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II W Bezugspreis: vierteljährlich 1.20 Mk. frei ins Haus. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel jährlich I.—. Einzelne Nummer 10 Pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Abend. 0 Z MM y - Anzeigenpreis: Für die klein-spaltige Rorpus. Zeile oder deren Raum IO Pfg. — Im Reklameteil für die kleinspaltige Petit-Zeile 25 pfg. Anzeigenannahme bis 12 Uhr mittags Beilagegebühr nach Vereinbarung, 0 — "0 des Gemeinderates und Gemeindevorstandes zu Ottendorf-Moritzdorf. wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode" ^ruck u. Verlag der Fa. h. Rühle, Inh. R. Storch in Groß-Gkrilla. Für die Redaktion verantwortlich R. Storch in Groß-Dkrilla. Kummer 98.Mittwoch, den §6. NuMst ldU 10. Jahrgang r. Mark. lachlyewiA 4 Ochü» ' 12-3 M!-, >5 Ztücki. 2-5o, Zcb^ Äg. 56-80, Kälber Lg- --48, Lchg> Schg. in Mark , n --- i der Börse- n. (74-78) us. rat SU) 3o,Ämeril Hs. (70-74) 00 n) sächi) ISO. böhw. -er (UlÜOll- lantine aller gelber aller -152, :>eu> Futterware -180, Buch- »-185.Leia- l. 345-355, liapskuchen, 0. Leinkuch en notierieu er 5000 Icz en . Auid. rnitr §M8t Amtlicher Teil. Ein Hund (Spitz) Mde abgefangen. Der ev. Besitzer wird sich binnen zwei Tagen hier melden, widrigen« Mt über den Hund anderweit verfügt wird. Otttzvävrk-Uoriträvrk, den 15. August 1911. Neueste iü? eilige Leser. Auf dem Bahnte ,e in Starnb rg stieß «ine Lokomotive euf einen mit Münchner Ausflüghrn vollbr setzten Eilzug, r^ob t 25 Personen ganz rrh bliche Verl-tzungen davon- trugen. Verttichrs imd SächKsches. Vttendorf-VkrMa, ^5. August rgn- —* Ein Wanderliederabend vereint die Oliven und passiven Mitglieder deii Gemischten Wres Henle Aoend im Friedrich Wilhelms- U h alich wie im Vorjahre wird auch Me jlögliche Geselligkeit, verbunden mit dem gingen reizender Lieder angenehme Stunden mellen. . —* Hitze und Viehnot. Die außergewöhn- He hat tzj, Viehzüchter und viehzüch- Wen Landwirte in arge Bedrängnis gebrachl, die Sterblichkeit unter dem Vieh eine sehr ist. Namentlich die Schwetnezühter »den mit großen Verlusten zu rechnen- T- otz geregelten Pflege verenden vielfach oie Aweine im Stalle. Eine Folge dieser Er- Atmung ist «ine Verschleuderung der Tiere. der Besorgnis, daß der Stolz und die M»ung der Bauersfrau, das ziemlich ge- Wete Schwein, an der Hitze eingehen könnte, ^rben die Tiere jetzt zu jedem Preis verkauft, sogar mit direkten Verlusten. Beispiels- ^1« erstehen die Viehhändler im Templiner ^tse die Schweine mit 30 dis 35 Mark Zentner. Dabei find sie sehr wählerisch N nehmen nur erstklassige Ware, die natür- H aus dem schnellsten Wege nach Berlin Fladen wird. AVer auch die Bahnfahrt und 7 fürchterliche Hitze in den Viehwagen wird Tieren verderblich. Kein Viehtiansport, 7 btzt in Bertin etntrifft, kann in seiner ur« ^ünglichen Stärke übergeben werden, da ?krw«g» ein Teil der Schweine ui.ter der verendet ist. Diese Art Viehnot kommt Erding- dem kaufenden Publikum in der nicht zugute, dum obgleich der Fleischer B billiger einkaust, geht ihm doch durch die M soviel zugrunde, daß, wie aus Fleischer nen versichert wild, an eine Preisherab- Mg nicht zu denken ist- : Der Weißwurn fliegt. Im Elbtale L^üchsisthen Schweiz fliegt gegmw> riig der Mßwurm. Dann st der Winter i och 100 enifrr t, so laut t eine alte Ueberliefecung. U der Stärke d« t Fluge» will man die ?^lke des Winters und Schneefalls schlleß-n W «ntqu.'llen die Insekten säcmltch dem ,!>ome urd schwirren in der warmen Abeno- A Weni die Regel in diesem Winler zu- M, davn könnte man sich auf nnen frühen gesnßt macherl. Dresden. Ein Schadenfeuer, dem leider II Menst Mieden zim Opfer fielen, brach in ? Nacht zum Sonntag in Wallwitz in dem Pilluttzerstraße 15 aus. Der Brand Itiiliü auf d«m Dachboden und entwickelte de« dort lagernden Heuoorräte starken Die in einer Dachkammer schlafende 7äahre alle Witwe Schneider konnte infoige- mit ihrem 2l/, Jahre alten Ziehünde I ^"gang nicht mehr finden, so daß beide Mtrn. Ein zehnjähriges Mädchen konnte A noch retten. Lie eintreffenden Feuer- -AEN erfuhren zu spät, daß sich im Dach- noch Personen befanden. Durch das wuriie der Dachstuhl vollständig zerstört. vef SmeinaevorftanS. Man vermutet Brandstiftung. Die beiden Leichen wurden nach dem Lcschwitzer Friedhöfe iiberfüh t. — Großfeuer in einem Konfektionshause. In der ersten Morgenstunde des 13. August entstand in dem großen Konfektionshaus« von Esder» auf der Pi age straße in der zweiten Etage ein Brand, der sofort große Dimen- siomm am ahm und schon nach kurzer Zeit auf die mit großen Warenvorräten gefüllte dritte Etag> Übergriff. Die Rauchentwicklung war eins ganz enorme und eS gelang den. Femrwehcn annschajten nur unter Aufbietung aller ihrer Kräfte, das Feuer erfolgreich zu bekämpfen. Erst nach fast zweistündiger schwerer Arbeit gelang es, das gewaltige Feuer auf seinen ursprünglichen Herd zu beschränken. Die Hche war eine gewaltige. Dis Riesen schaufenster in den vier Etagen sprangen von der Glut und stürzten klirrend auf die Straße. Oer durch das Feuer angerichtet- Schaden wirb aus 300 000 bis 400 000 Mark ge. schätzt, der durch Versicherung gedeckt ist. Die U>fache des Feuers ist vermutlich auf Kurz schluß zurückzuführen. Die Firma EsderS wird ihren Betrieb in vollem Umfange auf recht erhalten. Da» starkbeschädigte VeichäftS- hau» soll binnen kürzester Frist wiever herge- richtet werden. K ö tz s ch e n b r o d a. Aus dem an der Elbe gelegenen großen Schützenplatze, der eine imposante Festhalle ständig besitzt, wird jetzt die Vogelwiese aufgebaut. Diesmal fällt die selbe auf Sonntag, Montag und Dienstag den SO. bis 22. August. Am 22. August soll an der Elbe ein Feuerwerk abgebrannt werden. Großenhain. Mit einem ganz besonderen Aroma, da« unwillkürlich an eine Mischung von Sauerbraten mit Holzessig erinnert, und besonder« nervenstärkend sein soll, ist der Ort Naundorf bei Großenhain in seinem cbren Teil-, durch Aufbringung des Staub- binvungsmittels „Westrumil" auf den fiskalischen Straßenkörper versehen worden. Es ist dies, abgesehen von dem jeweiligen Geruch, der in- deß dä b schwindet, nur mit Freuden zu be- grüßen, da die Slaubentw-cklmig bei oem legen Automobilverkehr eine § anz ungeheuerliche war und nicht gerrde zur Gesundheitspflege beitrug. Die Decke )«r Str He ist durch Vas Mittel in sine wir gefroren auSsehendc Fläche verwandelt worden. Pirna Die Ministerien det, Innern und der Finanz » haben die Genehmigung zur Er richtung eit er Lteilschwebebahn zur Personen beförderung nach dem Liliensteine versagt. Ehem ritz. Der letzte Gruß eines Raubmorde's. Ein Einwohner aus Fichtigs- thal, welch:r seine Waren in Oberfrohna aus dem Konsumverein entnahm, fand auf dem Boden linec Kaffeetüte mit Bleistift geschrieben: „Diese Tü e habe ich selbst verfertigt, oaS ist meine letzt- Arbeit. Dann muß ich scheiden von dieser W-lt. Lebt wohl, lebt wohl, ihr Menschen auf dieser Welt. Gründig, Barbier. Dieses Zeichen rührt van dem Raubmörder Gründig h r, welcher voriges Jahr die Eheleute Göller in Bucte-Sdorf bei Burgstädt Mit dem Beil erschlügen hatte und in Chemnitz hinge richtet wurde. Zwickau. Drei sogenannte „Geldmännel", ein Viehhändler aus Hohenstein, ein Instrumentmmacher aus Brunndöbra und ein Fleischer uus Grün, wurden hier verhaftet, als sie einen von auswärts hierher bestellten Privatmann 1000 Mk. gegen Aushändigung von 15000 Mk. falschem Gelbe abnehmen wollten. Roßwein. Der Dachdecker Meichsner kürzte vom Dache des Nossener Schlaffes S Meter hoch ab und wurde schwer verletzt auf gehoben. Jahna. Hier fiel der Gemeindevorstand Schäfer in seiner Scheune vom Balken auf die Tenne und erlitt dabei sehr schwere Ver- etzungen. Leipzig. In der Sternwartenstraße hat die daselbst wohnhafte 22 Jahre alte Vermieterin Clauß einen schrecklichen Flammentod gesunden. In Rheumatismus erkrankt und deshalb in lerbände gehüllt, wollte sie in der Nacht eine Lampe anzünden. Dabei geriet der Verband und die Nachtkleisung in Flammen. Auf die Hilferufe der Frau wurden zwar die Flammen von einem Hausbewohner erstickt, die erlittenen Brandwunden aber führtm schon nach wenigen Stunden zu einem qualvollen Tode der teklagenswerten Frau. — Die Hitze hat hllr eine Kindsterblichkeit -ur Folge, wie sie noch nie zu verzeichnen war. In der letzten Woche sind Kinder im Alter bis zu emem Jahre insgesamt nicht weniger als 305 infolge Brechdurchfall, Magen- und Darmkatarrh gestorben. Das ist eine Zahl, die diejenige in der heißesten Wache des Jahres 1904 weit übersteigt. Am größten ist diese Sterblichkeit bei der Arbeiter- revölkerung, wo sie reichlich vier Fünftel aller Todesfälle ausmacht. Meuselwitz. Am Sonnabend stürzte das im zweiten Lebensjahre stehende Kind des Porzellanarbeiters Starruß au« einem Fenster des zweiten Stockwerkes auf die Straße wo es tot liegen blieb. —* Eine merkwürdige Folge der Hitze. Im Kirchenkreise Düben mußte in den letzten Wochen infolge der übergroßen Trockenheit das Orgelspiel in verschiedenen Kirchen bei gottesdienstlichen Handlungen eingestellt werden. Die trockene Lust hat die Windladen so usammengezogen, daß die Orgeln nicht gespielt werden konnten. Schlachtvieh-Preise. Dresden, 14 August Preise in Mark. Lg. --- Lebendgewicht- Schg. Schlachtgewicht. Zum Auftrieb waren gekommen 188 Ochsen, 241 Kalben undjKühe, 293 Bullen, 508 Kälber, 980 Schafe, 2266 Schweine, zus. 4476 Stücke. Es erzielten für 50 Kilo Ochsen Lg. 32-50, Schg 70-90 Kalben u. Kühe Lg- 26-46, Schg. 56-80, Bullen Lg. 37-50, Schg. 67—84 Kälber Lg. 45-60, Schg. 75-90, Schafe Lg. 36-48, Schg. 76-90, Schweine Lg. 42-50, 58-66. Schg. Produktenpreise. Dresden, den 14. Augi st Preise in Mack Die eingekl. () Ziff. )ede> len pro kg, u — netto Dr. M. — Dresdner Ma ken. I. An der Börse. Weiz. (1000n) wciß. 196-193, braun. (74-78^ 189-195, feucht. (70-74) 183-186, ruf. rot 214 224, Kanias 000-000. A gent. 225-230, Amerik weiß 000-000, Roggen,i 1000 n) sächs. (70-74) 146-152. rus. 164-166. Gerste (1000 ll) sächs) 160-170 schles. 180-195, pos. 175-190, döhm. 205.-218. Futterger 'te 116-124. Hafer (1000n. sächs. 165-172. Mais (1000 u) Cinquantim alter 176-182, neuer 000-000, Laplata gelber alter 146-148, Rundmaiü, gelb. alt. 145-152, neu. feucht. 000-000. Erbsen (1000 ll) Futterware 160-180,Wicken,(1000n) sächs. 168-180, Buch weizen, (1000 n) inländ. ».fremd. 180-185.Lein, saat (1000 rr) seine 330—335 mittl. 845-355, Rüböl, (100 n) m. Faß raff, 64. Rapskuchen, (100 v) (Dresd. Murke.i lang 11,50. Letnkuch. üver Nosiz. Die für Artikel pro 100 kj> uolierM Preise verstehen sich für Geschäfte unter 5000 kx Sinnrpruch. Im Denken besonnen und klar, Im Reden offen wahr, Im Wollen nur edel und recht, Im Handeln stet» fest und gerecht, Im Kampfe da« kühnst« stets wagend, In Gefahren niemals verzagend, Dem wehrhaften Gegner ein schrecklicher Feind, Dem wunden und kranken ein helfender Freund. Nicht Hochmut und Prahlen im Glück, Ungebeugt im Mißgeschick, Vor Menschen ohne Furcht und Scheu, Vor Gott voll Ersurcht und Treu'; So — ich sage e», so laut ich kann, — Denk' ich und wünsch ich den deutschen Mann. Mancherlei —* Ein schwerer Unfall ereignete sich in seitz vorgestern Nachmittag während des Vogel- chießens auf dem Schützenplatze in der Taifun lude. Der „Taifun" besteht aus einer großen Meter im Durchmesser haltenden glatten, Drehscheibe, die aus 8 Tellen zusammengesetzt ist. Die Bude wurde hauptsächlich von Kindern besucht, die sich mit Vergnügen auf die Scheibe setzten und sich infolge der Schwungkraft von der in rotier-nde Bewegung «setzten Scheibe Hinabschleudern ließen. Infolge der Hitze hatten sich an einem Teile der Scheibe die zur Befestigung dienenden Schrauben aus dem ausgedörrten Holze gelöst, wodurch der Teil locker wurde und mit einem Nachbarteil, den e« mit fortriß, ins Publikum geschleudert wurde. Ein Scheibenteil traf 3 im Zuschauerraum befindliche Kinder an den Knien, odaß sie sich Beinverletzungen zuzogen. Von hnen stürzte der 11 Jahre alte Obecrealschüler Rudolf Herzog infolge de« Anprall« nach vorn und schlug mit dem Kopfe schwer auf da« Holztetl auf. Der schwerverletzte Knabe wurde wie die übrigen verletzten Kinder, aus der Sanitätswache verbunden, und dann in die elterliche Wohnung gebracht, wo der Arzt einen Schädelbruch und «ine Gehirnerschütterung fest- teilte. Die Bude ist polizeilich geschloffen worden. —* Von einem Gauner arg geprellt, wurde ein Dresdner Automobildroschkenführer. Al« er auf seiner Haltestelle auf Fahrgäste wartete trat ein Mann heran, zeigte ihm ein« Medaille und erklärte, daß er Staatsdetektiv sei und sofort einen Staatsverbrecher vom Polizei präsidium in Berlin abzuholen habe. Der Mann solle, weil er krank und erholungSbe« düiftig sei, nicht mit der Eisenbahn, sondern mit dem Kraftwagen befördert werden. Der Staatsdetektiv bot für die Fahrt 150 Mark und der Chauffeur war froh, einen so guten Fahrgast zu bekommen. Er hatte Benzin genug, kurbelte sofort an und fuhr lo«. In Berlin lenkte ihn der „Saatsdetektiv" zunächst nach der Weißenburger Stiraße. Dort stieg er aus, ging in ein Hau« hinein und kam nach kurzer Zeit wieder heraus mit dem Bemerken, Onkel und Tante seien angekommen, er könne nun hier übernachten, vorher aber muffe er die Angelegenheit aus dem Polizeipräsidium ordnen. Gr fuhr nach der Dirksenstraße, ließ den Automobilführer am Eingänge zum Polizei präsidium halten und gab ihm die Weisung, auf ihn zu warten. Dann ging er hinein, um sich, wie er sagte im Zimmer 86 zu melden, ein Beweis, daß ec in den Räumen de« Polizeipräsidiums Bescheid weiß. Der Auto führer wartete vergeblich von 10 bis halb 12 Uhr. Dann dauerte es ihm doch zu lange. Er ging nach dem Zimmer 86 und erfuhr zu feinem Schrecken, daß ihn ein Gauner gründlich geprellt hatte. Der „Staatsdetektiv" war durch das Gebäude hindurch und an der Llexanderstraße wieder hinausgegangen. Von einem Staatsverbrecher wußte man im Polizei präsidium nicht».