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Volk, da- eben so wenig lange eine kräftige Regierung entbehren, als ertragen kann, über das zehnjährige straffe Kappzaumregiment sich zu langweilen, in Folge davon aber widerborstig zu werden beginnt. Die Besitzenden, welche den Staatsstreich seiner Zeit als Rettung gegen das rothe Gespenst des Com- munismus priesen, sind durch die flotte Staatswirthschaft, die selbst die uner schöpflichen Hilfsquellen des reichen Frankreichs trocken zu legen begonnen hat, kopffcheu geworden, und in der studirenden Jugend Frankreichs nicht nur, son dern fast überall im franz. Volke regt sich mit dem moralischen Widerwillen gegen das entsittlichende System auch wieder der unverwüstliche Widerstandsgeist, der eben eine Regierung überhaupt, insbesondere aber eine stramme, nicht lange ertragen kann. Wie rannten fickher, wenn Louis Napoleon ein sogenanntes Nationalanlehen brauchte, selbst die Arbeiter herbei, um ihre ersparten 50 oder 100 Francs in einem Staatsschuldscheine anzulegen! Es lebte ja Alles in dem Glauben, nur die Art und Weise, wie der Kaiser regiere, sei für Frankreich gut und heilsam, und seine Regierung müsse um jeden Preis gestützt und gestärkt werken. Wie langsam und schleppend schleicht dagegen die gegenwärtige Staats- schulkumwandlung Fould s einher. Die Fäulniß scheint tief. Ein Blatt be- recbnet die Sckulden der kaiserlichen Civilliste aus 85 Mill. Franken und auch die Kaiserin Eugenie soll ein Anlehen von 1 Mill, und darüber gemacht haben. Man ist dahinter, daß die ganze Wirtschaft nicht sauber ist und traut selbst dem nickt mehr, der sie aus solide Grundlage zu bringen verheißen: er selbst scheint das Vertrauen auf sich verloren zu haben. Unk wenn die studirende Jugend in Paris Lieder singt, die entschiedene Abneigung gegen das gegenwär tige Svstem athmen, und wenn selbst in einer sonst so gefügigen Volksvertre tung, wie die französische bisher war, Reden und Sticheleien fallen, wie bei der Dotationsfrage des Grafen Palikao, und wenn selbst ein Abgeordneter nackweift, daß er unter geheimer polizeilicher Aufsicht steht und die Regierung dies stillschweigend zugiebt, — so sind dies wohl zu beachtende Erscheinungen, die eine denkwürdige Wandelung der Dinge andeuten. Der Widerspruch, ja der Widerstand gegen die Art und Weise, wie Frankreich regiert wird, ist ohne Zweifel da und es fragt sich nun, was geschehen werde, um diesen Widerstand zu brechen oder abzuleiten. Dem franz. Bolte wahre, wirkliche constitutionelle Freiheiten bewilligen, das liegt nicht in der Natur, im Wesen, im System des Kaiserreiche-, ja es wäre sogar eine Frage, ob die Franzosen solche Freiheiten ertragen könnten; die 18jährige Regierung Louis Philipps und sein Sturz haben dies wenigstens zweifelhaft gemacht. Es meinen daher viele, der franz. Kaiser werde, wenn die Gährungen und die Dampfe im Kessel des französischen BolkSgeistes für seine Regierung gefahrdrohend würden, ein Ventil nach Außen öffnen, d. h. einen auswärtigen Krieg beginnen, um das hitzige Blut der Fran zosen durch einen Aderlaß zu beruhigen. Und dies scheint gar nicht unwahr- fchemlick. Das fieberhaft aufgeregte, nach Vergrößerung und Abrundung ringende Italien würde dazu treffliche Handhabe und Mithilfe gewähren Der italienische Minister Ricca so li, dessen unablässiges Bestreben dahin ging, für das neue Königreich Italien Rom als natürlichen und emigenden Mittelpunkt zu gewinnen, die Lösung der veaettauischev Frage aber der Zukunft zu über taffen, müßte fallen, well diese Bestrebungen nicht in Frankreich- Plane paßten. Louis Napoleon will sich die ohnedies ihm aufsässige franz, hohe Geistlichkeit nicht dadurch noch mehr zum Feinde machen, daß er die Aufhebung der welt lichen Papstherrschaft allzu eifrig betreibt, will auch nicht seine Rothhosen, durch die er immerhin auf den Papst drücken kann und eine gute militairische Stel lung in Italien hat, aus Rom ziehen — die Lösung dieser Krage soll sich allmählich und dann am besten machen, wenn der gegenwärtige Papst die Augen zumacht. Dagegen ließe sich vielleicht die venetianische Frage wieder einmal anfassen, vielleicht die morgenländische mit hereinziehen — Griechenland ist ja schon im Aufstande, und die Serbier sind schlagfertig und schlaglustig, auch brennt's schon im türkischen Albanien und der Herzegowina. Der jetzige ita lienische Minister Ratazzi ist ganz französisch und geht mit Frankreich durch Dick und Dünn. Möglich auch, daß dann der Plan, Oesterreich für die Ab tretung Venetiens in der Türkei zu entschädigen und dabei für Frankreich „fried liche Vergrößerungen" zu gewinnen, wieder zum Vorschein käme. In allen Fällen gäbe es dann für die franz. Armee Beschäftigung, Siege, Ruhm, Beförderungen, neue Begeisterung für den Kaiser, Gewinn und Ehre für das franz. Volk und — dadurch wieder auf eine Zeit Befestigung des Kaiserreichs. Neuerdings heißt und scheint es allerdings vorläufig auf eine Probe abgesehen, ob man das Wiedererwachen des franz. Volksgeistes durch Strenge niederhalten und vielleicht eine leidliche Versöhnung mit der erzürnten hohen Geistlichkeit durch äußerste Rücksichtslosigkeit gegen die Revolution in Frankreich und Italien und äußerste Rücksichtsnahme auf den Papst bewerkstelligen wolle; es muß sich aber erst ausweisen, in wie weit und wie lange dies ernst gemeint und erfolgreich sein werde. Zeitungen. Suchten. Plauen, 15. März. Mit großem Vergnügen können wir unsern Lesern die Nachricht mittheilen, daß das für diesen Sommer projektirte > voigtländische Sängerfest nunmehr als gesichert zu betrachten ist. Die Ausführung soll in der Mitte des Monats August stattfinden. Dresden, 17. März. Se. königl. Majestät haben dem vormaligen Advocaten Gautzsch zu Roßwein die Wiederausübung der advocatorischen Praxis, ingleichen dem vormaligen Bürgermeister Helbig in Borna und dem vormaligen Advocaten und Gerichtsdirector Ludwig in Pegau die straffreie Rückkehr nach Sachsen gestattet. Dresden, 17. März. Nach amtlicher Meldung sind an die Retter der bei Schandau verschüttet gewesenen 24 Sandsteinbrecher 2 goldne und 2 sil berne Lebensrettungsmedaillen, sowie 00 besonders geprägte Denkmünzen ver liehen worden. Gleichzeitig wird denselben der Dank Sr. Maj. des Königs ausgesprochen. Bekanntlich ist es landesgesetzlich verboten, hiesige Singvögel in der Zeit von Fastnacht bis ersten Juli jeden Jahres einzufangen oder feil zu halten. Die Nichtbeachtung dieser zum Schutz unserer kleinen Sänger getroffenen Maß regel Seiten einiger Bogelhändler hatte in Leipzig die Folge, daß eine Anzahl Stieglitze und Zeisige wider Willen ihrer Besitzer obrigkeitswegen in Freiheit gesetzt wurden. Nach her Turnzeitung giebt es in Sachsen 156 Turnvereine mit 17,044 Mjtgfiedern. Diese Vereine vertheilen sich auf 133 Ortschaften, worunter 48 Dörfer.