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Wchmtz-ZkitW Inserate, wttchröei der bedeutenden Auflage de» Blatte- ein« sehr »irl- same Verbreitung kndea, werden mit LV Pfa. dsa Spaltenzeile oder veren Raum berechnet. — La» bellarisch« und complieirt» Inserate mit entspreche«? dem Ausschlag. — Singe» sandt, im redaktionMM »heile, die Spaltenzeil« SO Pf«. „Weißeritz-Zeitung" erscheint wöchentlich drei ¬ mal: Dienstag, Donners ¬ tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 25 Pfg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 1V Pfg. — Alle Postan ¬ stalten, Postboten, sowie di« Agenten nehmen Be- Amtsblatt für die Könialiöie Umisbaiwlmaimschast Dippoldiswalde, sowie für die Miglichm "Amtsgerichte und di« StadtiLthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Verantwortlicher Redactmr: P-ul IthNt in Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Jllustrirten Unterhaltungsblatt." Mit land» und hauswkrthschastlicher MonatSbeilage. e. D nehmen an: in Dippoldiswalde: die Expedition, — in Altenberg: Buchdindermstr. Schütze, — in Krauenstein: Nadlermstr Hardt. Illskkllik sllk ölt „MtlMtlH-Lkllallg mann, — in Glashütte: Buchdindermstr Schubert, — in Kreischa: Buchbinder Berger, — in Potschappel: Kaufmann Theuerkauf Nr. 119. «Lokaks und Sächstsches. Dippoldiswalde. Als Beweis von der Frucht barkeit dieses Jahre» dürfte es jedenfalls gelten, daß außer nochmaliger Blüthe von Birnen, Preißel- beeren und Erdbeeren, letztere (nicht im Garten, sondern im Walde und an Bergabhängen) zum zweiten Male vollständig reife, vollentwickelte und gewürzige Früchte tragen. Es wurde uns gestern ein Sträußchen duftiger Walderdbeeren gebracht. Ein alljährlich sich erneuerndes Phänomen ist es, daß ein Birnbaum im Garten des Herrn Baumeister Schmidt gleichzeitig die vollentwickelte erste Frucht, die etwas verkümmerte zweite Frucht und die kräftige dritte Blüthe zeigt. Obstzüchter hiesiger Gegend werden sich erinnern, daß Herr Schmidt einmal bei einer hiesigen Obstausstellung einen derartig ausgestatteten Zweig des betreffenden Baumes ausgestellt hatte mit der Aufschrift: „Vom dankbarsten Baume meines Gartens." — Der von den deutschen Städten an Se. Exellenz Generalfeldmarschall Graf Moltke, anläßlich seines 90. Geburtstages, den 26. d. M., zu überreichenden Adresse hat sich auch die Stadt Dippoldiswalde angeschloffen, und ist das künstlerisch in Buntfarbendruck hergestellte mit den Wappen sämmtlicher deutscher Staaten um gebene Gedenkblatt, welches dem herzustellenden Album xinverleibt werden wird, mit den Unterschriften der Stadträthe und Stadtverordneten versehen, heute ab gegangen. — 8. Oktober. Montag Abend gegen Uhr ertönte die Sturmglocke, Schadenfeuer in der Nachbar schaft ankündigend. Es brannte das Herrn Hermann Pretzschner in Obercarsdorf gehörige, unmittelbar neben der Schule auswärts gelegene Gut. Die Scheune mit sämmtlichen Erntevorräthen, darunter über 140 Schock Getreide, Heu, Grummet, Stroh u. s. w., ferner der Wagenschuppen wurde ein Raub der Flammen. Das letzte an demselben Tage eingebrachte Fuder Grummet verbrannte nebst einem neuen Wagen, auf den es geladen, ferner ein vollgeladenes, zum Ab- sahren bereites Fuder Kleesamen. Auch das Wohn baus wurde zum Theil von den Flammen ergriffen. Leider hat Herr Pretzschner nicht versichert. Eine aber malige Mahnung an Jedermann, die Prämienzahlung, die doch gegen die erlangte Sicherheit und Beruhigung nicht in Betracht kommen kann, nicht zu scheuen. Man hat dringenden Verdacht böswilliger Brandstiftung, auch ist bereits eine damit in Verbindung stehende Verhaftung vorgenommen worden. Außer der Orts spritze sind noch die Spritzen der Gemeinden Ulbern dorf, Sadisdorf, Oberfrauendorf, Fabrikseuerwehr von Straube in Naundorf, der Stadt Dippoldiswalde (Feuerwehr) und der Feuerwehr der Gemeinde Reich städt am Brandplatz anwesend und mit Erfolg thätig gewesen. Auch trafen noch Vie Spritzen der Gemeinden Naundorf und Schmiedeberg ein, die aber nicht mehr in Thätigkeit gesetzt wurden. Beim Löschen des Bran des hat sich der Schmiedegesell Stock insofern hervor- gethan, als derselbe am Hinteren Giebel in die Etage des Wohnhauses eingedrungen ist und das daselbst bereits in Brand gerathene Stroh gelöscht, hierdurch aber weseiMich zur Erhaltung des Wohngebäudes bei getragen hat. — Den Wünschen unserer zahlreichen Abonnenten in der Parochie Seifersdorf nachkommend, werden wir von jetzt ab regelmäßig auch die Kirchennachrichten der selben veröffentlichen. — Den» Vernehmen nach wird voraussichtlich der nächste Theaterextrazug am Donnerstag, den 16. Oktober, verkehren. — Nachdem wir die Sammlung für die durch das letzte Hochwasser Geschädigten geschloffen haben, haben Donnerstag, dm 9. Oktober 1890. wir den Ertrag in Höhe von 111 M. 5 Pf. an die kgl. Kreishauptmannschaft abgesührt. Die Quittung ist in unserer Expedition einzusehen. Den freundlichen Gebern herzlichen Dank. — Einem uns freundlichst zugesendeten umfäng licheren Bericht über die am vergangenen Sonntag in Schmiedeberg abgehaltene Versammlung der Militär vereine der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, die zumeist nur innere Vereinsangelegenheiten erledigte, entnehmen wir noch, daß, wie wir schon in unserer letzten Nummer mittheilten, der Bezirk in 3 Unter- abtheilungen gegliedert wurde, und daß der Bezirk Dippoldiswalde die Vereine Dippoldiswalde, Reich städt, Höckendorf, Seifersdorf, Großölsa, Hänichen mit goldene Höhe, Poffendorf, Kreischa, Reinhardtsgrimma und Reinholdshain umfaßt. Der Bezirk Altenberg umfaßt die Vereine der Städte Glashütte, Bärenstein, Lauenstein, Geising, Altenberg und Umgegend, wäh rend der 3. Bezirk die Vereine der Stadt Frauenstein und Umgegend umfaßt. Der Verein Schmiedeberg be hielt sich die Wahl, ob er sich dem Bezirk Altenberg oder Dippoldiswalde anschließen wolle, noch vor. Als Vorsteher und dessen Stellvertreter der einzelnen Unter bezirke wurden gewählt : 1. Mende - Dippoldiswalde und OrguS-Reinhardtsgrimma, 2. Lindig Glashütte und Fischer - Lauenstein, 3. Kaden - Frauenstein und Jllgen-Pretzschendorf. — Es ist eine seit längerer Zeit beobachtete Thal sache, daß alljährlich eine Anzahl zum Militärdienst ausgehobener Rekruten kurz vor ihrer Einstellung brodlos wird, indem dieselben keine Beschäftigung mehr erhalten. Die Militärbehörde gestattet daher auf Grund der Gesetzvorschriften, daß brodlos gewor dene Rekruten vor der angeordneten Einstellungsfrist zum Militärdienste zugelaffen werden. Die Uederwei- sung solcher Rekruten erfolgt mit Genehmigung der vorgesetzten Jnfanteribrigade an einen Truppentheil derselben, nachdem dem Bezirkskommando der polizei liche Nachweis der Brodlosigkeit des Rekruten beige bracht worden ist. — Unteroffiziere und Mannschaften der Land wehr zweiten Aufgebots ziehen sich noch immer militärische Strafen dadurch zu, daß sie folgende Be stimmung des neuen Wehrgesetzes nicht überall beach ten: Obgleich diese Mannschaften an Kontrolversamm- lungen nicht mehr theilnehmen, sind sie doch nach wie vor streng verpflichtet, jeden Umzug aus ihrem Ort in einen anderen, Veränderungen in ihrem Familienstands durch Geburt und Tod bis zum 39. Lebensjahre jedes mal dem zuständigen Bezirksfeldwebel, bezw. Bezirks kommando zu melden. — Ein billiges Vogelfutter für den Winter kann sich Jedermann dadurch verschaffen, daß er die jetzt zur Reife gekommenen Vogel- und Hollunder beeren, desgleichen die Beeren der Ebereschen und die Samenkörner der Sonnenrose sammelt. Verwendung hierfür wird sich ja in allen Fällen finden. S Glashütte. Schon seit einigen Jahren treibt in Waltersdorf bei Liebstadt ein Brandstifter sein Wesen. Obschon eine hohe Belohnung für die Ent deckung ausgesetzt wurde, ist es noch nicht gelungen, desselben habhaft zu werden. Am Sonntag, den 28. September, sand man beim Gutsbesitzer Leonhard in der Scheune wieder Vorbereitungen zur Brandstiftung und zwar eine Menge Papier und Streichhölzchen. Am 2. Oktober in der 8. Abendstunde, während auf dem Hose noch Kartoffeln abgeladen wurden, brannte der Hintere Theil der Scheune des Gutsbesitzers Donath, doch konnte das Feuer noch im Entstehen gelöscht werden. ES sind die« bereits 9 Fälle von Brandstiftung, bei 3 brannten die betr. Objekte ab. 56. Jahrgang. Dresden. Die Rückkehr des Königs erfolgt voraussichtlich am 10. Oktober. Derselbe erledigt die laufenden Regierungsgeschäfte von seinem jeweiligen Aufenthaltsorte aus, zu welchem Zwecke die Postsen dungen nach der Hofburg in Wien gehen. — Ueber die Rückkehr der Königin von Sigmaringen verlautet noch nichts. — Die vor der hiesigen königlichen Prüfungs kommission für Einjährig-Freiwillige abgehaltenen diesjährigen Herbstprüfungen behufs Erlangung der Berechtigung zum einjährigen Freiwilligendienst haben folgendes Ergebniß gehabt: zur Prüfung waren über haupt 23 Anmeldungen eingegangen, hierunter 2 Ge suche um Zulassung zu der erleichterten Prüfung nach 8 89,6 der Wehrordnung. Eine Anmeldung wurde vor der Prüfung zurückgezogen. Von den 20 auf Grund der Prüfungsordnung zum einjährigen Frei willigendienst (Anlage 2 zu § 91 der Wehrordnung) Geprüften haben 11 die Berechtigung sich erworben, dagegen mußten 9 zurückgewiesen werden, und zwar 8 wegen ungenügenden schriftlichen und 1 wegen un genügenden mündlichen Examens. Den beiden zur erleichterten Prüfung zugelaffenen jungen Männern ist von der königlichen Oberrekrutirungsbehörde die Berechtigung zum einjährigen Freiwilligendienst auf Grund des Ausfalls dieser Prüfung zuerkannt worden. Meißen. Kurz vor dem Abmarsch der hier ver- quartirten Batterie des Hauptmanns Pommrich er eignete sich ein bedauerlicher Unglücksfall. Die Pferde wurden in den Ställen abgefüttert; ein Kano nier trat "hierbei mit der Futterschwinge in den Stand seines Pferdes und klopfte dasselbe freundlich auf die Kruppe; das Pferd schlug aber plötzlich aus und traf den Kanonier so unglücklich an den Leib, daß er sofort zusammenbrach. Der Verunglückte war der einzige Sohn einer armen Wittwe. Bauhen. Der Stabtrath hat die Erwartung aus gesprochen, daß die bei ihm arbeitenden Schreibkräfte sich thunlichst bald die Kenntniß der Gabelsberger'schen Stenographie aneignen. Flöha. In der Nähe des Gasthofes Sückelsberg entstand in der Nacht vom Sonntag zum Montag nach beendeter Tanzmusik eine arge Schlägerei, wobei das Messer leider wiederum eine traurige Roke spielte. Ein der Grundursache vollständig fremd gegenüber stehender junger Mann von 21 Jahren wurde durch 5 Stiche in den Unterleib, einige in Brust, Rücken und am Hals derart schrecklich zugerichtet, daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird. Vier der rohen Menschen (angeblich Arbeiter aus Bayern) wurden berätS durch die Gendarmerie verhaftet und im Amtsgericht Augustusburg zur Untersuchungshaft eingeliefert. Amts richter vr. Böhme war an dem Thatorte zur Fest stellung des Thatbestandes lange Zeit anwesend. Hoffentlich gelingt eS, sämmtliche Betheiligte zur Be strafung heranzuziehen. Reichenbach i. V. Durch verschiedenerlei Ein flüsse dazu bestimmt, hat die hiesige Braukommune in einer vorberathenden Sitzung am 2. Oktober den Be schluß gefaßt, die Braukommune oufzulösen und das Brauhaus zu veräußern. Den endgiltigen Be schluß wird eine demnächst einzuberufende General versammlung zu fassen haben, doch kann das Loos der Braukommune, das Loos des Reiheschanks und deS alten Brauhauses schon als besiegelt angesehen werden. Großhartmannsdorf. Wie die Schuldlosigkeit eines Verdächtigen oft erst nach längerer Zeit und gar seltsam ans Licht kommt, dafür und zugleich zur Ehren rettung der betreffenden Familie diene Folgendes: In dem Kramladen von T. F. Böhme hier kaufte im