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wegen 5 Marr, t« fabel, rafft. 710 730 710 N0 m Sohnes Nachmittag 4, aus statt. 13,- ° 8. 8,o «k. 12, r ° L. 888. «fmunu. liebe««. Igust 1888. «abend Vor aus statt h der Ent- chmerzlichen r den Sarg unsere gute in ihre« Ara«. 5 Uhr statt ch längere« gute Groß- itter , Fra« srsnrorv. sonderen verschick msere gute ltter, Kar Kröner, ensjahr. 888. ö. Sott meine h zu sich, rstwrg 4. welche ms cch Blumen- zur letzten ntschlafenen, eichlich ent- ufnchtigstm Aug. 1888. assene«. lafieve«. bend Nach- lestr. 1,aus. und Tageblatt. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zu Freiberg und Brand. Verantwortlicher Redakteur in Stellvertretung: F. Beygang in Freiberg. -A 1S8 j Erscheint jeden Wochentag Nachnüti.VMlhr für den andern Tag. Prn« vierteljährlich 2 Mark 25 Pf., zweimonatlich l M. 50 Pf. und cinmonatlich7bPf. 41. Achra-x«. Sonnabend, den ZS. August I Inserate «erden bi» Bormittag 11 Uhr augeuem- ! men nnd beträgt der Preil für die gespalten« Zell« »der deren Naum Id Pf. 1M8 Theodor Körner. .Wenn jetzt ein Geist herniederstiege, ein Sänger und zugleich ein Held, ein solcher, der im heil'gen Kriege, ge fallen auf dem Siegesfeld", er würde wohl auch heute das deutsche Volk aufrufen zur Wahrung seines nationalen Daseins, zum Schutze dessen, was auf blutiger Wahlstatt mühsam errungen wurde, zur Heilighaltung der schwer ge wonnenen Eintracht. Mil jugendlichem Feuer hat erst kürzlich Kaiser Wilhelm II. in Frankfurt a. O. den festen Willen des deutschen Volkes bekundet, eher tausendfach zu verbluten als nur einen Fußbreit deutscher Erde dem Erb feind hinzugeben. Wie auch die verschiedenen Versionen jener Rede lauteten, zündete dieselbe in Millionen Herzen die Flammen jener Begeisterung, die einst vor 75 Jahren Unzählige in jenen blutigen Streit trieb, von dem der Dichter sang: „Es ist kein Kampf um die Güter der Erde; das Heiligste schützen wir mit dem Schwerte!" Diese stete Opferfreudigkeit der deutschen Jugend ist heute um so will kommener, als die in drei französischen Departements er folgte Wahl Boulangers erst am letzten Sonntag wieder den Beweis lieferte, daß der Rachegedanke bei unseren west lichen Nachbarn keineswegs erloschen ist, daß derselbe siebzehn Jahre hindurch unter der Asche fortglimmte und früher oder später hell emporlodern wird. Dann aber soll das Wort des Dichters Theodor Körner sich abermals glänzend bewähren: .Das Volk steht auf, der Sturm bricht los, wer legt noch die Hände feig in den Schooß?" In unvergeßlicher Weise hat der eiserne Kanzler es prophezeit, daß der nächste Krieg ein Volkskrieg in des Wortes kühnster Bedeutung werden müsse und nur an einen solchen dachte Kaiser Wilhelm II, als er an dem Tage, an dem vor siebzehn Jahren deutsche Helden die Schlacht von St. Privat ge wannen, in kühnen Worten seiner Ueberzeugung von dem künftigen Opfermuth des deutschen Volkes den lebhaftesten Ausdruck lieh. Wo eine solche Gesinnung lebt, kann das Gedächtniß Theodor Körners, des todesmuthigen Sängers von „Leyer und Schwert", die Gemüther nur sympathisch berühren, muß die Erinnerung daran, daß dieser deutsche Jüngling, der zugleich ein Sänger und ein Held, vor nun 75 Jahren, am 26. August 1813, in dem Gefecht bei Gade busch für das Vaterland starb, die Herzen mit inniger Weh- muth und mit dem festen Entschluß erfüllen, für Deutsch land zu leben und zu sterben. Drei Viertel eines Jahrhunderts werden an dem nächsten Sonntag vergangen sein, seitdem Theodor Körner den Heldentod starb und im Alter von kaum 22 Jahren eine dichterische Laufbahn endete, welche so vielverheißend be gonnen hatte. Der Dramatiker Körner hat wohl selbst m seinem Hauptwerke „Zriny" nichts geschaffen, was sich auf der deutschen Bühne als klassische Arbeit dauernd zug kräftig erweisen kann, aber in diesem dramatischen Werke offenbart sich doch eine Fülle der edelsten echtmenschlichen und glühend patriotischen Gedanken, die in allen empfäng lichen Herzen wieder und wieder Begeisterung für das Schöne und Große erwecken. Von hervorragendster Be deutung und von dauerndem Werth sind jedoch Körners Vaterlandslieder, jene Bardensänge, mit denen der Dichter von „Leyer und Schwert" nicht nur die zeitgenössische deutsche Jugend für die Vertheidigung des Vaterlandes entflammte, sondern auch nachhaltig gewirkt hat für alle Zeiten, in welchen böswillige Nachbarn gesonnen sein sollten, den Frieden und die Ehre Deutschlands anzutasten. Körners Gedichte: „Aufruf", „Vater ich rufe Dich!" „LützowsJagd", „Männer und Buben" und das wenige Stunden vor seinem Tode geschaffene „Schwertlied" haben in fünfzehn Lustra nichts von ihrer Wirkung eingebüßt; sie leben fort in Millionen Herzen, die das Bewußtsein erhebt, daß „was Körners Leyer vorgesungen des deutschen Schwertes kühne That errungen!" Wie seine Zeitgenossen seinen Werth er kannten, davon zeugt ein begeistertes Gedicht des kern deutschen Königs Ludwig I. von Bayern, dessen Centena- rium erst vor Kurzem in München so großartig begangen wurde, denn dieser königliche Dichter pries in dem von ihm für Körner geschaffenen poetischen Nachruf das beneidens- werthe Loos des für das Vaterland gefallenen Helden und klagte: „Daß ich niemals Dich gesehen! die Strahlen Deines Herzens hätten mich durchglüht, der Du tief em pfandest Deutschlands Qualen." Aber auch die Nachwelt zollt ihm Preis und Ruhm; das Denkmal, welches ihm vor seiner ersten Bildungsstätte, der Kreuz chule in Dresden, errichtet ist, das Körner-Museum in Dresden, in dem zahl reiche Erinnerungszeichen aufbewahrt sind, werden am 26. d. M. reich geschmückt sein; vor dem Körner-Denkmal will am Sonntag die Gruppe Dresden des Sächs. Elbgau- sängerbundes vor dem Denkmal des frühverklärten Sängers am Georgplatz eine kurze Gedächtnißfeier abhalten. Eine großartigere weihevolle Feier wird zahlreiche Verehrer Körners an diesem Tuge an seiner Grabstätte unter der Eiche von Wöbbelin in Mecklenburg vereinigen; in Chemnitz und anderen Orten werden patriotische Vereine dem Andenken des vor 75 Jahren gefallenen Helden durch Reden und Lieder huldigen. Unzählige deutsche Jünglinge werden dabei der Mahnung des Dichters Tiedge eingedenk fein: „Dort schlummert nun der Liebling der Kamönen! Vergiß ihn nicht mein deutsches Vaterland! Die Krone, die sein Jugendhaupt umwand, Kann nicht mehr ihn, nur seine Urne krönen!" In unserer Bergstadt hat Theodor Körner zwei Jahre hindurch gelebt, in den Jahren 1808 bis 1810 die Berg akademie besucht und besonders als Schüler des Bergraths Werner und des Professors Lampadius das Studium des Bergbaues betrieben. In den angesehensten Häusern Frei- >ergs fand Körner die freundlichste Aufnahme und sein Talent, mit jungen Männern, die ihn interessirten, leicht Bekanntschaft zu machen, schuf ihm hier einen angenehmen Freundesneis junger gebildeter Mineralogen und Chemiker. Körner trieb aber auch das Praktische des Bergbaues mit großem Eifer, scheute keine Beschwerde und war bald ganz einheimisch in dem Eigenthümlichen des Bergmannslebens. Mit den glänzendsten Farben schilderte er es in seinen da maligen Gedichten „Bergmannslied", „Berglied" u. s. w. und m dem Operntext „Die Bergknappen", zu dem Helwig in Berlin die Musik schuf. Der biedere und erfahrene Berg- geschworne, bei dem er am Freiberger Untermarkte (wo jetzt eine Gedenktafel angebracht ist) wohnte, mußte ihm fort und fort seine vraktischen Erfahrungen zum Besten geben. Später wendete sich Körner mehr den berg männischen Hilfswissenschaften zu und beschäftigte sich emsig mit Mineralogie und Chemie. Ein in den von I. C. F. Gerlach herausgegebenen „Freiberger gemeinnützigen Nach richten" vom 13. Oktober 1808 mthaltenes schwungvolles Schützenlied, welches Theodor Körner als „Rundgesang beim Abschießen zu Lößnitz" am 6. Oktober 1808 für ein von der Freiberger Schützengilde in dem Kanzleilehngut zu Lößnitz abgehaltenes Fest verfaßte, beweist, in wie herz lichem Verkehr Körner damals mit der Bürgerschaft un serer Stadt stand. In der Gilde, der zu jener Zeit auch einzelne Bergstudenten als Mitglieder angehörten, klangen Theodor Körners Worte wieder: „Wenn wild uns die Zeiten drängen Und Menschengesetze verwehn, Dann schwören wir, als Männer zu handeln Und Alle für Einen zu stehn!" Auch trübe Stunden hat der jugendliche Dichter in Freiberg verlebt, als sein Lieblingsgenosse, der seine Studien und Freuden theilte, ein gewisser Schneider, der ein leiden schaftlicher Schlittschuhläufer war, auf der Eisbahn durch brach und nicht zu retten war. Der Anblick dieser Leiche machte einen tiefen Eindruck auf Theodor Körner und stimmte ihn lange Zeit so ernst, daß er hier in Freiberg seine freie Zeit der Abfassung eines „Taschenbuches für Christen" widmete, welches der Buchhändler Göschen heraus zugeben versprach, ein Werk, dessen Anfänge in einzelnen frommen Sonetten erhalten sind. Bereits am 11. Februar 1809 schrieb Körners Vater nach Freiberg: „Hat der Berg bau für Dich das Interesse verloren, so getraue ich mir nicht, Dir zur Fortsetzung des Bergstudiums zuzureden." Körners akademische Laufbahn endigte in Freiberg im Sommer 1810. Seine Erfolge als Dichter und Dramatiker erwarben ihm eine glänzende Stellung in Wien, die er frei willig 1813 opferte, um dem Vaterlande im schweren Kampfe zu dienen. Seine trübe Ahnung: „Sollt' ich einst im Siegesheimzug fehlen" ging leider in Erfüllung, aber die fränkische Tyrannei, gegen die er gekämpft, brach bald nach seinem Opfertode zusammen und das Ideal, welches dem edlen Dichter im Leben vorgeschwebt, ein geeintes machtvolles deutsches Reich, ist nach abermaligen schweren und blutigen Kämpfen in unsern Tagen feierlich errungen worden. Die Jugend unserer Bergstadt, in der Körner einst zwei schöne Jahre verlebte, kann mit gutem Bewußtsein an dem 75. Jahrestage seines Todes vor das Haus am Unter markt treten, denn auch an ihr bewähren sich Körners Worte: Doch! wir sehn's im Aufschwung unsrer Jugend, In des ganzen Volkes Heldengeist: Ja, es grebt noch eine deutsche Tugend! Tagesschau. Freiberg, de» 24. August. Bet der gestrigen Ankunft de» deutsch»« Kaiser» in Sonnenburg wurde derselbe von dem Herrenmrtster Prinz« Albrecht von Preußen und den bereits anwesend« Ordens rittern empfang«. Sämmtliche Häuser hatten reich« Schmuck angelegt; am Eingänge der Stadt war eine Ehrenpforte er richtet mit der Inschrift: „Hie gut Brandmburg allewege!" und poetische Grüße für dm Herrenmetster und dm Kaffer, den Protektor deS Orden»! Kaiser Friedrich war al» Kron prinz in Sonnenburg gewesen, al» der jetzige Herrmmeister investtrt wurde, und unvergessen bleibt allen damaligen Zeugen der Augenblick, al» er im Augenblick wo da» mtblößte OrdeuS- schwert vor drm Altar emporgehaltm wurde, zum Zeichen, daß der Ordm wieder einm Meister habe, neben dem Altar stehend, seinen Säbel zog. Kaiser Wilhelm I ist niemal» in Sonnenburg gewesen. Zum ersten Male kam gestern ein Kaiser dorthin. Das Erscheinen Sr. Majestät mit seinem in die Zahl der Ehrenrtttrr aufgmommmm Bruder, dem Prinz« Heinrich, zeugte von besonderem Interesse de» Monarch« für den Ordm. Wa» da» dm früheren Ritterschlägen stet» voraw- gegangme Kapitel anlangt, so war diese» tu diesem Jahre bereit» dem Ritterschläge in Berlin vorau-gegangen. Im Ganz« wurden gestern in Sonnenburg 104 Ehrenrttter al» Recht»- rttter investirt und mit Mantel und Kreuz bekleidet, Vorau Prinz Heinrich, Fürst Hohenlohe-Langenburg und General Graf Lehndorff. Nach Beendigung der Zeremonie im Kapitel- saale sprach Se. Majestät der Kaffer folgende Worte: „Hier an derselben Stätte, wo vor fünf Jahren mein seliger Vater stand, Im Sinne meine- in Gott ruhenden Großvater», al» Protektor de» OrdmS erkläre und gelobe ich al» König von Preußen, ein Schirmherr und Schützer zu sein, so wahr mir Gott Helse." Der Orden»feierlichk«it, welcher der Kaiser bi» zum Schluß, also von ^11 bi» 1 Uhr, betgewohnt hatte, folgte sodann am Nachmittag im Rittersaale de» Königlich« Schlöffe» zu Sonnenburg ein größere» Festmahl, an welche« mit Sr. Majestät und dem Prinz-Regenten von Braunschweig dem OrdenSmeister de» Johanniterritterordm» und dem Prin zen Heinrich von Preußen, auch sämmtliche Johanniterrttter, welche zuvor dem OrdenSkapitel beigewohnt hatten, thetlnahm«. Prinz Albrecht brachte den Trinkspruch auf den Kaiser au», den Allerhöchstderselbe mit einer Ansprache und einem Hoch auf den Herrenmeister erwiederte. Nachmittag um 3 Uhr trat Se. Maj. mit hoher Begleitung, von der Bevölkerung mit herzlichst« begeisterten Zurufen begrüßt, d!« Rückreise nach Potsdam a». — Wie die amtliche Zeitung in Gotha meldet, werden die Kaiser lichen Prinz« morgen am 25. Aug. Oberhof verlassen. — Die verwittwete Kaiserin Friedrich trifft heute Freitag Nachmittag zum Besuch bei dem Grasen Münster aus Schloß Derneburg ein. — Prinz Heinrich gedenkt bis morgen tu Berlin zu verbleiben. — Der König von Griechenland wird dem Vernehmen nach morgen auf der Rückreise nach Griechenland au» Rußland bez. Petersburg I» Berlin ein- treffen, um etwa ein bis zwei Tage zum Besuch am dortig« Hose zu verwett«. Während seines Aufenthalte» in Berlin gedenkt Allerhöchstderselbe mit seiner Begleitung im Hotel d« Nord Wohnung zu nehmen. — Der Stapellaus de» neu« deutschen Kreuzers 8. ging gestern Mittag in Wilhelm»havm glücklich von Statten. Der Kapitän z. S. Mensing vollzog die Taufe, in welcher das Schiff den Nam« „Sperber" erhielt. — Der italienische Ministerpräsident CriSpi reiste gestern früh mit dem um 8 Uhr 30 Min. von Hamburg abgehmdm Schnellzuge, der ausnahmsweise in Friedrtchsruh anhielt. Fürst Bismarck geleitete seinen Gast an den Eisenbahn wagen und verabschiedete sich herzlichst von demselben. CriSpi wollte in Leipzig übernachten und heute die Reise nach Karls bad fortsetz«. — In Frankfurt am Main fand gestern die dritte Sitzung de» Binnenschifffahrts-Kongresses statt, iu der eine Resolution angenommen wurde, wonach sachgemäße Stromregulirungen, abgesehen von der Erleichterung de» Tran»- Ports von Rohprodutten und den Fabrikaten der Landwtrth« sch.ist, von größtem Vortheil sind, indem dadurch der Strom lauf regultrt und die Sicherung der Ufer herbeigeführt wird. Das Interesse des landwirthschaftlichen Lokalverkehr- auf den Wasserstraßen gebiete, den Verkehr von dem Lande nach den Wasserstraßen zu erleichtern. Bezüglich Verbesserung der Fluß- Mündungen schloß sich die Versammlung den Ansichten de» Oberbaurath» FranziuS-Bremcn an. Dem Professor Osborne- Reynolds, sowie Bernow'Harcourt wurde für die Vou ihnen erstatteten Berichte der Dank der Versammlung mit dem Be merken ausgesprochen, daß die BersuchSmethode de» Professor» i Osborne Reynolds dis werthvollste sei. Endlich erklärte sich die