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mar, tach- m nehmen an: in Dippoldiswalde: die Expedition, - in Altenberg: Buchdindennstr. Schütze, — in Krauenstein: Nadlennstr. Hardt. M^ktülk Dk vlk mann, — in Glashütte: Buchdindennstr. Schubert, — in Kreischa: Buchbinder Berger, — in Potschappel: Kaufmann Theu erkauf. 57. Jahrgang. Sonnabend, den 28. Februar 1891. Nr. 26. die SiadLrälhe Inserate, welche bei d«» «deutenden Auflage de« Blattes eine sehr wirk same Berbrettunoi finden, werden mit 10 Pfa. die Spaltenzeil« oder der« Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag.— Einge sandt, nn redaktionelle» Theile, die Spalteiqeil« SOPfg. Die „Weißeritz. Zeitung" erscheint wöchentlich drei, mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 25 Psg., zweimonatlich 84 Psg-, einmonatlich 42 Psg. Einzelne Nummer» 10 Pfg. — Alle Postan stalten, Postboten, sowie di« Agenten nehmen Be- , , Amtsblatt für die Wnialiche Amtshaupimannschast Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und zu Dippoldiswalde und Irauenstem Verantwortlicher Redacteur: Paul Zehne in Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Jllustrirten UnterhattungSblatt." Mit land- «nd hauswirthschaftlicher MonatSbeilagr. '8. !N. en » ier am Frühjahrsmarkte, der niedrigste mit 15 M. im Monat Dezember erzielt. — Dem Straßenwärter Joh. Gottfr. Clauß in Schlottwitz ist das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen worden. Dresden. Die Zahl derjenigen Personen, welchen von der Versicherungsanstalt für das Königreich Sachsen schon jetzt Altersrente bewilligt worden ist, wächst in dem Maße, als die Anmeldungen eingehen und dse hierüber änzustellenden Erörterungen zum Abschluß gelangen: am 23. Januar betrug die Zahl der Renten empfänger 100, am 31. Januar 208, am 12. Februar d. I. 316. Unter den letzteren sind 254 männliche und 62 weibliche Personen. Der Industrie und dem Handwerk gehören 142 männliche und 15 weibliche Altersrentner an, der Landwirthschaft 55 männliche und 16 weibliche, der Hauswirthschaft 5 männliche und 21 weibliche; die gewerblichen Arbeiter sind sonach auch jetzt noch in der überwiegenden Mehrzahl. Hier zu kommen noch 44 Handarbeiter ohne nähere Be rufsangabe, 4 Kommunarbeiter, 3 Boten, 3 Expedien ten, 2 Wächter. 2 EchulhauSmänner und je 1 Kranken besucher, Kopist, Lauter und Wegebauer. Außerdem sind aus der, eine besondere Kaffeneinrichtung im Sinne von § 5 des Gesetzes bildenden Pensionskaffe der kgl. sächs. Staatseisenbahnverwaltung bis zum 6. Februar d. I. 12 Personen, nämlich 8 Streckenarbeiter, 2 Vor arbeiter und je 1 Schlagzieher und Hilfswächter, mit der gesetzlichen Altersrente bedacht worden. — Der diesjährige Dresdener Sämereimarkt, welcher am Dienstag und Mittwoch an der Frauen kirche abgehalten worden ist, war nicht nur von einer sehr ansehnlichen Zahl Produzenten aus dem Spree walde, den Niederungen an der Röder und schwarzen Elster, sowie aus dem nördlichen Thüringen rc., son dern namentlich auch von Gärtnern, Landwirthen und Zwischenhändlern aus der Umgebung Dresdens, aus vielen Theilen der Provinz rc. und sogar aus Böhmen sehr gut besucht. Im Allgemeinen wurden sehr be deutende Umsätze erzielt und die Spreewälder Meer- rettig - Produzenten z. B. hatten schon am Dienstag Mittag so ziemlich vollständig ausverkauft. Nicht minder wurden sehr viel Gemüse- und Blumensämereien abgenommen. Was die Preise anlangt, so waren die selben im Großen und Ganzen mäßigere als auf den meisten der vorjährigen gleichen Märkte. Radeberg. Einen verhängnißvollen Ausgang nahm dieser Tage ein hier ausgebrochener Stuben brand, bei welchem zwei Knaben ihren Tod fanden. Der Inhaber der Wohnung, ein Schuhmacher, hatte zur Auflösung eines Klebstoffes, der sich in einer ver korkten Flasche befand, dieselbe in die Kochröhre des Ofens gestellt, woselbst diese zersprang und sich die Flüssigkeit über die Dielen ergoß. Wahrscheinlich mag nun die Frau beim Reinigen des Fußbodens mit dem Lichte diesem explosiblen Klebstoffe zu nahe gekommen sein, so daß sich derselbe entzündete und den kleinen Wohnraum sammt der angrenzenden Schlaskammer, wo die beiden Knaben bereits schliefen, mit erstickendem Qualm erfüllte. Die Frau stürzte in ihrer Angst zur Thüre hinaus und es war ihr sodann unmöglich, wieder in den von dickem Rauch erfüllten Raum ein zudringen. Als durch Zertrümmern der Fenster von außen Abzug geschaffen war und man die Kinderchen ihren Betten entnahm, waren die Aermsten, zwei Knaben im 6. und 2. Lebensjahre, schon so dem Tode verfallen, daß alle Wiederbelebungsversuche sich erfolg los erwiesen. Bautzen. Auf den Besitzungen des Grafen Ein siedel-Mittel in der sächsischen Lausitz sind große Lager von Caoljv (feuerfestem Thon), welche dort im Verein mit Braunkohlen anstehen, erbohrt worden. Die ab Lokales «nd Sächstsches. Dippoldiswalde, 27. Februar. Das Goethe'sche Wort: Alles in der Welt läßt sich ertragen. Nur nicht eine Reihe von guten Tagen ist doch wohl nur mit Einschränkung zu verstehen. Im Hinblick auf die Reihe guter Tage, deren wir von Montag an uns erfreut haben, bedarf es weiter keiner Begründung. Vormittags noch ein wenig frisch, aber sonnig den ganzen Tag — was könnten wir mehr wünschen, als daß diese Reihe von guten Tagen noch um einige verlängert würde; wir würden sie schon er tragen. Am Mittwoch Abend war es trotz des warmen, sonnigen Nachmittags, der alle Wege austhauen ließ, sogar möglich, bei Mondschein, Illumination und Concert dem Eissport auf dem großen Teiche zu huldigen, eine Vielseitigkeit dieser letzten Februartage, die alle An erkennung verdient. — Wir wollen nochmals darauf aufmerksam machen, daß Sonnabend, Abends 8 Uhr, im Gasthofe zum Stern das Zusammenschütten der Cigarren ab schnitte stattfindet. — Das kgl. Untersteueramt befindet sich vom 1. März d. I. an im Herrn Wendler'schen Grund stück, Neinholdshainer Straße 151 <1, I. — Gestern hielt bei einer zahlreichen, aus Mit gliedern des Gewerbevereins und deren Ange hörigen, sowie aus vielen Gästen bestehenden Ver sammlung Herr Ottomar Heinrich, derzeit Beamter der Deutschen Pflanzer-Gesellschaft in Ostasrika, den freundlichst zugesagten Vortrag über Land und Leute in Ostasrika, indem er seine interessanten Mitthei- lunge» an die Ereignisse, die ihn persönlich betroffen, anknüpste. Zunächst entwarf derselbe ein höchst an schauliches Bild von der Insel und der Stadt Zan zibar, der Ankunft im Hasen, dem Leben an demselben, der Bauart und dem Verkehr der Stadt, dem Sultans palast sammt den Sultanen, den Hotels, dem Kranken hause u. s. w. Weiter schilderte Herr Heinrich seine Abreise von Zanzibar nach Pangani, seine Ausnahme bei den Beamten der Deutsch-ostafrikanischen Plan tagen-Gesellschaft und die Weiterreise nach Lewa, wo die genannte Gesellschaft bereits sehr bedeutende Plan tagen errichtet hatte, in denen Herr Heinrich angestellt wurde. Nach einer Schilderung des Plantagenlebens ging der Vortragende über zu dem Aufstande der Küstenbevölkerung unter der Führerschaft Bushiris, den Rüstungen, den Scharmützeln, dem Verlassen der Station, der Gefangennahme der Beamten, ihrer mitternächtigen, mit großen Gefahren verbundenen Flucht, endlich der Landung in Zanzibar, wo ihnen zu Ehren ein Kommers gehalten wurde. Nach längerem Aufenthalte in Zanzibar und der Entlassung der Be amten der deutsch-ostafrikanischen Plantagengesellschaft, nachdem Herr Heinrich inzwischen bei der Deutschen Dflanzergesellschaft angestellt worden war, hatte der selbe Gelegenheit, eine Reise nach Lamu und im Wttu- lande zu machen, die nun ebenfalls Stoff zu interessan ten Mittheilungen gab, ebenso wie die Schilderung der später nach Tanga (wo Herr Heinrich derzeit stationirt war) unternommenen Wasserreis« und der Niederlassung selbst, deren Anlage, Einrichtung, der bestandenen Jagd- und anderer Abenteuer, unter Anderem bei einem Ausfluge in das Usambaragebirge, wo der Mlinga, 1600 in hoch, bestiegen wurde. Schließlich gab Herr Heinrich Bericht über die Arbeiter-Verhältnisse, über Wohnung, Essen, Trinken, Lohnverhältniffe, über Klima und Gesundheitszustand. Bei der Anlegung einer neuen Station, zu der Herr Heinrich den Auftrag er halten hat, wird derselbe die gewonnenen Erfahrungen wohl zu verwerthen wissen. Ausgestellt hatte Herr Heinrich eine reiche Sammlung von Natur- und Kunst produkten (einen mittelgroßen Elefantenzahn, Gehörn verschiedener Antilopenarten, Säge des Sägefischs, Straußenei und Straußfedern, gedörrte Schlangen häute, Bastgeflechte, Gewebe, Geräthe aller Art, Waffen, Münzen, Photographien u. s. w.), welche er aus der neuen Heimath mitgebracht hatte. Die Versammlung dankte dem Vortragenden durch laute Beifallsbezeugung und der Vorsitzende brachte demselben, sowie allen Pionieren des Deutschthums, die in den Kolonien deutsche Art und Sitte zu Ehren bringen, ein kräftiges Hurrah. Schließlich beantwortete Herr Heinrich noch verschiedene an ihn gestellte Anfragen. Einer so zahl reichen Versammlung des Gewerbevereins wie der gestrigen, erinnern wir uns nicht; es waren gegen 300 Personen anwesend. — In Bezug auf die Anregung in Nr. 25 d. Bl., Abschiedsgeldgeschenke zum Nutzen der Schule betreffend, kann man wohl den ausgesprochenen Ge danken gut heiße» und für die Anregung dankbar sein, daß Eltern, denen es möglich ist, auch ferner beim Austritt ihrer Kinder durch die letzteren der Schule noch ein Zeichen der Anerkennung der Alten und der Dankbarkeit und Liebe der Jungen darbringen. Der gleichzeitige Vorschlag der Verwendung solcher Geld geschenke aber, so gutgemeint er ist, wird Manchem nicht paffen wollen. Die Anschaffung von UnterrichtS- bedürfniffen für notorisch arme Schüler liegt der Ge meinde ob und gewiß wird diese Beihülfe nöthigen- falls auch im vollen Umfange gewährt werden, wie ihn der betr. Unterricht erfordert, und ist diese Aus gabe im Verhältniß zur Armenpflege im Allgemeinen wohl nicht so erheblich, daß hier Privatwohlthätigkeit helfend eingreisen müßte. Dürfte es sich nicht empfehlen, hier den Fußtapfen unseres seligen Herrn Diakonus Mühlberg zu folgen, welcher in richtiger Würdigung des Werlhes frischer, fröhlicher Wande rungen unserer ersten Knabenklaffe ein entsprechendes Vermächtniß hinterließ? Verwendet das Geld, welches ja zugleich ein Ausdruck der Befriedigung und Freude jener Eltern und Kinder sein soll, dazu, den zurück bleibenden Schülern, und natürlich besonders den är meren derselben, irgend eine Freude und Erholung zu schaffen, sei es durch Wanderungen, Milchkur oder der gleichen, kurzum durch etwas, wozu Gemeindegelder im Allgemeinen nicht zur Verfügung stehen. — Unsere heutige Monatsbeilage enthält einen „Mahnruf an Alle", welchen wir der guten Sache halber recht warmer Beachtung zu empfehlen nicht Unterlasten wollen. — Ein Blick auf das im Jnseratentheil unserer heutigen Nummer enthaltene Programm für das Con cert der hiesigen freiwilligen Feuerwehr zum Besten ihrer Unterstützungslaste genügt, um darzuthun, daß der Besuch desselben einige angenehme Stunden ver spricht. Jeder Besucher hat aber auch das Bewußtsein, neben seinem eigenen Vergnügen eine gute Sache ge fördert zu haben. — Von dem nunmehr bald fünfzigjährigen Baume, welcher unter dem Namen des „Landwirthschaftlichen Vereins für Dippoldiswalde und Umgegend" bekannt ist, stammt auch ein Zweig, für dessen Früchte, welche regelmäßig von Woche zu Woche von Neuem zur Ent wickelung gelangen, sich späterhin in ihrer Weiterent wickelung als Schinken rc. Jedermann interessirt, wir meinen den allwöchentlich wiederkehrenden Ferkel- markt. Herr Stephan, ab und zu Stiftungsfest herbergsvater obigen Vereins, hat cs sich seit Jahren zur löblichen Aufgabe gemacht, über Umsatz und Preis der quiekenden Waare genaue Aufzeichnungen zu machen, nach denen im Jahre 1890 in Summa 3853 Stück Ferkel auf hiesigem Markte verkauft worden sind, der höchste Preis mit 60 M. per Paar wurde