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VS. Jahrgang. ZK SSV Lra-lmrschit»! »echchch«» «»*»»»« 8«»Ipr«tz»r > SanusUmunm« 20 241 Nur ftr ««chl^l»r»ch»r »0011. Di««»i«g, 27. Juni 1«r Gegründel 185« DeMg-.«ebühr ^»nun,«i»ark>, i lv««,» »n- »nd B«r» km« r«>. »i«»»rg« «»Nrlt^ ««» ' S »«Mo«,«»,,»» r^- «. Di» l l»»t>i,« » min »r«ii» S»U« 7.— «, , Axr-Ig-N-Preil-. lMWk" S°8LL.'»?c St«i»In«nm», i.» M.. «chrifil^Nm, U«d «»rt»»Nr»b» SS/40. «nU» il. D«rl», »«ii ei»»sch » ««Ich«»» in P»sych«».»»nt» 1V0S D«^«. ««»»Nlck «» mit d»«Mch«r »vk»»nim««»» ,.Dr»»dn»r 1i»chr.'< «»ssi» - Uiw»rl«n«» SchrMMick, ««»»n niM 5sriI(MA-8pÄfIi6fcl6ll AI» lll«tn»<it»ninLeo. 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ES wird bestätigt, daß der ältere Bruder Tillessen», Karl Tillessen in Flens burg, auf Veranlassung -er Abteilung I» des Berliner Polizeipräsidiums auf Grund der Angaben, die Abg. WelS 1« Laufe des gestrigen Tages machte, verhaftet worden ist. Er wird im Laufe des heutigen Tages nach Berlin über- gesührt. In dem Prozeß in Offenburg trat Karl Tillessen als Zeuge auf und hat zum größten Teil seine Aussage »ermetgert. In München ist auf Grund -er Angaben, die gestern WelS im Reichstag machte, Kapitänleutnant Hoff man« auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft heute vormittag festgenomme» worden. Bon der Staatsanwaltschaft Berlin und von der Staatsanwaltschaft Kassel ist Hoffmann m einem Telegramm als verdächtig deS Attentats auf Schctdemanu und der Beteiligung an der Ermordung Nathenaus bezeichnet worden. Hofs- mann bestreitet, wie weiter aus München gemeldet wird. Mit beiden Taten daS geringste zu tun zu haben und beruft sich insbesondere darauf, daß er am Tage des Attentats auf Scheibemann bet seinen Eltern zur Teilnahme an der Hoch zeit seiner Schwester weilte. Einen Stock wie den am Tat- ««« üefundeuen. habe er nicht besessen. Aus Frankfurt a. M. wird der „B. Z." gemeldet, daß Sie von dem Abgeordneten WelS vorgetragenen Mitteilungen Über die Spuren -er Mörder NathenauS den Tatsachen entsprechen. Diese Spuren scheinen tatsächlich nach Frankfurt zu führen, wo seit längerer Zeit eine Orts gruppe der Organisation v bestand, deren Führer bereits im Zusammenhang mtt dem Attentat auf Erzbcrger genannt wurde. Karl Tillessen ist einige Tage vor dem 21. Junt, dem Tage, an dem Rathenau ermordet wurde, von Frankfurt a. M. abge reist. Die Angaben des Abgeordneten Wels. Berlin, 28. Juni. Die Angaben, die Abgeordneter WelS gestern im Reichstage über Karl Tillessen usw. «achte, lauteten: Am 8. Mat empfing der Bruder des als einer der Mörder ErzbcrgcrS festgestellten Tillessen, der Oberleutnant a. D. Karl Tillessen, in seiner Wohnung in Frankfurt a. M. einen der neugeworbcnen Agenten, um ihn über seine Aufgaben zu informieren. In dieser In struktion da» in Verhaftungen. erreichen, sagte er, müsse mit allen Mitteln rückfichtS- loS vorgegangen werden. AlS eins der hauptsächlichsten Mittel bezeichnete er Provokationen, durch welche di« Ar beiterschaft zum Generalstreik oder zur allgemeinen Ver hetzung gereizt würde, wodurch wiederum die Reaktion die Oberhand behalten würde. Aus die Frage, was er unter Provokation verstehe, nahm er das Bild seines Bruders Heinrich Tillessen in die Hand und zeigte eS mit den Worten: »DaS ist mein Brüderchen, berhatdaS er st «Schwein abgekehlt". Der Neugeworbene bekam von Tillessen LMO Mk. und ein Billet für den V-Zug nach München. Dort wurde er zwei Tage später dem Kapitänleutnant a. D. Hoffmann vorgeführt, wo sich offenbar die Leitung der Organisation e befindet. Dort erhielt der Geworbene weitere 2M0 Mk. Herr Hoffmann erklärte, datz das beste Mittel zur Förderung der Monarchie die Beseitigung her vorragender linksgerichteter Führer sei. Nachdem Erz berger erledigt wäre, kämen vielleicht Walther Nathcnau und auch Schetdemann in Betracht. Am 27. Mai erhielt der Geworben«, nachdem er gefragt war, ob er Kassel oder Schetdemann kenne, den Auftrag, in Berlin in der An- halter Straße einen ihm dem Namen nach unbekannt ge bliebenen Herrn nach Kassel zu begleiten und ihn dort über die örtlichen Verhältnisse zu unterrichten. Drei Verhaftungen auf einem -rutschen " ' Dampfer in Kelsingfors. HelstngforS. LS. Juni. Auf Antrag der deutschen Gesandtschaft nahm die Polizei in Helsingfors anf dem heute eingelanfenen Dampfer »Rügen" drei unter dem Verdacht der Beteiligung des Mordes an Rathenau stehende Personc« fest, die sich für englische Matrofeu aus- gäbe«, die »ach Wibora unterwegs feien. Die Untersnchnng dauert a«. lW. T. B.) Welkere Spuren. Berlin, LS. Juni. Durchs die Aussagen von zwei einwandsreieu Zeuge» ist der Mordverdacht aus zwei be stimmte Personen gelenkt worden. Die Beschreibung deö eine« Täters, desse» mädchenhaftes Aussehen her vorgehoben wird, paßt auf einen früheren, auswärts woh nenden Offizier. Seine Berhastung ist telegraphisch ver fügt, gleichfalls telegraphisch die Verhaftung eines anderen auswärts wohnenden frühere« Offiziers, der in dem drin genden Verdacht steht, mittelbar oder unmittelbar mit dem Morde in Verbindung zu stehe». Endlich sind mehrere Per sonen, meistens frühere Offiziere nnd Studenten. entwickelte Tillessen fein politisches Programm, i Berlin als auch außerhalb verhaftet worden! die^Ge, der Wiedererrichtung der Monarchie heim»rga«isati»ne« «»gehören. Die außerhalb Verhafteten gipfelte, allerdings ohne Wilhelm ll. Um dieses Ziel zu' werde» zurzeit «ach Berlin transportiert. Die Vorbereitungen zur Trauerfeier. lLr«Hr«tl»««gnnsr«rverlin«rL<riftlett»os> Berlin, 2S. Juni. Im Reichstag wurden heute im Lause de- Nachmittags die Vorbereitungen für die Traucrkund- gebung getroffen, die morgen um l2 Uhr stattfinden soll Die künstlerische Leitung der Vorbereitungen liegt in den Händen der RcichökunstwartS. Die Trauerseter soll, wie eS fetzt heißt, nur im Reichstag stattfindcn. An der Trauer- kunbgebung werden die Vertreter der NctchSregierung, der ReichSrat, der Reichstag und die Vertreter der Landes regierungen teilnehmen. Während die Trauerseter im Reichstag offiziellen Charakter hat, wird die Bestattung tm Erbbegräbnis der Familie Rathenau in Oberschönewctde nur im engsten Familienkreise stattfinden. Der Reichstag Hat wegen der Trauerfcier seinen Besuch der Münchner Ge- werbeschau abgesagt. Bei -er Trauerfeier im Reichstage werben, wie er gänzend gemeldet wird, sprechen Reichspräsident Cbert, Vizepräsident Bell, von Abgeordneten Dr. Haas und Gerhart Hauptmann. Eine Kompagnie Reichswehr wird »tt Musik gegenüber der Haupttreppe deS RetchStagS- gebäubeS Ausstellung nehmen und der Leiche deS Verstorbe nen beim verlassen des ReichStagSgebäudcs militärische Ehren erweisen. Außerdem werden Abordnungen der Reichswehr an der Trauerseter teilnehmen. (W. T. B.) Entfernung -es Denkmnls Kaiser Wilhelms l aus -em Aeichslag? lDrahtmrlduoz untrer v « r 1 tner S ch r i f t l e t t» n >.) Berlin, SS. Juni. Der dem NcichStagSpräsidenten bei- gegebene Betrat für die Ausschmückung des Reichstages hat sich heute mit der Frage des Trauerschmuckes für die morgige Totenfeier beschäftigt. Definitive Beschlüsse hat ber Betrat nicht gefaßt. Die Entscheidung liegt allein dem Prä- sidenten ob. Von linkSrabtkaler Sette wurde die Entfernung des Denkmal» Kaiser Wtl- Helm« l. au- der Wandelhalle, in -er die Feier ursprüng- lich stattftnden sollte» verlangt. Präsident Loebe wie- auf Grund von Sachverstänbigen-Gutachten darauf hin, Laß tiefe in ber kurzen Frist bis morgen nicht ausführbar wäre. Man solle «ine Entscheidung darüber, ob das Denkmal zu entfernen sei, einer ruhigeren Zeit, in ber die Erregung der Gemüter sich gelegt habe. Vorbehalten. SS «nrde alsdann vorgeschlckge«, das Denkmal während der Trauer »tt schwarze« Flor zu verhülle» ««- f» zu »«Neide», da» e» eine» Obelisken darstelle. Gegen die Verhüllung pro testierte aber nicht nur das deutschnattonale Mitglied deS NelrateS, sondern auch der demokratische Abgeordnete Koch, der erklärte, datz die demo kratische Fraktion einer Feier vor dem ver hüllten Denkmal nicht beiwohnen könne. Schließlich einigte man sich dahin, die Feier nicht in ber Wandelhalle, sondern im Plenarsitzungssaale stattfinden zu lassen. Die Deutsche Volkspartei war in der Sitzung des Beirates nicht vertreten, weil ihr dazu wohl versehent lich eine Einladung nicht zugegangen war. Als sich daS Gerücht verbreitete, datz >>-r Ausschuß die Beseitigung oder doch die Verhüllung des Denkmals beschlossen habe, erhob die Deutsche Bolkspartei jedoch scharfen Protest da gegen. Fünf Sllnuken Slillstan- -es -eulschen Eisen-a-n- un- Psslverkehrs. Berlin, 2«. Juni. Amtlich wird gemeldet: wegen der morgen mittag IL Uhr ftattfindcnden Trauerfcier für Neichsminister Nr. Rathenan wird znr cindrnckövossen Be kundung der Anteilnahme der Reichsbahn puukt 12 Uhr mittags ans fünf Minute« der gesamte Zug verkehr aus de« Stationen nnd Strecke» stillgelegt. Desgleichen soll in der Zeit «m 12 Uhr «ittagS zehn Minnte« lang der gesamte Post-, Telegraphen- nnd Fern sprechverkehr eingeftellt werde«. Der Burcaubicnst und der Werkstättcndtcnst der Staatsbetriebe soll vom Mittag an ruhen. Beamte sollen beurlaubt werden, soweit cS der Dienst erlaubt. Sitzung de» Reichrkabinetts. Berlin, 28. Junt. Heute nachmittag fand unter dem Vorsitz de» Reichspräsidenten ein Mtnisterrat statt, ber sich mit dem Gesetzentwurf zum Schutz ber Republik beschäftigte. Die Beratungen über den Gesetzentwurf werden morgen nachmittag fortgesetzt werden. Berlin, 28. Juni. Für die Annahme deS Gesetz, eutwurfs »um Schutze der Republik tm Reichstag ist, wie die „Dena" meldet, eine Zweidrittelmehrheit tm Reichstage notwendig, da er Aenderungen ber Verfassung Vorsicht. Wie verlautet, ist dt« ReichSregiernng entfchlosse«, falls dies« Zweidrittelmehrheit nicht zustande kommt, zur «nfldfvng de» Parlaments z« schreiten. Die Ausnahmebestimmungen der Äetzhsregierung. Ein Unstern wirft sein fahles gespenstisches Licht über Deutschland. Verwirrung, Unfrieden. Hatz. Parteizwtft, Mord haben eine Atmosphäre geschaffen, die gewitter- schwanger zwischen den Grenzen des Staates kreißt. Jeder Augenblick kann Entladungen mtt unübersehbaren, nicht wtebergutzumachenden Folgen bringen, die Deutschland auf Jahrzehnte hinaus in unermeßliches Elend stürzen. In solchen Stunden des Ernstes ist eS die gebieterische Pflicht jedes Staatsbürgers, sich des ganzen Matzes -er Verant wortung bewußt zu werden, die er zu seinem Teile für das Wohl der Gesamtheit trägt, ist eö Pflicht, alles zu meiden und zu bekämpfen, was entzündend auf die Gewitterschwüle etnwirken könnte, ist eS Pflicht, den erhitzten Gemütern nach Kräften Klärung und Beruhigung zu verschaffen. Nicht Wut- und Mordgeschret, wie es im ersten Augenblick nach dem Bekanntwerden der grauenhaften Tat am Reichsanßen minister menschlich begreiflich erschien, soweit es sich gegen die Täter selbst richtete, dringen Erlösung aus dem ver hängnisvollen Bann, in dem das deutsche Volk schmachtet, sondern die unter Zusammenfassung aller Energie bewirkte Selbstbesinnung aus daS, was ist. Wer den anfreizenben Rufen verantwortungsloser Agitatoren Folge leistet, denen eS wie immer auf das eigentliche Geschehnis zu allerletzt an kommt, wer ihren wilden, ganz bestimmten Zwecken dienen den hetzerischen Ausführungen Glauben schenkt, denen nichts als der Wille hcrabzurethen und die eigene Meinung zur Herrschaft zu bringen, vorschivebt, der ist schleckt beraten nnd leistet seinem Staate und Volke und sich selbst Len denkbar schlechtesten Dienst. Rnbe nnd eiserne Nerven, gerechte Sachlichkeit und unerschütterlicher Entschluß, um das Schlimme ertragen und überwinden zu können, noch Schlimmeres zu vermeiden, das sind die wichtigsten Forde rungen, die in diesen Tagen erbobrn und erfüllt werden müssen. Nur unter der Voraussetzung, daß sich die über wiegende Mchrhett deS Volkes von der Bedeutung dieser Notwendigkeiten ganz dnrchdringen läßt, steht zu hoffen, -aß wir daS tragische Verhängnis der Ermordung Rathenans, soweit eS überhaupt verwunden werden kann, in späteren Tagen überwinden werden. Wo stehen wir? Der feige Meuchelmord an einem der politisch und geistig bedeutendsten Männer des Reichs, der Mord, der von allen Bolkskrcisen, die den sittlichen Abscheu vor dem Verbrechen ttes in sich verankert wissen, mit Ent setzen und Verachtung zurückgcmiesen wird, hat die zwei Teile des Volkes, bas Bürgertum und die Sozialdemokratie einschließlich der Demokraten, zwischen denen in letzter Zeit manche Brücke sich zu schlagen begann, manche Fäden unter dem Drucke der gemeinsamen Not sich knüpften, wie der Schlag einer geschliffenen Axt vonc.nandergehaucn. Das ist die erste wahrnehmbare Konseaueuz des vollendeten Unheils, die fcstgehalten werden muß. Es liegt eine seltene Unlogik in diesem Vorgänge. ViS auf eine verschwindende ver brecherische Minderheit, deren Stimme nicht laut wird »nd nicht ins Gewicht fällt, verurteilt das ganze Volk die Mord tat. Parteien, Gewerkschaften, Vereine, führende und weniger bedeutende Persönlichkeiten, alle sind sie sich einig, daß hier ein Gewaltakt begangen wurde, -er die allcrschärfste Sühne verdient, und trotz dieser begrüßenswerten, im Leben des deutschen Volkes gewiß seltenen Einigkeit, tut sich zwischen zwei Volksteilen eine Kluft auf, wie sie unheilvoller kaum je gesehen wurde. Wie ist dav möglich? Man sollte eigent lich nicht davon sprechen, daß sich dieser Abgrund „auftäte", spontan als unerklärliche Folge eines mit Naturgewalt be gabten Ereignisses. Nufgertssen worden ist dieser Abgrund, diese Kluft, aufgcrisscn mit aller Macht von Leuten, die den Zwiespalt, den Haß, die Todfeindschaft von Stand zu Stand, von Volksschicht zu Volksschicht, als LebcnLclement brauchen. Die Brücke, die sich tn der gemeinsamen Verachtung des Verbrechens aller Kreise bot und die zwischen rechts und links eine feste Verbindung schassen konnte, ist vorbedacht und freventlich mit hinab in den Abgrund geschleudert wor den. Und wer sind diese Leute, Liese Volksfeinde tm wahr haften Sinne des Wortes, die so handelten? ES sind alle diejenigen, die tm nämlichen Moment, als die erschütternde Kunde vom Ende des Außenministers Deutschlands Gaue durcheilte, wie von ber Tarantel gestochen emporschoffen und mtt dem Finger nach rechts wiesen, diejenigen, die tm Reichs- tag deutschvolkSpartctlichc Abgeordnete mißhandelten, der deutschnattonalcn Fraktion nicht endcnwollende Schmäh- und Mordrufe cntgegenschleubertcn, diejenigen, die, ohue eine einzige gerichtliche Feststellung abzuwarten, wußten un» verbreiteten, daß die Mörder gedungene Deutschnationale seien. Achtunbvterztg Stunden nach der Tat stellt die un- vcrzüglich in Aktion getretene Mordkommission fest, daß von den politischen Parteien von rechts bis links keine einzige direkt oder indirekt mtt der Mordtat in Zusammenhang zu bringen ist. Aber schon scheint diese hochwichtige Mitteilung zu spät zu kommen und,in gewisser Hinsicht kommt sie i» der Tat zu spät. Denn unter dem Eindruck des fanatische* Wortdrühns schlagfertiger Schreier hatte sich unverzüglich »ach dem Morde eine bürgertumfeinbliche Stimmung zu sammengeballt. der sich auch die führenden Stellen bei