Volltext Seite (XML)
----- Freiberaer Anzeiger dm bi» Nachmittag« ; Uhr sür die nächst- scheinende Nummer angenommen. Tageblatt. Preis vierteljährlich 18 Ngr. Inserate werden die gespaltene Zeile oder deren Raum mit 8 X berechnet. ^5' 262. Dienstag, den Iv November. 1857. Tagesgeschichle. Die jetzt vom Kaiser genehmigte Reduktion des österreichischen' Heereö gehört zu den umfassendsten, welche seit dem Jahre 1848 dem es von dein Jubel, den jene Ueberwetsung in Deutschland ! hervorgerufen, gesprochen, spricht es zuvörderst seine Ueberzeu- gung ans, daß, wenn auch Oesterreich uud Preußen augenblick- n eingerichtet und Se. schen nach Popularität in der Sache der Herzogthiimer Coucur- der Erschütterung deS i reuz machen zu wollen scheine, und hebt den Widersvruch zwl- Dancmark. Dagbladet hat keine Furcht vor der Ein mischung des Bundestags in die deutsch-dänische Frage. Nach- Mittweida, 6. Nov. (Dr. I.) Für den dritten städti schen Wahlbezirk, welcher die Städte Mittweida, Leisnig, Dö beln, Waldheim und Mügeln umfaßt, ist bei der heute allhier vorgeuommenen Landtagswahl für die zweite Kammer der Kauf mann Emmerich jun. zu Mittweida, welcher diesen Bezirk schon bisher zu vertreten gehabt hat, alS Abgeordneter, und der Bür germeister Erchenbrecher zu Leisnig als dessen Stellvertreter ge wählt worden. lich miteinander zu gehen scheinen, diese Uebereinstimmung doch nicht von Dauer sein werde. Dann macht es sich über Hanno ver lustig, das den beiden deutschen Großmächten in ihrem Ha- Vom Rhein wird der Weser-Zeitung ein neues Dokument ! für die nicht blos hier und da oder blos privatim vorhandenen Kondon, 6. Novbr. Laut den soeben eingetroffenen Nach richten aus New-Uork vom 24. Octbr. war beim Abgänge der Post eine Aenderung in der amerikanischen Geschäftskrisis noch nicht eingetretcn. Man zählte bereits an 900 Bankerotte mit 90 Mill. Dollars Passiven. Es war unmöglich, verläßliche. Notirungen anzugeben. Mailand, 28. Octbr. Der,,Ä. A. Z." wird geschrieben r Gera, 5. Nov. Ein gestern auSgegebenes Extrablatt der „Geraischen Zeitung" meldet über den bedauerlichen Unfall, , von welchem unser durchlauchtigster Fürst nebst dem Erbprinzen ! betroffen worden, daß die Herrschaften, von der Jagd heimkeh- ! rend, in der Nähe der Stadt Schleiz beim Ausweichen vor zwei j Lastwagen umgeworfen worden sind und daß hierbei der Fürst das Schlüsselbein des linken Armes gebrochen hat. Der Bruch war Abends halb 10 Uhr von den Aerzten eingerichtet und Se Durchlaucht befand sich davon, sowie von l " Einfluß der Lauter in den Rhein (südliche Grenze Rheinbaierns) sich ihr rother Strich von dem blauen der willkürlichen Grenze j trennt und, dem Laufe des Rheins folgend, das deutsche linke! Rheinufer, Belgien und einen 'guten Theil von Holland mit zum „natürlichen" Frankreich schlägt. Außerdem finden sich ? nur noch natürliche Grenzen von Algerien angegeben. Es ist sicherlich bedeutungsvoll, daß die Verfasser den Unterschied der natürlichen Grenzen nur gegen Deutschland, Belgien, Holland und — die Araberstämme, nicht aber gegen die Schweiz und Sardinien geltend machen, obwohl ein Theil von beiden Län dern zum Sprachgebiete Frankreichs gehört. Noch wichtiger erscheint der Umstand, daß zwei öffentliche Lehrer in dem Urtheil ihrer Nation kein Hinderniß erkennen, mit Dingen hervorzu- 1retcn,'dic auf der einen Seite abgeschmackt, auf der andern ! eine Beleidigung für die betreffenden Nachbarländer sind, und > daß der französischen Jugend frühzeitig gelehrt wird, das linke Rheinufer als ein von Natur zu Frankreich gehöriges Land zu ! betrachten, welches demselben nach Willkür entrissen ist. - -- ! erfolgten, und zeugt somit von der glücklich eingetretenen Aus- Nh ei nufergelüste der Franzosen mitgetheilt. Im Jahre s söhnung zwischen Rußland und Oesterreich in Folge der Zu- , ! sammenkunft beider Kaiser zu Weimar am sprechendsten. Mit . Falles angegriffen, ohne daß jedoch der Zustand Desselben irgend sonst besorglich war. Auch der Erbprinz hat eine Dehnung - am rechten Fuße erlitten, die aber glücklicherweise unerheblich och, daß der Fürst nach Professor der Logik. In diesem zum Gebrauch beim Unter richt in den Lyceen und der kaiserlichen Schule von St.-Cyr bestimmten Atlas befindet sich eine Karte, welche drei Arten von Grenzen Frankreichs angiebt: 1) Grenzen des Karolingischen Frankreich im Jahre 843 (Vertrag zu Verdun), 2) willkürliche Grenzen Frankreichs (Vertrag von 1814 und 1815), und 3) na türliche Grenzen Frankreichs. Diese letzte „natürliche" Grenze stimmte überall mit der „willkürlichen" überein, nur daß beim Aus der Lausitz, 2. Novbr. (D. I.) In den ersten Tagen letztverflossener Woche ward unter den Dielen der alten Schenkwirthschaft zu Kroüau ein menschliches Skelet ausgegra ben. Neben einigen Stücken halbverwester Tuchkleidung fand man auch noch zwei Goldstücke, die wahrscheinlich in den Klei- dcrn eingenäht gewesen sein mochten, und ein verrostetes Flei- schrrmesser daneben liegend. Das köuigl. GerichtSamt zu Schir giswalde bat behufs weiterer Nachforschungen den Thatbestand sofort an Ort und Stelle ausgenommen. Frankfurt a. M., 2. Novbr. Der „Kass. Ztg." wird geschrieben: Seit einiger Zeit weilt hier der aus dem Jahre 1848 bekannte Julius Fröbel mit seiner Familie, wie man sagt, literarisch thätig.' Jetzt hat die hiesige Polizeibehörde Fröbel die Erlaubniß zu längerem Aufenthalte in der Stadt verweigert und auf den Nachweis der Erkrankung seines Kindes dieselbe nur bis zu dessen erfolgter Wiedergenesung ertheilt, nachdem ein Polizei-Officiant sich von der Richtigkeit der Angabe über den Zustand des Kindes hatte überzeugen müssen. Fröbel wandte sich hierauf als amerikanischer Bürger an daS hiesige amerikanische Consulat, welches sich alsbald mit unserer Staats behörde in Vernehmen setzte; da letztere auf ihrer Weigerung, , beharrte, so hat Herr Consul Riecker mit dem förmlichen Ab bruch der Geschäftsbeziehungen zwischen ihm und der freien - Stadt Frankfurt gedroht. auf achtzig Mann herabgesetzt werden, so daß jedes Regiment kaum die Hälfte seines gegenwärtigen Effectivstandes noch zählen ! wird. Da die auf solche Art reducirte Armee im lombardisch- j Venetianischen Königreiche für den allgewöhnlichen Garnisons dienst kaum ausreicht, wird das zweite Armee-Corps um ein ! Infanterie-Regiment, welches aus den deutschen Provinzen hier ! einzumarschkren hat, vermehrt werden. Um eine Idee zu geben, i wir allgemein das österreichische Heer auf den echten Friedenssuß zurückgeführt wird, genügt zu sagen, daß nicht weniger als dreißig Generale auf einmal pensionirt werden sollen. Nur die wenigen Regimenter, welche in der Romagna und in Ancona liegen, be halten zeitweilig ihren bisherigen Effectivstand. Durch die oben angeführten Reduktionen des HeereS wird der Staatsschatz jähr lich um fünfzig Millionen Gulden erleichtert werden, so daß^ laut den glaubwürdigsten Nachrichten aus Wien, schon im Jahre 1859 das Budget Oesterreichs ohne Defizit schließen könnte, wenn die Erhaltug des Friedens gesichert bleibt. Freiherr v. Bruck ! soll ein so erfreuliches Resultat Sr. Majestät positiv verbürgt: haben, wofern nicht unvorhergesehene Ereignisse seine Finanz- plane durchkreuzen möchten. Jedenfalls werden dann auch die i kleinern deutschen Staaten der Armeereduction nachfolgen. N Y c i n u s e r g c c u;ie ocr ^sranzoien mirgeiyenl. , 1855 erschien in Paris ein Atlas von Frankreich, herausgegeben ! von einem Professor der Geschichte und Geographie und einem dem Eintreten des nächsten Mtlitairjahres soll das sogenannte j Depotbataillon sämmtlicher Infanterie-Regimenter eingehen, j Die Stellung uud Ausbildung der Rekruten wird in Zukunft ! durch das dritte Bataillon besorgt werden. Die Compagnieen ! der auf drei Bataillone reductrten Infanterie-Regimenter werden Dresden, 7. Nov. Von morgen an tritt bei der Dampf- ^nnt- - Privatnachrichien melden noch . - . - schifffahrt ein der vorgerückten Jahreszeit und den dadurch be- , dem Sturze ohne Besinnung in ein benachbartes HauS getragen dingten Verkehrsverhältnissen entsprechender Fahrplan in Wirk- werden mußte. samkeit. Nach demselben bleibt stromaufwärts eine zweimalige Verbindung mit Pirna, eine einmalige mit Schandau; stromab gehen nur zwei Dampfer bis Meißen, der erste früh 8, der ' ztveite Nachmittags 3 Uhr. Die stromauf gehenden Dampfer gehen Vormittggs ^10 (bis Pirna) und Nachmittags 2 Uhr (bis Schandau) hier ab.