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WDMlUMM Erscheint zeden Wochentag nachmittags — Fernruf: Sammel et. 2841 — Postscheckkonto Leipzig 23464. — Bankkonten: k.adtbank sKonto2314), Dresdner Bank Zweigstelle H.oben- ü in - Ernstthal. Commerz- und Privat-Bank Zweigstelle Hohenstein-Ernstthal. und Anzeiger Hohenstein - Ernstthal«, Zeitung Aachrichten und Reuest« Rachrichteu Din Falle höherer Gewalt — Störung de» Betriebe» de, Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtunaen — Hot der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung des Bezugspreises. — Er« klillunaßort und Gerichtsstand- Hohenstein-Ernstthal n"^>gcr für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf- I Dieses Blatt ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen oeS Ersten Bürgermeisters behörde »iiiSbort, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdvrf, Reichenbach, Callenberg, Grumbach. Tirschbeirn I lichcrieits bestimmte Blatt. Ausserdem veröffentlicht e» die Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Finanzamt» Euhschnappel Wüstenbrand. Mittelbach. Nrsvriina und Erlbach ^obenll-!n-Ern»tbnI lowie der Behörden der umliegenden Ortschaften 127 s ' 4N mm breite MiNtmetcrzellc tm Anzclaeiiteil 8 Pf«. 78 mm breite Mtllimeterzcilc tm Tcrttetl Li Psa. Montag, den 3. Äunt 1940 Vczuaövrels dalbmonatltch 8b vlelckSvleniilae etnlchlteblich Träoerlob». Vv. Wieder furchtbare Schläge der Luftwaffe MWrt uch Adwkerte gcnommen — Erster Lustangriff auf de« Hafen von Marseille - Bodos in deutscher Hand Führerhauptquartier, 1. Juni Da» Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Der Widerstand der letzten in Nordsrankreich ringeschlofsenen Teile de» französischen Heeres wurde gebrochen. Allein bei der Säuberung des Gebietes rm Lille wurden hierbei bisher 28 088 Gefangene e »gebracht. Der Angriss auf die Reste de» briti- schen Expeditionsheeres beiderseits Dünkirchen ist xrgcnüber zähem Feindeswiderstand in dem sehr fiywierigen Gelände in gutem Fortschreiteu. Trotz schlechter Wetterlage hat unsere Luftwaffe am 31. Mai weitere Einschiffungen in Dünkirchen >i it Erfolg bekämpft und zur Unterstützung des Hee- rs in den Erdkampf eingegrissen. Es wurden fünf Lransporter versenkt, drei Kreuzer oder Zerstörer, sowie zehn Handelsschiffe, insgesamt 78 888 Tonnen, durch Bombentreffer schwer beschädigt. Eine Schnellboot-Flottille versenkte einen feind lichen Zerstörer und ein feindliches U-Voot, womit sich die Zahl der im Kanalgcbict durch Schnellboote vnsenktcn Zerstörer auf sechs und die der U-Boote auf zwei erhöht. Ein U-Boot torpedierte vor Ost ende ein feindliches Kriegsschiff. Bei der Vernichtung englischer Truppen bei Cassel am 3». Mai, die zur Erbeutung von 85 englischen Panzerkampswage» führte, zeichnete sich eine von Oberst Koll geführte Eeiechtsgruppe eine» Panzcr- divisiio» besonders aus. An der Südsront scheiterten bei Abbeville feind liche Panzerangrisse. 2m Nachstoß konnten wir dort Boden gewinnen. Südlich Abbeville belegte die Luftwaffe feindliche Truppenansammlungen in den Wäldern erfolgreich mit Bomben. Der Feind, Oberst Koll lEcherl-VilderdienstlOKW.Mutoflex- der sich »och in einem kleinen Brückenkopf bei Le Chesne auf dem Nordufer des Eanals des Ardenner hielt, wurde über den Kanal zurückgeworfen. In Norwegen haben die von Drontheim nach Norden vorstoßenden Truppen nördlich Fauste feind lichen Widerstand gebrochen und weite» Raum ge wonnen. Die Gruppe Narvik hat gegenüber star ken feindlichen Angriffen gestern ihre Stellung ge halten. Die Eesamtverluste des Gegner» in de» Lust be trugen am 31. Mai 48 Flugzeuge, davon wurden im Lustkampf 38, durch Flak 18 Flugzeuge abge- schossen. Neun eigene Flugzeug« werden vermißt. * Führerhauptquarticr, 2. Juni Das Oberkommando der Wehrmacht! gibt bekannt: In hartem Kampf wurde der von den Eng ländern auch gestern zäh verteidigte Küstcnstrciscn beiderseits Dünkirchen von Osten her weiter ein gedrückt. Nicuport und die Küste nordwestlich da von sind in deutscher Hand. Adinkcrke westlich Furnes und Ehyvelde, 18 Kilometer ostwärts Dünkirchen, sind genommen. Die Gefangenen- und Beutezahlcn stiegen auch gestern erheblich. Allein bei einer Armee wurden 288 Geschütze aller Kaliber erbeutet. An der Siidfront keine besonderen Ereignisse. Die Lustwasse bekämpfte am 1. Juni, wie bereits durch Sondermeldung bekanntgegbcn, Versuche von Neste» des geschlagenen britischen Expeoitionshceres, auf die vor Dünkirchen liegenden Schiffe zu entkom me». Die Erfolge der Stuka-, Kamps-, Zerstörer- und Jagdgeschwader haben sich gegenüber den bereits bekanntgegebencn Zahlen noch wesentlich erhöht. Insgesamt sind vier Kriegsschiffe und 11 Transport schiffe mit einer Eesamttonnage von 54 888 Tonnen versenkt, 14 Kriegsschiffe, nämlich zwei Kreuzer, zwei leichte Kreuzer, ein Flakkreuzer, sechs Zerstörer, zwei Torpedoboote und ein Schnellboot sowie 38 Handelsschiffe mit einer Kesamttonnagc von 188 888 Tonnen durch Bombentreffer beschädigt. Zahlreiche Boote, Barkassen und Schlepper wurden zum Ken tern gebracht und Truppenansammlungen an, Strand von Dünkirchen erfolgreich mit Bomben angegriffen. Bei einem erneuten Vorstoß deutscher Schnell boote gegen den noch in Feindcshand befindlichen Teil der belgisch-französischen Küste gelang cs einen, dieser Boote, einen schwerbcladencn Transport dampfer von 4888 Tonnen durch Torpedoschuß zu versenken. Zum ersten Male griffen Kampfocrbände der Luftwaffe den Hasen von Marseille an, und setzten dort zwei große Handelsschiffe durch Bombentreffer in Brand, Die Eisenbahnstrecke Lyon—Marseille wurde an mehreren Stell«,, durch Bombentreffer beschädigt. Mit unseren Truppen in Norwegen Die deutschen Truppen, die zum Einsatz ihrer Kameraden in Narvik von Drontheim au» in Richtung Norden vormarschicren und nach den jüngsten Meldungen bereits über Vodoe hinausgekommen sind, müssen infolge der Schneeschmelze starker Eeländeschwierigkeiten Herr werden. Da die Verkehrswege DI« Gesamtvcrluste des Gegners in der Lust be trugen am 1. Juni 58 Flugzeuge, davon wurden 42 im Lustkamps, sechs durch Flakartillerie abgeschossen, der Rest an, Boden zerstört. 15 eigene Flugzeuge werden vermißt. Von unseren von Drontheim nach Norden vor gegangenen Gebirgsjägern wurde an, 1. Juni Bodoe genommen und hierbei neben anderem Kriegsgerät eine englische Batterie erbeutet. * Bodoe, die verteidigte „unverteidigte" Stadt Widerlegte Greuelpropaganda Berlin, 2. Juni Das sogenannte Pressekontor des norwegischen Außenministeriums hat an die sogenannte nor wegische Gesandtschaft in London zwei Funktele gramme geschickt. Eine dieser Funkmeldungen lautet folgendermaßen: Die tapfere norwegische Stadt Vodoe war cs, die in der alten Sprache des Völkerrechtes eine unverteidigte Stadt genannt wurde; sie war nicht befestigt und verfügte über keinerlei Fliegerabwehr Alles ist getan worden, um den Deutschen jeglichen Vorwand eines Angriffes zu nehmen. Diese Stadt ist von den Deutschen bombardiert worden. Dem Bombardement waren ganz besondere Vauernhöf« ausgesetzt, um vornehmlich da» zivile Leben zu ver nichten. — Diese Meldung ist datiert vom 30. Mat 23 Uhr. An demselben Tage um 11 Uhr wa» «in Funk- spruch ausgesandt worden, der eine norwegische RUckzugsbewegung aus Grund einer Meldung au» Mo schildert und in dem cs unter anderem heißt: „Ansammlungen von norwegischen und englischen Truppen wurden im Bodoe-Ecbiet konzentriert. Die ses Gebiet war einem anhaltenden Lustbombarde ment ausgesetzt, wodurch die Verteidigung weiterhin zurückgedrängt wurde." Der Widerspruch in diesen beiden Berichten be darf kaum eine» Kommentars. Zu» Erleuterung sei hingewiescn auf die weitläufige Bauart von norwegischen Ortschaften, die größtenteils aus sehr weit auseinandcrliegenden Bauernhöfen bestehen. In Bodoe haben also englische und norwegische Truppen gekämpft. Man hat morgens um 11 Uhr offen zugegeben, daß Bodoe durch die dort anwesenden Truppen ein« verteidigte Stadt ist, hinterher hat man sich über legt, daß cs aus propagandistischen Gründe» wesent lich besser sei, Bodoe eine unverteidigte S^odt zu nennen und das Bombardement als lediglich gegen ziviles Leben gerichtet der Welt bekanntzugcben. Eine Kompanie Infanterie Lagebuch von 12 Tagen Marsch und Kamps und Sieg Ein Beispiel von vielen ?K-Sonderbericht von Kriegsberichter Ernst Baye» dtSX 2m Morgengrauen des 10 Mai 1040 stand an der deutsch-luxemburgischen Grenze eine Kom panie wie viele andere an diesem denkwürdigen Morgen, an dem ein Kapitel Weltgeschichte begon nen wurde. Endlos sind die Kolonnen, die an die sem Morgen einem Ereignis entgegensehen, von dem sie noch nicht wissen, was für Anstrengungen und Opfer, was für Entbehrungen und Kämpfe es von ihnen fordern wird. Der Kompaniechef kommt. Knapp und klar spricht er. Er zeichnet den Weg des beabsichtigten Vormarsches, gibt bekannt, daß die luxemburgische Bevölkerung nicht als Feind zu betrachten und zu behandeln ist, gibt den Befehl, daß jeder Widerstand mit allen Mitteln schnellstens zu brechen ist und schließt mit dem Gelöbnis an den Führer, als tapfere Soldaten diesen Marsch anzutreten, ihn durchzukämpfen und ihn zum Sieg zu gestalten. Feldzug aus Polen, den viele von ihnen mitgemacht haben, daß Schweiß viel Blut spart. Immer nur vorwärts, dem Feinde nie Ruhe lassen sich fcstzu- sctzcn, denn es ist leichter, einen Gegner zu schlagen, wenn er erst einmal in der Nllckzugsbcwcgung ist, als wenn er in festen Stellungen niedcrgekämpft werden muß. Der Marsch beginnt. Die Geräte sind srcige- macht, das heißt also, daß jederzeit mit den Maschi nengewehren und Granatwerfern einem Angriff begegnet werden kann, das heißt, daß jederzeit feind liche Flugzeugangrisfe auf die marschierende Kolonne bckänipst werden können das heißt aber auch, daß jeder Alaun eine zusätzliche Last zu seinem Sturmgepäck zu tragen hat. Aber das wird alles gern aus sich genommen — nun geht es doch endlich richtig gegen den Feind. Während die Sonne das Himmeksdach entlang klettert, marschieren die Landser Kilometer um Kilometer in der heißen Glut. Es gibt so schnell keine Rast, nur vorwärts, vorwärts, llber ihnen brausen die deutschen Maschinen der Luftwaffe gegen vorbei ziehen die schnellen einer blickt neidvoll auf die Vorwärts, nur vorwärts Schnelligkeit ist die Parole dieses Vormarsches. Die Männer wissen, was das heißt. Sie wissen, daß sie marschieren müssen, tagelang und vielleicht! Frankreich, an ihnen auch nächtelang, aber sie wissen auch noch aus dem! Truppen, und manch lPK°Koch-Prclle-Bild-Zcntral«-SlutosIcr) Am Rande d« großen Schlacht in Flandern: Gefangene über Gefangen« für die schweren Fahrzeuge der Panzerwasfe kaum passierbar sind, werden oft Schienenwege als Vor marschstraße benutzt (Bild rechts). — Da» Bild links läßt den schlechten Zustand der oft völlig auf- geweichten Wege, die nach Norwegen führen, «rkennen. (PK-Eitel Lange - Scherl - Autoflex) Nach der Kapitulation der belgischen Armee und dem Ende der großen Einkreisungsschlacht in Flan dern bevölkern endlos« Züge Gefangener die Straße. Für sie ist der Krieg zu Ende, nachdem p« di« Ge walt und die Wucht des deutschen Schwertes zu spüren bekommen haben.