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38. Iahrg S-U- S Sonnabend, 4. April 1938 Ein Geschenk des Führers an den Kaiser von Japan 8 ilebmeichimg des Mer Saga-Mes >g Stock s)t, aber nicht i nur aerinq« ren, eine qe» ine Boi kennt- ndwclche U» m". Di« nntlicher > qeri:M ein. Im Fall« v»» HSHrier <L«watt. «erd»«. NntKNud« vetrNb» «Siungm hat dar v«r!«h«r oder Wtcbungktlbrnd« ter« N» hrllch«, fall» dt» Zeitung I» bejchrünUtm Umlang«, »«rf-tlNt »der nicht «rsch«Int. — Trll!llung»ar< Vr««d««. - — ru, «a diael>fr»x< r stnikvrn. , Unikorel' r»ctlliv0Ucch N Keine Zrledensunlerhändler des Aeaus Rom, 3. April. Die Gerüchte, das, der Nequs Unterhänd- ler zu den italienischen Militärbehörden zur Einleitung van Frie- densverlfandlungen entsandt habe, ,»erden in Rain nicht be stätigt. Paris, 3. April. Nach der ersten, wahrscheinlich etwas oberflächlichen Prü fung der deutschen Friedensvorschläqe, die am Donnerstag zu einer starken Nervosität und grundsätzlich ablehnenden Haltung der Pariser Presse führte, kann man heute eine wesentlich ruhigere Beurteilung der Lage seststellcn. Wenn sich auch nichts an der Auffassung geändert hat. das; die deut schen Gegenvorschläge in ihrer augenblicklichen Horm unan nehmbar st!) seien, so mus; doch sestgcstellt werden, das; die Blätter wahrscheinlich unter dem Eindruck der Beschlüsse der Regierung und nicht zuletzt auch in Anbetracht der wesentlich günstigeren Aufnahme des deutschen Planes in London sich größerer Zurückhaltung befleißigen und die Lage sehr viel ruhiger betrachten. Las Hauptaugenmerk der Blätter richtet sich heute auf die Zusammenkunft der L o c a r n o m ä ch t e, die nach französischer Ansicht nm kommenden Mittwoch in Brüssel oder Paris stattsindcn könnte, obgleich eine e n d- gültige Antwort der englischen Regierung noch nicht vorliegt. Die Ucbergabe des englischen Garantie schreibens an die Botschafter Belgiens und Frankreichs svergl. darüber auch die Meldungen an anderer Stelle dieser Ausgabe) hat außerdem nicht unwesentlich zu einer Entspannung beige- LchrgNrtlun,: Vr«,d«n-ll., PolUcst«. l?, 8«r«rus rv7ll «. «w!« De1ck,SU»st«lle, Druck und vrilag: Dennanla Buchdrucker«! und tt-rlag Id und ». Wink«!. PoNrrstrab» l7. Serums H0IL, Postscheck: Re. UM, Bant: Ltadtbonk Drmtxu Nr. 1X707 M: re N sCnd- im.'iwcq. änn ablc^'N, »csiört ^arkcil: k. chrsiecr- Ein« llppr'nkeik im und »nUiläli« s'slichimllsil^cn > Neilcr c^r Botschafter von Dirksen betonte in seiner Antwort, daß der Führer den liercchtigten Wunsch des >apanisci)en Bolkes auf Rückkehr des historisch so bedeutungsvollen Eaiser-Sagn-Bildes nach Japan anerkannt habe, als er es dem japanischen Kaiserhaus schenkte. Botschafter Gras Mnshalcoji schilderte den tiesen Eindruck, den die Uebergabe des Kaiscr- Eaga-Bildes in Berlin aus ihn gemacht habe und begrüßte die enge Zusammenari»eit mit dem deutschen Botschafter in Japan, die nun während der Urlaubszcit in Deutschland gemeinsam weitergeführt werden könne. Prof. Kuorita schloß den Empfang mit einem einstiindigen Bortrag über die historische Bedeutung des Kaisers Saga, dessen Regierungszeit eine neue Kulturepoche für Japan eingeleitet habe. Das japanische Volk sei angesichts der Bedeutung des Kaiser-Taga-Bildes um so dankbarer für das hochherzige Ge schenk. Das Bild wird ab Freitag in einer S o n de r a u s st e l- lung in Tokio gezeigt. Tokio, 3. April. sOstasiendienst des DNB.) Das japanisch-deutsche K u l t u r i n st i t u t unter Führung des Grasen Kiqaura und des Marguis Okubo veran staltete aus Anlaß der Ueberreichung des b e r ii h m t e n K a i se r Sa g a - B i I de s als Geschenk des Führers an den Kaiser von Japan im Adelsklnb einen Em>>- song m>t anschließendem Festessen. An dem Empjnng nahmen der deuIsche Botschafter von Dirksen, der japanische Botschafter in Berlin Gras Mushakoji und der frühere japanische Botschafter Abata, der stellvertretende Außenminister, de» stellvertretende Hosminisler und etwa 80 hervorragende Vertreter des japanischen Geisteslebens teil. Der 86jährige Graf Kiyoura dankte in einer Ansprache für das hochherzige Geschenk des Führers als Ausdruck der engsten freund- schaitlichcn Einstellung lvider Bölker und bat den deutschen Botschafter anläßlich seiner bevorstehenden Urlaubsreife, dem Führer den Dank des japanischen Volkes zu übermitteln. Er schloß mil dem Wunsch, daß der deutsche Botschafter nach seiner Rückkehr die bisherige erfolgreiche Frcundschastsarbeit sort- sctzen werde. V«rla,«n1 vr«sdm. <ln^tsenpr«ts«! dl« lspaltlg« « m» >"«<«« g«U« I Pf,.« lll« FamtlI«nan,«Igei> » Pt«. tzll, PlatzwIInIch« Wim«» »U k«t»« »«wtl», tkrschrlnl i mal «SckienMch. vkaaaMch«! v«zug,pr«I» durch lrftger «lnlchl >0 VIg dzw. -> Psg. Trttgerlohn l.7S; durch dl« Poft >.70 «InlchNrgNch Poftllbriwkllungrgrbllhr, juzllgUch >0 Plg Poft-Brst-ftgrld »lajrlaumm«, lS Pt«. »>« Lonn'dm». Sonnla«. und g«sNa«numm»l 70 Pl«. Mhigere Beurteilung in -er pariser presse Die Saliung der französischen Regierung tragen. Aus de» Besprechungen, die der französische Außenminister am Donnerstag zunächst mit dem Mi nisterpräsidenten und später auch mit dem englischen Botschafter in Paris hatte, wollen die Blätter den be stimmten Eindruck gewonnen haben, daß die französische Regierung die deutschen Vorschläge weder rundweg ablchnen noch anneh m en werd e. Es sei vielmehr be schlossen worden, daß Flandin aus der geplanten Konferenz der Locarnomächte die deutsche Denkschrift einer sehr ausführlichen Kritik unterziehen und eine Reihe von Gegenvorschlägen machen werde, die mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit ans der mittleren Linie zwischen den Forderungen der Locarnomächte vom tt. März und der deutschen Antwort vom 31. März liegen dürften. Die französische Regierung, so h^ißt cs. werde mit be sonderem Nachdruck, auf dem Abschluß von gegenseitigen Bei standspakten nicht nur im Westen Europas, sondern auch mit den anderen Nachbarn Deutschlands bestehen und im übrigen den Grundsatz der kollektiven Sicherheit im Rahmen des Völ kerbundes verteidigen. Es sei anzunehmen, daß vor dem Zu sammentritt der Locarnomächte sehr eingehende diplomatische Besprechungen zwischen Paris und den Mächten der Kleinen Entente statlsinden würden, als deren Sprecher Frankreich eben falls aufzutreten wünsche. Die ltallenlschen Verluste ln der Aschangl- Schlacht Hohe abessinisch« Würdenträger gefallen Asmara, 4. April. (Funkspruch des Kriegsberichterstat ters des DNB.) Die italienischen Verluste in der Schlacht im Gebiet des Aschangl-See« wurden am Donnerstag, abend im italienischen Hauptquartier mit etwa 1S00 To ten und Verwundeten beziffert. Auf abessinischer Seite sollen zahlreich« hoh « Wür. denträgerg«fall«n sein. Unter d«n Gefallenen sollen sich der Postminister Wold« Markos, der Oberhofzeremonienmeister Ligaba Tasse, der die kaiserlich« Gard« befehltgte und der Führer des Stamme« der Asdo Galla, Awera Lela, befinden. Der Stamm der Asdo Galla ist teilweise aus italienische Seit« übergetreten. Er beteiltgte sich seinerzeit u. a. an der Verfolgung der flüchtenden Truppen de« Ras Rulugeta. UN Ser ilatlefttsche Seere-bertcht Ar. 174 Rom. 3. April. Der italienische Heeresbericht Nr. 174 hat fol genden Wortlaut: „Marschall Badoglio telegraphiert: In dem Abschnitt am Aschangisee zieht sich der Feind nach Süden zurück. Er wird von unseren Truppen verfolgt und von der Luftivaffe be legt. Di« 3. eritreische Brigade unter Führung des Generals Cubcddu hat sich mit der Abteilung, die unter Führung Staraces steht, vereinigt. Sie ist damit beschäftigt, sich im Gebiet von Gondar einzurichten." Feierlicher Empfang im A-elsklub in Tokio ri 3. »20 »84 .13 »30 )47 »77 .co .80 Z20 .03 43( 6,6 383 .28 .68 718 054 >.V2 .02 .01 t.V5 ».80> 180 11.2(0 48« 2 402 ».81 >.0O 61.1« »<1 34(7 26( 10.310 078 1.982 169 1.171 480 2.403 Was das abessinische Saupiquartier meldet Addis Abeba, 3. April. Das abessinische Hauptquartier meldet: Seit dem 31. März finden in der Gegend bei Mai Cio üblich des Amba Aladschi und in der Gegend von Debckr chivere Kämpfe statt. Die von Abessinien «ingeleiteten Kämpfe pielen sich unter der Führung des Kaisers ab. Den abessinischen Truppen gelckng es, am 31. März sieben befestigte Stellungen des Gegners, am 1. April vier befestigte italienische Stellungen zu nehmen. Am 1. April begann die Schlacht um 5 Uhr morgens und dauerte bis zum Abend. Im Laufe der beiden ersten Kämpfe fielen von den ita lienischen Truppen 38 weiß« Offiziere und 700 Soldaten, ferner an die 2000 Mann der eritreischen Truppen. Die Zähl der Ver wundeten ist noch unbekannt. Di« Abessinier erbeuteten viele Waffen, Kanonen, Maschinengeivehre und sonstiges Kriegs material, insbesondere Munition. Die Verluste auf abessinischer Seite betrugen in dem glei chen Zeitraum 887 Tote und 350 'Verwundete. Die amtliche Verlautbarung des Hauptquartiers hebt be sonders hervor, daß die abessinischen Truppen sich außerordent lich tapfer geschlagen hätten mH vorgerückt wären troh des ungewöhnlich starken Artillerie, und Maschinengeivehrfeuers, trotz des ungel-euren Fliegerbombardements und des Abwurfes von Gasboniben. Die Schlacht scheint noch in vollem Umfang anzudauern. Ein neuer Start? Es gibt fruchtbare Augenblicke in der Völkergefchichte, wo den Staatsmännern die große Chance winkt, dem Zu» jammenleben der Völker einen neuen Start zu geben. So war es 1018, als Wilsons Friedcnsprogramm Europa in Bewegung fetzte, so kann es heute werden, wenn man sich entschließt, Deutschland beim Wort zu nehmen. Wir wissen, in welch unverantwortlicher Weise die Mitschöpfer von Ver sailles das Vertrauen vertan haben, das die Völker in den Friedensschritt des Präsidenten setzten, und wir mußten er leben, daß der Schöpfer dieses Friedensplanes selbst sein eigenes Werk verriet. Sieger in diesem Ringen zwischen Gewalt und Gerechtigkeit blieb Frankreich, indem es die neue» Parolen und Institutionen ausschließlich in den Dienst seiner Hegemonialpolitik stellte. Deutschland wird, das ist gewiß, sein Friedensprogramm nicht verraten und verleugnen, es wird nicht kapitulieren vor einer gestrigen Politik, welche die eine versäumte Gelegenheit durch eins neue Versäumnis noch übertrumpfen möchte. Dieses deutsche Friedensprogramm ist kein bloßes papierenes Produkt. Es hat sich im Verlaufe von drei fahren organisch en.wickelt, und es hat bereits in diesem frühen Stadium seine theore tische Richtigkeit an der politischen Tagespraris erproben können. Hinter diesem Programm steht heute nicht nur geschlossen eine ganze Nation, seine Grundgedanken haben sich allmählich auch anderen Völkern mitgeteilt, und seine Werbekrast würde noch größer sein, wenn man die Legi timität seiner Autorschaft nicht in böswilliger Weise an zweifeln und bestreiten würde. Dieses Programm tritt nicht mit dem Anspruch aus Letztgültigteit auf, welcher das Kenn zeichen der Vorschläge vor achtzehn Jahre» war, es krankt nicht an einer Vieldeutigkeit und Selbstgerechtigteit, die der Auslegung und Umbiegung Tür und Tor ösfncn würde, es sagt vielmehr mit dürren Worten genau das,- was be absichtigt ist, und setzt gerade dadurch einen Markstein in der politischen Entwicklung der Nachkriegszeit. Ein Blick in die Weltpresse zeigt, daß dieser fundamentale Charakter der deutschen Vorschläge vielfach erkannt und begriffen wird. Bisher hat es Deutschland den anderen überlasten müssen, Wege aus dem politischen Irrgarten Nachkriegs europas zu weisen. Solange es seine territoriale Souve ränität entbehren mußte, solange seine Gleichberechtigung nicht wiederhergestellt und anerkannt war, war cs mehr oder minder Objekt der Politik und mußte sich daraus be schränken, unablässig und nachdrücklich um die Ablösung der Sünden von Versailles zu ringen. Deutschland hat diesen Kamps mit wechselnden Methoden und Erfolgen durch lange Jahre geführt, es befand sich fast immer in der Abwehr und Verteidigung gegen Vergewaltigungen und Diskriminierun gen, auch wenn es zum diplomatischen Angriff überzugehen schien. Was bedeutete es schon, wenn ein waffenloses Land der größten Militärmacht Europas die Freundschaftshand entgegenftreckte, niemand brauchte sie, so lange die Ungleich heit Europas durch Niesenriistungen, Militärbündnisse und Sanktionsparagraphen gesichert schien. Was nützte cs, daß Deutschland den Siegerstaaten sein eigenes Abrüstungs statut als Muster empfahl oder eine Begegnung auf einer mittleren Linie der Rüstungen in Vorschlag brachte? Man hatte es nicht schwer, den unbequemen Mahner und War ner mit dem Hinweis aus die Versailler Diktatbestimmun gen aus dem Kreis der Unterhändler auszuschließen und die Stimme des europäischen Gewissens mit dem Gedröhn waffenstarker Armeen zu übertönen. Heute ist es ein militärisch wiedererstartendes Land im Besitze moder ner Kampfmittel, das den europäischen Mächten eine Einschränkung der Kampfmittel und eine Humanisie rung ihrer Anwendung anbtetet. Heute ist es ein von Tilsit bis Aachen wieder unter einheitlichem Wehrsystcm stehendes Reich, das dem französischen Nachbarvolk den Vorschlag macht, durch einen heiligen Vertrag die histo rischen Gegensätze zu begraben. Als Deutschland schlvach war, konnte es dem Verdacht ausgesetzt sein, als ob cs eine Politik friedlicher Versöhnung nur deshalb betreibe, weil und solange es ihm verwehrt war, sein Interesse mit drastischeren Mitteln wahrzunehmen. Jetzt aber, wo da» Reich einen geschlossenen Willensblock und «inen beacht lichen militärischen Faktor bildet, hat der Verzicht auf jede Politik der Revanche und der Gewalt und das Bekenntnis zu einem friedlichen Ausgleich mit seinen Nachbarn ein« ganz andere Tragweite als je zuvor. Darum hat erst heut« eine moralische Friedensoffensive Deutschlands einen real» politischen Wert und zwingt dio Partner endlich, Farbe zu bekennen. Man hatte gehofft, das Reich nach den Ereig. nisten des 16. und 7. März durch einen moralischen Stcl« mnüskrieg zu isolieren und einen unsichtbaren Vetonwall bv-il.vö 00- 16.so 80-0.25 26 1k.2« 00-24 00 s.or» 8.48 0.05 4.03 7.76 V.26 Sächsische Volkssettuns keil 12 660 o.osq 42.21 0,141 3.0K2 2.4V1 68.12 46.00 12.380 68.07 8.440 16.44« 2.387 .68 160.(2 "" 58.37 19.72 0.720 5 66« 81.08 42.00 62.02 49.0V 46.90 2 402 63.(3