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Mchmtz-Zeitung Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend Amtsötatt für die Königliche Anüshauptm-mnfchast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrach zu Dippoldiswalde. 66. Jahrgang. Dienstag, den 2. Oktober 1900 Nr. 114. e. zu i63i c. Sg. Eg. aus 1848. 1886. 1857. 1869. 1875. c 1 1 e c c i t r !N »t, er ie n ei e- !l e i- n :r e der IU. Termin der Gemeindeanlagen — am I. August fällig —, der Wasserzins — am I. September fällig —, der H. Termin der Einkommensteuer, 1 Parthie Möbel, Mnterialwaareu, Cigaretten, Tabake Glaswaaren n. v. A. öffentlich versteigert werden. Versammlungsort: Gasthof. Dippoldiswalde, den 29. September 1900. Ml. Eraupner, Gerichtsvollzieher. Schüler der 2. Klasse, Anerkennungsdiplome für Fleiß und Leistung erhalten hatten, erklärte Herr Müllerschul direktor Ehemann das Semester für geschlossen. Darauf besichtigten die Gäste unter Führung der Herren Lehrer die ausgestellten Hefte und Zeichnungen, die außer sorg fältigster Ausführung besonders auch das Bestreben des Lehrerkollegiums erkennen ließen, das Denken der Schüler immermehr zu schärfen und dieselben dadurch zu größerer Selbständigkeit heranzuziehen. Diesen Zweck sucht man u. A. zu erreichen durch Selbstkontrolle mittels Darstellung plastischer, geometrischer Körper, durch Angaben der Leistungsfähigkeit, auf Grund deren Mühlendiagramme und Mühlenprojekte zu entwerfen sind. Für die zukünftige Praxis arbeiten die Tusch- und Lichtpausen vor, und Lage pläne und Längenprofile gaben auch Zeugniß davon, daß die Schüler verständnißvolle Einsicht in die Feldmeß- kunst genommen hatten. Nun „Glück zu" zum neuen Semester. Dippoldiswalde. Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Monate September ds. I. 761 Einzahlungen im Be trage von 54 726 M. 37 Pf. gemacht, dagegen erfolgten 407 Rückzahlungen im Betrage von 48435 M. 27 Pf. — Mit Allerhöchster Genehmigung hat das König!. Ministerium des Innern den Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehr zu Kreischa Schneidermeister Schultheiß, Fuhrwerksbesitzer Bürkner, Zimmerpolier Saupe, Tischler meister Wächtler, Maurer Dietze, Barbier Zimmer, sowie Stuhlbauer Bürkner, sämmtlich in Kreischa, das durch Allerhöchste Verordnung vom I I. Mai 1885 gestiftete Ehrenzeichen verliehen und sind diese Dekorationen, sowie die über Verleihung derselben ausgefertigten Urkunde», gelegentlich des Stiftungsfestes der freiwilligen Feuerwehr zu Kreischa, Sonntag, den 30. September d. Js., den Genannten in Vertretung des Herrn Aintshanptmannes Lossow in Dippoldiswalde durch Herrn Bezirksassessor vr. Fischer unter entsprechender Ansprache ausgehändigt worden. — Am vergangenen Jahrmärkte ist von unserer Schutzmannschast ein von der König!. Staatsanwaltschaft Halle wegen gewerbsmäßigen Glückspiels Gesuchter auf gegriffen worden. — Aus Anlaß rechtzeitigen Erscheinens am Brandplatz nnd erfolgreiche Löschthätigkeit gelegentlich des Brandes bei dem Gutsbesitzer Böhme in Röthenbach, am 22. Juli d. I., hat die königl. Brandversicherungs-Kammer den Spritzen der Gemeinde Hartmannsdorf und der frei willigen Feuerwehr von Pretzschendorf Prämien nach Höhe von 30 Mk. und 25 Mk. bewilligt. — Am 1. Oktober tritt die Stadt-Fernsprecheinrichtung Gottleuba- Berggießhübel (Vermittelungsanstalt in Gott leuba) in Wirksamkeit. Lungkwitz. Am Sonntag Abend gegen >/411 Uhr ist das Wohnhaus des Handarbeiters Djedzick nieder gebrannt. Der Kalamitose hat nicht versichert und liegt jedenfalls Brandstiftung vor. Zur Hilfeleistung erschienen die Orissprihe von Lungkwitz sowie die Spritzen der Ge meinden Wittgensdorf, der freiwilligen Feuerwehr von Kreischa und der Gemeinden Theisewitz, Hausdorf und Maren. Die Spritzen der zuletzt genannten 3 Gemeinden sind gar nicht in Thätigkeit getreten. Bekanntmachung. An Steuern und Abgaben sind längstens bis zum 20. Oktober Dresden. Das sächsische Königspaar, sowie die Prinzen Georg und Friedrich August haben sich am gestrigen Sonntag nach Jagdschloß Rehefeld begeben. Königin Karola begiebt sich heute Montag wieder nach Moritzburg zurück, während König Albert noch mehrere Tage in Rehefeld verbleiben wird. — Saaten stand im Königreich Sachsen Mitte September 1900. (Zusammengestellt in der Kanzlei des Landeskulturraths.) Allgemeine Uebersicht. Die Witterung in der Berichtszeit — 15. August bis 15. September — war in der ersten Hälfte trocken und warm; in der zweiten Hälfte war die Temperatur bei bedecktem Himmel niedriger. Der zumeist nur in der letzten Berichtswoche gefallene Regen war wenig ausgiebig. Die seit einer Reihe von Wochen andauernde Trockenheit begünstigte zwar ein schnelles Abernten des noch nicht eingebrachten Theils der Sommerhalmfrüchte, übte aber einen ziemlich ungünstigen Einfluß auf die noch anstehenden Feldfrüchte und Futtergräser aus, die alle, mit Ausnahme der Kartoffeln, weniger günstige Noten aufweisen als im Vor monat. Besonders hatte die junge Napssaat darunter zu leiden; sie ging Mangels hinreichender Feuchtigkeit sehr lückenhaft auf und wurde außerdem in vielen Be zirken durch Erdflöhe fast vollständig abgefressen, so daß vielfach Neubestellung sich nothwendig machte. Die Zucker und Futterrüben sind im Wachsthum sehr zurückgeblieben und werden keine hohen Massenerträge liefern, doch steht zu hoffen, daß bei den ersteren der geringe Massenertrag durch erhöhten Zuckergehalt zum Theil ausgeglichen wird. Die Kartoffeln haben zwar im Allgemeinen die anhaltende Trockenheit besser überstanden und weisen zumeist reich lichen Ansatz gesunder Knollen auf, letztere sind aber klein, so daß auch hier das erwartete Ernteergebniß nicht erzielt werden wird. Am meisten ist der Klee im Wachsthum zurückgeblieben; der dritte Kleeschnitt ist fast allenthalben gänzlich ausgefallen. Viele Kleefelder sind ganz aus gebrannt. Auch, der Stoppelklee hat sich wenig entwickelt und giebt nur in wenigen Fällen einen Futterschnitt. Das Herbstfutter wird deshalb äußerst knapp werden. Die Grummeternte ist fast allenthalben beendet; nur im Vogtlande und Erzgebirge konnte das Futter noch nicht überall geborgen werden. Der Bestand der Wiesen war zwar besser als beim Klee, doch läßt der Ertrag des zweiten Schnittes viel zu wünschen übrig. Sehr schlecht sehen ohne Ausnahme die Kohl- und Krautfelder aus, die nicht nur unter der großen Trockenheit zu leiden hatten, sondern auch von den Raupen hcimgesucht worden sind. Vielfach sind die Blätter vollständig abgefressen und nur die Blattrippen und Strünke übrig geblieben. Mit der Bestellung der Wintersaaten wurde bereits viel fach begonnen, doch wird die Arbeit durch die Härte des Bodens sehr erschwert. Es sind daher durchdringende Riederschläge sehr von Nöthen, zumal auch für das Ab ernten der Kartoffel- und Rübenfelder der Boden zu hart geworden ist. — In der Liebertmolkwitzer Gegend haben ein Gewitter mit Sturm und eine Windhose viel Schaden durch vollständige Abdeckung mehrerer Feldscheunen, Ent blättern der Zucker- und Futterrüben und Beschädigung des noch auf dem Felde liegenden Hafers angerichtet. — Der „Deutschen Tageszeitung" zufolge wird z. Z. I der Entwurf einer Umsatzsteuer für Großgeschäfte im säch- — am 1. Oktober fällig —. Dippoldiswalde, am 28. September 1900. Der Stadtrath Voigt. DU „Welberitz. Zeitung" «scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 25 Psg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern l0 Pfg. — Alle Postan stalten, Postboten, soivie die Agenten nehmen Be stellungen an. Veranlworllicher Aedacleur: Paul Jehnr. - Druck und Verlag von Carl Jehur in Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Jllnfttirten Unterhaltungsblatt". Mit land, und hauswirthschastlicher Monats-Beilage. Versteigerung. Mittwoch, den 3. Oktober 1900, von Vorm. '/2II Uhr an, sollen in Schmiedeberg Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Wer den Wunsch hat, die während der aktiven Dienstzeit gepflegte treue Kameradschaft auch weiterhin zu bethätigen und seine Erinnerungen an das Soldatenleben lebendig zu erhalten, der trete ein in die Krieger- und Militärvereine. Was wollen diese Vereine? Sie wollen die Liebe zu Fürst und Vaterland, Kaiser und Reich stärken und bethätigen, treue Kamerad schaft unter ihren Mitgliedern pflegen, hilfsbedürftigen Kameraden und ihren Wittwen und Waisen mit Rath und That helfen, die Bestrebungen des Rothen Kreuzes unterstützen. Welche Vortheile bieten diese Vereine? Ihre Mitglieder werden in Krankheit und Noth unterstützt. Dank den Bestrebungen der Kriegerfechtschulen können die Waisen verstorbener Kameraden in den Kriegerwaisen häusern erzogen werden. Die Vereine gewähren ferner Vortheile durch die Sterbe- und Begräbnißkassen. Wer also alle diese Vortheile genießen, wer mit Kameraden die Erinnerung seiner Dienstzeit pflegen will, wer ein ge selliges Zusammenleben wünscht, der trete ein in die Krieger- und Militäroereine! — Semesterschluß an der Deutschen Müller schule, ein wichtiges Wort sowohl für das Lehrerkollegium, als auch für die Schüler, und wohl von allergrößter Be deutung für diejenigen unter letzteren, die die Anstalt für immer verlassen, um nun wiederum hinaus zu treten in die ernste Welt praktischer Arbeit, für die sie sich in 2, bez. 3 Semestern unter sorgsamer Leitung fachkundiger Lehrer mit theoretischen Kenntnissen und technischen Fertig keiten gerüstet haben. Für das verflossene Semester fand der öffentliche Semesterschluß am Sonnabend, den 29. Sept., Vorm. 9 Uhr, statt, wobei Herr Müllerschullehrer Wolf in Gegenwart des Lehrerkollegiums, der städtischen Ver treter und einiger Gäste vor versammeltem Schülercötus in herzlicher Abschiedsrede den Scheidenden die Mahnung mit auf den Weg gab, in Fleiß und Treue ihre Pflicht zu thun und in küben Tagen die Hoffnung nicht auf zugeben. Nachdem die besten von den 84 Schülern (die höchste Zahl, die bis jetzt in Sommersemestern erreicht worden ist) Reifezeugnisse und die Herren Hans Sievers Bringjahn, Schlesw.-Holst., Schüler der 3. Klasse und Ehrhard Naumann aus Aschersleben, Provinz Sachsen, Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage de- Blattes eine sehr wirk same Verbreitung finden, werden mit 10 Pfg. die Spaltenzeile oder deren Nimm berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, im redaktionellen Theile, die SpaltenzeU« 20 Pfg. Tägliche Erinnerungen der sächsischen Geschichte des 19. Jahrhunderts. Nachdruck verboten. 2. Oktober. Das zur Unterdrückung der in den sächsischen Herzog- thümern zu Tage getretenen revolutionären Bewegungen nach Thüringen befehligte Eardereiter-Regiment rückt in der herzoglichen Residenz Altenburg ein. Vermählung der Prinzessin Marie Josepha von Sachsen, jüngster Tochter des Prinzen Georg, mit dem Erzherzog Otto von Oesterreich in der katholischen Hofkirche in Dresden durch den Bischof Bernert. 3. Oktober. Kronprinz Albert in Potsdam bei der Feier des 50. JahrestagesdesEintritts von König Friedrich Wilhelm I V. in das 1. Earderegiment zu Fuß. Die Stadt Frauenstein in Sachsen brennt ab. Feier des 150jährigen Bestehens des sächs. Kadettenkorps, bei welcher der anläßlich der steiermärkischen Jagden abwesende König Albert durch seinen Bruder, Prinzen Georg, vertreten wird. Mit dem ersten Oktober dieses Jahres tritt das Gesetz, betreffend die Abänderung der Gewerbeordnung vom 30. Juni 1900 (Reichsgesetzblatt Seite 321 ftgd.) in Kraft und will die Königliche Anttshauptmannschaft nicht unterlassen, noch hierdurch besonders auf die Bestimmungen a) über die Einrichtuug der Lohnzahlungsbücher für minderjährige Arbeiter in Fabriken (Artikel 11.) b) über die den Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern in offenen Verkaufsstellen zu gewährende Ruhezeit (Artikel 14 § 139c und 8 I39ck) und c) über den Ladenschluß offener Verkaufsstellen (Artikel 14, § 139e flgd.) welche bei den Herren Bürgermeistern und Gemeindevorständen eingesehen werden können, hinzuweisen. Die für die nach 8 139ck Nr. 3 und 8 Absatz 2 Nr. 2 zulässigen Aus nahmen zu bestimmenden Tage werden später bekannt gegeben werden. Dippoldiswalde, am 29. September 1900. Königliche Amtshauptmannschaft. Lossow. bezahlen: 1. i 2. i Ti 4. der III. .Termin der Ablösungsrenten — am 30. September fällig —, 5. der II. Termin der Brandkassenbeiträge, nach 1 Pfg. auf die Einheit,