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Mopauer«Tageblatt und Anzeiger JO?. Sie Londoner Presse schreit nach Arbeit brcchung günstig entwickelt und ausgedehnt hat, festhalten wollen. Auch durch das künstliche Angebot günstigerer Preise wird England diese festgefügten Wirtschaftsbeziehungen nicht stören können, weil die neutralen Kreise auf die Sicherheit wirtschaftlicher Versprechungen Englands heute nicht mehr bauen, nachdem sie durch die Psundentwertung und die Nicht einhaltung der britischen Lieferverpflichtungen bedeutende Verluste erfahren haben. Di« neutralen Märkte sind sich angesichts der von der englischen Presse jetzt selbst zugege benen angespannten Dcvisenlage und ungünstigen Zahlungs bilanz Englands darüber klar, daß England nach einer Ver. -rängung Deutschlands seins etwa zuvor gewährten günsti geren Preise auf die Dauer nicht aufrecht erhalten würde, weil es dies ganz einfach nicht könnte. Deutschland als stetiger Großabnehmer «nd Großlieferant ist für eine ge sicherte und krisenfreie Entwicklung der neutralen Volks wirtschaften wichtiger als englische Angebote auf vorüber gehende Konjunkturgewinne. Amsterdam, 0. Dezember. Die Londoner „Times" schreibt, die Tatsache, daß es unmcr noch 21VM Arbeitslose in der englischen Eisen- und Stahlindustrie gebe und 2V MO in der Metallindustrie, deute darauf hi», daß cs immer noch an einem richtigen Ausgleich in dem Produktionsplan fehle. Nicht zuletzt lügen die Schwierigkeiten darin, sicherzustellen, daß alle ausgebildeten Arbeiter so eingesetzt würden, daß ein Höchstmaß an Pro duktion sichergestellt werde und daß auch halb gelernte oder ungelernte Arbeiter in größtmöglichem Umfange unterge bracht werden könnten. Alle Erwägungen gäben jedoch keine Erklärung dafür, daß es auch im dritten Kriegsmonat noch ein« so große Zahl von Arbeitslosen gebe, die nur wenig abgenommen habe. Auch „Daily Telegraph" stellt fest, daß rund 200 000 mehr arbeitslos seien als bei Kriegsausbruch. Man habe berechnet, daß trotz all den großen neuen An forderungen die Gesamtproduktion kaum höher sein dürfte als bei Kriegsbcginn. Der große Fehler in dem gegenwär tigen System liege darin, daß viele kleine Firmen, die sehr wohl Kriegsmaterial Herstellen könnten, still lägen und. ihre Arbeiter entlasten müßten, weil sie keine Rüstungsaufträge erhalten könnten. Das Blatt stellt die Forderung, endlich einen einheitlichen Wirtschaftsplan zu entwerfen und einen Auch Spanien behält sich alle Rechte vor. Protest gegen die britische Piraterie. London, S. Dezember. Wie Reuter mitteilt, sprach der spanische Botschafter am Dienstagnachmittag im englischen Außenamt vor und pro testierte gegen die rechtswidrig« Ausfuhrblockade, die Eng land gegen Deutschland inszeniert hat. Wie verlautet, hat der Botschafter dabei zum Ausdruck gebracht, daß sich seine Negierung alle Rechte Vorbehalte. Berlin, 8. Dezember. Anläßlich des Inkrafttretens der britisch-französischen Blockadeerweiterung auf die deutsche Ausfuhr behandeln fast alle Londoner Tages- und Wirtschaftszcitungen erneut in aller Ausführlichkeit das Problem einer Verdrängung Deutschlands von den neutralen Märkten. Sie betonen, daß ein entscheidender Blockadcerfolg gegen Deutschland nur dann erreicht werden könne, wenn die Seeblockade durch eine gleichzeitige Unterbindung des deutschen Außenhandels mit den Deutschland noch zugänglichen neutralen Märkte» ergänzt werden könne. Es ist bezeichnend, daß in fast all diesen Auslastungen in Zusammenhang mit diesen Blockadewünschen die Forde rung nach einer planmäßigen und umfassende» Förderung der britischen Ausfuhr erhoben wird, weil es notwendig sei, dadurch die für die britische Einfuhr notwendigen Mittel aufznbriiigen und die an sich nicht sehr großen Gold- und Devisenbestände zu schonen. Entgegen allen bisherigen groß sprecherischen Behauptungen von der starken finanziellen Lage Englands wird damit znm ersten Mal in der britischen Presse auch von den führende» Organe» mit der „Times" a» der Spitze zugegeben, daß sich England in keineswegs rosiger Finanz- und Devisenlage befindet. Eindeutig wird zum Ausdruck gebracht, daß England unter allen Umständen eine größere Ausfuhr durchführen muß, um auf diese Weise Mittel für die Bezahlung seiner notwendigsten Einfuhren zu erlangen. Außerdem sei, wie die „Financial News" schreibt, Englands Zahlungsbilanz auch weniger günstig als im vorigen Kriege. Alle diese neuen Erkenntnisse der englischen Presse, di« nicht gerade als Zeichen besonderer wirtschaftlicher Stärks gedeutet werben können, sind in Deutschland und in den neu tralen Ländern seit vielen Wochen bekannt. Gerade neu- tralo Wirtschaftskreise habe» in den letzten Monaten aus einer Reih« britischer Verluste und zahlreichen Schwierig keiten anläßlich des katastrophalen Kurssturzes des englischen Pfundes gelernt, daß es falsch ist, auf eine unbedingte finan- zielte Festigkeit Englands zu bauen. Ebenso haben sic an dem Ausbleiben der englischen Lieferungen und der Nicht annahme von neuen Bestellungen durch britische Firmen erkannt, baß die britische Ausfuhr infolge des Krieges nicht mehr aufrecht erhalten werden konnte, weil ganz einfach die britische Industrie keine Möglichkeit zur Durchführung von Aufträge» mehr besitzt. Den britischen Bemühungen zur Verdrängung Deutsch lands von den neutralen Märkten durch eine Steigerung der britischen Ausfuhr kann man daher von Deutschland aus mit gelassener Ruhe entgegensehen. Deutschland ist trotz des Kriegsausbruchs auf allen neutralen Märkten seinen we sentlichen Ausfuhrvcrpflichtnngen voll und ohne Verzöge rungen »achgekvmmen. Seine Abnehmer haben daraus die gewaltige Leistungsfähigkeit der deutschen Industrie und ebenso auch den deutschen Willen und die deutsche Fähigkeit zur Aufrechterhaltung des normalen Handelsverkehrs er sehen. Es ist nicht verwunderlich, daß sie diese Tatsache heute zu würdigen wissen, und an einem derart sicheren Waren austausch, der sich seit vielen Jahren siir sie ohne Untcr- Ministcr zu ernennen, dessen Ausgabe es sei, Arbeit für alle zu finden. Der politische Korrespondent des gleichen Blattes «rklärt, daß die Negierung von dem Labour-Abgeordneten Greenwood wegen der Widersprüche und wegen des Durch einanders in der Wirtschaftspolitik gestellt werde. Selbst unter den Abgeordneten der Regierungsparteien werde die Ansicht vertreten, daß die Widersprüche auf wirtschaftspoli tischem Gebiet das größte Durcheinander im ganzen Kriegs bildeten. „News Chrouicle" sagt in ihrem Kommentar ebenfalls, man müsse auf wirtschaftspolitischem Gebiet noch «in großes Maß an Desorganisation feststellen. „Daily Mail" meint, daß man am Anfang der vierten Monats des Krieges wenig stens einen nationalen Plan sehen sollte. „Daily Expreß" schließlich erklärt, daß man sich nicht allzusehr darüber freuen solle, wenn Hitlers Exporthandel jetzt abgeschnitten werde. Man solle vielmehr nach den Grün den suche», warum der eigene Export gefallen sei. Man solle sich nicht dessen rühmen, daß man Deutschlands Industrie abwürge, ehe man nicht bürokratische Hemmnisse für die eigene Industrie beseitigt habe. Solange Hitler jeden Mann beschäftigen könne «nd solange England noch 1,4 Millionen Arbeitslose habe, sei die Zeit noch nicht der Verbündete Englands. „Solange Hitlerjeden beslWlgt lmd England IMMonen Arbeitslose Hal, iWeZMlchlderVeM vriüfchewoüindnstrie ganz unter Kontrolle Der Wollexport liegt völlig darnieder trotz guter Absatz möglichkeiten. Amsterdam, 8. Dezember (Funkmeldung). Uebcr die Lago in der britischen Wollindustrie schreibt der wirtschaftliche Londoner Korrespondent des „Nicuw« Notterdamsche Courant", di« Kontrollmaßnahmcn denen sie früher in hohem Maße individualistische englische Industrie unterworfen wordon sei, seien vollständig. Die Kontroll behörden hätten alle Vorräts an Wolle aufgskauft und zu künftig« Wollernten in den britischen Dominions bereits mit Beschlag belegt. T«r einheimischen Industrie geständen diese jedoch nur einen Bruchteil der Wollvorräte zu, da der militärische Verbrauch zu groß sei. In letzter Zeit seien deshalb sehr viels Klagen aus den T«ilcn der britischen Wollindustrie zu hören gewesen, die für die WollanSfuhr lieferten. Die Kritik richt« sich vor allem gegen die völlig überflüssige Bcentträchtignng des Exporthandels. Obwohl die Absatzmöglichkeiten im Auslande gut feien, könne sie dis britische Wollindustrie nichts nützen, da sie nur kleine Men gend er englischen Wollvorräte zur Verarbeitung «rhaltec Hinzn komme ein« viel Verwirrung stiftende Unsicherheit in Preis- und Lieserungsfragen. Zwar hätten die Kontroll- behörden der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß die amtlichen Höchstpreis« wenigstens bis Februar nächsten Jahres aufrecht erhalten würden, doch seien bindende Zusagen in dieser Rich tung ausgeblichen und die Händler erwarteten in naher Zukunft eine Preiserhöhung. Dieser Zustand schließe «in« ordnungsgemäße Preis- und Liefcrungsberechnnng aus. Bukarest, 6. Dezember. (Funkmeldung.) Ganz Bukarest ist in starker Erregung über eine Explo sion, die sich am Montag abend in der Oelraffineri« „Orion" in Ploesti ereignet hat. Das Feuer, das am Dienstag morgen gelöscht werden konnte, ist bereits der vierte Brand, der sich innerhalb kurzer Zeit im Ostgebiet von Ploesti ereignet hat. Die „Orion" ist «ine englische Raffinerie. Sie gehört der Gesellschaft „Unirrs" deren Kapital fast ganz in englischen Händen ist. Rund herum liegen die bedeutendsten in nichtenglischen Händen befind lichen Petrol'umanlagen Rumäniens. Beinahe hätte die Anlage der „Astra Romana" Feuer gefangen, wenn nicht dank der Aufmerksamkeit der Werkseucrwehr sofort Alarm geschlagen worden wäre. Die Zei ungen teilen aufgrund eines amtlichen Hinweises als Ursache der Ex plosion mit, daß im Motorensaal durch Funkenflug l.icht entzündbare Stoffe in Brand geraten seien. Die allgemeine Aeberzcugung in Bukarest ist jedoch, Pas „Zschopaucr Lageblatt und Anzeiger" erscheint werktäglich. Monatlich. Bezugspreis 1.70 RM. Zustellgebühr 20 Pf. Bestellungen werden in unserer SeschäftLft.,von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. daß man es mit einem englischen Sabotageakt zu tun hat, der umso unauffälliger erfolgen konnte, als die Engländer die alleinigen Herren der Raffinerie sind. Trotz aller Maßnahmen der rumänischen Regierung ist das Petro leumgebiet voll verdächtiger Gestalten, dmen von den englischen Ingenieuren bereitwilligst Unterschlupf gewährt wird. Eine wirksame Kontrolle über die Sicherheit dieses Gebietes ist daher unmöglich. Mit einem Sabotageakt würden die Engländer konse quent dieselben Wege beschreiten, di« sie im Weltkriege gegangen sind. Sie wollen anscheinend verhfndrrn, daß Rumänien seinen vertraglichen Verpflichtungen gegen über Deutschland nachlvmmt. In dieses Bild paßt auch das kürzlich vorgekommens Schiffsunglück, bei dem ISO Tonnen Petrol, um in die Donau flossen, sowie zwei Eisenbahnunglücke, bei denen in jedem Falle Petroleum-, Waggons entgleisten und explodierten. Aaziigenpraiser DI« 4« mm breit« MUtimeterzeile 7 Pf.; dl« -Z mm breit« Mlllimekrzeil« Im Text- teü 2, Pf.: NachlahstaArl L: Ziffer- und Nachwelsgevühr 25 Pf. zuzüglich Porto. Da, „Zschopaurr Tageblatt und Anzrlgrr" ist das zur BeröS-Mlichung d«r amtliche» Bekanntmachungen des Vandrat» zu Flöha und der Bürgermeister, zu Zschopau behördlicherseits bestimmt« Blatt und enthält di« amtlichen Bekanntmachungen de« Finanzamtes Zschopau — Bankkonten : Lrzgeblrglsche Handelsbank ».S.m.b.H. Zschopau, Gemeindegirokonto Zschopau Nr. 241, Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42SS4 — Fernfpr-ch-r; Nr. 7l2 - v, v »- Zeitung für di- Orte: Börnlchen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hodndorf, Krumb-rmersborf, Scharfeosteln, Gchlößch-u Porschendorf. Waldkirchen, Weißbach. Wilischthal, Wihschdorf And so etwas will das Gropdenlsche Reich zerstückeln! Auch die „Times" übt jetzt in einem Artikel an dem Wirken des englischen Lügenministcriums scharfe Kritik. Die Zensur der Zeitungen, so sagt si« unter anderem, leide immer noch unter furchtbaren Verzögerungen und Unregelmäßig keiten. Man sei noch weit entfernt von einer pünktlichen und angemessenen Verbreitung all der Nachrichten, die ge druckt werden dürften. Solange cS mit der Nachrichtcnver- breitnng nicht klappe, bestehe die Möglichkeit, daß die Moral der Ooffentlichkcit davon berührt werde. Der Verdacht tauche auf, daß Nachrichten nicht nur aus dcm Grunde zu- rückgehalten würden, weil sie dem Feinde wertvolles Jn- formationsmatcrial bieten könnten. England, so heuchelt die „Times" weiter, unterdrücke aber keinerlei unangeuchme Meldungen (!). Umso bedauerlicher wär« «S, wenn man den gegenteiligen Eindruck erweckte, indem man über irgend einen Zwischenfall Nachrichten zurückhalte, besonders dann, wenn im Ausland dieser „Zwischenfall" bereits längst ver öffentlicht oder Tausenden in England direkt bekannt gewor ben sei. Abschließend meint die „Times", baß es auch noch keineswegs sichergestellt sei, vb di« Reorganisation des „Jn- sormationsmi»ist«riums" weitreichend genug sei, um eine Geldverschwendung auszuschließcn nud um die Schlagkraft des Ministeriums sicherzustellen. Britische Saboteure stecken rumänische Vetroleumquellen in Brand Verdächtiges Grohsener in einer englischen SelraWerie Armselige Bemühungen des „reichen" England Neidische Krämer an der Themse schreien: Export