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wer. INen ürde Doraden--Dlaü «S. Jahrgang. A» 171 Di—lag. 11. April 19«. Gegrvn-ek ISS« »«««»»r«, «-chrtchk» «»».M. -*niI»r»ch»r.Sam«,Inumm«» LS 2«1 «u, für Nachlzetpr»«,: 20011. De,ug-.«-bahr »,ch»>rn» »or m« deu«l«»»r v»,N»«<m--»« «»»».'» - U»»»r>»n,>» vchpnya,», v>»r»n> »tcht > ! S»,»0. tal V»Ach«»^m«. 10»» »—»» - Widerstreitende Ziele in Genua. »>» n. >«» »i ,K »> üt u» IL « » « i. Die Vehan-lung der grSbien römischen Ausgabe -er Konferenz. gstg « « r Drahtberich« ter ,,D r« 4 S o. achrtch«e n".s Genua. 10. April. Zw:i Sonderkonserenzen stützen beute statt, eine der einladende»» Mä--:« Italien. Frankreich, England und Belgien, eine andere d.r Kleinen Entente. Di« Lenden» der in der letzteren zusammeugesab- te« Staate« dürste dahin grd:», schon aus der Ko:,s:rrnz altz einheitlicher Block mit Groß »a-trang zu ershinen, «atz Frankreichs Wünschen entspräche. Eine aud.re Ten denz. die «ameutlich bei England und Italien Besltrwor» tung findet. lucht mehr das Ziel eines Positiven Ergebnlffeö der Konferenz. Die Anhänger dieser Auslassung erstreben, daß dt« größte politische Ansgabe der Kon teren». nämlich die Wiedcrbcgründnng des enropäischcn Friedens aus stabiler Grundlage, de« süns «uropäischrn Staaten, die di« größte BevölkernngS- »ahl und deshalb di« größte» Jnterejsen an der Lösung dieses Problems haben. England, Frankreich, Italien. Rußland und Deutschland, -unichst zur Ärhindlnng nutcr sich übrrwiese» werde und Last die übrigen Konsercnz- ftaate» bieraa erst dann zu beteilig?« seien, wenn eine gewisse Grundlage gesunden ist. Ob für eine» silch.n Plan, der von größter gruudsäsüicher Bede»/ ig wi'irc, auch Frankreich grwounell w.rdcn kann, vlirstr sich bald »eigen. Genna, 10. April. Die Kleine Entente hat aus di« englisch-italienische Anfrage eine Erklärung abgegeben, daß sie in keiner W'tse zur Gefolgschaft litr eine Macht per- pflichtet sei und sich ihre Entschlüsse von Fall zu Fall frei hakte. Lloyd Gevrqes „aedundene ASn-e". London, 10. April. Zur Eröffnung der Genneler Koaseraz schreibt Garwln dem „Observer" aus Genua: ES könne möglich sein, dass Vlond Georg« nach Genua komme «it Hände«, di« durch die Entenie nnd durch das Bündnis mit den Konservat'.ven so gebunden seien, daß er keine» energischen und überraschende» Schlag wagte. Die politische» Ersolge Lloyd Georges hätten in der letzten zwrt Monaten I» abgenomme«, daß er sich ein?« großen Erfolg sichern »de« gestürzt werden müsse. Snrova sei zn sel-r enttäuscht, um sich nochmals irrrleite» z, kas>». Di« gesamte Konseren, drehe sich um die russisch« Frag- Man sei d.r Ansicht, daß die Eröffnung der Senneser Konseren» sieUeicht beherrscht sei» werde durch den Vorschlag, den Friede« aus «inen Zeitrann von mindesten« ,»»» Fahren ans der Grundlage der Festlegung der gegens Itigc» Grenze» zu stabilisieren. Der Smpfang der Deutschen. Berlin. Ist. April. W e anS Genua gemeldet wird, ist d>« L.abi reich geschmückt. D!e Straßen-Ecken zeigen Plakate, in denen b!« Bürger zur Gastfreundschaft ausgernsen werden. Tie Ausnahme der Deutschen von der ltalienlschen Grenze an war mustergültig, nicht so wie in Lp» oder auch in London. —— Der Verlauf -er Dorbelprechunaen. (»tarier Drabttertistt de» „Dre»»n. Nachrichten".» Genua, 10. April. Nach einem kurzen Begrllßungs- aufcnthakt fuhren die Herren der deutschen Delega» tion am S.-nntag abend nach dem Palazzo reale. Fm Augcnbl'ck. als d'e Wagen absuhrcn. suhlen die Auto mobile der Enienledelegicrien ans dem Palazzo reale. Um N Uhr normittags sanlcn die Vorbesprechungen der französischen, engsischcn. italienischen und belgischen Ver treter statt, die bis l Uhr dauert«,,. Eine zweite Sitzung wuvd« um 4 Uhr nachmittags abgehalten. In dieser hielt de Facta eine Begrüßungsansprache in italienischer Sprache. Sodann wurde Schanz« r zürn Präsidenten der Vor besprechungen gewählt. Er hielt «ine Ansprache in fran- zvsl'cher Sprache. Man unterhielt sich in der Hauptsache ül-er die auf der Konserenz zu befolgenden Methoden und ättßerte den Wunsch, baß mau so mich wie möglich zu prak tischen Resultaten kommen möge. In der vorm'.ttagssitzung wurde die Frag«, ob alle cingcladencn Staaten durch d e Annahme der Einladung von vornherein das in Eanncö ausgestellte Programm für die Konferenz von Genua an- erkennen, nicht erörtert. Di« Vorbesprechungen sind durchaus nicht reibungslos verlause», vlond George nnd varthou gerieten teilweise heftig aneinander, da Barthou sich nicht mit dem Vorschläge Lloyd Georges einverstanden erklären wollte, baß in den vier zu bildenden Kommissionen auch devlsche und russisch: Vertreter ausgenommen w.rben sollten. ES kam schließlich zu einem Kompromiß. Frankreich erklärte sich mit der Ausnahme deutscher und russischer Vertreter In die Kommis sionen einverstanden, in der Erwartung, daß die Beschlüsse von EanncS unbed'ngt bindend lein müßten. Beschlossen wurde schließlich, daß wenige Vollsitzungen ter Konferenz stattflnden sollen «nb die Hauvt-rrbcit in den Kommissionen geleistet werden soll. Die Hanpisitzungen sollen die Beschlüße der Kommissionen ratifizieren. Die »vranAstchNiche« Redner. tLradlmcldung unsrer Berliner SchrtNIrttung.» Berlin, Ist. April. Nach den aus Genua hier vorliegen de« Melkungen werden obenan am Tische der einladen de n M ä ch t e in der Mitte Italien iFacta, Schanzer, Rosst, Bertolinis. zwischen England und Frankreich iBarthou nd Barrüres», Japan und Belgien sitzen. An den Tafeln der geladenen Mächte sitzen rechts obenan unmittelbar neben England und Belgien Deutschland lNetchskanzlcr Tr. Wirth. Außenminister Rathenau, die Minister HermeS und S-tzmidt. NeichSbanküirektvr Savenstrln, die Staats- sekretäre und vier der Sachverständigen». Die Reihe schließt mir Rilßlanö. Der „Beobachter" Amerikas nimmt vorläufig k der Zuichauer tribitnc Platz. Nach de Facta können sich alle Mächte nach Belieben zum Wort melden. Lloyd George hat sagen lassen, daß seine Rebe keinen be sonderen Rang beanspruchen werde. Deutschland wird durch Dr. Wirth mit ein paar kurzen grundsätzlich deutlichen deutschen Sorten zu Gehör kommen. Fast sicher auch wirb zu besonderer programmatischer Rebe Rathenau, wahr scheinlich in einer der drei offiziellen Konferenzsprache« französisch, englisch, italienisch, solgen. Tschttscherin. der sicher nicht gleich zu Anfang sprechen wirb, wird eine Menge Anregungen, Forderungen und Vorschläge Vor bringen. U. a. will er beispielsweise Verteilung der Gold- vorräte der Welt anregcn. Er wird ferner Lloyd Georges Worte von der Entwaffnung ausgrelfcn, die Friedensliebe Rußlands beteuern, sich zu allen möglichen Garantien Ruß lands auf diesem Gebiete erbieten, dafür aber eine ztel- bewnßte und energische Aussprache der allgemeinen europä ischen Abrllsnrngssrage fordern. AusroUunA -er Aeparallonsfrage? iStgner rrahtbertiht »er ^rrSdn. A a ch r I ch t e n"., Ge«««. 10. April. Vlond George trägt sich, wie in wenn« verlautet, «i« der Absicht. tzaS Nepar ationS» Problem nnbedingt zur Aussprache z« bringe«. Er wird dabei de« bekannte» Anträgen, die Rob.rt Horne vertritt, folgen. D el« laufe» daraus hiuanS, eine» Schulden« antzgleich zwischen den Alliierten nnd Deut s h» land he«dei»«sühre». England würde Frankreich den größte« Teil seiner Schulden nachlaste», unter der ve, dingnug, -aß diese -ommifsio» esnen große« Abstrich in seine» Nrparationösorderungcn gegenüber Dentschlund vor. nimmt. W!e erklärt wird, ist Lloyd George der Anflch», daß die Erörtern«- des NeparationsprobkemS «ich» vermieden werde« könne. Im Gegensatz z« dieser «nschannng steht diejenige der Franzosen. Sie find tzrr Ansicht, daß da« finanzielle Gleichgewicht Europas nur »urch in ter» national« An leihe« wieder herg stellt werden könne. Slond Georg« glaubt aber, daß nur )!e Wied-rherstellung eines protznktioe» Deutschlands die Garantie für die luter« national« Sicherheit sei, und daß die Wiederherstellung Deutschlands in London besonders gew«n,cht «erde. Der 8«haU -er -euychen «ilworlnole. /LraHtm«l»«ng unsrer Vrrltnri Schrsstlettung.» Berlin. 10. April. Di« Antwortnote der tzeut» schen Regierung an tzie Neparationskommissto«. die am Sonnabend nachmittag nach Paris gesandt wurde, wird morgen srllh »erössentlicht. I« der Note wird di« Uni Möglichkeit der Srssillnng der Forderung dee Reparationsnot« bargeta«. Di» Eingriff; in die tzrnts h« Sonveränität «erde» -nriickg.«lesen »nd »« übrigen der weg »» verhandlnnge« ,s«e» gelaste». Derschärsler Velagerungs-uflat»- in Gleiwih? Berlin. Ist. April. Uebcr die Explosion in Glciwitz rvtrd noch berichtet: Die sranzösis-hcn Besatzungötruppen waren vom Areiskontrollenr beauftragt, den Friedhof nach Wasser, zu durchsuchen. Bei dem Auf,lacken de» Boden» stieß man auf einen Explrsivkörper. wahrscheinlich aus e!n pvlni- schetzHanbaranatenlager. ES erfolgte eine weithin vernehmbar« Explosion, durch die dir Leichenhalle nnd eine Gruft in die Lust geschlendert wurden. Die französischen BelavungStruppen. die die Wafsendurchinchung Vornahmen, wurden unlrr den Trümmern begraben. Ans dem Trü«, «erhansen wurde,, bisher S» tote nutz 1» schwerverwuntzete Franzosen sowie der Bohrmeister der staatl'ckrn Hütte ge» tzorge». ES wirb vermmet. daß noch weitere Tote darunter liegen. Di» Toten waren bi- zur Unkenntlichkeit ver stümmelt. Infolge dieses Ereignisses sind von der Inter alliierten Kommission sofort Sondermaßnah- m»n getrossen worden. Sämtliche Lokale. K noS und Theater wüsten um 8 Uhr jchließen. Nach den bisherigen Mitteilungen der zustänb'scn Stellen ist für morgen mit brr Verhängung de> verschärften BelagernugS- »nstanbeS ,n rechnen. Von anderer Lteüe wird mttg,teilt, daß die Explosion »lcht in ber Friebhosükapelle, sonder« u, der Famtlten- >x»ltd,r Grasen ». Etnstedel erfolgte. Gras ' TetzU »ar einer der vegrünber de, Köntgl. Hütten in Gleiwitz. Angedlich soll sich auch der Stcllvertrrter brtz KretSkoutrolleur» unter den Getöteten befinden. Aus deutscher wir aus polnischer Seite lause« Gerüchte von neuen polnischen bezw. deutschen Putschversuchen um. Die Beunruhigung wird gefördert durch Verzögerung der Ucbergabe der bei Deutschland verbleibenden Gebiete. Die lnlernalivnole Anleihe. Angeblich« Verpstndnna der deutsche» Eisenbahnen. Berlin, tz. April. Sine Korre'pondenz erfährt, daß in «Ine« Teile ber dent'che» Antwort an bi« RevarationS» kommisston. entsprechend de« Forderungen in der Nepara» tionsnote, eingehende Vorschläge über die Deutschland z« gewährende internationale Anleihe gemacht werden. Nach längeren Beratungen habe siA bi« Regierung dazu ent, schlossen, als Sicherheit für diese Anleihe die deutsche« Eisenbahnen zu verpfänden. Eine Bestätigung dieser Meldung liegt bisher nicht vor. Frankreich, Kriegsschuld an England. iE lg»«, Lrab»b«rrä>t der „DreSdn. Nachrichten".» Paris, 10. April. Frankreich wirb di« englische Not«, in der es zur Zahlung der Zinsen aus dt« Kriegsschuld an- gebaUen wird, nächster Tage auf diplomatischer, Wege de- anurortew ES verlaut:», baß bl« Negierung England er suchen wird, dt« Zinsen noch weiter »u stunden, well tp ghlehbaxrr Zeit poch ein S''ulbenanSgletch auch my Umertks «ingelmet Ufp-en N>nß- Die LnlV-rk »er Türkei. kvo« unsere« «»»staut«„apeler »«richterstat«,.» Konftantinopel, Ende Mär, 10ck2. Ein scharser vftwtnd fegt vom Schwarze« Me-r durch den BoSporu» über baS Marmarameer — kalter Regen, «tt Schnee und Hagel untermischt, wechselt mit »urzem Sonnen schein — trüb und verlassen liegt drüben das Serail, da» Wahrzeichen einstiger lürltscher Macht und morgenlänbi- schen Glanze», nnd träumt von den Zetten Sultan MehmedS de» Eroberer» — leise und verschwommen 'ltngt hoch oben vom Mtnaret der Jeni-Valtde-Mo»chee der MtttagSruf de» Muezzin, der Ruf zum Gebet ^i>,,i.„ ,Kbar »>,n., mukameckur rar»!" >Ns" — Gott ist groß und Muhamed sein Prophet — auf ber Brücke aber, der großen Brücke zwischen Galata und Stambul, Turban an Turban, wetßnn,wickelt, grünum» wickelt — und darunter grollende Gesichter. Verachtung für den »Giaur" — den Fremdling, den Ungläubigen, der neben ihnen geht, blitzende Augen dem Auto mit dem sranzvflschen General, das sich rücksichtslos durch die Menge Ictnen Weg zur Hohen Pforte bahnt. — Man fühlt e» instinktiv, da» Grollen des Islam, dte Antwort Per Türkei — Sturm tu der Lust, Sturm tn dem Herzen. In der Hohen Pforte, der „Bob-i-ali", finden wichtige Beratungen statt. Die drei interalliierte» Oberkommissare sind au» Pari» zurückgekehrt und mrt ihnen ber Konftanttn- opeler Regierung Außenminister, Marschall Zzzet-Pascha — und nun berät man hoch oben tn dem großen Saale, in dem schon einmal, damals in den Januartagcn de» Jahres 1018, über das Schicksal Adrianopels gestritten und ent- schieden wurde, über die Antwort der Türket aus dt« Be schlüsse von Paris, die soeben General Pelle dem Grotzwesir Fertd-Pascha übergcbn bat. Sie kann «icht zweifelhrft sct« — man ist sich längst über sic einig, einig tn dem kleine« Kreise deS Mintsterrats, etntg mit dem angebliche» Revolutionär jenseits der Berge von Jnebolt. Ruftasa Kemal-Pascha t» Angora — Ablehnung — nur wird man diese Ablehnung zu einer eindrucksvollen mächtige« Kund gebung der geeinigten Türket, der Völker de- Jslawtz, gestalten. Wie damals im Januar 1018. als e» da» erste Mat um Abrianopel und die Unabbängtgkcit des Kalifen in Konftantinopel ging, wirb man dtcömal «tuen große« „MedschliL" — eine groß« Ratsversammlung — einberufe«. zusammen mit Angora — und er soll dte Antwort gehen, eine andere allerdings, als sie damals der Engländerfreunb Kigmtl-Pascka fand — Ablehnung, ohne Adrmnopel. dem heiligen „Edtrne", ohne Galltpoli und ohne die sofortige Räumung SmyrnaS kein Friede. Go ist die Stimmung hier. — Man hatte non Pari» etwas änderet erwartet. LSaS aber dort beschlossen worden ist, ist nlchtS al» dte Bestätigung ber Bestimmungen von Sevre». nur tn etwas anderer und milderer Form. Man ist deshalb bet den Türken bi» ins Letzte enttäuscht, aber man ist auch ergrimmt Uber die Franzosen, die ihre Versprechun gen nicht gehalten und mit -cm Blute der türkische« „ASjterS" spielen zu können glauben — denn bas fühlt man hier —, nur weil eS Frankreich so paßt in seine.!, Kampfe gegen England,mußdieTürkeiiveiterkäutpfeu,müsse» wieder Hunderte und Tausende braver anatoktscher „GhasiS" 'n den Bergen Kleinasiens ihr Lebe« lassen, aber man auß sich fügen. Man braucht Frankreich und Ne französisch« Hilfe, ohne die man nicht einmal wciterkämpse» kann — und so ist man mit blutendem Herzen freundlich mit Herrn Pellä und seiner Sippe, dankbar für dte Ratschläge and In slrukttonen, kte er tm Aufträge PotncarSS dem Großmcsir Fertd-Pascha erteilt, um dann im Hochgefühl des Stolzes über seine und Frankreichs Stellung am Bosporus den Türken wieder »u verlassen, besten Rücken sich wohl leicht beugt, dessen rechte Hand zum Gruße wohl den Fez berührt, besten linke Hand sich aber auf dem gleichen Rücken ballt und aus dessen Lippen die Worte stehen .aü.o, G„ ge/z »ereßit versin" — Gott soll Dich tausendmal strafen —. Nnd so denkt nicht nur er» so denken sie alle bi- weit hinab zu den Ufern des Ganges, den Ufern des Nil und den Oase« SkordafrikaS. Täglich verlassen ganze Abteilungen junger mubamedantschv Freiwilliger aus aller Herren Länder gut bewaffnet Li« Kaltsenstadt. um für Wahtdeddtn, den Sultan und Kalifen, zu kämpsen. Dieser aber wird, wa» er sonst nur tm Monat Ramasan jede» Jahr einmal zu tu«, pflegt, sich im Anschluß an den unter seinem Borsin geplante» „MebschltS" t« seirrltchem Aufzuge zum alten Serail begeben, um au dem dort aufbewahrtcn Mantel deS Pro- phetrn und seiner Fahne, der sogenannten „Hirka-t-scherif", zu beten für den Steg der türkischen Armer t« Kleinasie« und für die Befreiung de» Islam aus der Knechtschaft ber Westmächte. — In den Kreisen der hohen alliierten Oberkommifsare ist man sich über dt« türkische Antwort nicht im Unklaren. Der Franzose freut sich darüber — er will eS ja so, ander- ist e» dem Engländer ja nicht klar zu machen, daß er sich in» Orient umstellen und auf setne alleinige Borherrschaft an den Meerengen verzichten muß. Die Engländer ube» sind erbost — und, während den Schloten der bereit» seit Monaten tm BoSporu» ankernden englischen KrtegGschtsse dicke schwarze Rauchschwaden entströmen, während man oben in Per« auf dem Dache der englischen Botschaft mögltchst auffällig eine englische Marinesignalstativn errichtet, ver handelt General Harrtngton erneut mit dem ihm ergebenen Alttürken, nm dadurch erneut Zwietracht tn die türkischen Reihen zu bringen, scheut er kein Mittel, die Hohe Pforte umznsttmmen. Sr hat noch immer nicht begriffe«, daß das wirkliche Machtzentrum der Türkei heute nicht am »o». poru», sondern im Herzen Anatolien» liegt und Angora heißt. Durch dt« enge« Straßen KonstanttnopelS, über da» Goldene Horn hinweg heult ber Sturm, er rüttelt an den Toren de» Serail, er pocht an di, Pforten ber Faetb-Moschee hoch ov-n tn Stambul. «o Sultan Mehmed ber Erotzerer de« letzten S-Llummer schläft — da- Volk aber sagt: pullen mestmoä äoleecsteraß j»v>t»ci,,'-i«sr t»planlur* — Sultan Mehmed geht «m »nd sammelt seine Janttsch^e« - iS ' iO i ' > i- : :>'E§ i' Kl? i 4 E ^ '.4 -'