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N*-«.??. HdtSä-Wltg-dt 58. Jahrgang, L87. »» die »vst «boiineiUsft »» " ' ' erhall " He» in ein» Selamiausgabe len. klezugS-Stebühr oieiiellilhrl. für Dr»,. den bet UigUch >wei- nnillger Zuttaaung <»,, Lonn> und Montagen nur einmal» 2.5V M,, durch aunwärltge Nom- nnsstonitre bis 3.S0 M. -iei einmaliger Zu- Üellung durch die Post lM.<ol>»eBeIie»g»ld>. Ilu.land: Oelier- ttichUngarn Ü,4L Kr-, Schweiz b,8ü Frt»., Alalie» 7,l? Lire. — .Nachdruck nur mit deutlicher Ouetten- anaabe ( Dre»dner Aaqr. 'tzuILjstg. -U»> oeriangie Manuskript« werd.ntchlausbrwahrt. Freitag, 17. Oktober ISIS. Telegramm-Adrcsse: «achrichten Dresden. 18SV Druck und Verlag von Liepsch öc Reichardt in Dresden. Sa,nmelnummcr für sämtliche Hauptgeschäftsstelle: Mavienftrafte S8/-jj0. Tclcphonanschlüsse: 25 241. Nachtanschlusz: II. Anjrigen-Daris. lkinnahme von Ankün. dlgungcn dt» nachm. 8 Uhr. Sonntag» nur Martknitrahe 38 von II di» Uhr. Dir etni,>altige Zette (etwa 8 Silben» 30 Ps.. die zmeiluallige Zeile ans Lcrisciie 70 P,.. die zweispoii. Neklamezeiie l.ra» M. Familsin 3!achrichtc» au» Dres den die einspaii. Zeile 23 Ps, - Zn Slum mern nach Sonn und Feiertagen erhöhte, Tarif. Aurwilrtige Sluflrdge nur gegen Vorausbezahlung 2«i>«»BeiegbiaIlzhPl. f^ssiswsrt bei kcrvorrsxencker t^uslität, Xsins vuretiscknittswai-s - sondern oneineNc dlocielle, 8or§täI1i§Sts Durchführung Liier Aufträge bei coulLNIestcr Lcäienung sinck clie LNSktiÄNNlSN Vorrüxe — Lroölsr IlmssE bei lcleinem blutrcn ist ciss ^rinrip cier 88V8^-^., ViklonasIrstlZs 5 7. S Wm Wwiiii W MiillWtüilicklilMilil iiüks W!M. Zirrv «rikigo Losov. Oberbürgermeister Dr. Beutler hat in einem neuen Vorträge abermals zur Dresdner Universitäts- fragc Stellung genommen. Die für Ende April 1914 in Aussicht gestellte Aus schaltung des alten Ortsamtcs aus dem Dresdner F c r n s p r e ch b c t r i c b wird bereits bis E.n deIanuar durchgcfiilirt werden. Zur Verhaftung eines Berliner Studen ten in Dresden wird von zuständiger Stelle mitgctcilt, hast ein Komplott irgendwelcher Art keineswegs vvrliegt. Auf dem Flugplätze bei Kaditz landete heute mitlltg l Uhr der Flieger Kühne, der '^12 Uhr in Johannisthal ausgestiegcn war. Die Jahrhundertfeier der Völkerschlacht bei Leipzig hat heute früh in M v ck e r n mit einem groben militärischen Wecken begonnen. In W i e n wurde heute in Gegenwart des Kaisers Franz Joseph die Gedenkfeier der Völkerschlacht bei Leipzig von der gesamten Bevölkerung begangen. Der österreichische Ministerpräsident Graf Stürgkh setzte die Verhandlungen über den deutsch-tschechi schen Ausgleich fort. Die Ncttungsarbciten auf der Grube „Universal" bei Cardiff haben heute, Donnerstag, früh eingestellt werden müssen. Lberbiirgermeifter Dr. Beutler nochmals zur Dresdner Univerfitätssrage. Der Gedanke, in Dresden eine Universität zu errichten, wird, wie bekannt, in alle» beteiligten und interessierten Kreisen auf das eifrigste weiter verfolgt. Infolge der posi tiven Vorschläge, die Oberbürgermeister Dr. Beutler für diese Neugründung im Frühjahr dieses Jahres der Ocffentlichkeit unterbreitete und durch die überhaupt erst eine reale Basis für die weitere Erörterung der Frage ge schaffen wurde, lmt man auch austcrhaib Dresdens an- gcfangen, sich ernsthaft mit dem Thema einer Dresdner Universität zu beschäftigen. Nach der scharf abweisenden Beurteilung des Planes durch den Leipziger Professor Bücher und weiteren Ncusterungcn von Lehrern unserer Landcsunivcrsität hat erst in diesen Tagen der in Straß- burg abgchaltenc Hochschullchrertag eingehend die Grün dung neuer Universitäten, insbesondere auch der Dresdner, in den Bereich seiner Verhandlungen gezogen. Neben all gemein absprcchcndcn Urteilen — das Hauptrcferat hatte auch hier Herr Gchcimrat Bücher aiisgcarbcitct — sind auf dieser Tagung, was hierbei nachträglich noch besonders hcrvorgchobcn werden must, auch von verschiedenen autori tativen Seiten grundsätzliche Zustimmungen zu dem Ge danken neuer, insbesondere auch städtischer Univcrsitäts- gründungcn erfolgt, so ». a. vou Exzellenz Binding. Ober bürgermeister Dr. Beutler, der sich mit der ganzen Energie seiner Persönlichkeit für die Förderung des Pro jektes von Anfang an eingesetzt hat, hat seit seinem bereits erwähnten grundlegenden Bortrage über das Thema in der Osterwoche dieses Jahres unermüdlich alles Für und Wider, das z» der ganzen Frage erschienen ist, durchdacht und kritisch geprüft und ist unablässig bemüht gewesen, die Grundlage», die er bisher für die Errichtung und den Ausbau der neuen Hochschule ins Auge gefasst hatte, durch neue Ueberlcgungcn und Berechnungen zu befestigen, zu stützen und zu erweitern. Die Früchte dieser fortgesetzten geistigen Verarbeitung des für Stadt und Heimat so un gemein bedeutungsvollen Projektes hat Oberbürgermeister Dr. Beutler nunmehr in einem neuen Vortrage nicdcr- gclcgt, der soeben unter dem Titel „Anderweit er Vortrag über die Erhaltung der Tierärzt lichen Hochschule in Dresden und die Er richtung einer Universität daselbst" auö- gegeben worden ist. Zweck dieses neuen Vortrages ist, wie der Verfasser einleitend bemerkt, in einem Nachtrage zu dem erste» Vorträge, bevor die Angelegenheit dem König lichen Ministerium des Kultus und öffentlichen Unter richts und den städtischen Kollegien zur Entschliestung vor- gelegt wird, die gegen den ganzen Plan erhobenen Ein wendungen zusainmcnzusasscn und zu besprechen und die gemachten Vorschläge zu verbessern beziehungsweise zu er gänzen. Diesem Zwecke entsprechend beschäftigt sich das neue Truckhcft zunächst ausführlich mit den gegen eine Universität Dresden im allgemeinen und die vorgcschlagcnc Organisation im besonderen erhobenen Einwendungen, geht sodann auf die Frage der räumlichen Unterbringung der Universität ein und verbreitet sich schließlich ausführlich über die finanzielle Seite der Angelegenheit. In einem Anhang werden die von -cm Verfasser behandelten Artikel und Aeußerungen, wie sie in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht worden sind, im Wortlaute wicdcrgcgebcn. Eine Beilage I enthält die in einzelnen Paragraphen formulierte „Stiftungsurkunde über die Uni versität Dresden", eine Beilage II eine Zusammenstellung der jährlichen und eininaligen Ausgaben. Endlich sind der Broschüre auch zwei Situationspläne beigegeben. Im einzelnen führt Oberbürgermeister Tr. Beutler gegenüber den Einwendungen gegen de» Plan überhaupt u. a. folgendes aus: „Was zunächst das Bedürfnis nach Errichtung einer neuen Universität anlangt, so steht wenigstens soviel wohl unzweifelhaft fest, dast ein Mangel an Studenten vvn keiner Universität, am wenigsten aber von Leipzig, beklagt wird. Ebenso fest steht dagegen die Tatsache, daß zahlreiche Universitäten, insbesondere Leipzig, München und Berlin, namentlich in bezug auf gewisse Unterrichtsfächer, in erster Linie klinische Medizin, viel zu groß geworden sind, um einen intimen, auf persönlichen Beziehungen zwischen Lehrer und Schülern beruhenden Lehrbetrieb zu ermög lichen. Will man noch Zahlen haben zum Nach weise eines Bedürfnisses für die Errichtung von neuen Universitäten, so genügt eigentlich eine einzige. Die Be völkerung Deutschlands hat sich seit 1816 von 24,833 Millio nen auf 64,963 Millionen, also nahezu um das Dreifache, vermehrt. Die Zahl der Universitäten aber ist seitdem die gleiche geblieben. Die auf das Univcrfitätsstudium vorbereitenden Mittelschulen haben sich in der Zahl inzwischen mindestens verdreifacht, und die Staaten und die Städte haben dafür Hunderte von Millionen aufgcwendet. Und nun die angebliche Förderung deS GelehrtcnproletariatS durch neue Universitäten. Das ausschlaggebende Moment für den Besuch einer Universität ist die Berufswahl. Ob in Deutschland 2l oder 25 Universitäten bestehen, wird keines falls auf die Gesamtzahl der Studierenden einen irgend nennenswerten Einflust ausübcn. Vielmehr werden sich nach wie vor die Eltern und die jungen Leute fragen, welche Aussichten für das Fortkommen in einem Gclchr- tcnbcrufe sie haben. Denn dast einigen jungen Leuten, deren Ellern am Orte der neuen Universität wohnen, da§ Studium sinanzicll erleichtert wird, spielt selbstverständlich für die gesamte Zahl der Ltudierevden gar leine Nolle, zu mal eine neue Universität jedenfalls Jahrzehnte lang nicht annähernd so mit den viel begehrten Bencsizicii auS- gcstattcl sein wird, wie eine alte, seit Jahrhunderten be stehende Universität; mit anderen Wvitcii: nicht durch die Gelehrtciischiile, „och weniger aber durch die Universität wird das Gelehrte»prole1ariat gefördert, ein solches Pro letariat ist vielmehr immer eine Folge der gesamten wirt schaftlichen und sozialen Entwicklung eines Volles." Sodann kommt Oberbürgermeister Dr. Beutler zu nächst auf Acusteriingcn Professor La mp rechts z» sprechen, dessen Zugeständnis, dast die technischen Hoch schulen „von vornherein mit Universitäten hätten ver bunden werden sollen", er zunächst mit Freuden verzeich net. Wenn dieser jedoch den Plan der Dresdner Universi tär desha.b lelämvse. weil er ihn ans die Anschauung be gründet glaube, dast die praltischen Wissenschaften womög lich im engsten wirtschaftlichen Li»»e das Zentrum oder Hauptmotiv einer Universilätsgriuidniig hergeben könnten, so bemerkt Dr. Beutler einer solche» Anschauung gegen über, dast die Technische Hochschule nicht das „Zentrum" der neuen gesamten Hochschule, sondern nur ein gleichberech tigter Teil der Universität sein soll, und ihre Existenz niclN das Motiv der beabsichtigte» Universitätsgründnug sei. sondern sic nur den Anlast dazu gegeben habe, die neue Universität mit der bestehenden Technischen Hochschule z» einem Ganzen zu vereinigen. „Und wenn die Stadl Dres den für die Erhaltung der Tierärztlichen Hochschule mit etwa 156 Studierenden in ihren Mauern und sür die volle Ausstattung mit neuen, de» gegenwärtigen Wissenschaft lichcn Ansordcrnngen entsprechende» Einrichtungen erheb lichc Opfer zu bringen bereit ist, so tut sie das wahrlich nicht aus materiellen Gründe», um nur die heimische Ein rrchtung zu erhalten, sondern weil sie den Wunsch hegt, dast ihr eine Pflcgstütte der Wisscnschaft gewahrt bleibt und dost auch Sie Vcteriiiärwissenschaft durch die Verbindung mit den übrigen Wissenschaftszweigen der gesamten Hoch schule und im engen Anschluss an das grostc National Hygiene-Museum zu neuer Blüte hier in Dresden ge langen möge." Gegenüber dem Zweifel von Exzellenz Binding, ob eine Beschränkung der Ltndentenzahl in Dresden durchführbar sein werde, crilärt Oberbürgermeister Dr. Beutler, dast cs sich höchstens darum handeln werde, nach Erfüllung einer gewissen Zahl vo» Studenten die Immatrikulation der weiter sich meldenden zu versage». Zur Rechtfertigung eines solchen Ver fahrens könnte man sich darauf berufen, dast eigentlich schon bisher auch die Hochschulen, ebenso wie alle übrigen Lehranstalten, cs im Interesse ihrer Zöglinge überhaupt schuldig gewesen wären, nicht mehr Studenten zu immatri kulieren, als sie uiitcrrichtlich zu versorgen imstande sind. Es bestehe übrigens ein solcher inmwrux elun8»8 zum Teil schon jetzt, denn sowohl bei den Vorlesungen als auch bei den Hebungen würden vielfach »nr so viel Zuhörer und Praktikanten zugclasscn, als cs eben Sitz- oder Arbeits plätze gebe. Ein Weg, die Immatrikulation zu beschränken, ließe sich sicher zum Beispiel dadurch finden, dast man die ImmatrikulationSfrist verkürzt und die Zahl der mög lichen Immatrikulationen, wie die Erfüllung dieser Zahl, in geeigneter Form öffentlich bekannt mache. Besonders' dankbar stellt sich Oberbürgermeister Dr. Beutler der Aeustcrung des Herrn Professors Wundt gegenüber, der nur die grostc und einzige Staatsuniversftät Leipzig un berührt gelassen haben will, aber die Gründung einer städtischen Universität vo» mittlerer Größe und so geartet, daß die Studierenden gute Gelegenheit erhalten, besonders i» seminaristischen Lchrkuricn und Hebungen sich auSzn- bilden, herzlich begrüßt und in einer solchen Anstalt ein« Gefährdung für die Universität Leipzig nicht erblickt. Kunst und Wissenschaft. Sur Uraufführung der „Armseligen Besen- binder" im Wnigl. Schauspielhaus. Aus Wunsch der künstlerischen Leitung des König! Schauspielhauses hat sich Carl Hauptmann bereit finden lasse», sich über die Struktur seines Märchens „Die armseligen Bcscnbinder", das am Freitag, den 17. Oktober, die deutsche Uraufführung erlebt, mit ein paar Worten zu äußern. Damit soll nicht gesagt werden, daß das Werk sich nicht von selbst erkläre und eines besonderen Kommen tars bedürfe, noch soll damit auch irgendwie der kritischen Beurteilung vorgegriffcn werden. Es wird aber vermut lich manchem Theaterbesucher erwünscht sein, an dieses Werk, in dem sich Wirklichkeit, Phantastik und Traum innig mischen n»d verbinden, nicht ganz unvvrbcreiict hcranzutrctcn. Carl Hauptmann, der mit diesem Werk zum ersten Male auf der Bühne des König! Schauspielhauses erscheint, äußert sich wie folgt: „Die Dichtung ist altes Märchen genannt. Aber sie ist völlig aus der Anschauung erwachsen. Sic hat keinen Sinn, der hinter den Vorgängen zu suchen wäre, den nicht die Vorgänge an sich schlicht zum Ausdruck brächten. Die Menschen der Dichtung sind wirklich. Ihre Lebenslagen »nd Schicksale sind das gemeine Leben. Nur dast sich Rausch und Traum in diese Schicksale mischen und daß die Dichtung mit einem kurzen Tranmstttck beginnt und auch endet, macht das Märchenhafte daran. Das einleitende Traum stück: Der heitere Ficdelmann Tod geigt irgendwo auf einer dunklen Nacht- wicse, über der sich der Sternenhimmel wölbt, in Rapun- zcls, des armen Bcsenbindcrmädcls, Träume seine ver lockende Tanzmclvdie. Und Rapunzcls seit Jahrzehnten erwarteter Vater, der GlückSsnchcr, der in die Welt hinaus- gezogcn ist, um den Diamantberg zu finden, gaukelt vor ihren Traumsinncn, schließlich mit ihr im leicht» Schwebe- tanze dahinglcitcnd. Die Geigcnmclodic verklingt, das Traumbild wird vom Dunkel wieder eingcschluckt und die Wirklichkeit des Geschehens beginnt. So istanchdcr Schluß derganzen Dichtung: Ter heitere Ficdelmann Tod geigt irgendwo auf einer dunklen Nachtwtcsc in Rapunzels Träume. Und Rapunzel fegt selig im Arme des endlich heimgckehrtcn Vaters und Glückssnchcrs in leichtem Schwcbetanzc über die Nachtwiesc. Aber der 1., 3., 4. und 6. Akt sind in ihren Ereignissen einfach und wirklich. Das Phantastische, was sich sonst darein einmischt, kommt durch zwei Gestalten. Einmal durch Johannes Habundus, dann durch die Prinzessin Trust. Diese Gestalten sind wirklich. Johannes Habunduü ist wirklich der zurückgekchrte, jüngste Sohn des alten Besenbindcrs, der in die Welt hinausgczogen war, den Diamantberg zu finden, und der reich hcimkommt. Der sich nur für die Dorfleute zuerst nnkcnntlich macht. Ter zunächst nicht erkannt sein will. Der nur erst selber erkennen will. Und der sich zu diesem Zwecke in allerlei Gaukeleien und Zauberkunststücke cin- hüllt. Es ist an ihm nichts Phantastisches, als sein gauklcri- scheS Wesen, mit dem er die Dorslcnte bannt. Und als sein funkelnder Reichtum und sein sicherer Wcltmannsblick, die er mit hetmbringt. Und Prinzessin Trüll ist auch wirklich. Nur ihr irrer, Sinn ist das Phantastische, der ihr die mühselige Bcttcl- armut beständig zu einem unzerstörbaren Königreich ver wandelt. Darin sic noch immer einhertänzclt, als wären die Besenbindersleute Minister und Hofdamen. Der Zufall des Lebens hat hier diese Irre, die die Bcttclarmut als höchsten Köingsprunk genießt, in selt samen Gegensatz gegen die Menschen gestellt, die in der Armut verzweifeln oder die auf das Glück hoffen. N u r d c r 2. A k t i st c i n r c i n e r T r a n m a k t. Sobald der berauschte Bcsciibindcrmann am Ende deS l. Aktes auf eine alte Kiste in der Besenbiuderslube hin- gesunken »nd in tiefe» Schlaf verfalle» ist, sobald der wilde Tanzwirbel und Lärm verklungen »nd in Ticfdunkcl cin- geschluckt ist, beginnt der alte Bcscubindcr zu träume». Alles, was in dem 2. Akte sich abspiclt, ist der Traum des alten Besciil'indcrS selber. In seinem Traume befindet sich der alte Manu, der mit einem »Fuße i» Sünde »nd Schande steckt, mit dem andern Fuße aber in der Hoffnung, im Glauben, in der Erwartung, plötzlich ans einer lichten Himmelswicsc irgendwo, mit seinem Gcbnnd Besen auf dem Rücken, vor einem glänzende», strahlenden HsmmclS- tor." Die Musik zu dem Werke Carl HanptmannS ist vvn Professor Paul ^ u o n lBcrlinj komponiert. Ter Choral, der aus dem Kichern des armseligen Dorsgcsindcl» am Himmelstor hcrauswächst, hat folgenden Wortlaut: Besen . . . aus Birken . . . hast du gekninde» ... deiner Arbeit Lohn hast du gefunden . . . Drinnen im Himmelreich Sind alle Besen gleich . . . Ruten aus Golde schimmern gar holde -