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MWßßSImtt der Go- üchtsämt« G^«hain,Zo- «mn-rorgeustadt, Lchne«- Le^Lihwarjenorrg u.-wu- dmftl« und derStavträthe Aue, Elterlein, Brünhain, Hartenstein, Johanngeor- aenflabl,r!ognik ÄieuMvlei, Schneeberg,Schwarzenberg Wildenfels und Zwönitz. Mittwoch, dm 19. Februar. 1873. FryeWNsfreund E»f»ernt D'z täglich mit AusnahmeMov. ' tags. — Preis vierteljähr lich I» Ngr — JnfeH tionSaebührrn dt« gespa^ tene Zeile 1ü Pfennige.-. Juseratenannahne für di» ^aM Abende erscheinend« d Nummer bi» DornMe, N Uhr. LvK»Ml1MLvI»UIK (1880) t1834) Bekanntmachung Mess. (1838) Drese. In den Abendstunden des 17. Januar 1873 find aus einem vor einem Wohnhause in Oberschlema gelegenen Garten zwei Paar baumwollene Unterhosen mit Leinwandbund und je zwei Bleiknöpfen versehen, das eine Paar an einem unter dem Bunde befindlichen Wiebelflecke, das andere an einem um das recht« Bein laufenden starken Faden kenntlich, gestohlen worden. Schneeberg, am 14. Februar 1873. Das Königliche Gerichtsamt daselbst. Dreßler. Das Kömgl. Gerichtsamt daselbst Dreßler. Segen dieser Naturerscheinung besteht darin, daß fie die Atmosphäre, die mit schlechten Dünsten angefüllt ist, wieder gesund macht. Inmitten der Verderbniß, die sich namentlich in den romanischen Nationen kund gibt, haben sich die Völker germanischen Ursprungs leidlich gesund er halten, und diesem Umstande ist eS größtentheilS zuzuschreiben, daß sie die er steren fast auf allen Gebieten des Lebens überflügelt haben. Diesen sittlichen Schatz, Len wir uns bewahrt, wollen wir uns nicht schmälern lassen, denn das ist unsep Halt und unsere Stärke. Wir begrüßen eS deshalb freudig, daß die Regierung unverzüglich dazu die Hand geboten hat, in Gemeinschaft mit der Volksvertretung die Schäden ohne Ansehen der Person aufzudecken und für Abstellung der Mißstände Sorge zu tragen. Wir erwarten auch, daß die Einsetzung einer Special-Untersuchungs commisston nicht etwa bloS den Zweck hat, die aufgeregte VolkSleidenfchaft zu besänftigen und die Sache zu verschleppen; denn eS helßt in der Allerhöchste» Botschaft ausdrücklich: „ES ist unser Wille, daß die Ermittelung der Thatsachen mit der größten Sorgfalt geschehe, und die Beurtbeilung der Personen und Verhältnisse ernst und unparteiisch" sei. Das ist, wie der Abgeordnete LaSker mit Recht bemerkte, eine Sprache, die wir sprechen, daS sind Gefühle, wie die unsrigen. Hier und da ist bereits das Bedenken aufgetaucht, ob eS nicht zweck mäßiger gewesen wäre, die Führung der Untersuchung durch eine rein parla mentarische Commission bewerkstelligen zu lassen. Wir können dieses Bedenken nicht theilen. Uns kommt eS darauf an, daß in den Angelegenheiten der öffent lichen Moral Regierung und Volksvertretung Hand in Hand gehen. Gerade durch die Mitwirkung der Regierung, welcher der gesammte Verwaltungsapparat zur Verfügung steht, wird die Untersuchung mit desto größerem Nachdruck ge führt werdm können, und die Volksvertretung und die Presse werden ein wach sames Auge darüber haben, daß die Sache nicht einfchläft und im Sande verläuft DaS Eisenbahn-ConcesstonSwesen in Preußen bedarf dringend der Reform; Angelegenheiten von solch' hervorragender Wichtigkeit, bet denen daS gesammte Land im höchsten Grade interesfirt ist, können nicht ausschließlich von dem Be lieben eines Ministers abhängen; eS ist vielmehr nothwendia, wie dies in an deren konstitutionellen Ländern der Fall ist,'daß das Parlament ein entschei dende» Wort mitzusprechen hat. So lange dies nicht geschieht, wird bei der Beschaffenheit der menschlichen Natur den Begünstigungen und der vetterschast stet» Thür und Thor geöffnet sein. (1S71-73) DaS derzeit erledigte hiesige Bürgermeisteramt soll alsbald mit einem Juristen anderweit besetzt werden. Der JahreSgehalt der Stelle ist einschließlich der Auslösung sür den ErpeditionSauswand auf 800 Thaler festgesetzt und steht ihrem Inhaber die Aus übung der advocatorischen Praxis und zwar unter zu erhoffender höherer Genehmigung in ihrem vollen Umfange zu, sür die in Ermangelung irgend einer voM Lävovatoruw hierorts, wie in der Nachbarschaft und bei der Lage hiesiger Stadt inmUten mehrerer, nahe liegender Gerichtsämter die günstigsten Aussichten ge geben sind. ' Diejenigen Herren Juristen, welche sich um gedachtes Amt zu bewerben gesonnen find, werden ersucht, ihre hierauf bezüglichen Eingaben unter Beifügung ihrer Zeugnisse ehebaldigst und spätestens bis zum IS. März dieses JahreS hier rinzureichen. Elterlein, am 3. Februar 1873. DerStadtrath. In JnterimSverwaltung; C. H. Thierfelder. Der aus Grünftädtel bei Schwarzenberg gebürtige Sergeant der 10. Compagnie 8. Jnfanterie-RegimentS Prinz Johann Georg 107 Friedrich Albin Stemmler ist durch bestätigtes kriegsgerichtliches Erkenntniß vom 24. Januar 1873 wegen Mißbrauchs der Dienstgewalt, Betrugsversuchs und schweren Diebstahl» unter Entfernung aus dem Heere und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf Bier Jahre zu Zuchthausstrafe in der Dauer von Einem Jahre und Zehn Monaten verurtheilt worden. Leipzig, am 14. Februar 1873. — Königl. Gericht de« II. Infanterie-Division «I von Stehrhoff, von Süßmilch-Hörnig, Generalleutenant und DivisionS-Commandeur.DiviflonSauditeur. Nach anher erstatteter Anzeige find in der Nacht vom 29. zum 30. Januar d. I. aus der Parterrestude eines Wohnhauses in Zschorlau mittelst gewalt samen Einbruchs zwei Taschenuhren und zwar eine silberne Cylinderuhr mit weißem Zifferblatt, römischen Ziffern und gelben Weisem und eine alte zweigehäufige Spindeluhr mit arabischen Ziffern und gelben Weisern versehen, an welcher letzteren das äußere Gehäuse von Schildkröt und im innern Gehäuse die Nr. 444 eingravirt gewesen, gestohlen worden. Schneeberg, den 14. Febmar 1873. Tagesgeschichte. DaS Eifenbahneoneesstouswefen und die Special-UntersuchungScommisfion in Preußen. Wir haben alle Veranlassung mit dem Verlaufe, dm die LaSkersche Inter pellation genommen, zufrieden zu sein. Was die Verhandlungen der letzten Tage enthüllt haben, war im Großen und Ganzen längst ein öffentliches Geheimniß. Von den GtrouSbergschen Eorruptionen weiß jeder HauShalter und jede Wirth« schafterin, die ihre Ersparnisse dabei eingebüßt haben, ein Lied zu fingen. Die Wagenersche Geldmacherei war gleichfalls eine offenkundige Thaisache, und die Schustersche Gewerbebank war, wie man weiß, eine Schöpfung der ReactionS- partei, und nur zu dem Zwecke in» Leben gerufen, um den Schulze-Delttzschen Genossenschaften ein Paroli zu biegen. Als dieser Gesichtspunkt in Folge der veränderten Zeitverhältniffe wegfiel, sahen die Herm „Gründer" die Bank als eine melkende Kuh an, und waren beflissen, vor Allem ihre eigenen Milchtöpfe zu füllen. Bon den pilzartig auftauchenden Finanz- und Cisenbahnunternehmungen, die weniger im Interesse deS Landes als in dem der „Gründer" zur Ausführung kommm sollten, konnte man tagtäglich in der Presse marktschreierische Anprei sungen lesen. Trotz alledem hat selten ein parlamentarischer Act eine solche Wirkung her vorgebracht, wie die LaSkersche Rede, die nebenbei bemerkt, in Bezug auf orato« rischen Werth den größten Leistungen englischer Parlamentsredner würdig an die Seite gesetzt werden kann. Er hat daS Bild, dessen einzelne Züge man bereit- kannte, uns in seiner ganzen Häßlichkeit aufs neue vorgeführt und uns den sittlichen Abgrund gezeigt, dem wir zueilen würden, wenn wir diesem ge meinschädlichen Treiben nicht bald ein: „vis hierher und nicht weiter!" zurufen. Die Personenfrage ist nicht das Entscheidende dabei. Die „Sünder" find bereits von ihrem Schicksale halb und halb ereilt wordm, uns was sonst die öffentlich« Gerechtigkeit gegen fie fordert, wird, wie wir hoffen, nicht auS- bletben. Allein Sumpfpflanzen gedeihen nur in verdorbener Lust, und eS kommt deshalb vor Allem darauf an, daß die Letztere gereinigt und daß der Boden durchfurcht und durcheggt werde, damit daS Unkraut, daS sich eingenistet hat, mit der Wurzel beseitigt «erde. Was kann eS dem Lande helfen, daß einige anrüchig gewordene Persötien aus ihren Stellungen entfernt werden, wenn «an nicht der Wiederkehr ähnlicher Zustände ein für alle Mal einen Riegel mwschiebtk DaS Gute, da- «in Gewitter mit sich bringt, liegt nicht in de« Blitze, der in ein einzelne- Hau- einschlägt und dasselbe verntchtkt, sondern der