehirnerschütterung zu, die d«n Tod de» alten Manne» herbeisührte. Glauchau. Al» der abend« >/,7 Uhr von hier nach Chemnitz verkehrende Personen- zug am Dien«tag den Bahnhof Wüstrnbrand verlassen hatte, wurde «in Kaufmann au« Chemnitz im Gleise liegend aufgefunden. Ihm war die linke Hand abgefahren. Wie sich der Unfall ,»getragen, konnte noch nicht fest- gestellt werden, da der Unglückliche nicht ver nehmungsfähig war. — Auf dem Falkschacht in vockwa bei Zwickau wurden am Montag nachmittag 3 Uhr die beiden Bergarbeiter Bruno Ullmann und Friedrich Engelhardt an ihrem Arbeitsorte von hereinbrechenden Kohlen- und Gesteins massen verschüttet. Die sofort in Angriff ge nommenen Rettungsarbeiten wurden durch schlechte Wetter und die Enge der Strecke üderau« erschwert. Erst mit Hilfe eine« Rettungsapparate» gelang e« der Rettung«- mannschaft, an die Unfallstelle heranzukommen. Die ganze Nacht hindurch wurde an der Be seitigung der Massen gearbeitet, ohne daß die Verschütteten «in Lebenszeichen von sich gaben. Erst am Dienstag früh gaben sie auf Anruf Antwort, und um 9 Uhr morgen» waren die Verunglückten, nachdem sie 18 Stunden lang von der Welt adgeschnitten gewesen waren, dem Tage»licht wiedergegeben. Si« fühlten sich sehr ermattet, sind aber ohne nennenswerte Verletzung davongekommen. — Eme Kuh de» Wirtschaftsbesitzer» B. Schumann in Garn»dorf brachte ein starke» Ochsinkald (Simmenthaler Schlag) zur Welt, da« k«inen Schwanz besaß. Sonst ist da« monströse Tier gesund und munter. — Im Gasthof» zu Untersachsenberg hält sich zurzeit ein junger Mann au« Tpringralley (Jllinoi«) auf, der eigen« zu dem Zwecke dort hin gereist ist, um sich eine Ziehharmonika dort bauen zu lassen. Die Harmonika — ein« sog. Bandoneon — soll gegen 300 Mk. kosten und nach »en Angaben de« Amerikaner» angefertigt werden. Da» Instrument wird bei Arnold in Carlsfeld gebaut. Während der Lieferfrist, drei bi» vi«r Wochen, wohnt der junge M«nn dort und wartet geduldig, bi« er mit seiner Harmonika di« Heimreise antreten kann. Da» wird imm«rhin ein teu re» Instrument werden; möge e» dem unter nehmungslustigen Amerikaner die Reise loh nen und den Ruf unserer Industrie auf« neue hinauttragen in die weite Welt. — Die 25jährige Gastwirt«tochter Milke in Plauen im Vogtlande hat sich im Elster mühlgraben ertränkt; da» Mädchen hatte mit seinen Eltern und mit seinem Bräutigam am Montag abend noch an einem Lereinsvergnü- gen t»ilgenomm«n, war dann mit seinen An gehörigen nach Hause gegangen und hatte sich zu Bett gelegt. Am Dienstag vormittag fand man sie nicht im Bett vor, wohl aber ihre Leiche unter dem Eise oe» Mühlgraben« der Elster. — In Leipzig ist man umfangreichen Die bereien, die aus Güterboden der Bahnhöfe und in Speouionrmeoerlagen verübt worden waren, auf die Spur gekommen. Die «eiteren Er mittelungen führten noch am Montage zue Verhaftung eine» 40J,hre altenRangiermeister» au» Falkenberg, «ine» 27 Jahre alten Gütrr- bodenarbeiter» au« Mockau und eine» 29 Jahre altenRollkutscher« au»L.-Eutritzsch. Dir bi» jetzt in Untersuchungshaft genommenen Personen haben rrwi«s«nermaßen schon seit Jahren in den Güterböden allerhand Diebstähle im gegenseitigen Einverständni» verübt. Die «ei teren Durchsuchungen der Wohnungen förderten eine große Menge Waren zu tage. E« befinden sich darunter Pelzwaren, Schuywar«n, Decken verschiedener Art, Wollwaren, «ingelegte Früchte, Weine, Liköre usw. Jena, 12. Februar. Ein „steinreicher- Student. Zu «iner lustigen Auktion kam e» Ende vonger Woche in Ziegenhain. Zu einer Grundstücksversteigerung fand sich auch eine Schar lebenslustiger Jenaer Studenten «in, von denen einer eifrig mitbot. Er erstand such ein Stück Areal, da» 1600 Quadratmeter um faßt und hoch oben auf der -ternverghöhe liegt — dort, wo di» Füchse gute Nacht sagen. Außer drei verkümmerten Bäumchen enthält da« Grundstück, da« dem Studio 14 Mark kostete, nur Unkraut und Stein«. Der neue Grundstücksbesitzer von Ziegenhain ^freut sich ob seine» Erwerbe» uno renommiert, bereit« jetzt »in „steinreicher Kerl" geworden zu sem. Kirchennachrichren von Bretnig. Sonntag Sepluagesimä: 9 Uhr: Pre- digtgottesdienst, Text: 1. Kormtherdrief 6, 19-20. Geboren: dem Zimmermann Loui« Aldin Bergmann ein Sohn. Getauft: Richard Erich, S. d. Maurer« Gustav Bruno Großmann. — Paul Walter, S. d. ledigen Fabrikarbeiterin Auguste Flora Schölzel. Gestorben: Bruno Max Gärtner, Jung geselle, 21 I. 5 M. 1 T. alt. — Margarete Elsa Grundmann, 6 M. 4 T. alt. Marktpreise i« «amea- am 13. Frbruar 1908. hichster>nt«drigsi,r Preis. Preis. 50 Kilo Korn Weizen Gerst- Safer Seidekorn Hirse 10 10 8 7 11 sl5 ?. 40 80 90 »!?. 9 50 1020 850 7 60 I0j50 Heu 50 Kilo Ztr oh 1200 Pfd. Butter 1 (niedrig. Erbsen 50 Kilo Karlo «sein 50 Kilo I. k. 4 - 3»! — 2 70 2 40 12>50 3>-