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MlsdrufferTageblatt Bekanntmachungen ves Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters z« Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Var Wilsdruffer Tageblatt* erscheint werktags 16 Uhr. Bezugspreis monatl. 2 RM frei Haus, bst Postbestellung l,sv RM zuzügl Bestellgeld Einzelnummer lv Rpf Alle Postanstalten» Postboten, unsere Austräger u Geschäftsstelle nehmen zu leder Zett Be» .. ... .. stellungen entgegen Im Kalle höherer Gewalt oder Wochenblatt für Wilsdruff u. Umaeaend ionsttger BetriebSstörun. 8en besteht kein Anspruch —auf Lieferung der Zei ¬ tung oder Kürzung deS Bezugspreises. Rücksendung etngesandier Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto betltegt. 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Unsterblicher Ruhm für unsere Kriegsmarine Erläuterung zum Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht. Nach den gelungenen Landungsoperationen gibt das Oberkommando der Wehrmacht jetzt den Verlaus eines See gefechts bekannt, das am Dienstagmorgen stattsand und »essen Ergebnis unserer Kriegsmarine die weitere erfolgreiche Durchführung des ihr erteilten ebenso kühnen wie umfäng lichen Auftrags sicherstellte. Die besondere Bedeutung, die diesem Seegefecht im Rah men der Gesamtoperationen zukommt, lätzt sich am besten an den Hoffnungen ermessen, die sich die Engländer aus dieses Zusammentreffen gemacht hatten. Churchill hat hierüber in seiner Unterhausrede aufschlußreiche Bemerkungen gemacht. Die Engländer standen mit dem Hauptteil ihrer Hei- Matflotte zwischen Schottland und der norwegischen Küste und hatten einen starken Verband schwerer Seestreitkräste in das Seegebiet von Narvik geschickt. Wie die Engländer damals die Lage beurteilten, zeigen die folgenden Worte Chur chills: „Es sah so aus, als ob die feindlichen Streitkräfte zwischen unseren Streitkräften im Norden und unserer Haupt flotte im Süden, die beide überlegen waren, erwischt worden wären." Churchill mutzte bekennen, datz er sich in dieser Hoff nung getäuscht hatte. Zu seiner Entschuldigung erteilte er dann dem Unterhaus, das von seiner Rede eine Bestäti gung phantasievoller Siegesmeldungen erwartet hatte, eine Lektion über den Seekrieg, in der er sagte: „Sie können ans eine Karte blicken mit abgesteckten Fähn chen und können meinen, datz dies oder das Ergebnis sicher fei. Wenn Sie jedoch auf die See kommen mit ihren aus gedehnten Entfernungen, ihren Stürmen und Nebeln, mit einbrcchender Nacht und allen Ungewißheiten. dm-a können Sie nicht die Art von Bedingungen erwarten, die sich bei den Bewegungen von Armeen aus dem Lande ergeben." Wie viel mehr treffen diese Bemerkungen bei der viel fachen Ueberlegenheit des Gegners auf die kühnen Unternehmungen unserer deutschen Kriegsmarine in diesen Tagen zu! Man braucht in der Tat nur auf die Karte zu blicken. Die Inselgruppe der Lofoten ist weit oben an der nordnorwegischen Küste dem Westsjord vorgelagert, an dessen innerem Ende der Erzhasen Narvik liegt. Die Entfer nung von unseren Heimathäfen ist rund um die Hälfte größer als die von Scapa Flow. Die Lücke zwischen den Shetland-Inseln und der norwegischen Küste ist nur 150 See- aeilen breit. Zu ihrer Sperrung stand die um franzö sisch e. Einheiten vermehrte britische Heimatslotte bereit, bei den Lofoten operierte ein nach den Angaben Churchills eben falls überlegener Verband schwerer britischer Seestreitkräste. Entgegen den Hoffnungen Churchills gelang es uns, nicht nur den Schlachtkreuzer „R enow n"' zu beschädigen und die eigenen Schisse unversehrt zu erhallen, sondern darüber hinaus den größeren strategischen Zweck, die Sicherung der Gesamt- operationcn, planmäßig zu erzielen. So wurde nördlich des Polarkreises von unserer jungen Kriegsmarine am Morgen des 9 April der entscheidende Borsprung der deutschen Ge samtaktion verbürgt Im Schutze dieser Unternehmung unserer schweren Seestreitkräste gingen dir erfolgreichen Landungen in Drontheim und Narvik am gleichen Tage vor sich. Während vor Narvik die schweren britischen Seestreitkräste abgcwehrt wurden, versenkte ein deutscher Kreuzer bei der Sicherung unseres Vorstoßes auf Drontheim den britischen Zerstörer „Glowworn" So konnten unsere deutschen Zerstörer divisionen ihre Ausgabe durchfüorcn Damit war am ersten Tage die erste Phase der Gesamtoperation planmäßig ver laufen. Die zweite Phase, die nun begann, hieß Verteidi gung. Es war selbstverständlich, daß die Engländer die er littene Schlappe nicht ohne weiteres einstecken würden. Es mußte damit gerechnet werden, daß sie ihren ursprünglichen Plan, von Norden her den Flankenkricg gegen Deutschland zu führen, weiter verfolgen, mindestens aber versuchen würden, durch den einen oder anderen örtlichen Erfolg das gesunkene Prestige der britischen Seemacht wieder zu beben. In diesem Sinne setzte der Feind Operationen seiner See- strcitkräfte gegen den nördlichsten der von uns besetzten Häfen an. Den ersten Einbruchsversuch in den Westsjord unter nahmen sieben britische Zerstörer, von denen sechs durch unsere Zerstörer, unterstützt von deutschen U Booten, versenkt wurden. Den mißglückten Versuchen ließen die Engländer den Großangriff vom Sonnabend solgen, den sie mit vielfach überlegenen Kräften unternahmen. Gegen unsere leichten Streitkräfte wurden Schlachtschiffe. Kreuzer. Lluareuaträaer Große englische VerWe Schwere Kämpfe bei Narvik - Mehrere englische Zerstörer vernichtet, ein Kreuzer torpediert, ein Schlachtkreuzer beschädigt - Föns kindliche U-Voote vernichtet - Lebhafte Tätigkeit im Weften VN8. Berlin, 14. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Deutsche Zerstörer unter Führung des Commodore Baute, die die Landung in Narvik und die erste Ein richtung der Truppen gesichert hatten, bestanden in den letzten Tagen, unterstützt von deutschen U-Booten und Flugzeugen, schwere Kämpfe gegen die wiederholten Einbruchsversuche der englischen Streit kräfte. Am 13. April, mittags, führte der Feind abermals einen Großangriff durch. Er setzte zu diesem Zweck ein Geschwader, bestehend aus zwei Schlachtschiffen, Flug zeugträgern, Kreuzern und zahlreichen Zerstörern, ein. Trotzdem sind unsere eigenen Zerstörer wieder zum An griff auf die britische Ueberlcgeuhcit angetreten. Bei diesen schweren Kämpfen wurde der britische Zerstörer „C o s f a k" von Marine- und Luftstrcitkräften in Brand geschossen und strandete. Der Zerstörer „Es- kimo" sowie weitere Zerstörer wurden desgleichen schwer beschädigt bzw. vernichtet. Die Gesamtvcrluste des Feindes sowohl als unsere eigenen sind noch nicht in vollem Umfange zu übersehem Schwere Seestreitkräste sicherten während einer mehr tägigen Operation die Landung der deutschen Truppen in den norwegischen Häfen. Sic wiesen am 9. April einen Angriff schwerer britischer Seestreitkräste ab, bei dem der britische Schlachtkreuzer „R cnow n" beschädigt wurde. Unsere schweren Seestreitkräste sind unversehrt. In Drontheim, Bergen, Stavanger und Kristian sand verlief der Tag ruhig. Auch hier wurden die deut schen Berteidigungsanlagen ausgebaut und verstärkt. Im Raume von Oslo sind die deutschen Truppen nach Norden, Osten und Westen im stetigen Vorgehen; u. a. wurden Sarpsborg und Askim besetzt. An Hcid- stadtmoen legten 100 Offiziere und 1500 Mann der nor wegischen Wehrmacht die Waffen nieder. In Dänemark wnrden wichtige Punkte der Küste durch Einsatz schwerer Batterien abwchrbereit gemacht. Ein deutsches U-Boot hat nördlich der Shetlands einen Kreuzer der „G l a s g o w" Klnsse torpediert. U- Boot-Jagdverbände vernichteten im Skagerrak drei feindliche Unterseeboote. Britische Luftangriffe richteten sich am 13.4. gegen Narvik, Stavanger und Bergen. Hierbei wurde auch die Stadt Bergen mit Bomben bclegO Auf militä rische Ziele blieben die Angriffe erfolglos. Eigene Kampffliegerverbände griffen an verschiede nen Stellen britische Seestreitkräste an. Zwei feind- liche U-Boote wurden, wie bereits gemeldet, durch Bombentreffer vernichtet. An der Westfront zwischen Mosel und Pfälzer Wald stellenweise lebhaftere Artillerie- und Stoßtrupp tätigkeit. Zwei eigene Stoßtrupps drangen im Morgen grauen bei Zeringen mehrere Kilometer jenseits der Grenze, südwestlich Merzig, in die feindliche Stellung ein, I vernichteten die Besatzung, zerstörten vier Unterstände und brachten Gefangene ein. Südwestlich Saarlautern auf französischem Boden brachte ein eigener Stoßtrupp dem Feind starke Verluste bei und machte Gefangene. Ein und Zerstörer eingesetzt. Aus dem Einsatz dieser urvcrmacyl geht die Einschätzung des demschen Gegners hervor, von dessen heldenmütigem Schneid die Engländer bei ihren ersten An griffen mit der Niederlage ihrer leichten Streitkräfte eine Probe verspürt hatten. . Im Kamps gegen schwerste Einheiten der britischen Flotte sind nun unsere Zerstörer dem englischen Großangriff ent- gegcngetreten, obwohl sie schon mehrere Gesechtc hinter sich hatten. Dazu gehörte der volle eigene Einsatz. In dem traditionellen Geist ihrer Waffe haben unsere Zerstörer den gewaltig überlegenen Feind angegriffen, leichte deutsche Seestreitkräste haben dem britischen Schlachtgcschwader einen mutigen Heldenkamps gcliesert. Die Gesamtvcrluste auf beiden Seiten sind noch nicht in vollem Umfange zu über sehen, aber die Taten unserer Zerstörer unter Kommodore Bonte sichern ihnen unsterblichen Ruhm. Sie haben dem vielfach überlegenen Feind heiße und erbitterte Kämpfe geliefert, mit denen sie sich den Dank des deutschen Volkes verdient und die Bewunderung der Welt errungen haben. Ihre Kameraden von der U-Boot-Waffe und Luftwaffe haben sie in der Abwehr des englischen An griffs wirksam unterstützt. An anderer Stelle, bei den Shet- land-Jnieln versenkte am gleichen Tage eines unserer u-Boore einen Kreuzer oer Glasgow-Klasse, und im Ska gerrak versenkten unsere U-Jagdverbände drei feindliche Unterseeboote. U-Boot und Boote unserer U-Jagd- verbände lieferten damit ihren Beitrag zu den Leistungen der Kriegsmarine bei der Sicherung der Gesamtoperatiön, mit der Deutschland dem britischen Anschlag auf Nordeuropa zu- vorgekommen ist. sctnvltches Skoßtruppunterneymen mit starker Arttllerle- vorbcrcitung südlich Zweibrücken wurde unter star ken Verlusten des Feindes abgewiescn. An der Oberrhcinfront in Gegend Istein überschritt ein Spähtrupp den Rhein und drang in die feindliche Postenlinie auf einer Nheininsel ein. Dcr britische Schlachtkreuzer „Rcnown" wurde bei einem Angriff schwerer britischer Seestre» kräfte aus die norwegische Küste beschädigt. (Weltbild-Wagenborg-MH Der im Wehrmachtbericht erwähnte britische Schlachtkreuzer „Nenown" ist ein 32 000-Tonnen-Schiff, das im Jahre 1918 vom Stapel lief. Es ist mit sechs 38-Zentimeter-Geschützen, zwanzig H,4-Zentimeter-Lnftabwehrgeschützen, vier 4,7-ZenU- meter- und vierundzwanzig 4-Zentimeter-Flugabwehrkanone« und sechzehn Maschinengewehren ausgerüstet, und hat außer dem noch acht Torpedorohre Kaliber 53,3 Zentimeter, ein» Flugzeugschleuder und vier Seeslugzeuge. Die Besatzung be trägt 1200 Mann. Das Schiff ist mit den anderen älteren i« den Jahren 1932—39 umgebaM worden. Bei den Kreuzern der „Glasgow-Klasse", von denen, wie der Wehrmachtbericht bekanntgibt, einer bei den Shetlands torpediert worden ist, handelt es sich um fünf Schiffe, die 9100 Tonnen Wasserverdrängung haben und 1936 vom Stapel liefen. Die Kreuzer dieser Klasse, die 32,5 Knoten Geschwindigkeit entwickeln, sind mit acht 10,2-Zentimeter-Ge- schützen, vier 4,7- und acht 4-Zentimeter-Flugabwehrgeschützen bestückt. Außerdem haben diese Scbiffe ie sechs 53,3-Zen*i- meter-Torpedorohre in schwenkbaren Drillingsgruppen an Deck und tragen eine Flugzeugschleuder und drei Seeflugzeuge an Bord. Ter Zerstörer „Eskimo" und der Gangster-Zerstörer „Cossak" rechnen zu den l6 Grotzzcrstörern, die 1937 vom Stapel liefen. Sie haben 2400 Tonnen Wasserverdrängung und entwickeln eine Geschwindigkeit von 36,5 Knoten. Ihre Bewaffnung beträgt acht l2-Zentimeter-Geschütze, vier 4-Zenti- meter-Flugabwehrkanonen und acht Maschinengewehre. An Deck tragen die Zerstörer vier Torpedorohre, Kaliber 53,3 Zen timeter, in schwenkbaren Vierlingsgruppen. Die Besatzung be trägt 240 Mann. .Der Kreuzer „Dork", der nach dem ergänzenden Wehr- machtbericht vom 13. April von deutschen Kampfflugzeugen Vernichtet worden ist, gehört zu den Schweren Kreuzern; er ist 1928 vom Stapel gelaufen, Hal 8250 Tonnen Wasserverdrän gung und entwickelte 32 Knoten Geschwindigkeit Zwei brstWe kl-Boote verstau durch Bombenvolltreffer Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Bei det Ueberwachung der Nordsee überraschten deutsche Kampfflugzeugs am Sonnabend zwei aufgetaucht fahrende britische U-Boote. Beide U-Boote wurden mit mehreren Bomben angegriffen und durch Volltreffer versenkt. Verrentung brMMn Kreuzers bestätigt Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: - Wir erjahrem soeben aus Amsterdam, daß der am 11. April von deutschen Kampfflugzeugen erfolgreich angegriffene britisch« Kreuzer inzwischen gesunken ist. Es soll sich hierbei um den Schweren Kreuzer „Norl" handeln. Von dem Lustkamps am Sonnabend vor Norwegens Küste, bei dem die Engländer zehn Bombenslugztuge verloren, sind drei weitere deutsche Jagdeinsitzer »u ihre norwegischen Flug häfen nicht zurückgekehrt, so daß die Zahl der deutschen Verluste bei diesem Kamps sich aus insgesamt fünf Flugzeuge erhöht. Englischer Kreuzer „Kork" (8000 Tonnens gesunken Wie der amerikanische Rundsunk bekanntgibt, ist der eng. lische Kreuzer „Aork" (8090 Tonnens aus der Höhe von Drout- heim »ach einem Anariik deutscher Bomber aeiunkew