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Blatt Ar. 223 78. Jahrs Freitag den 26. September 1MS Amtlicher Teil Dresden, am 22. September 1919. ,rei§^ rer. Dresden, am 23. September 1919. Dresden, am 15. September 1919. 4087 v LI 2. Reichsverwertungsamt, Landesstelle Sachsen. lick. 8081 Tirpitz über den Kriegsausbruch ^eiiöl isch- Nr. 419 II g. Die Amtshauptmaunschast. 2394V O 1 Wirtschaftsministerin«,. Landsslebensmittelamt. «Nachstehende Verordnung des Reichswehrministers vom 12. September 1919, die 'ur Sachsen Geltung hat, wird zur allgemeinen Kenntnis gebracht. 1072 III Lr. 1 Wirtschaftsministerin«. Vielfache dessen anlesen mutz, was die Ware in Amerika kostet. Das heißt nichts anderes, als daß die europäische Währungsentwertung wie ein riesiger Schutzzoll wirkt, dessen Bedeutung ja letzten Endes auch in der Verteurung und Erschwerung der Auslandseinfuhr liegt. Auf der anderen Seite macht die Währungsentwertung die euro päischen Schuldner minder kreditwürdig, denn der Deutsche z. B., der über ein Vermögen von 10 Millionen Mark verfügt, besaß vor dem Kriege damit rund 2V- Millionen Dollar, während er heute zwischen 350 000 und 400000 Dollar sein eigen nennt. Daß all dies den Amerikanern ihre Absichten er schweren muß, große Auslandsgeschäfte zu machen und aus dem Handel mit Europa große Gewinnst« zu ziehen, liegt auf der Hand: es gefährdet überdies aufs schwerste die gewaltigen, den europäischen Staaten während des Krieges geliehenen Summen. Unter diesen Umständen ist es durchaus verständlich, daß man jetzt, etwas spät übri gens, in den amerikanischen Finanzkreisen zu der Über zeugung kommt, es gehe, wie der »Basler National- Zeitung" ihr Newyorker Berichterstatter meldet, nicht mehr an, „Europa seinem Finanz- und Währungsjammer zu überlassen". Einer der feinsten Köpfe der amerikanischen Hochfinanz, der frühere Präsident der National City Bank, Vanderlip, hat ähnliche Ansichten mit noch gröberer Ein dringlichkeit, übrigens bereits vor mehr als einem halben Jahr vertreten, ohne damals bei seinen Kollegen Gegen liebe zu finden. Jetzt aber sehen auch diese all mählich ein, daß der heilige Florian in der Weltwirtschaft seine Rolle einigermaßen ausgespielt hat, und daß, wenn das Haus "des Nachbarn brennt oder am einstürzen ist, das eigene nicht nur in Gefahr ist, sondern mit völliger Sicherheit aufS schwerste darunter leiden muß. Brechen die Währungen und damit die einzelnen Volkswirtschaften Europas zusammen — und die Möglichkeit, um nicht zu sagen, dis Wahrscheinlichkeit, steht bevor, mindestens bei An Stelle des bisherigen Vertrauensmannes, Herrn Rittergutspächter Mälzer, Rittergut Augnstnsberg, ist für die Gemeinden Siebenlehn, Obergruna, mit Forstrevier Marbach, Äugustusberg mit Rittergut Herr Gutsbesitzer Stadtrat llk- tzj! ''^5 Insertionspreis psg. für die «.gespaltene Korpuszette oder deren Naum, Lokalpreis Psg., Reklamen Psg., alles mit Teuerungszuschlag. Z. «raub und tabellarischer Satz mit so"/ Ausschlag. Bel Wiederholung und IahreSun. -tzen entsprechender Nachlaß. Bekannimachungen im amilichen Teil snur von Behör. 'N dte Spalizeile «0 Psg. bez. Psg. / Nachwsisungs. und Offertengebühr 20 bez. Psg. / Telephonische Inseraien-Aufgabe schließt jedes ReklamaiwnSrechk aus. / Anzeigenannahme bis 11 llhr vormittags. / Beilagengebiihr das Tausend IM., Ur die Postauflage Zuschlag. / Kür das Erscheinen der Anzeigen an bestimmten Tagen und Plätzen wird leine Gewähr geleistet. / Stritte Platzvorschrist -/« Ausschlag ohne Rabatt. / Die Rabattsätze und Nettopreise haben nur bei Bar. Zahlung binnen 30 Tagen Giiltigteit; längeres Ziel, gerichtliche Einziehung, ge meinsame Anzeigen versch. Inserenten bedingen die Berechnung des Brutto-Zeiten- preiseS. / Sofern nicht schon früher ausdrücklich oder stillschweigend als Erfüllungsort Wilsdruff vereinbart ist, gilt es als vereinbart durch Annahme der Rechnung, falls nicht der Empfänger innerh. S Tagen, vom Rechnungstage an, Widerspruch erhebt. MNls! s, kii^' §tbrB m j'ö unz wkü" üimfl' HIikM bell gegeben, und daß nn übrigen die Zeit, in der Amerika als kriegführende Macht am Kriege beteiligt war, ebenso wie die Zeit, in der es noch sozusagen neutral war, dazu benutzt werden sollte, einen möglichst großen Anteil des Welthandels an sich zu reißen. Es ist nicht zu leugnen, daß das letztere der Union, bis jetzt wenigstens, geradezu glänzend geglückt ist. Denn das Land stellt heute un zweifelhaft den führenden Welthandelsstaat dar, von dem sogar auch Großbritannien nach mehr als einer Richtung hin abhängig ist. Aber der Handel, und besonders der Handel über die Grenzen hinaus, hat eine merk würdige Eigentümlichkeit; man kann nämlich nicht nur liefern, sondern man muß auch dafür empfangen — und zwar besteht Lie Bezahlung im Welthandel lebten Endes nicht in Geld, das ja seine Geltung an derLandes- grenze verliert, sondern in Waren. Und hier zeigen sich jetzt für Amerika die gewaltigen Schäden, die der Nieder bruch der Mittelmächte verursacht hat, in einer höchst be denklichen Weise. Die Tatsache, daß die deutsche Währung in der ungeheuerlichsten Weise entwertet ist — mit der österreichischen und russischen sieht es ja nicht anders aus >- ist bereits zur Genüge erörtert worden. Die Folge davon ist aber die, daß auch die Währung einer ganzen Anzahl der Siegerstaaten ins Wanken gekommen ist, in erster Reihe die Währung Frankreichs, Belgiens und Italiens, d. h. der größten Gläubiger der Unterlegenen aus dem Friedensvertrage. Von den neutralen Staaten abgesehen, ist somit, da auch die englische Währung heute nicht unerheblich unterwertig ist, das ganze Währungs- gebäude Europas ins Gleiten gekommen, und das hat die Folge, daß der amerikanische Kaufmann, in seinem Bestreben, seine Waren nach Europa auszuführen, auf die allerunangenehmsten Hindernisse stoßen muß. Einesteils stellen sich für den europäischen, sagen wir also z. B. für den deutschen Käufer die amerikanischen Waren ganz abnorm teuer, weil er in seiner.Landeswährung das s-K in SÄ? Tageblatt- erscheint lägllch, mit Ausnahme der Sonn- und / f kür den folgenden Taq. / Bezugspreis be! Selbstabholung ii'^Schenlllch Pfg., monalllch Pfg., vietteljährllch Mk.,- > tz,4sb-?Eüger zugeiragen monatlich Pfg., vierteljährlich Mk.; wbiil-»»a postanstälten vierteljährlich Ml. ohne ZusteliungSgebüyr. ^»>iÄ o Postboten sowie unsere Austräger und Geschäftsstelle nebmen Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend. Erscheint seit dem Lahre 1844. , Bekanntmachung. ifch 27. September 1919 findet ab 9 Uhr vormittags in der Nationalbrauerei, s^^rten, Dresden-N., Königsbrücker Straße 121, die Versteigerung der im hiesigen ^Gefängnisse lagernden Restbeständs aus dem Materialiendspot Goddelau-Erfelden Zur Versteigerung kommen u. a. Laternen für Karbid-, Petroleum- und ^Mbelenchtnng, Wachsfackeln, Eßbestecke, Gabeln, Löffel, Schöpfkellen^ ^alwagen, Waschkefsel, Feldöfe« «nd Ofenrohre. Amts- i ^""pWristen bleiben unberücksichtigt. / Berliner Vertretung: Berlin SW.IS die Amtshauptmamischsft Meißen, für das Gelbrich, Siebenlehn, in Pflicht genommen. Meißen, am 23. September 1919. 8080 , DiEx Zungen entgegen. / Im Faste höherer Gewalt — Krieg oder sonstwer Störungen der Betriebe der Zeitungen, der Lieferanten oder der jutMiliMchtungen — hat der Bezieher leinen Anspruch auf Lieferung zl- "e der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Ferner ?V°"t in drn obengenannten Kästen keine Ansprüche, falls die kn beschränktem Umfange oder nicht erscheint. / Kinzel. . Nummer 18 Pfg. / Zuschriften sind nicht persönlich zu " an den Verlag, die Schriftieitung oder die Geschäftsstelle. / ' ä^Hnsten bleiben unberücksichtigt. / Berliner Vertretung: Berlin SW.IS Scherl Amt Wilsdruff Nr. S. Mk AltA Der Reichswehrminister. I. A.: Wolffhüg el. MW Weiznmg M MzeiM, Wirr- md MWen md WWen aus MnWMn iu Imkers. 4m Neben-Arüllerie-Dtpot Freiberg, Jägerkassrne, werden am Freitag de« HijMd Sonnabend den 27. September 1919 gegen sofortige Bezahlung an den "Menden öffentlich versteigert: gebr. Fahrzeuge mil. Art, „ Geschirr- und Stallsachen, , „ Feldküchen. iranische nm!) vom Sslbstzeichner zum Nennwert an Zahlungsstatt angenommen Va Bekanntmachung vom 20. 6. 1919, betr. Neuregelung des Verfahrens bei Annahme ^gsanleihe beim Kauf von Heeresgut — Sächs. Staatszeitung vom 21. Juni 1919). Amtsgericht «nd den Stadtrat z« Wilsdruff reutamt zu Tharandt. Leipzig Nr. W«,. Bekanntmachung. Nr. kl k.. 320/8. 19. M/r. As Grund der die wirtschaftliche Demobilmachung betreffenden Befugnisse wird L Maßgabe des Erlasses, betreffend Auflösung des Reichsministeriums für wirtschaft- ^mobilmachung, vom 26. April 1919 (RGBl. S. 438) folgendes bestimmt: Artikel I. ^e von den Kriegsministeiien oder den Militärbefehlshabern erlassenen, den Be- namentlich zugestellten Verfügungen, betreffend Beschlagnahme und Meldepflicht Wismut, Wismuterzen und wismuthaltigen Materialien jeder Art, einschließlich 'k Erzeugung der Betroffenen, werden hiermit aufgehoben. Artikel II. Diese Bekanntmachung tritt am 12. September 1919 in Kraft. Berlin, am 12. September 1919. kui Ä töB"" -n- ) e» K H ach ku" i M l hB' nsch-s )erkz^ uni § ansp^ Kommunalverbaud Meitze« Land. Fleischversorgung. Im Kommunalverband Meißen-Land, einschließlich der revidierten Städte N ssen, Lommatzsch und Wilsdruff wird i« der Woche vom 22. bis 28. September . I. amerikanisches Schweinefleisch verteilt. Es erhalten auf dis Reichsfleischmarken „k" Personen Über 6 Jahre etwa 125 Kinder unter 6 Jahre« etwa 62 x Der Kleinvsrkaufspreis beträgt 3,96 Mk. für das Pfund. In der Woche vom 29. September bis 5. Oktober kommt voraussichtlich Frischfleisch «nd Auslandsfleisch zur Verteilung. Näheres wird noch bekanntgegeben. Meißen, am 22. September 1919. 584 11 1. Kleine Zeitung für eilige Leser. Neichsfmanzminister beabsichtigt, zur Hebung der Hilse Amerikas eine große Anleihe im Auslande ' ^Men. Reichsregicrung verhandelt augenblicklich mit den , Men über deren Wiedereintritt in das Kabinett. Ausschuß der Nationalversammlung erklärten die Hx^ktsiozialisten, daß sie gegen die Umsatzsteuer stimmen tzdr Ausschuß der preußischen Landesversammlung hat ? über die Teilung Schlesiens angenommen. find von der Entente insgesamt 67 500 deutsche > ^langens zurückbefördert wordSn. x tlii*m^nig von Italien hat einen außerordentlichen Kron- v^esprechung der Fiume-Frage einberuten. .Der Schatten Europas. ?V^"hlich beginnt auch den Siegervölkern die Er- Ataufzugehen, daß selbst ein gewonnener Krieg Mx We weiteres ein gutes Geschäft ist, sogar in dem «'sM man auf dem Papier dem unterlegenen Gegner ?L.Men Kriegsentschädigungen auferlegt. Die ver- U Mm Stimmen aus England haben in der letzten bewiesen, daß einzelne klarer blickende Volks- Äktz.Mes Landes dessen wirtschaftliche Lage trotz seiner /Ehrlichen politischen Gewinnste mit Besorgnis be- Mx ^.und in den allerjüngsten Tagen zeigen amerika- Übungen, daß.man auch dort nicht mehr in eitel k», schwimmt. MM, hatte sich in den Vereinigten Staaten bei E tzMtritt die Dinge wohl ungefähr so vorgestellt, daß M Wogung Amerikas am Kriege in der Hauptsache ° kn» n sollte, die gewaltigen Darlehen sicherzustellen, Land an die krieafübrenden Verbandsmächte Muster der Versteigerungsgegenstände können vor Beginn der Versteigerung in der Zeit von 8—9 Uhr in dem Versteigerungsraume besichtigt werden. Die Gegenstände werden versteigert, wie sie im Festungsgefängnis stehen und liegen. Zahlung auch in selbstgezeichneter Kriegsanleihe ist unmittelbar nach erfolgtem Zuschlag an den anwesenden Kaffenbeamtsn zu leisten. Auslieferung der versteigerten Gegenstände aus dem Matenaliendepot erfolgt von 8 Uhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags; Beginn eine Stunde nach Schluß der Versteigerung. Dis Abholung der Gegenstände muß bis 1. Oktober beendet sein. Weitere Einzelheiten sind aus den im Vsrsteigerungsraume ausgehängten Verkaufs- bedingungen zu ersehen. Reichsverwertnngsamt, Landesstelle Sachse«. Die Verordnung des Wirtschaftsministeriums vom 21. 8. 1919 über Höchstpreise für Birnen — Nr. 190 der Sächsischen Staatszsitung vom 21. 8. 1919 — wird aufgehoben. Die in der Bekanntmachung des Wirtschaftsministeriums vom 16. 7. 1919 — Nr. 160 der Sächsischen Staatszeitung vom 17. 7. 1919 — über Normalpreise für die Verpachtung von Aepfel-, Birnen- und Pflaumennutzungen unter I festgesetzten Erzenger- (Normalpacht-)preise von 40 Mk. für Tafsläpfel, 35 Mk. für Tafelbirnen, 20 Mk. für Wirtschaftsäpfsl, 15 Mk. für Wirtschaftsbirnen und 25 Mk. für Pflaumen (Zwetschen) bleiben für die Preisbildung auch weiterhin maßgebend.