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Dresdner Nachrichten : 04.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188801047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-01
- Tag 1888-01-04
-
Monat
1888-01
-
Jahr
1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.01.1888
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Mit» tu einem Ltnike der Aitilaae) « » »Itn. ». 2«". 8» «eich«. «ciu»ttzet»«amte «urv« hnit, eine «ouikknit oetui« «erat»«,, im«, »„«tütrimaiheftintmunae,, t» dem («I»». del> vir ivcrivriivuiiA «c- t>mdt»«ll«Ichiidlicher Farde» Vet der »lekficil»»,, vv» Nalnimavuiittcl», »»kiiuiiuilUklii u»v v>rdr»»q«,rinl- tiiinde». »VgeValle». Ult» » ». :i. Jan. Dt» hteiige SchiMadrt ist »»bsliinvrrt. Eine Briiirchlmin de» L«,lüfte» dcrfeldk» / ti« nicht v»>li»«de„. Strttt». 3. Ja». iGcireidem.) Weize» in»««, I«c» liil.no-»in,»», -Uvrii-Mai irli..'»,. Juai-JuU I77.M»., Vtaagc» »>alt,f tat» U t IS», «V>il-I «,« IW,«». »di«.: JuutJu« >26„8». t «7,8», 33. Jahrqang. Aufl.4K,ttOl» Exempl. s 8oKIsfl'vo!<S, loppSN, LvLvI VL s ^inlsi-mLntsI Ml ttgffgn ImSier 8MM« >-»8.«MjU, I>»i>»«ii!.j. Dresden, 1888. «lldvl r»dl«. Januar «»>». «ti»«».«. «Viril»- »dnr »ad »'>,:>». Mi, i.'.i, Marti Na», tnmslrucr 47.1». n,i, >1» Marl^ «»»lnmsicuer ii0,»0. »ivril. Mai !»»iSi». Pctralr»», lac, vc> ,oii« 88 ...? !.s °" / ^.Ia»»a>. ililkillio-. »>»>>». Svuiiuo v,v in» Lti. >,»,»/„ »!", 80 Mark «pril-Mal «9.::». Piat-Juni8»,2». »kl. 7», Mt. illcr- drauchoabaabr. Ä,niIMu> . . «Viil-Mai ls.'.N», Ma, A„,,i I28>». Rlidul ViprU-Mai «9.8») ! - Wc.icri Na,,. fn,8,,. """ , t! 2. ,, „ n, 0o»lol- Jialicurr !>8,I;-. Tiirtru I2,I>2, ilnza,» 7 >,17. L„a- ma.iban» ,».»«. Zv-nicr 88.28. Al»»»c» 7i!.». !,.-„,sk„ !».-,l!-, Rio l ri>>,°>-i.ui». Mr-Atniiki I„»v. 22, ' Sehr,rst. « HH »öllltl«, LLoks. u. LZI. I'i'sus«. llofpkotoAi'krpd,! Vrostlvn. Lsuklulu», 8evtztlU9it>v >o. 10. »vrllii, IS, l. I. Ms MSI-1. MM-KÄMs i-tz «LAX ^LevvL, ,«lt. u»il.M8to Ut-.M. A IvoniIttO» in vorrilgs. ^ULivriül für Ilorron »nä Domen. !ÄJ.uktru86 uoeli :»,8,v!irts norävn prompt eli'eetuirl. » ^vloplinu 28tt. ' L'LN« I8«»»8«1>8«e«t«»r8«4»S Llentiim Ilerlt.luiee, E LwenIisniLekor DloisLlisost, tür kronlre küclist «vertlnoll. A i. lixl. Ilokniwllivke Otvsilvn, A »E «n> I»e«r8«;i»tlitti. 1 ^ I'lüf. Vf. .IriM 8 VriKMLl-AIormLl-IsSidvLsokö dH)«» ,H iHliianas- Politische Lngc, die aesiilschten Äctciistlicke, piivstllchc Encyclicn an die bäurischen Bischlsse. Ordensverleihunacn, Eiscnbnhnbcttiebs- slvrunüen, Dresdner Pferdebahn im Jabre 1887, Drei- und Vierjährin-Hreiwiülae. Gerichtsverhandlunaen. „W.'iShett des Salomo". ilsLQ Zeliisins Mclik., Xeiistülltvi' knN»l»»»us. M itklvochLJnmiar. chtramworlllchtt Nkdatirur tür Polttlsklieö lir, Emil Btr rev In Dresden Einige Llnskläruna über die allgemeine Lage hat der Neujahrs- sag doch gebracht. Ter lauge Zeit verdüsterte Politische Himmel hellt sich aus. Mehr kann Kaiser Wilhelm nicht sagen, als dass er seine Hossnung auf Erhaltung des Friedens ausipricht, den gratis lirenden Generale» als Hauptausgobe ihrer dienstlichen Pjlichten u» neuen Jahr die — Manöver bezeichnet. Diese gewohnte Friedensbeschtisligung des Heeres bietet den Pölkcrn einen weit willkommeneren Anblick als die Aiisanmillttig von Truppen- Massen an den bedrohten Grenzen. Nunmehr wird wohl auch die Schwarzseherei und Flauinacherei aushören. Erstcie wirkt entner vend. allen Muth beengend, allen Unternehmungsgeist lähmend und dabei ist sie noch gänzlich verfehlt; denn sie halt daSEintrcten schlimmer Ereignisse nicht nn mindesten ans. Ganz abscheulich aber ist die Flaumacherei, ganz besonders diejenige, die sich verwerflicher Mittel bedient. I» beiden Stücken leistet man in Oesterreich und Ungarn ganz Ungewöhnliches. So hat man in Pest mit der NciljahrSredc des ungarischen Ministers v. Tisza eine gröbliche Fälschung vorge« nommen. Derselbe hatte geändert: „Ich meinerseits schließe mich nicht Jenen an. welche die Gciahr eines Krieges als vor nnS stehend betrachten". Ans dem amtlichen Tclegrapbenbnreau ist jedoch das Wort „nicht" ans dieser Stelle der TiSza'schcn Rede verschwunden. Damit hat sie eine starke kriegerische Färbung erhalten und richtete ans der Wiener Börse großes Unheil an. Die Kurse purzelten daraufhin, etliche Börsengröße» machten gewaltige Gewinne und erst als sie ihren Fischzug geborgen, kam der richtige Wortlaut nach» gehinkt und die überhaupt sehr ängstlich-schlotterndc Wiener Börse erholt: sich von ihrem Schrecken. Natürlich ist man äußerst empört über die Fälschungen und fordert strengste Untersuchung des Falls, der aber leider keineswegs mehr „uneihört" ist. Im Gegensätze zu den Alarmnachrichtcn stehen diejenigen, welche die vvrkominenden militärischen Maßregeln ihres drohenden Charaklcrs entkleiden. Da einem unüberwindlichen Mißtrauen gegen Dcutichland leiten zu lassen. Damit hatte die Kriegsvartci gewonnen Spiel. Es ist beschämend zu scheu, welche Nichtswürdigkeiten und welche Unbe deutendheiten die unheilvollste» Folgen ans die-Geschicke eines Erd- theilcs auSzuilben im Stande sind! Dem Hungerleider von Bester Tclegraphenbeamten, der durch Weglassung eines „nicht" aus der TiSza'scken Neujahrsrade solches Unheil aurichlcte, wird man'S schon gehörig cintränkcn: die prinzlichcn und sonstige» vor nehmen Urheber und Veiinittlcr der tausendmal schädlicheren Beies- sälichuiigcu werden strassrci ansgchen. Das ist der t?ans der Welt! Ter Abg Gehlert hat doch Reckt. Tie Welt ist närrisch! Ter Papst nimmt die Beglückwünschungen und werthvollcii Ge schenke der Fürsten und katholischen Böller zu seiner „goldenen Presse" als selbstverständliche Huldigungen in Cmp'ang und als ebenso selbstverständlich erläßt er wenige Tage vor diesem freudigen, friedlichen Feste eine Eiuchclica, welche einen ganz gegenstands losen. iiberilüingen Streit in Deutschland entzündet! Diesmal nimnit dcr Batikan einen größtenlhcils katholischen Staat in Augrisf. Die Sprache, die der Papst in seiner Eneycliea au die balniichcn Bischöfe führt, steht in schroffem Gegensätze zu seiner Sprache gegenüber überwiegend protestantischen Staaten, Preußen, Baden und Hessen. Cie steht aber in nickt minder grellem Widerspruch zu seinen jüngsten Äciißerungen gegenüber Bayern selbst. Noch am t> Juli v. I. hatte der Prinz-Regent von Bayern in einem Main erklärt, daß ihm der Papst leine „vollkommene Befriedigung" zuletzt gär »och die bayrische Regierung eines Bei trogst raches zeiht ? Was ist seil l8 Monaten vorgekommeu in der Erziehung der Kleriker und der .Heranbildung der Jugend, daß der Papst den bayrischen Bischöfen sein Mißfallen ausipricht? Niemand hat von einer Differenz zwischen der bayrischen Negierung und den Bischöfen gehört. Sv viele Fragen, so viele Räthsel! Wie stimmt Das zu dem „Friedens"papst? Vielleicht bringen die Landtagsvcr- handluiigcn cinigermakeu eine Ausklärung. Einstweilen wisst zu. was ein Münchner Blatt bemerkt: „Herr v. Lutz ist Minister des Prinz- Regenten vou Bayern und dieser hat ihn bis auf den heutigen Tag mit Beweisen seiner Huld und völligen Zufriedenheit überhäuft. Aber was nicht ansblciben wird, ist das Wiederauslodem des Hetzeus und Streitens in der ultramontanen Presse, die ja schon bin gehört die Aufklärung, daß die Einberufung öslerre.chischcr 3ie-> >n">er beständig den Frieden, der sich unter dem Regiment des ierbisten zur Einübung des neuen Revetirae.vel.reS lediglich bezweckt.! U'EÄK RM." Diese scrvirt. Nur für Banken kund Zimten bestand größeres Interesse, auch deutsche Bahnen warm zu besseren Eonrsm ziemlich belebn österreichische Bahnen gleichfalls anziehend. Bergwcrke^lvuren stei gend, fremde Renten durchweg lest und gut gefragt. Später trat vorübergehend eine Abschwächung ein, dock war der Schluß wieder recht fest. Im Kassavcrkehr war die Tendenz durchweg sehr fest. Industriell erfuhren meist erhebliche Eours-Bcsseruiigeu, deuliche Fonds ebenso wie österreichische Prioritäten waren säst durchweg besser. Privatdiskout 1' > Prozent. Ar«»k»»rt X. M.. z. Aauuar. itre»» 2l!> lStaxirvadn ire.oo. »,«- darben 68"«. Galizier >56,c»0. Eayvlcr 74,10. «droc. Unaar. Woldrcnit 77,7>». Di-ront» 181,»). 80cr Austen —. HandclSg. —. Laura —c?lwas schwächer. Wien.:). Januar. Credit 27».»». StaatSdadn 21 r,6». Lomdarden 81,7ä. Nordwcftb. 1L2,»». Martnotcn 62,2». Nng. Ereilt 269,8». Fest. «artS. 3. Januar, i Sch,u»o Arme 8I,«0. «lnl-«dell»7n!». Italiener 96.82. StaatSdabn 448,»». Lonibardc» 186.28, do. Lriorititco —. KVanier 67,8». «IgdVtcr :>7->,»0. Ottomanen 807,8». Arne iliilelde —. Türken —. Fest. « INs» erdaI» . 3. Januar. Produkten Ischl»«!. Wrizen per März l98. per Mal i!U. «oaacn »er März - , »er Mai - , per Oc». III. »arid iProdutlen». 3. Jamiar. (Schlick.> Webe» rer Januar 23.1». per Mai Aiianst —, nckia. Lviniick rer Januar «s,28. ver Mai-Augmi 4s.oo. feit. Nnbö! ver Januar S7.2S. rer Mär; Juni 68,0». rnlna. LvknlcS miv Sächsisches. ierbisteir zur Einübung des neuen RepetirgewehreS lediglich bezweckt, die Mannichastcn mit der neuen Waffe vertraut zu machen. Be kanntlich wurde» auch in Deutschland im Vorigen Jahre die Reservi sten quotciiweiie zu dem Zwecke eiiibcriiscu und nachher wieder ent lassen. Auch wird mit großer Beflissenheit versichert, daß die ruisi- schen Tnippeiibewcgliiigm nicht Vor schiebungm nach der Grenze, sondern einsache Verschiebungen an der Grenze selbst sind. Kurz die Offiziösen, die so lange mit ihrer Auszählung aller möglichen militärischen Vorkommnisse und deren Aufbauschung so viel in der Beunrnhigung der Geschäftswelt gesündigt haben, legen ersrenlichm Eifer an den Tag. Alles zum Besten zu kehren. Hoffentlich ver fallen sic nicht sobald wieder in ihre Gewohnheit, Fricdcnshvssnuiigcn und Krieasbefnrchtllngen, gleich Iden Gondeln an einer russischen Schaukel, ans- und mederlchwebeil zu lassen. Daß der Friede nicht auf ein Mcnschciialter oder auch nur auf eine Reihe von Jahren gesichert ist, weiß jedes Kind. Tie freundliche Miene, die Rußland letzt cuissteckt, hat ihren Hauptgrund in der Erkenntniß der Unzu länglichkeit dcrMittel. die es besitzt, seine Pläne auszusührc». Ruß land kann eben cinsach nicht, wie cS will. Ob man nun die wahren und letzten Absichten Rußlands blos darin sucht, die entscheidende Stelle in Bulgarien eiiizlinchmm, oder ob man dies nur als Etappe aus seinem Erobernngszuge »ach Konstaiitinvpel bchufS Errichtung einer Weltherrschaft ansicht, in beiden Fällen ist Rußland dazu noch lange nicht fertig. Man behauptet, Rußland könne vor 1889 nicht kriegsierlig sein, es bedürfe voller zwei Jahre zur gänzlichen Mobilisirimg. es habe im Winter 1896/87 damit begonnen und werde kaum vor nächsten Winter damit fertig sein. Wie weit dies zntrifft, ist für den Laien unmöglich zu erkenne». Wir halten nnS an die Thatsachc, daß für die nächste Zeit der Frieden gesichert er scheint. Ein jeder Tag hat seine Plage, und wenn uns die Zukunft böse Stunden bringen sollte, io werden wir Deutsche auch Mannes genug sei», mit Gottes Hilfe, gestützt auf unser gutes Recht und ver trauend aus die Schärfe unseres Schwertes, sie zu überwinden. Als in einem Pariser Neuigkeitsburcau die erste Kilndc von einem angeblichen Briefe erschien, welchen der deuliche Botschafter in Wien, Prinz von Neuß, in Sachen des Prinzen von Eoburg geschrieben haben sollte, fragte man sich, wie es nur möglich war, daß der Czar sich von einem so plnmvcn Machwerk habe bethören lassen? Jetzt, da die gefälschten Aklciistiickc vcröifentlicht sind, ist das Erstaunen nur noch größer. Was ? Ter Prinz von Neuß sollic bei einer Jntrigue gegen den Herrscher aller Rcnssen sich solche Blößen gegeben habe», die sich der grünste aller Diplomaten nicht . zu «schulden kommen läßt? Nur in dem einen Stücke vewiesen die Fälscher Schlauheit. Sie waren mit den intimsten Vorgänge» in gewissen fürstlichen Familien wohl vertraut und vacktcn den Ezaren geschickt bei einer seiner bekanntesten Eigenschaften an: dem Miß trauen. Ueberall wittert der durch einen unübcrstciglichcn Wall von seinem Volke getrennt gehaltene Monarch geheime Zettelungen. Hat man sein Mißtrauen erregt, so übersieht er dann Dinge, die jeder Unbefangene sofort in ihrem wahren Wesen erkennt. Die Sprache, welcye die Fälscher de» Prinzen von Coburg in seine» Briesen reden lasse», ist stellenweise kindisch nnd stümperhaft. Di, sc angebliche» Briese des EvbnrgerS a» die Gräfin von Flandern, eine Tochter des Prinzen Anton von Hohcnzvller», sind in deutscher Sprache geschrieben : warum wurde» sie erst in s Französische über setzt, che sie der Ezar zu lesen bekam, da derselbe doch sehr aut deutsch spricht ? Wie leicht wäre es dem Czarc» gewesen, sich volles Licht zu verschaffen! Er brauchte ia nur an die Gräfin von Flan dern nach Brüssel zu schreiben, ob sic noch mehr solche mtrrcsfaiitc Mittheilungen besäße, wie die. welche man.ihm», die Hände ge spielt hatte? Dann verschaffte er sich ja die buiidigsten Beweis stücke. um BiSmarck und die deutsche Politik der größten Doppel züngigkeit zu überführen. Da dcr Cznr eine so naheliegende Eikli»- dianiig unicrlicß, sicht man, wie lies er bereits in das Liigennetz verstrickt war, sodaß die Jälschcrbandc sicb ihrer Sache sicher suhlen mutzte. Der Ezar war nahe daran, sich bei seinem Entschlüsse von ^cmniiing und Störung des Friedcnswcrkes, welches daS Ä.misest des Regenten mit so herrlichen Wollen einleitcke, beklagen wir: sie wird mulhiiiaßlich die eiuzige Folge der Eneycliea sein — vom Papste selbst nicht gewollt, wohl aber von jenen Unversöhnlichen in Priester- nnd Laicntieiscn. die den Papst niicibläisia seil anderthalb Jahren zu jenem Schritte lenkten und drängten." Neueste Telegramme ver „Dresdner Raitzr." vom I. Jan. Berlin. Der Kaiser empfing den persönlichen Adjutanten des Kronprinzen, Major v. Rabe, der aus San Rem» eingetroffen ist nnd Vortrag über das Befinden des Kronprinzen erstattete. — Die „Rordd. Allg." kann die Angaben nnd Behauptungen eines inddeiltiche» Blattes von der für de» Fall des plötzlichen Ablebens des Kaiicr-s beabsichtigten Einsetzung einer Regentschgst als Lngen- acwcbe bezeichnen, dem jede Unterlage fehle. — Der preußische Landtag ist durch königliche Verordnung Pom 2. Januar ans den l l. ds. einbcrnfc». — Die „Kreuzztg." berichtet, das neue Soziali stengesetz werde nicht vor der Wiederaufnahme der Sitzungen an den Reichstag gelangen. Der ursprüngliche Entwurf hat im Bun- dcsrath mchrüichc Abänderungen erfahren: mit Rücksicht darauf muß die Begründung deniaemäf; umaeaibeilct werden. Als Refe rent hierfür ist der sächsische Geh. Rath Gcneralstaalsanwalt Held bestellt. Die Ausarbeitung der Begründung nnd namentlich ihrer Bcralhnng hat aber durch die Vertagung des VnndeSralhs eine Unterbrechung erfahren. Brüssel. In hiesigen diplomatischen Kreisen wird die Ab berufung des russischen Gcsandtcn Fürsten llrnssow erwartet. Man bringt dies mit den gefälschten Aktenstücken in Verbindung. — Hohes Anisehen erregt die Nenjahrsrcde dcS Königs Leopold, welcher dringend an die Vervollständigung der militärischen Maß nahmen, sowie der Sozialreloim mahnte. Ter König stellte de» Präsidenten beider Kammern die deutsche Sozialisteiigesetzgcbung als cm nachzuahmendcs Muster dar. R o in. Der Negns steht bei Acinm, der heiligen Stadt Abessi niens. und liegt daselbst Vetübungen ob. Berlin. Tic „Rordd. Allg." sagt zur Bcurtheilung der politischen Gelammtlagc: Der von anßccvwcntlichec Befriedigung zeugende Commentar. den die Petersburger „Nowvjc Wrcmja" den Erklärungen des Berliner Amtsblattes widmet, und den beute das „Ionm. de St. Pet." in erwiedertem nnd verstärktem Wicdcrhall ausklingen läßt, während seinerzeit das Wiener „Fremdenblatl" formell erklärte, Oesterreich-Ungarn werde nie einen Krieg vrovoci- ren. alle seine Stämme wollten nur den Frieden, gepaart mit der Sicherheit seiner Tuner und der Integrität seines Ansehens und der Interessen der Monarchie, berechtigt, ohne Frage zu einem ver trauensvolleren Ausblick in die Zukunft, alS er seit Wochen und Monaten möglich. Andererseits darf man indcß nicht übersehen, daß» wie die internationale Situation sich langsam, aber stetig bis zur Krise znipitzte, auch im günstigen Fall noch geraume Zeit ver fließen dürfte, ehe wieder das Äctülil der Sicherheit Platz greisen kann. Das offiziöse Blatt wendet sich seiner gegen einen Aussatz des Braunschwcigcr Oberbauraths Schesflcr, welcher die Alters und Invalidenversicherung anstatt auf den Berussgenosfeiischastcii ans einer Reichsanstalt basiren lassen will Das Blatt sagt: Dieser ,s„ — Gestern Abend fand bei Ihren Kgl. M ajestäten in der Villa Strehlen eine kleine Thecgeiellichaft statt. — Ordensverleihungen. Obersorstincistcr v. Benst in Moritzburg crhicli da-s Komthnrkcenz 2. Klasse und der Forsliu- spcktor Zimmer in Eöcnbcrg das Ritterkreuz 2. Klasse des Herzog lich Sachsen-Ernestinifchen Hansvrdens. -- Stabsarzt » In suiro des Sanitätt-O'sizier-Korvs Tr. Wvll erhielt den Kgl. vrcuß. Rothe» Adlerordc» l. Klaffe. Der Boisircr August Volliack und oer Geschirrdrebcr Ernst Bäßler bei der Kgl. Porzellan-Manufaktur in Meißen erhielten das Aibrechiskreui. — Ter Inspektor aut Festung Königstein Christian Grnncrt nnd der Eontroleur beim ÄontirungS-Tepor Eduard Wagner erhielten anläßlich deren Ueber- trittS in den Ruhestand das Verdicnstkreui. — Scnatspräsident tzochedcr in Leipzig erhielt den bay rischen Kronenvrden, womit die Erhebung in den persönlichen Adel stand verbunden ist. — Ingenieur Andreas Brandt in Zwickau erhielt das Ritterkreuz 2. Klaffe des Aibrcchtsordcns. — Nächste» «onilabcnd findet bei Sr. Ezccllcnz dem Kriegs- minisiei Gras v. ^obricc in Anwesenheit des Ho'es wieder dir gewohnte große «Lvriee, welche gleichsam die Wintersaijon eröffnet, statt. Am Mittwoch, den 1l. Januar, folgt daun der erste dies- itthrigc Hvsball. — Die Mitglieder der sächsischen Genossenschaft des Johan ni t c r ord e n s hielten vorgestern iiiiter Vorsitz ihres Eoiniucn- datvrs, des Frciherm von Burgk, wie alljährlich au diesem Tage, die Jahressitziliig ab, welcher tick, ein Diner auf der Vrühlscheu Terrasse auichloß. ES waren 30 Ordensritter versammelt. — Aus der Bekauntmachuug des Kricgsmuiisleiiums bctr. den Eintritt zum Dienst als dreijährig oder vierjährig Frei williger sei Folgendes erwähnt: Jeder junge Man» kann schon nach vollendetem l7. Lebensjahre freiwillig zum aetivcn Dienst cinlrcten, talls er die nölhigc moralische und körperliche Befähigung hat. Wer sich freiwillig zu drei- oder vierjährigem acliven Dienst bei einem Tnivventbeil melden will, hat vorerst bei dem Eivilvor- sitzenden der Eriatz-Comniissivn seines AnienthaltsorteS (in Dresden beim Anltshailptmailn von DrcSdcn-Nciistndt, in Leipzig bei dem betreffende» Beamten der Krcishanptmannschast. in den übrigen Bezirken beim Amtshauvlmann) die Erlaubniß zur Meldung nach- ziisucheii. Ter Eivilvorsitzendc der Ersatzcomnilsfion gicbt seine Er- laubniß durch Erlbcilimg eines Meldescheines. Tic Ettheisting des Mcwcicheines ist abhängig zu macken: B von der Einwilligung dcS Vaters oder dcs Ävlinnndcs, ist von der obrigkeitlichen Be scheinigung, daß der zum frcnvllligen Dienst sich Meidende durch Elvilvcrhälinisse nicht gebunden ist und sich untadelhast geführt bat. Tie mit Meldeschein versehenen jungen Leute haben sich ihrer An nahme wegen unter Vorlegung ihres Meldescheines an den Eom- iiiandeur des Truppentheiis zu wenden, bei welchem sie dienen wollen. Die Annahme erfolgt durch Erthciliing eines Annahmc- fchcincs. Sofortige Einstellnng von Freiwilligen findet nur bei vorhandenen Vacanzcn und nur in der Zeit vom l. Octbr. bis 31. Mär; statt. Außerhalb der angegebeiie» Zeit dnrsen nur Frei willige. welche ans Beförderung dienen wollen, oder welche in ein Miiilär-Musikcvips cinzntreten wünschen, eingestellt werden. Ten mit Meldeschein verielicncn jungen Leuten, welche als diciiährig Freiwllliac eingestellt werden, wird die Vergünstigung zu Theiß sich den Truppenthcil. bei welchem sie dienen wollen, wähle» zu dürfen. Außerdem haben sie de» Vorthcil, ihrer Militärpflicht zeitiger zu genügen nnd sich im Falle des Verbleibens in der actlven Armee und Eireichcns der Unterosfisiers-Ehargc bei fort- gesitzt guter Führung den Anspruch auf den E>vilvcr>oiguugs!chc»i bereits vor vvlleudetcm 22. Lebensjahre erwerben zu können. Den mit Meldeschein versehenen junge» Leuten, welche bei der Cava- lcrie als vierjährig Freiwillige eingestellt werden, erwächst die Ver günstigung, daß sie i» der Landwehr nur drei statt fünf Jahre zu dienen haben und daß sie in der flieget nicht zu Reserve-Hebungen eiilberuscn werden. — Das neue Jahr hat sich für den Eise n b a.h n Verkehr nicht eben freundlich augelasscii, mit argen Schneeverwehungen, nicht einmal herbcigeführt durch Schlieestnrin, sondern durch eine» trockenen, cisigkaltcn Ostwind, sind die Bahnlinien hcimgesucht und vielfache Verkehrsstörungen hcrve,geführt worden. Im , Verlause der voraiigcgangcnen Nacht verschlimmerte sich die Lage allen Orten, ganz besonders aber ans der schlesischen Lime Gedanke hat in mancher Beziehung etwas Bestechendes, allein man möge den Versuch machen, der Ausführung näher zu trete». Ei» knireaukratisch organisirtes RentcitversichernnnS - Institut für 12 Millionen Versicherte! Wir würden einen Behörden-Kvloß ohne Gleichen erhalten, ein Bcamtcnheer, welches sich überall in die Be amten Organisation der einzelnen Bundesstaaten hincinschöbe, oder eine Retchsbchördc, welche die Bcamtenkräsle der Einzclslaalcn für die Zwecke der Alters- und Jnvalldenversichernng in einem Um fange bcanspruchic, für dessen Bcmcffnng bisher jede Anaiogie fehlt. Mag man die Sache auf die eine oder andere Weise zu vrgnnisiic» versuchen, die Schwierigkeiten, die sich in jedem Falle ergeben, sind W,ederbesc>tigu»a der Cchncemaffen gearbeitet ck groß, daß das vertranensieligste Auge sie nicht nbcrfrbcii kan». ,,t «ber mir bei Nachlassen deS Sturmes vc Das Deutsche Reich hat die ersten Schritte aui der Bahn der sozial — -- ... - politischen Gesetzgebung gethan, ohne irgend ein Vorbild an der (sic sctzgebung anderer Staaten zu haben. Der Schritt gelang. An dcre Staaten schicken sich an, uns zu folgen. Berliner Börse. Die politische Lage wurde von der die Spekulation günstig benrihcilt, die Haltung blieb aber trotzdem re-' der Dresden-Görlitz. Der am Montag Abend in» ! Uhr 21 Min. von Görlitz abgelnffcne Personcnzng blieb aus dem rechten Geleite (V. Görlitz ans gesehen) bei Zo blitz stecken und konnte nicht wieder befreit werden. Die Vorsvannmofchinc des gegen 1 Uhr Nachts von Dresden abgrlassene» Eonrierziigcs entgleiste in den Schneewehen bei Scitschen, nnd damit waren beide Geleise gesperrt und weiterer Verkehr zwischen Bischofswerda und Görlitz unmöglich. Die Passagiere des Pcisonrnziiges wurden nach Löban, diejenigen dcs Eonricrzuges nach Bautzen gebracht. Mil Auibietung aller Kräfte und unter Beilsilse von Miiitärmannschaile» wurde an der ' ' et. Aussicht ans Erfolg ... vorhanden. Der letzte am Montag Abend von Arnsoors nach Knnicnz abgelasscne Per ioncnzug blieb bei Großröhrsdorf im Schnee sitzen und konnte nicht wieder flott gemacht weiden. Die Strecke war daher geste», »nfalubar »»draller Verkehr unterbrochen Ebeniv wurde gestern Strecke Sebnitz-Rcustadi-Nicdclnenkirch nnsabrbar, nachdem imi ö Uhr früh von Neustadt ubgegangene Pecsonenzng bei KlM 3jl>A 'L «1lr-eil1llvlj05'Mvl,UckSg H 2MV,l,38 Uersuv-söunistsaiUJg^
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