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Dresdner Nachrichten : 24.07.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187307245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730724
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730724
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-07
- Tag 1873-07-24
-
Monat
1873-07
-
Jahr
1873
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.07.1873
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Auswärtige kilNnen dt, Zahlung «ich «Us eine Dretdnerytnn, anwetlen. ibte Ne». Druck und Eigenthum der Herausgeber: Ltepsch L Retchar-t in Dresden. Verantwortt. Redakteur: JulivS Nkichardt. Rre MSWNWeWer Zahrgäng) TreslenWToniierstag, 34: Juli187S. Politisches. Nun wird eS doch ernsthaft in Spanien; nicht eben in Madrid, wo die „Beschlüsse" der Negierung „um jeden Preis die Ord nung in den aufständischen Provinzen wieder Herstellen zu wollen" einfach lächerlich sind. Auf's Wollen nicht, son dern aufs Können kommt es in der Politik an. Nein, ernst hafter sind die Nachrichten aus dem Norden, wo die Earlistcn sich nicht nur befestigen^ sondern alle Aussicht haben, von der französischen Negierung als kriegsführende Macht anerkannt zu werden. Begünstigt und unterstützt hat Frankreich den Aufruhr in Spanien von jeher; aber es würde diplomatisch von weitgehender Wirkung sein, wenn Mac Mahon den Don Carlos als Kriegsherrn, also als berechtigten Prätendenten anerkennte. Die deutsche Negier ung hat gethan, was unter obwaltenden Umständen ihre Pflicht war: sie enthält sich jeder Einmischung, schickte aber unsere mächtige Panzerfregatte Prinz Friedrich Karl mit 16 Niesengcschützcn und 540 Mann nach Barcelona, woselbst sic am Sonntag unter den üblichen Salutschüssen in der Entfaltung der deutschen Flagge stolz in den Hafen hineinschwamm. Diese Maßregel rcgistrircn wir im Interesse der vielen Deutschen, die auf spanischem Boden Handel treiben, mit Befriedigung. Aus Rußland verlautet eine Mittheilung, die mehr als alle Wahrscheinlichkeitsberechnungen beweist, daß „der Koloß auf thöner- nrn Füßen" die Besetzung Khiwas keineswegs nur vorübergehend im Sinn hat (eine russisch-officiöse Behauptung, der auch nur einige baumwollene Engländer und sonst Niemand geglaubt hat). Ruß land legt nämlich auf der langen, wegelosen Strecke nach Khiwa eine große Anzahl artesische Brunnen an; in jenen Zonen die erste Be- dingnih für dauernde sichere Handelsverbindungen. Aus Persien müssen die Thronverwalter (oder vielleicht die Insassen des Harems ?) recht beunruhigende Nachrichten an den reisenden Schah gesandt haben; er kürzt seine italienische Reise auf fallend ab, will nur je einen Tag in Turin und Mailand zur Be grüßung Victor Emanuel's bleiben, und dann die Schritte nach Südosten lenken. Man sagt, Räuberbanden störten die Ordnung des persischen Reichs; Andere meinen, die reaktionäre Partei, welche die gottlose Reise zu den Ungläubigen stets heftig bekämpft habe, ginge mit Umsturzplänen schwanger Was wir glauben? Direct hat's uns der Sohn der Sonne nicht mitgetheilt; aber unmöglich wäre es nicht, daß im persischen Reisegeldbeutel früher als man cs geglaubt hatte, der Boden sichtbar würde. 800,000 Frcs. für Näh schatullen und CorsetS inParis verausgabt, 16,000 dcrDiencrschaft des Herrn Mac Mahon geschenkt — das geht in's Geld, und i» Wien darf sich der Schah doch auch nicht lumpen lasten und darf nicht sein grüngeschwänztes Roß besteigen ohne gefüllten Säckel. „Küß' die Hand, Schahige Majestät hier" und „erlauben's Herr von Schah", dort wird's noch manchen Gulden kosten. Die „Nat.-Ztg." wiegelt in kirchenpolitischen Dingen etwas ab — wir können nicht recht herauslesen, ob officiös oder privat. Sie meint nämlich, es sei vom Obertribunal ein Urt heil gegen den Bischof Krementz nicht ergangen, sondern es sei einfach die Klage nur zurückgewiesen worden. Wir unsererseits haben das auch so mitgetheilt und hielten das für genügend. Daß das Tribunal damit nicht ausgesprochen habe, die Klage beruhe an sich nicht auf gutem Recht, ist eine müßige Wortfechterei. Der Bischof bekommt keinen Gehalt — das ist deutlich genug. Aus dem Reiche ist natür lich nicht viel Neues zu melden. Woher sollte cö kommen. Bismarck füttert in Varzin die Hühner und Gänse. Enten füttert er wohl auch und zieht sie groß, ohne es zu wollen — nämlich Zeitungs enten. Daß Bismarck „Bismarck von Amerika" werden wolle, ist ein schlechter Witz im Klabderadatsch-Styl; aber daß nationalliberalc Heißsporne ihn schon als Herzog Otto von Elsaß-Lothringen sehen, klingt gar nicht so dumm. Nur schlimm, daß solche Fictionen der guten Sache nur schaden, denn die Reichslande erblicken, der Ma jorität nach, in Bismarck den zweiten Gottseibeiuns, und wir meinen, man hätte allen Grund, die Lande nicht immer neu zu allarmiren. Die Volkszeitung benützt die politische Windstille zu einem un politischen Leitartikel über die Aufhebung der Eiscnzölle, wodurch man eine gefährliche Concurrenz für die deutsche Production ge schaffen, der man durch anderweite Förderung der Eisenindustrie im Jnlande begegnen müsse. Die Volkszeitung sagt, sehr wichtig auch für die sächsischen Producenten: Das Verlangen des Landbaues und des Eiscnbahnbaucs nach möglichst billigen: Eisen, nach möglichst billigen Eiscnfabrikaten und Werkzeugen ist zwar berechtigt und be- achtenSwerth. Ebenso das Verlangen der Schifffahrt treibenden Bevölkerung nach Entfesselung und somit Belebung des Handels, auch des Importhandels. Aber ist, fragen wir, das Interesse un serer Eisenindustrie nicht auch ein berechtigtes? Sollen wir, wenn, wie die Verhältnisse jetzt noch liegen, diese wichtige Gewerbsthätigkeit an der unbeschränkten Concurrenz der englischen, belgischen, ja fran zösischen (welche nicht bloß durch Importzölle geschützt, sondern auch noch durch Exportprämien unterstützt wird!) zu Grunde geht, das Eisen in unseren Bergen stecken lassen? einer ganzen nach Tausen den zählenden Bevölkerung in stillstehendcn Berg-, Hütten-, Hammer-, Walzwerken, Maschinenbauanstalten re. die Stätten cingchen lassen, an denen sie auskömmlichen Lohn und die sichere Förderung ihrer Intelligenz und Energie finden? Ist der Satz, der auch ausgespro- chen ist, nicht volkswirthschaftlich unerhört: man müsse der Eisen industrie die Möglichkeit benehmen, so hohe Löhne zu bezahlen, wie bisher, damit die landwirthschaftlichen Arbeiter noch ferner mit den geringen Löhnen vorlicb nehmen, die sie bisher erhalten haben, und nicht jener zulaufen — ?— Heißt das nur den Handel befreien, wenn man die Zollhäuser in den Häfen und an den Grenzen schließt? Oder ist de» Handel nicht ebenso, ja mehr behindert durch mangel hafte oder verthcuertc Bewegung im eigenen inneren Lande? Fast j *lle unsere'' Hauvt-Eisen-Concurrenten, namentlich die Engländer,' sind uns gegenüber begünstigt schon durch die geologische und geo graphische Beschaffenheit ihrer Länder. Und wie haben die betreffen den Regierungen das Alles noch zu heben gewußt durch Kanalbau ten und durch Erwirkung billiger Eisenbahntarife?! WaS aber ist für diese Handclsbesrciung bis jetzt bei uns geschehen? Nicht ein Pfennig von den 5 Milliarden hilft nur einen Spatenstich zu einem Kanalbau thun, und da wir heidenmäßig viel Geld haben, können wir nach neuesten Gerüchten eher an eine Steigerung, als an eine Herabsetzung des Eisenbahntarifs denken. Letztere Befürchtung mag übertrieben sein, die Klage, daß von den Unsummen der französischen Milliarden so gut wie nichts für Handel und Industrie productiv angelegt wurde oder wird, ist nur zu begründet. Lokales und Sächsisches. — I. k. k. H. die Erzherzogin Antoinette, Prinzessin von ToScana, ist vorgestern Abend von Pillnitz nach Wien abgereist. — Mit gestrigem Tage ist die große Desinfektion der ganzen Stadt Dresden, welche am 3. Juli begann, beendigt worden, d. h. insoweit selbige von Seiten der Stadt selbst ausgeführt werden sollte. Die Wilsdruffer Vorstadt und Friedrichstadt wurden 3 mal dcsinficirt, weil diese Stadttheile den inficirten Orten, wo jedoch mit außerordentlicher Ausdauer und Vorsicht fortwährend noch desin- ficirt wird, am nächsten gelegen sind. In diesen Orten wird, wie auch bei den glücklicherweise in der Stadt selbst vereinzelten Fällen, namentlich nach einem Todesfälle, mit Chlor und Javellscher Lauge Alles gereinigt. Zu der Stadt-Desinfection, wie sie von der Be hörde angeordnet und von Droguisten Junghähnel ausgeführt wurde, sind verbraucht worden 36,614 Pfund Desinfectionspulver und 34,318 Pfund Eisenvitriol mit Karbolsäure. Ausgeführt wurde diese Maßregel täglich von 48 Dicnstmännern mit zusammen 30 Stadtbezirksaufsehern als Aufsichtsbeamte, während der Herr Obcr- Jnspector Wiegner und die Herren Inspektoren alle Morgen bei Ucbergabe der Desinfektionsmittel zugegen waren. Mögen aber die Einwohner auch fernerhin bedacht bleiben, das gute Beispiel fort und fort nachzuahmen und ihre Wohnräume durch erneute Desin fektion reinigen, es ist dies an und für sich so nöthig, als Scheuern und Waschen, muß aber in unserer jetzt mehr zur Epidemie geneigten Zeit dauernd beachtet werden, denn Reinlichkeit ist vor Allem er forderlich Krankheiten abzuhalten oder schneller zu beseitigen. Wir freuen unsconstatiren zu können, daß die Privat-Desinfection gegen früher außerordentlich zugenommen hat und ist derselben auch noch eine Erleichterung geboten, als Herr Junghähnel in Aussicht ge nommen, von gut eingerichteten Leuten bei rechtzeitiger Bestellung auch ferner dcSinficiren zu lassen, wie dies im Laufe der letzten Wochen mehrfach geschehen und verhältnismäßig sehr billig und accurat ausgeführt worden ist. Möge man den Dank für die be sorgten Behörden auch dadurch beihätigen, daß man das gut ange sanaene Werk nicht unvollendet lasse — es ist viel Gefahr beseitigt worden und sie kann auch ferner durch Aufmerksamkeit in Schranken gehalten werden. — Seit mehreren Tagen schon ist in unserer Stadt kein Cho lera-Erkrankungsfall mehr ausgetreten. — Am 1. August dieses Jahres sind fünfundzwanzig Jahre seit der Eröffnung der Böhmischen Bahn verflossen. Aus der Kindheitszeit von damals hat sich die Bahn zu großer männ licher Kraft und Wirksamkeit emporgcrnngen, Hunderte von streb samen und tüchtigen Beamten haben seit der Zeit mit ihr und für sic gearbeitet, von denen auch woht Mancher schon in kühler Erde von dem regen Eisenbahnlcben ausruht, während viele in andere Wirkungskreise oder in den Ruhestand getreten sind. Wenn viel leicht auch am I. August ex ofüeiv nichts geschieht — wenigstens verlautet noch nichts davon — so leben doch hier Manche auö der EntstehungSzcit der Bahn, die das Hind mit groß ziehen halsen und einige dieser Herren haben uns die Idee ausgesprochen, sie möchten diesen Tag womöglich im Kreise früherer Beamteter der Bahn, gleichviel welcher Branche sie angehört haben, als ein Erinnerungs fest durch ein fröhliches Beisammensein in der Böhmischen Bahn hofsrestauration an diesen: Tage begehen. In geselliger Freude wollen sie die vergangenen Ereignisse an sich vorüberziehcn lassen, des breternen Bahnhofs von ehemals uiü> seiner engen wackligen Restauration mit den: kleinen Gärtchen Und der da oft gefundenen und festgehaltenen Freunde gedenken. Wir sind in der Lage, Je dem, der sich für die Idee interessirt und den: ErinncrungScommers beiwohnen will, in der Redaction unseres Blattes nähere Auskunft geben zu können. — Ucber den Guldenschwindel hört man manches Unerfreu liche. Das hohe Kriegsministerium zahlt den Sold in guten Silber und Papierthalern aus zur Vertheilung an die betreffenden Aus- gleichsstcllen, und trotzdem sind am letzten LöhmmgStag vielfache Soldauszahlungen an Mannschaften in Gulden erfolgt. Wen» nun so ein armer Vaterlandsverthcidiger, ». B. in einer der größten Apotheken Dresdens, wo man den Gulden, nach Aussage von Ge währsmännern, nur für 191/2 Ngr. anzunehmen genullt ist, sich ein schmerzstillendes Medikament zu kaufen gezwungen ist, so bezahlt er es in seinen: Schmerz 5 Pfennige thcurer, hat demnach Verlust. Dian entschuldigt diese letztmalige GuldcnauSzahlungSmanicr, er wartet aber Wiederholung ans keinen Fall, so lange diese Krisis dauert. — Schaudere nicht, 0 Leser — aber rieche an deinen: Creo- sotfläschchen, was du zur Desinfektion hoffentlich immer bei dir trägst — denn ich erzähle dir die große Mordgeschichte von der Cholera in Blasewitz. War da eine Frau, die in der Ziegelei die Kunst dcS Ziegelstreichens betrieb; diese bekam jüngst Leibschneiden und Uebclkeit und es war klar — das mußte die Cholera sein. Man holte schnell einen Wagen des FuhrbesitzerS W. und fuhr die j angeblich mit dem Tode ringende Frau ins Krankenhaus nach Dresden. Als nun aber der Fuhrhcrr hörte, w a s mit seinem! Wagen geschehen war, weigerte er dessen Zurücknahme: ein Cholera ' wagen — brrr! Das corxus äollati steht noch heute in de* Ziegelei, denn, wer soll den theuren Wagen ersetzen? Kleider, Sachen und Betten der kranken Frau wurden vorschriftsmäßig stramm verbrannt,, natürlich ganz in der Stille. Kaum aber spukte die Geschichte im Ort, eben erst bemächtigte sich ihrer die Fama da kommt die Cholcrakranke wieder, nimmt gemüthlich ihre Arbeit auf und ein herzliches Gelächter beschließt die schreckliche Geschichte! Zur selben Stunde aber brachte ein dunkler RcitcrSmann den ver siegelten Ukas — daß das Concert des StabStrompcters Wagner, zu dem sich massenhafte Theilnehmer eingefunden, die den holden Klängen der Zaubertrompete zu lauschen gedachten, nicht statt finden dürfe. Und also geschah es: Bleiern senkte sich der Abend über das schwermüthige Dorf, die Sonne stieg empor — oder wars der Mond? — und ein Sternlein erzählte dem andern die Schauergeschichte von der Cholera in Blasewitz! Vorgestern Nachmittag fuhr zun: ersten Male ein Waggon der Pferdebahn mit Biaulthieren. Tic Bahn war von Neu gierigen dicht umlagert, und trotz unter diesen manche Damenfrisur sichtbar wurde, vor der dem einfachenMenschenverstand fast graulte, so scheuten die tapsern französischen Thiere nicht, und die Fahrt ging schnell und zur großen Befriedigung der Theilnehmer von statten. Von künftiger Woche an hört das Gastspiel der schmucken Thiere auf und sie treten ins feste Engagement. lieber das glückliche Eintreffen des von den Herren Eduard Geucke u. Co. nach der Schweiz unternommenen Extrazuges, der unter höchst zahlreicher Betheiligung (wir hören von 4M Teil nehmern) vorigen Montag hier abgefahren, erhalten wir soeben fol gende 2 Telegramme aus Jennbach in Tirol und Lindau am Bo- densce, welche wohl für Manche der zurückgebliebenen Angehörigen von Interesse sein dürften: Jennbach, 22. Juni, 6 II. 45 M-, AbenbS. Begünstigt Vom scheusten Wetter Geuckc'ö Grtraiahit in Kufstein glücklich beendet; — Nciscgciiossen iubclnd Tiroler Be ge begrüßend, beginnen fröhlich <Lpccialto:iren. — Lindau, 22. Juni, 6ll. 2.', M. Abcnkö. Ertrozug wohlbehalten in Lindau-angelangt, Prachtvolles Wetter. Theilnehmer in sreudlgstcr Stimmung. — Vorgestern Abend in der zehnten Stunde ist auf der Haupt straße eine 60 Jahre alte, etwas schwerhörige Frauensperson durch ein zweispänniges Geschirr überfahren worden. Derselben sind zwei Räder über den Unterleib gegangen, doch sollen die dadurch herbei- geführten Verletzungen zum Glück nicht gefährlich sein. In dem vor liegende» Falle scheint dem Kutscher, welcher zu schnell gefahren sein soll, die Schuld an diesem Unglück beizumessen sein, und ist die Persönlichkeit desselben bereits fcstgcstcllt morden. — Wir erwähnten in unserer gestrigen Nummer, daß am Dienstag früh einer Milchverkäuferii: an der Ecke der Haupt- und HeinrichSstraße ihr Handwagen sammt Milchkrügen ec. gestohlen mordet: mar. Hierauf bezüglich thcilt man uns mit, daß der Wagen mit den Krügen, letztere freilich zun: großenTheile ohne Milchinhalt, in der vorverganaenen Nacht auf der großen Plauenschengaffk herrenlos aufgefunden und der Behörde übergeben worden ist. Der Dieb scheint sonach keine Verwendung für seine Beute gefunden zu haben. — Bei Briesnitz ist in diesen Tagen ein männlicher Leichnam aus der Elbe gezogen worden, in dessen Person ein in Dresden wohnhafter Handarbeiter ermittelt worden sein soll. Papiere, die in den Kleidern des Leichnams vorgesunden wurden, lassen wenig stens die wegen seiner Person angeregte Vermuthung sehr wahr scheinlich erscheinen. — Besucher des Rabcnauer Grundes seien hiermit gewarnt, die Stelle am linken Ufer der Weißcritz zu passiren, ehe man an das sogenannte Nadelöhr kommt. Sei es Absicht, was wir doch nicht Hoffen wollen, oder Fahrlässigkeit, genug, von oben, wo dieHolz- schläger hantiren, rollen große Steine herab und da einzelne einen Cubilinhalt von einem Fuß haben, genügen sie den harmlosen ! Wanderer zu zerschmettern, jedenfalls aufs Höchste zu erschrecken. ! DicRücksichlslüsigccit, diese Stelle nicht mit der geringstenWarnungS- j tafel zu versehen, wo doch der reguläre Fui meg dort vorbeiführt, ist ^ aufs Schärfste zu rügen. Bis sich die zuständige Behörde der Sache annimmt, gehe man ans dem rechte:: User der Weiheritz und benütze ! 1M0 Schritt weiter die provisorische Holzbrücke zum Üebcrgang. — Wenn die Erlaubnis; geeigneten Ortes dazu erthcilt wird, will in den nächsten Tagen Mr. Jones auf dem Großen Garten- Teiche ein, wenigstens der Form nach, neues Kunststück zeigen und auf einer nur 5 Fuß langen Tonne, die im Wasser schwimmt, equi- libristische Produktionen aussühren. Darob werden sich die kgl. Fische sehr verwundern und die fiskalischen Schwäne die Köpfe schütteln. — AuS Ncu-Löbtan hat sich aus der Wohnung ihrer dort aufhältlichen Angehörigen ein junges Mädchen entfernt, und zwar, wie es heißt, nicht ohne vorher sich die erforderlichen Geldmittel rechtswidrig anzueignen, um einige Zeit ihren: Hange zuin arbeit- losen Herumtreiben fröhnen zu können. — Einem Bewohner der Kömgsbrückcr Straße ist an einem der vergangenen Abende mittelst eines Steines an einem in de; ersten Etage seines Hauses befindlichen Dorsaalfcnster eine Spiegel scheibe von unbekannter Hand muthwilliger oder boshafter Weis« eingeworfen worden. — Mehrfache Diebereien, die in der letzten Zeit unter dem weiblichen Dienstpersonal in einem hiesigen Gasthause vorgekommen waren, sollen gestern zu der Arretur eines dort gleichfalls dienenden Mädchens geführt haben, weil sie sich der Verübung derselben ver dächtig gemacht hatte. Die undestiinintcn Gcrüevte, welche in den letzten Tagen die riesige Stakt kurchschwirrten und das Borlchreiten der Be» körte gegen verschicke»«: höchst achtbare Persönlichkeiten der hie sigen großen Geschäftswelt zum Borwurs hatten. nehmen jetzt eine festere Gestalt an und lassen die an competenter Stelle rln- gczogcnen Erkundigungen nunmehr soviel erkennen, daß, wie ge wöhnlich . hierbei die Klatschsucht und llebcrtreibuiig eine große
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