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Adorker Wochenblatt. MittherLrrngen über örtliche und vaterländische Angelegenheiten. E l f t t r I a h r g L n g. «rri« fiiv den Jahr,sn- bei Brstcllung von der Pcst: ! . nn «ndeltvng »es Blatt«- durch S»t«nqel«a endet«: 20 _ > ^,--- - . _ »I>« !„«! v Dezember 1846 Bekanntmachung, die Bildung von H ü l fkv erei n c n tur den bevorstehenden Winter betreffend. Die geringe Erndte der Kartoffeln, welche rock überdicß in manchen Gegenden durch die eingetretene Fäulnis geschmälert wird, die ungewöhnlich hohen Preise ^es Getreides und das Zusammentreffen mancher anderen ungünstigen Umstände haben Besorgnisse für den bevorstehenden Winter und das Frühjahr hervorge-- lufrn, die vielfach der Gegenstand der Besprechung in öffentlichen Blättern, wie in Privatzirktln geworden sind, und die daS Herz jedes Vaterlandsfreundes bewegen. Lars man sich nun auch der Hoffnung hingeben, daß sich diese Besorgnisse nicht in der Maaße verr wirklichen n erden, wie sic sich hier und da aussprechen, darf man namentlich mit der »ollesten Zuvergchl vor- aüksehen, haß rin wirklicher Mangel an Brodgetreide nicht zu befurchten steht und daß der außerordentlich reiche Ertrag an Futter einen geringer» Verbrauch der Kartoffel» für das Lieh, somit aber eine größere Schonung der Vorräthe dieser Frucht gestattet und ferner gestatten wird, so ist doch so viel gewiß, daß ein «nverleunbares Mißverhältnis zwischen dem Verdienste eii^s Theils der ärmeren Bewohner deS Vaterlandes and den Preisen der ersten Lebensbedürfnisse besteht und daß dasselbe noch größer werden kann, wenn Viel« die selbst erbauten Kartoffeln aufgezehrt haben werden, wenn ein strenger Winter die Bedürfnisse steigern sollte oder in Folge ungünstiger Ereignisse wider Ermatten einzelne Erwerbsquellen minder reichlich fließen ijvltten, als dieß zur Zeit noch der Fall ist. Es ist daher höchst wichtig, daß man allenthalben gerüstet sei, einem solchen Uebel zu begegnen, di« Hoth, die für einen Theil der Unbemittelten ohne Zweifel eintrcten wird, zu beseitigen oder doch zu mildern and es hat das Königliche Ministerium deö Innern in seiner durch eine Beilage zu Nr. 282. der Leipzig» Zeitung veröffentlichten Bekanntmachung vsm 16. laufenden Monats die Mittel angedeutet, durch welche dies erreicht werden kann. DaS wichtigste und wirksamste ist unverkennbar zunächst die Bildung von Hülftvereinen, di« «- fich zum Zwecke machen, dem besorgten Nolhstande im Bereiche ihrer Orte oder Gegenden entgegen zu wirk«», ihn^ wenn er wirklich eintrilt, zu mildern. Es kann dieß auf sehr verschiedene Weise geschehen, und schon sind an einzelnen Otten wesentlich« Norschritle für den angegebenen Zweck theils von den Obrigkeiten, theils von Vereinen, theil» von Fabrikbe sitzern zunächst zum Besten der von ihnen beschäftigten Arbeiter, geschehen oder auch eingclcitet und in Au-« sicht gestellt worden. Hier hat man Kartoffeln, Korn, Mehl oder Gemüse in größeren Quantitäten auS dem AuSlande oder 'doch aus entfernteren minder bedrängten Gegenden herbcigeschaffl, um sie denAcrmern gegen den Anschaffung-, »reis oder nach Befinden unter demselben in kleineren Quantitäten abzulassen, sie an ganz Arme auch wohl unentgeldlich zu vertheilen, dort hat man das «ngeschaffte Getreide oder Mehl den Bäckern um den, de» Marktpreis nicht erreichenden Kaufpreis überlassen und sie dagegen verpflichtet, das daraus gebackene Brod billiger, als die Onölare bestimmt, zu verkaufen, an anderen Orten beabsichtigt man, au- dem erkauften Go kreide oder Mehl Brod für eigenr Rechnung backen zu lassen und es um einen billigeren Preis zu verkaufe«