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185 Donnerstag, den 12. August. Togesqeschichte. k. Schlosst — woselbst am Fuße der Treppe eine Fahnencom- pagnie als Ehrenwache, im Corridor eine Herrenwacht und im j mung ausgefuhrten ConverfionSmaßreget sur oie Zurunsl eine j bleibende Entlastung der Staatskasse erreicht worden. „Diesen erfreulichen Thatsachen gegenüber ist in den letzten Tagen das Land mit schweren Drangsalen heimgesucht worden, die Mich mit tiefem Kummer erfüllen. Aber, wie wir festhaite« ! »vollen an dem Vertrauen auf Gottes gnädigen Beistand, so haben Meine bei Eröffnung deS Landtags ausgesprochene Hoff nung bedeutend übertroffen. Die im Laufe der Zeit noch gün- ! stiger hcrvorgetretenen Ergebnisse der Finanzverwaltung haben die Meinem Herzen wohlthuende Möglichkeit einer Abgaben- crleichterung gewährt, welche viel weiter reicht, als früher er wartet werden konnte. Dessenungeachtet sind die beantragten Verbesserungen der Staatsbienergehalte, sowie die postulirten ! bedeutenden Summen für außerordentliche Zwecke fast durch- gängig von Ihnen bewilligt worden. '..Uebrigens ist durch das Gelingen der mit Ihrer Zustim- ! hoffe Ich auch zuversichtlich, daß sich die Mittel finden werden, ! diese Bedrängniß zu lindern. „Durch die beschlossene Erbauung der Tharändt-Freiberger Eisenbahn ist die Hoffnung eines größern gewerblichen Auf- > schwungeS, namentlich dem Bergbau, eröffnet und durch die grundsätze erleichtert sein werde. „Die in Betreff deS Staatshaushalts erzielten Resultat« selben durch Niedersetzung von Zwischendeputativnen, bet den andern durch die bereits erfolgte Vereinbarung über die Haupt» Amtsblatt des Köntzt. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kömgl. Gerichtsamter und der Stadtrathe zu Freiberg, Sayda und Brand. 1858. gewlchts wird einem langst gefühlten Bedürfnisse abgeholfen, durch das Gesetz über die Ausübung der Thierheilkunde ein nicht unwichtiger Zweig der öffentlichen Verwaltung zweckmäßig geordnet werden. „Das mit Ihnen vereinbarte Postgesetz, sowie das Gesetz über Erfüllung der Militärpflicht, werden neben angemessener Ordnung und Sicherstellung dieser Angelegenheiten auch den Unterthanen nicht unbedeutende Erleichterungen gewähren. „Besonders erfreulich ist Mir die durch allseitiges Entgegen- kommen glücklich erzielte Regelung der Jagdangelegenheit. Dem wichtigen Zwecke, den Ich am Schluß deS letzten Landtags er wähnte, ist dadurch auf eine dankbar anzuerkennende Weise Genüge geschehen. „Durch Ihre Zustimmung zu dem Gesetz über Errichtung einer AlterSrentenbank haben Sie sich bei vielen Ihrer minder bemittelten Mitbürger ein dankbares Ändepken gestiftet. „Dagegen kann Ich eS nur bedauern, daß der bereits zu Anfang deS Landtags an di« Ständrvrrsammlung gebrachte Entwurf einer Militärgerichtsordnung, der Gesetzentwurf über Denkmäler mittelalterlicher Baukunst anerkannt ist, erhalten und dereinst in würdiger Gestalt wiederhergestellt zu sehen. „Lebhafter als sonst ist auf dem verflossenen Landtage die Frage über möglichste Abkürzung der ständischen Berathungen besprochen worden. Auch Ich erkenne hierin ein wahres Be- dürfniß und werde die geschehenen Vorschläge in sorgfältige Erwägung ziehen, insbesondere wird auch Meine Regierung die der Ständeversammmlung vorzulegenden BerathungSgegenstände möglichst bald nach Eröffnung des Landtags an dieselbe gelangen lassen. Gleichwohl muß Ich Meine Ueberzeuguna dahin auS- sprechen, daß daS erwünschte Ziel damit allein nicht zu erreichen sein wird, es vielmehr hierzu einer zweckdienlicheren Behand lung der Geschäfte bedarf. Nächst strengem Zurathehalten der Zeit wird eine Beschränkung der Berathung der Gesetzentwürfe auf die wichtigeren und einflußreicheren Punkte und eine minder ins Einzelne gehende Prüfung deS Staatshaushalts die Geschäfte am meisten fördern. Die Veränderung bestehender organischer Einrichtungen endlich kann zwar wohl Gegenstand ständischer Anträge sein, welche dann auch der eingehendsten Erwägung zu unterwerfen sein werden; gleichwohl ist eS sowohl im Interesse der Stätigkeit der Verwaltung als der Abkürzung der ständischen Geschäfte dringend zu wünschen, daß dergleichen Einrichtungen bei Gelegenheit der Prüfung deS StaathauShaltS nicht immer aufs Neue in Frage gestellt werden. „Die Angelegenheiten der Herzogtümer Holstein und Lauen burg unterliegen noch den Berathungen und Beschlüssen der Bundesversammlung. Ich hege die Zuversicht, daß dieselben durch ein feste« und zugleich umsichtiges Verfahren, verbürgt durch die Eintracht der BungeSglieder, zu einem glücklichen und für Deutschland ehrenvollen Ende gelangen werden. „DaS Anerbieten einer namhaften Summe zu Errichtung eines Denkmals für Meinen um daS Vaterland hochverdienten - die Jmmvbiliarbrandkasse, sowie das vielseitig gewünschte Ge setz über einige erläuternde und zusätzliche Bestimmungen zur _ m Armenordnung nicht zur Verabschiedung gelangt sind. Ich Dresden, 10. August. (D. I.) Heute Vormittaghat hat > indeß, daß das Zustandekommen derselben auf dem nächst- ter feierliche Schluß des neunten ordentlichen Landtags durch Se. fügenden Landtage nicht fehlen wird und bei dem einen der- Mas. den König im k. Schlote stattgefunden. Nachdem demselben - - - - -- - " " ' .. Bormittags '/2Ö Uhr ein Gottesdienst in der evangelischen Hof kirche vorausgegangen war, bei welchem Oberhospredigcr Dr. Liebner nach Anleitung des Textes Ev. Joh. Cap. 18 V. 36 tie Predigt hielt, versammelten sich '/-H Uhr die Directorien und Mitglieder der Ständekammcrn, daS diplomatische Corps und die Herren dritter, vierter und fünfter Hofrangordnung im Thurmsaale eine Gardereiler-Paradc ausgestellt war — und wur- dm '/,11 Uhr durch die Paradesäle der II. Etage in den zurs Abhaltung der Schlußfcierlichkeit eingerichteten Eckparadesaal " «ingesührt. Um 11 Uhr verkündete der Parademarsch der Gardereiter- >! parade das Erscheinen Sr. Majestät des Königs. Allerhöchst- mung ausgeführten Converfionsmaßregel für die Zukunft eine dieselben traten in Begleitung Sr. königlichen Hoheit dcö Kron- - - - — Prinzen, umgeben von dem großen Dienste und unter Vortritt der Staatsminisier und des königlichen HauseS, sowie sämmt- licher Herren Ler erste» zweiten und Klasse der Hofrangordnung und der nicht im Dienste befindlichen königl. Kammerherren und Flügelad/utanlen, in den Saal, nahmen unter einem vom Prä- silenten der Ersten Kammer ausgcbrachten dreimaligen Hoch der ! Bersammlung auf dem Throne Platz, während Se. königliche i Hoheit Ler Kronprinz Sich rechts von demselben aufstellte, be leckten Ihr Haupt und richteten an'die Mitglieder der Kam- mnn folgende Rede: i BenM^ung für Verlegung der Meißner Porzellanmanu- „Meine Herren Stände! ! factur der von Mir längst gehegte Wunsch der Erfüllung ent- „Mit dem heutigen Tage schließt abermals ein Abschnitt ! gegengeführt worden, den Sitz Meiner Väter, die alte ehrwür- Jhrer ständischen Wirksamkeit, der nicht arm an wichtigen dige Albrechtsburg, welche allgemein als eines der schönsten Resultaten geblieben ist. „Durch Verabschiedung der Advocatenordnung und der Slotariatsordnung ist eine schon seit geraumer Zeit bemerkbar gewordene Lücke im Organismus der Rechtspflege ausgefüllt und zugleich einem wichtigen Stande im Staate eine ehren- dollere Stellung angewiesen worden. „Das Gesetz, die Gehaltsverhältniffe der Lehrer an den Elementarvolksschulen betreffend, sowie daS Gesetz, Nachträge zu Lem Gesetze vom 1. Juli 1840, die Errichtung einer Pen sionstasse für die Wittwen und Waisen der Lehrer an evan gelischen Schulen betreffend, sichern den Lehrern und deren An- gchbriaen eine sorgenfreiere Existenz. „Durck das Gesetz über Einführung eines neuen Landes- ------ Freiberger Anzeiger -L-- ta bi« Nachmittag» , gespaltene Zelle oder I Uhr für die nächst- ' deren Raum mit S «scheinende Nummer ' »«rechnet. „ -»genommen.