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Weißeritz-Zeitung : 21.01.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192501210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19250121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19250121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-01
- Tag 1925-01-21
-
Monat
1925-01
-
Jahr
1925
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 21.01.1925
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Weitzeritz-Jeilung Tageszeitung unü Anzeiger sür DippoMswal-e, Schmieöeberg u. A - Aettefle Zeitung -es Bezirks Bezugspreis: Für einenMonal 2 Goldmark mit 3 z Zukagen, einzeln« Nummern 15 Golbpfenrüge. ? . „„„ . 8 Buzelgeupreis: vi« «2 Millimeter »reit« Gemeinde-Berbandt Girokonto Nummer 3. r Dieses MN» eniyulk sie SMilikhen BeKanukMarHUN^ed Petitzeile 2V Goldpfennig«, Eingesandt und Postscheckkonto Dresden 12 548. 2 »kk AMiShaUplmannfchast, -es AmlSgertchlS Reklamen l» Goldpfennige. Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nummer». ! «U-öeS Sta-ikalS AU Dlpp0l-iSwal-e Deranlworllicher Redakteur: SeNr Sehne. — Druck und Verlag: Earl Sehne in Diovottlawatte. Nr. 17 Mittwoch den 21 Januar^1925 91 Jahrgang s Auz«igenpr«ts! vi« «2 Millimeter Kreit« Petitzeile 2V Goldpfennig«, Etngrsandt und R«klam«n 86 Goldpfennig«. t. — «OW» Freitag den 23. Januar, abends >/-8 Uhr öffentl. Sitzung ser Stadtverordneten zu Dippoldiswalde Dl« Tagesordnung hängt im Rathaus« aus. llolrrenteievraue: Freitag den 30. Januar 1023 vorm. 10 Uhr Im Hotel „Stadt Dresden" in Allenberg: 7 tm st. Stämme, 1116 cm, 431 tm h. Klötze, 8'46 cm, 387 tm st. Klötze, 7/44 cm, 52 km st. Pfähle, 5'6 cm, 51 tm st. Derbstangen, 8 14 cm, 9000 st. Reisslängen, 3 7 cm, >/r rm du. Nutzscheit«, 100 rm du. Nutzknüppel. Abt. 2, 4, 5, 16, 17, 19, 20, 31, 45, 47, 50, 51, 53, 59, 60. 63, 95, 99, 107 und am Forsthausweg. korslaml Hinsctlspl'llng-Menbepg. kopstitasse vliapan-l Oertliches und Sächsisches Dippoldiswalde. Waren Sie gestern abend im Theater? Rein? Dann haben Sie etwas verpaßt!' Diese oder ähnliche Worte werden heute mehr als einmal zu hören sein und mit vollem Recht. Das Moderne T.heater wartete mit der alten, guten Operetten-Posse .Ein Blitzmädel' auf. Nicht nur Schaum und die unmöglichsten Unmöglichkeiten, aus denen Ope retten der Neuzeit oft zusammengefädelt sind! Nein! Zum .Blitzmädel' wurde wirklich .Stoff' benutzt; es hat Handlung und durchgearbeitete Charaktere. Und wie diese gestern abend gegeben wurden, mit welchem FlM und Verständnis, ia mit welcher Liebe Darstellerinnen und Darsteller sich ihrer Aufgabe entledigten, das verdient wieder einmal alle, aber alle Aner kennung. Ursula Rother in der Titelrolle war kaum zu über treffen (die Heiserkeit war ein .Gewerbe-Unfall', für den wohl das verkehrte Wetter die Verantwortung trägt), ebenso ihr Spielpartner Heinz Trolle. In allen Sätteln waren sie fest — im Spiel, im Tanz, in Gymnastik, Im Deutsch-französisch-Darlieren (das viel Lern-Fleiß erkennen ließ), dazu die Garderobe der Beifall bei offener Szene, dem wir das Morl an sich nicht reden, war zu verstehen. Ein kein abgestimmtes Professoren- Ehepaar gaben Elisabeth Joly und Plagge-Platen. Auf gleicher Sture stand des letzteren Lebemann Graf Sternheim; in schau spielerischer Hinsicht das Meisterstück des Abends aber war wohl sein angesäuselter Sebastian. Ganz ausgezeichnete Typen waren Hans Pachters ungarischer Baron und Kurt Schreibers Wasser kopf, eine besonders schwierige Aufgabe. Auch die vielen kleineren Rollen waren sehr gut besetzt. Kurz: .Blitzmädel' war eine Leistung, mit der das .Moderne Theater' überall sich sehen lasten kann und die einen noch weit besseren Besuch ver dient hätte. Das war das Urteil wohl aller Besucher, auch solcher, die öfter Dresdner Theater besuchen. — Wie bereits gemeldet, wird der Allgemeine Turn verein Dippoldiswalde (D.T.) am nächsten Sonntag einen öffentllchen Unterhaltungsabend veranstalten. Ein darauf hin weisendes Inserat finden die Leser in dieser Nummer. — Wie uns mitgetellt wird, beginnt die für heute abend an- gesetzte Schulausschuß-Sitzung bereits '/,7 Uhr. — Die Landwirtschaft! ich« Schule des Kreisvereins, di« im vergangenen Herbste hier eröffnet wurde, ist nicht nur darauf bedacht, den jungen Nachwuchs des Berufs, den eben Schulentlassenen, eine gute Berufsausbildung zu vermitteln, sie erstrebt auch, die älteren Berufsangehörigen noch weiter auszu bilden. Zur Erfüllung dieses Zweckes hat sie einen Lehrkursus für Schweizer eingerichtet, der am Dienstag abend eröffnet wurde. Etwa 25 Personen hatten sich zu diesem Lehrgang am ersten Abend eingefunden, dazu zur Eröffnung Oekonomierat Welde, Oberhäslich und Dr. König als Vorsitzender bez. Sekretär des Landwirtschaftlichen Kreisvereins Dresden, Bürgermeister Herr mann als Vertreter der Stadtgemeinde, Stadttat Jäckel und noch einige andere Herren. Vor Beginn des KursuseS nahm Oekono mierat Welde das Wort zu einer kurzen Ansprache. Für den Kreisverein sei es eine besondere Freude, hier erstmals einen solchen Kursus zu eröffnen, und die zahlreiche Teilnahme bezeuge ja auch das Streben nach Weiterbildung dieser Berufsklasse. Er hoffe, daß der Lehrgang für beide Teile segenbringend sein werde und daß die Teilnehmer das Im Kursus Gelehrt«, in der Praxis in die Tat umsetzen. Er dankte besonders dem Bezttksverbande, der die Mittel bereit gestellt hat, daß der Kursus ohne große Kosten für die Teilnehmer durchgeführt werden kann und gab Noch der Hoffnung Ausdruck, daß alle recht viel des Dvrgetragenen mit nach Hause nehmen möchten, wozu allerdings auch größte Aufmerksamkeit nötig sei. Oekonomierat Welde erklärte alsdann den Kursus für eröffnet, worauf sofort Landwirkschafts-Lehrer Dehnert mit dem Unterricht über spezielle Tierzucht begann. An diesem Abend lehrten noch Landwirtschafts-Lehrer Thront über Viehpfleg« und Stallarbeit und Tierarzt Kettner über Körperbau der Tiere. Der Lehrgang wird sich über noch weitere 5 Dienstag- Abende erstrecken und alle für das Berufsgebiet des Schweizers wtchtgen Fragen behandeln. Der Erfolg d«S Kursuses wird sicher nicht auSbleiben. , „ . . , . — 3n einer von mehreren hundert Mitgliedern ^suchten außerordentlichen Generalversammlung des Sächsischen Bauern- Hundes am 18. Januar in Dresden wurde über die finanzielle Lage des Bundes eingehender Bericht erstattet. Es ergab sich, daß der bisherige Geschäftsführer, der inzwischen deswegen fristlos entlasten worden war, die Geschäfte in unverantwortlicher Weise geführt hatte. Ob auch kriminelle Verfehlungen vorliegen, wird di« schwebende Untersuchung ergeben. Der Unwille über die gewissenlose Geschäftsführung und die dadurch entstandene erheb liche Unterbilanz war allgemein. Gleichwohl war Man der Ansicht, daß die Ziele des Bundes unbedingt weiter verfolgt werden müssten und daß deswegen die Beseitigung der Unlerbilanz und die Schaffung einer finanziellen gesunden Grundlage geboten seien. Mit großer Mehrheit nahm die Versammlung den Sanierungs plan an, der vom Reichstaasabgeordneten Bürgermeister Dr. Külz aufgestellt worden war, welcher sich In uneigennütziger Weise zur Verfügung gestellt hakte, nachdem er um Rat und Hilfe gebeten worden war. Die Durchführung der Sanierungsvorschläge wurde einem Ausschuß von 5 Mitgliedern übertragen, für ordnungs- I gemäße Geschäftsführung wurden erhöhte Sicherheiten geschaften; der Posten des Geschäftsführers wurde mit einer bewährten Per sönlichkeit beseht. Bei Durchführung des von der Versammlung genehmigten Planes ist zu hoffen, daß die Beteiligten vor Ver lusten bewahrt bleiben und daß der Bund mit frischen Kräften ans Werk gehen kann. — Das diesjährige Landesposaunenfest des Verbandes der Posaunenchöre Im Ev.-luth. Jungmännerbunde Sachsens wird voraussichtlich am Sonntag den 21. Juni in Großenhain gefeiert werden. ' — Wie schon gemeldet, beabsichtigt die sächsische Regierung, den früheren sozialdemokratischen ReichstagSabgeordneten Kah mann zum Amtshauptmann von Zittau zu ernennen. Die Ent scheidung, die schon in der vorvorigen Moch« fallen sollte, wurde wegen verschiedener Einsprüche noch ausgesetzt. Jetzt wird be kannt, daß von der zuständigen Regierungsstelle den Vertretern der bürgerlichen Mehrheit deS Zittauer Bezirksausschusses, die gegen die beabsichtigte Ernennung Kahmanns vorstellig wurden, entgegengehalten wurde, daß die demokratischen Mitglieder des Bezirksausschusses mit der Ernennung Kahmanns einverstanden seien. lDen Demokraten ist also ein Sozialdemokrat immer noch lieber als ein Bürgerlicher.) Aus dieser Antwort muh der Schluß gezogen werden, daß die Regierung nun doch noch über die beiden bekannten' Vorschläge der bürgerlichen Bezirksausschußmehrheit hinweggehen und Kahmann in Kürze zum Amtshauptmann von Zittau ernennen wird. — Wie in parlamentarischen Kreisen Dresdens verlautet, kommt der rechtssozialistische Abgeordnete Cafban, Oberregierungs rat in der Staatspolizeiverwaltung, für den freigewordenen Amts- hauptmannSposten in Flöha in Frage. — Vor dem Ausschuß des Landtages zur Untersuchung der Beamtenpolitik deS Kabinetts Zeigner stand am Montag der Fall des Annaberger Amtshauptmanns Dr. Walter, der von Zeigner- Liebmann auf Grund deS 8 13 des Beamtenpflichtgesehes kurzer hand in den einstweiligen Ruhestand versetzt worden war, zur Beratung. Nach der Vernehmung deS früheren Ministerpräsiden ten Buck, die zugunsten Walters ausfiel, sollte der ehemalige Minister des Innern Liebmann über die Gründe, die zur Ab setzung Walters geführt haben, vernommen werden. Liebmann erklärte, er lehne die Verantwortung ab. Sie hätten mich, so sagte er, holen können, als Ich Minister war, aber mich nach träglich zur Verantwortung ziehen zu lassen, wo ich nicht mehr verantwortlich bin, lehne ich ab. Ich Kan« nur erklären, daß der Abbau Walters auf Grund von 8 13 des Beamtenpflichtgesetzes erfolgt ist. — Der Ausschuß lieh sich diese unerhörte Behandlung leider gefallen, nur Abgeordneter Gündel (D.N.j erhob Einspruch und wies darauf hin, daß der Ausschuß vom Landtag Mr Unter suchung jener Beamtenpolitik eingesetzt sei und daß man Ihm Rede und Antwort zu stehen habe. Bedauerlicherweise erklärte der Ausschußvorsttzende, er hake keine Mittel an der Hand, um den Zeugen Liebmann zu Aussagen zu zwingen. Das Verhalten Liebmanns ist «in Hohn auf den Parlamentarismus und auf den Willen des Landtags, Klarheit über dis Politik der Zeigner und Liebmann zu gewinnen. Schon auS grundsätzlichen Erwägungen hätte der Ausschuß Liebmann nicht einfach wieder gehen lasten sollen. Wie nun, wenn demnächst Exminister Schwarz sich aus den gleichen Standpunkt stellt und erklärt, ich gebe keine Auskunft über meine Handlungen als früherer Wirtschaftsminister. Ihr könnt mich jetzt nicht mehr zur Verantwortung ziehen!? Man kann nm dringend hoffen, daß die Vollversammlung des Land tags sich baldigst mit dieser wichtigen grundsätzlichen Seite der Angelegenheit vefassen wird! Im übrigen wurde In der Sitzung namentlich das Verhalten deS früheren Ministerialdirektors Dr. Lempe schart kritisiert, der gegen Walter eine Strafanzeige beim Staatsanwalt losließ, obwohl Walter gemäh einem Befehle seines vorgesetzten Ministerpräsidenten gehandelt hatte, wovon sich Lempe hätte leicht überzeugen können, und wovon er möglicherweise ge wußt hat. Walters Nachfolger, der sozialistische Amtshauptmann Schulze, versuchte Walter anzuschwärzen, mußte sich aber nach weisen und Vorhalten lasten, daß er selbst unter Umgehung des ordentlichen Dienstweges eine Denunziation gegen seinen Vor gesetzten an das Ministerium wsitergeleitet hatte. — Einen nicht gewöhnlichen Zufluchtsort wählt« am Mittowch in Oberoderwitz ein jedenfalls von einem Hunde verfolgter Hase, der in den Abendstunden In den Fabrikhof der Firma Arthur Nihschmann eindrang, dort, infolge des Lichtes jedenfalls geblendet, keinen Ausweg fand und durch die offenstehende Haus tür Zwei Treppen hoch sprang, bis ihm die Wohnungstür einen Halt gebot. Er ist dann wohl ein duhendmal mit dem Kopfe dagegengestoßen, so daß er bewußtlos auf der Treppe liegen blieb, wo er von einem Arbeiter den Gnadenstoß erhielt. Der Hase wurde der Iagdgenostenschaft zur Verfügung gestellk. Reichstädt. Vergangenen Montag war es PrivatuS Moritz Langer mit seiner Ehefrau vergönnt, unter Anteilnahme eines großen Verwandten- und Freundenkreises von nah und kern, besonders aber aus unserer Gemeinde, das Fest der .Goldnen ' Hochzeit' feiern zu können. Biele Glückwünsche und Geschenke, letztere vielfach überreicht unter Deklamationen sinniger Gedichte von lieben Kindern aus Freundeskreisen, erfreut« das ehrwürdige Jubelpaar ganz besonders. Den Mittelpunkt der Jubelfeier bildete > eine ergreifende Ansprache des Ortspfarrsrs Herz auf Grund von ' i. Kor. 13, Bers 13 und Kap. 15, Vers 10. An diese Ansprache § chloß sich die Einsegnung des Jubelpaares. Ilmrahmt war diese feier von passenden gemeinsamen Gesängen und Chorgesängen - mehrerer Konfirmanden. Am Abende des Festes ehrte die hiesige Freiwillige Feuerwehr den Jubilar, der von der Gründung der Wehr an im Mai 1885 über dreißig Jahre lang als 1. Zeugwart in seltener Treue und Aufopferung gedient, durch eine sinnig« Ovation, durch Vorbeimarsch unter Fackelschein und Musikbe- gleiiung an seiner Wohnuka. Dabei überreichte der Hauptmann Winkler unter herzlichen Worten des Dankes dem Jubelpaar ein von der Wehr gestiftetes Geschenk. Wie Gott, der Herr, bisher - das Jubelpaar treu durch Freud und Leid gesührt, io walte er auch fernerhin über ihm mit seiner schützenden Ällmachtshand Im Lebensabende der beiden. Auch ein ehrendes Glückwunsch schreiben des ev. luth. Landeskonsistoriums überreichte Ortspfarrer Herz- Glashütte. Dienstag nachmittag hatte das hiesige städtisch« Auto, infolge Versagens der Steuerung, Meder einen Unfall und! zwar unterhalb der Dohrschen Fabrik. Die Insassen, L. Trapp nebst Tochter, die von einer Gerichtsverhandlung von Lauenstein kamen, wurden aus dem Auto herausgeschleudert ebenso -er Chauffeur. Das Auto stürzte in die Müglitz, ebenso Frau Keller, die eine Verletzung am Kopfe erlitt. Die beiden Herren kamen mit dem Schrecken davon. Altenberg. Nun neigt sich schon der Mouat Januar seinem Ende zu, und noch immer harrt die Welt auf den Winter, drr um die jetzige Jahreszeit auf die Tagesordnung gehört. Auch der vergangene Eonnkag brachte manchem Jünger deS Wintersports Enttäuschungen, denn die ankommenden Fremden trogen ihre Latten auf dem Rücken, weil nirgends Schnee vorhanden war. Nur auf dem Kahleberg und in manchem Waldwinkel g«statt«te die Echneelage eine geringe Benutzung der Skier. Montag grüßte uns im Gebirge tagsüber milder Sonnenschein wie zur Frühlingszeit, während in den Elbkälern dichter Nebel lag«rt«. Heute Dienstag hat auch unser Gebirge dichter Nebel eingehüllt. Heidenau. Am Montag fuhr ein Arbeiter B. aus Vorthen mit dem Rade die Häckel Straße entlang, wo die Straßenbäome ausgepuht werden. Der Radfahrer wurde von einem herabfallen den Ast getroffen und stürzte auf den dort stehenden Wagen, -er mit Holz beladen war. Dadurch zog er sich eine tief« Kopfwunde und eine leichte Gehirnerschütterung zu. Meißen. Eins unerwartete Hilfe wurde hier einem Drvschken- besitzer zuteil, dessen Pferd verendet war, und dem seine ganz« Existenz gefährdet schien, weil er sich kein neues Pferd kaufen konnte. Die Bewohner der Straße veranstalteten «ine Sammlung für den Bedrängten, die in wenig Stunden 500 Mark ergab. Dieser Bettag wurde dem Droschkenbefltzer überreicht, der so in die Lage versetzt worden ist, sich ein neues Pferd anzuschaffen und sich weiter die für seinen Lebensunterhalt nötigen Mittel ZN erwerben. Schwepnitz. Seit längerer Zeit geht man mit dem Gedanken um, ein Genesungsheim für Lungenkrank« der BezirkSverbän-S und der bezirksfreieir Städte der Lausitz (Regierungsbezirk Bautzen mit den Amtshauptmannschaften Bautzen, Zittau, Löbau un» Kamenz) zu schaffen. Nunmehr hat man ein hier gelegenes, größeres, von Wald umgebenes Grundstück zu diesem Zweck« erworben. Zunächst hat der Kamenzer Bezirk das Grundstück gekauft, um es später dem von den Äezirksverbänden der Lausitz zu gründenden Zweckverbande zu überlassen. Klein-Welka. Vor einigen Tagen berichtete eine Bautzeneu Zeitung über die Hauptversammlung deS Turnvereins wie folgt: Der Turnverein Klein-Welka und Umgegend hielt am Sonnabend! in Streubels Gasthof seine Hauptversammlung ab, di« er mit einem gemütlichen Beisammensein beendete. Hierbei ward auch Meder einmal das früher viel geübte .Schinkenklopfen' Mr allgemeinen Erheiterung angewendet. Selbst einige resolute Damen scheuten sich nicht, daran teilzunehmen. Leipzig. In der Eisengießerei von Max Jahn ttr Leipzig- Leutzsch war mit einem Kran ein etwa neun Zentner schweres Gußstück in die Höhe gezogen worden, daS von einem 47 Jahr« alten, in Böhlitz-Ehrenberg wohnenden Former auch auf d«r unteren Seite auf Gußfehler zu prüfen war. Gerade, als der Mann unter dem Gußstück stand, ritz plötzlich KaS Drahtseil, und das schwere Gußstück Mete ihn augenblicklich. Das Seil ist erst seit kurzer Zeit in Benutzung. Leipzig. In einem Anfall von geistiger Umnachtung flach ein 23jähriger Handlungsgehilfe in der Konradstroß« mit dem Messer auf seine Schwester «in und verletzte fle an der Hand. Mährend sie sich in ärztliche Behandlung begab, stürzte er sich aus dem Fenster und mußte schwerverletzt nach dem Krankenhaus über führt werden. Leipzig. Wie dis .Leipziger Volkszeitung' meldet, sind di« Leipziger LandtagSabgeordn«ten Müller, Hagen, Grub«, Pegau und Berger—Roßwein vom Bezirksvorstand aus der Sozialdemo kratischen Partei ausgeschlossen worden. Der Ausschluß erfolgt« nach 8 82 des Parteistatuts wegen DisziplinbruchS und Schädi gung der Parteiinteressen. Chemnitz. Von der hiesigen Kriminaladleilung wurde ein hier wohnender Buchbinder festgenommen, der zum Nachteil eines hiesigen Geschäftsinhabers für 100000 Mark auS Kommission er- angke Textilwaren verschleudert hat. Auch andre hiesige Geschäfts leute hat dieser Betrüger um beträchtliche Summen geschädigt. Lhemuitz. Ein Prozeß, wie ihn in ähnlichem Ausmaße die Chemnitzer Gerichte seit langem nicht gesehen haben, findet gegen wärtig vor dem Gemeinsamen Schöffengericht statt. Nicht weniger als 43 Angeklagte haben sich wegen insgesamt 23 Linbruchsdied- stählen In Fabriken, Gebäuden, Geschäftsräumen ittw. In Chem nitz, Plauen, Zwickau und Berlin zu verantworten. Die Sicherung der Verhandlung, die mehrere Tage in Anspruch nehmen wird, hat «In starkes Aufgebot der Sipo übernommen. Die Verteidigung liegt bei mehreren Chemnitzer und Berliner Rechtsanwälten. Zwickau. Der Mahlkreisverband Zwickau der Deutschnatto nalen Volkspartei hat durch seinen geschäftsfahrenden Vorstand! an den Oberstaatsanwalt In Leipzig ein Schreiben gerichtet, In dem «r auf die im linkssozialistischen .Sächsischen Bolksblatt' erschienenen Artikel .Landesverrat' und Reichswehr-Studenten verweist und um Verfolgung der Schriftleitung gegen Landes verrats ersucht. Plauen. Am 15. Mai v. I. brachte der hier und in Chemnitz erscheinende kommunistische .Kämpfer' einen Artikel, tn dem der hiesigen Polizei Mißhandlung ein«S Inhaftierten vorgeworfen wurde. Die Untersuchung ergab, daß der Maurerpolier Otto Schädlich die falsche Informalion gegeben halte. Er erhielt dafür einen Strafbefehl in Höhe von zwei Wochen Gefängnis, ^be antragte aber dagegen gerichtliche Entscheidung. Das Amtsgericht Plauen erkannte gemäß dem Antrags der Staatsanwaltschaft auf eine Gesängnissttafe von zwei Monaten. Falkenstein. Ein Milchkrieg ist seit einigen Tagen hier aut- gebrochen. Es fahren die Landwirt« seit Sonntag früh di« Milch selbst in die Stadt, und die Bewohnrschast entnimmt von diesen di« Milch, das Liter mit 30 Pfennigen. Ms Landwirte sind nicht gewillt, di« Milchprsise zu ermäßigen. Ms MUchhändler verkaufen die Milch mit 32 Pfennigen.
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