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Schönburger Tageblatt FMalcn: in Aitstadtwaldenburg bei Her?' Otto Förster; in Lallen berg bei Hrn. Lkrnm Wirker Fr. Henn. Richter; in Nausungeo d» Herrn Fr. Janaschek; in Langenchursdorf d« Herrn H. Stiegler: in Penig bei Herrn Wil Helm Dakler; in Wolkenburg bei Herrn Herm Wildenhain; in Ziegelheim be: Herrn Eduard Kirsten. Erscheint täglich mit Ausnahme der Tage nach Sonn, und Festtagen. Annahme von Inseraten für die nächster- scheinende Nummer bi« Bormittags V.1l Uhr. beträgt Vierteljahr- N dNk. KV Pf monatlich 55 Pf. E!»1-ln. Nrn. io Pf. Inserate pro ZM. 10 Pf., für auswärts lü Pf. und Wal-enbnrzer Anzeiger s--"sprecher Nr'^. Amtsblatt für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Waldenburg. — Zugleich weit verbreitet in den Städten Penig, Lunzenau, Lichtenstein-Callnberg und in den Ortschaften der nachstehenden Standesamtsbezirke: Altstadt-Waldenburg, Braunsdorf, Callenberg, Ehrenhain, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenchursdorf, Langenleuba-Niederhain, Langenleuba-Oberhain Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Oelsnitz i. E., Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. 1908. Freitag, de» 8. Mai 106. nach Wien. In den Straßen bildete die Garnison Spalier. Mitglieder des österreichischen Reichsrats hatten die Stirn, Monarchie. Sie wird auch manchen Sturm überdauern, den Vereinsorgan „Die junge Garde" wird beibehalten. Die Die Schafabteilung ist weiter zurückgegangen. Dem preußischen Landwirtschaftsminister gegenüber, der die auf dem Admiralsschiff „Lacroma" Tafel statt, bei welcher der Kaiser sein Glas der österreichisch-ungarischen Marine widmete. In der sechsten Abendstunde erfolgte die Abreise - Ausstellung besuchte, wies der Altmeister der Berliner -Fleischerinnung auf den Schaden hin, der aus der heutigen Mast für die deutsche Wurstfabrikation erwächst. Der Minister ! erkannte den Mangel der Muskclbildung an. Die Berliner Fleischerinnung hat nach der „Nordd. Allg. Ztg." Kochkunst kurse eingerichtet, in denen die Schlächter namentlich in der Herstellung garnierter Schüsseln unterrichtet werden. Den Unterricht erteilt der Obermeister der Berliner Köche-Jnnung. Der deutsche Kronprinz Wilhelm feierte seinen 27. Ge burtstag am Mittwoch im Potsdamer Marmorpalais. Die Sänger der 2. Kompagnie des 1. Garderegiments z. F. und der Leibschwadron des Regiments Gardedukorps brachten ihrem ehemaligen Chef ein Ständchen dar. Der Kronprinz dankte den Leuten und ließ sie bewirten. Bei der Frühstücks- nach der Sichtung der Kaiserjacht „Hohenzollern" dem Gaste' des Kaisers Franz Josef entgegengefahren und begrüßte ihn! mit donnerndem Geschützfeuer. Kaiser Wilhelm stand auf! der Kommandobrücke und nahm die Parade ab. Die Musik kapellen spielten die Kaiserhymne, die Mannschaften riefen „Hurra!" Die deutschen Schiffe erwiderten den Willkommen- gruß. Als die stattliche Flotte in Flaggengala vor Pola ankam, blitzte der Salut der Hafenbatterien auf. Der Ober befehlshaber der österreichischen Marine überreichte dem deutschen Kaiser ein Handschreiben Kaiser Franz Josefs, worin dieser seine Gäste auf österreichischem Gebiet bewill kommnet. Der Kaiser besichtigte einen der modernen Kreuzer und die Werft von Pola. Später fand zu seinen Ehren, die damaligen Ereignisse, und sicherlich möchten die Aller wenigsten die früheren Zustände zurückwünschen, denn zu deutlich hat sich erwiesen, daß Deutschland und Oesterreich getrennt viel besser ihre Eigenart pflegen und ihre Kräfte in Voller Freiheit entwickeln können. Das schließt natürlich nicht aus, daß beide Staatswesen die gemeinschaftlichen Ziele auch gemeinsam verfolgen rind daß sie treu verbunden sich auch da gegenseitig helfen, wo das eine oder das andere zur Er reichung besonderer Zwecke eine Rückendeckung gut gebrauchen kann. gegen den Besuch der deutschen Bundcsfürften mit dem Kaiser an der Spitze zu protestieren. Um so freundlicher und herz licher ist die Begrüßung von deutscher Seite. Die Blätter erkennen die Bedeutung des Besuchs an. Kaiser Wilhelm sandte auf das Handschreiben des Kaisers Franz Josef ein Danktelegramm nach Schönbrunn. Der greise Jnbilar machte am Mittwoch bei schönem Wetter seine erste Ausfahrt seit mehreren Wochen. Sie galt dem Besuch des bei seiner Schwester abgestiegenen Prinzregenten Luitpold von Bayern. Der König von Württemberg und der Großherzog von Baden trafen sich in Stuttgart auf dem Bahnhof und reisten gemein sam nach Wien. Die Könige von Sachsen und Württemberg haben dem Prinzregcnten von Bayern in Wien den Vortritt gelassen. Es wird daran erinnert, daß der Regent, als der jetzige Kaiser den ersten Reichstag eröffnete, an der rechten Seite des Kaisers in den Saal schritt, dort auch während der Rede verblieb und gemeinsam mit dem Kaiser und den Königen sein Haupt bedeckte, während die anderen Fürsten barhäuptig blieben. In Wien sind ferner der deutsche Staatssekretär des Auswärtigen Amts v. Schön und der österreichische Botschafter in Berlin v. Scögyeny eingetroffen. Auf der Ausstellung von Baumwoll-Ernteberei tungsmaschinen, die soeben in Berlin eröffnet worden ist, teilte Kolonialstaatssekretär Dernburg mit, daß sich nach sach verständigem Gutachten die Bewässerungsanlagen für den Banmwollenbau bei Saadani und Kilossa so billig Herstellen lassen, daß der Erzeugungspreis der Baumwolle nicht wesent lich beeinträchtigt werden kann. Weiter als Deutsch-Ostafrika ist Togo in der Baumwollkultur, doch hofft man, daß Ost afrika den Vorsprung einholen wird. Eine außerordentliche Generalversammlung des Verban des jugendlicher Arbeiter Deutschlands (Sozialdemo kratie) hat beschlossen, den Verband in der jetzigen Form aufzulösen. Dafür sollen an allen Orten, wo irgend möglich, von der Partei und von Gewerkschaften Agitations komitees für die Jugend gegründet werden. Das vom Reichstagsabgeordneten Or. Frank in Mannheim redigierte Dieses treue Zusammenstehen vor aller Welt in einer be sonders feierlichen Form zu bekunden, das Bündnis des Deutschen Reiches mit Oesterreich-Ungarn als einen von den Sympathien ganz Deutschlands getragenen Faktor der großen Politik hinznstcllen, mit dem die anderen Mächte rechnen Musse», das bezweckt die Reise der deutschen Fürsten nach Wien. Es wird wohl nicht als überflüssig zu betrachten sein, dieses Bündnis ganz besonders nachdrücklich in Erinnerung zu bringe» In Alqcsiras hat das Deutsche Reich an Ocster- same Vergangenheit Deutschlands und Oesterreichs bei uns erweist sich auch in dem wirtschaftlichen Vorwärtsfchreiten der noch nicht erloschen, sondern es bestehe die Sehnsucht nach ......fl,... O...... , —. ihrer Ncubelcbnng. Nichts kann falscher sein als das. Die der Kampf der Nationalitäten noch heraufbeschwören kann; Berbindung mit einem ganz anders gearteten, teilweise ganz schließlich besitzen die Nationalitäten alle so viel politische andere Interessen verfolgenden Staatswesen, wie Oesterreich " es war und ist, bedeutete für Deutschland einen Druck, nach dein sich heute Niemand mehr zurücksehnt. Wenn die Tren nung Deutschlands von Oesterreich seinerzeit im deutschen Volke manches auf Gefühlspolitik beruhende Bedauern her vorgerufen hat, heute denkt inan wohl allgemein kühler über Witternngsbericht, aufgenommen am 7. Mai, Nachm. 3 Uhr. Barometerstand 759 mm reduziert auf den Meeresspiegel. Thermometerstand st- 16,5° 0. (Morgens 8 Uhr st- 13° 0. Tiefste Nachttemperatur st- 10° O.) Feuchtigkeits gehalt der Luft nach Lambrechts Polynieter 42°/g. Taupunkt st- 4° 6. Windrichtung: West. Niederschlagsmenge in den letzten 24 Stunden bis früh 7 Uhr: 5,5 um für den 8. Mai: Wechselnde Bewölkung. Einsicht, daß sie erkennen, wie gefährlich ihre Vereinzelung für jede von ihnen werden müßte und wie nutzbringend es für sie alle ist, wenn sie vereinzelt bleiben und mit einander, ! so gut es gehen will, auszukommen suchen. Das ist die Lebenskraft des historisch Gewordenen, die viel länger vor hält, als die modernen Weltverbesserer sich träumen lassen. In der Theorie ist vieles als lebensunfähig zum alten Eisen geworfen und durch Neubildung ersetzt, was in der Wirklich keit noch recht gut standhält und alle Prophezeiungen von großen Umwälzungen Lügen straft. Die Existenz Oesterreich- Ungarns bietet ein Beispiel davon. Mancher, der überall den großen Kladderadatsch wittert, könnte davon etwas lernen. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Am heutigen Donnerstag findet in Wien die Beglück wünschung des Kaisers Franz Josef zu seinem 60jährigen Regierungsjubiläum durch Kaiser Wilhelm und zwölf deutsche Bundesfürsten statt, unter ihnen der Regent von Bayern, die Könige von Sachsen und Württemberg, die Großherzöge von Baden, Mecklenburg-Schwerin und Olden burg. Die Donaustadt prangt im zarten Frühlingsschmuck und hat sich selbst mit Girlanden und Fahnen geschmückt. Kaiser Franz Josef, dessen Befinden gut ist, führt dem "Waldenburg, 7. Mai 1908.! Noch vieles andere wird der greise Monarch begraben sein Heutzutage kann es im politischen Leben auch bei den ein- lassen, dem die Feier gilt. Man kann es verstehens wenn fachsten Tatsachen nicht ohne Mißverständnisse und irrige er sein Regierungs-Jubiläum nicht zu einer Reihe glänzender Auslegungen, absichtliche und unabsichtliche, abgehen. Die Festlichkeiten machen will. Der Rückblick auf seine Regierungs- — Politische Diskussion ist so allgemein und wird von so der-! zeit birgt für ihn viele trübe und bittere Erfahrungen; zu Die Bahnstrecke ward von Gendarmen bewacht. Drei tschechische schiedenen Standpunkten aus geführt, daß auch die verschrobenste frohem Aufatmen mag der müde Greis auf dem Thron der """ " " " " - Auffassung dabei zu Worte kommt und einen ganz klaren Habsburger selten kommen. Aber trotz allem, was vorge- Sachverhalt möglichst schief und verworren darzustcllen der-! kommen ist und was auch heute noch in der österreichisch mag. So haben große Wiener Zeitungen die Reise deutscher ungarischen Monarchie bunt durcheinander wirbelt, man darf Fürsten zur Beglückwünschung des Kaisers Franz Josef sonderen Lebenskraft doch keineswegs unterschätzen. Sie hat in auszulegen versucht, als sei dfl Erinnerung an die gemein-, Bosnien und der Herzegowina sich glänzend bewährt. Sic _ . „ ,.7—— Kälber findet man Trmkspruche wechseln. Noch an demselben Abend verläßt, bis zu 500 Pfd. Schwere. Ein dreimonatiges Kalb wiegt das deutsche Kaiserpaar Wien wieder. Am Mittwoch waren , 434 Pfd. Die Schafabteilung ist weiter zurückgegangen, die Majestäten nach einer vom Wetter begünstigten Fahrt von Während der Ausstellung finden Probeschlachtungen stall. Korfu in dem österreichischen Kriegshafen Pola eingetroffen 0—.— — Fast die gesamte österreichisch-ungarische Kriegsmarine war V- -.^gen. ^n AMprav V«- — .-.^deutschen Kaiserpaare bis Meidling entgegen. Im Hofzuge reich-Ungarn einen treuen Verbündeten gehabt, die marokka- > geht sodann die Begrüßung vor sich. Bei der Ankunft in nische Angelegenheit ist aber noch heute nicht erledigt und es Wien um 10 Uhr Vormittags heißt der Bürgermeister den könnte wohl sein daß Deutschland noch einmal an der Seite Kaiser willkommen. Um 12 Uhr Mittags erfolgt die Be- Oesterreich-Ungar'ns, wenn auch nur diplomatisch, für die Ab- glückwünschung des Jubilars durch Kaiser Wilhelm und die ^.. machungen don Algesiras eintrctcn müßte. Auf der Balkan- Bundesfürsten im Spiegelsaal des herrlich mit Blumen der-! Auflösung ist eine Folge des neuen Vereinsgesetzes, da die Halbinsel aber können jeden Augenblick Ereignisse emtreten, zierten Schönbrunner Schlosses. Nach einem Imbiß werden meisten Mitglieder noch nicht achtzehn Jahre alt sind. die Deutschlands Freundschaft für Oesterreich-Ungarn recht. Besuche gemacht und Empfänge abgehaltcn. Auch an mancher; Die 34. Mastviehausstellung wurde am Dienstag in wertvoll machen. Solche Fürsten-Begegnungcn sind selbstver- politischer Unterredung wird es nicht fehlen. Der Besuch Berlin eröffnet. Ausgestellt sind 1330 Tiere, darunter 800 stündlich keineswegs Drohungen, auch keine Vorbereitungen des Kaisers und der Bundesfürsten in Wien bekundet nicht Rinder und 376 Schweine. Auch die Stadt Berlin ist ver- zu irgend welcher Aktion, aber sie sind in der Sprache der nur die herzlichen und unerschütterlich guten Beziehungen treten. Das schwerste Tier ist ein Simmentaler Ochse, der Diplomatie verständliche Erinnerungen an die Macht, die zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn, sondern er wird 31/2 Jahre alt ist und 2430 Pfund wiegt unter Umständen die Politik eines Landes einzusetzen hat. !- ' — " - — ' : "ciauirwncye Erinnerungen un ——--- ' — /z n- Psunv nnegi. Unter den m .l?"slttndeu die Politik eines Landes einzusetzen hat. i auch den Deutschen dort unten eine Stütze sein. Der Fest-! Schweinen ragt ein 2jähriges Edelschwein aus Schleswig- <>el dem Fürstcnbesuch in Wien wird man also nicht zurück, tag schließt mit einem Galaessen, bei dem die beiden Kaiser! Holstein mit 600 Pfd. Gewicht hervor. blicken. Nicht, was einstmals war, Biindnistreim ^'°bcrkehren kann, sondern welche Aufgaben Gedanke Zukunft gestellt werden, wird der l"?' sei«- Um dieser Auf- . «edanke in beutscher Seite in diesen Tagen auch mancher /'^.Hintergrund gedrängt werden, der sonst in Reicht einen Mißklang bringen könnte. Ast.' , en scheu Fürsten zur Fahrt nach der Donaustadt flch rüsteten wurden unsere Volksgenossen in Südtirol wieder einmal von den Irredentisten brutal insul tiert, ohne daß die schwachen^ österreichischen Behörden es hatten hindern können, und m Böhmen hat die österreichische Regierung soeben die Hand geboten zu einer neuen Verge waltigung des Deutschtums. Das Schicksal, das man den Deutschen in Oesterreich bereitet, will nicht recht passen zu dem Einvernehmen der beiden Mächte in der auswärtigen Politik.^ Aber auch das wird man in diesen Tagen begraben sein lassen, die großen Fragen der Zukunft fordern ihr Recht.