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WKlitl -ZÄW W«t«ni« «ft«, d«, »lattl «in« fchr wi» Spalt»««!« »d« d«M Raum berechnet. — TS» brllarlsche uno rmnplicm» Inserat« «it «Mspr»ch«M dem Aufschlag. — ««» fandt, im redaktionell« Lheile, di« Spaltenzrilft 80 Pfg. 7-'"-' ' »« „Welserih-Zeitung" «scheint mSchentlich dreh «au Dienstag, DonnerS« tag und Sonnabend. — Lttis merteljilhrlich 1 M. LK Pfg-, zweimonatlich 8« Pfg., «nmonatlich 42 Pfa. Einzelne Nummern to"Pfg. - «ll. Postan. «alten, Postbeten, s«wi» 1S.A;? Amtsblutt fiir die Königliche UmtshMptmmmschast Mp-ldiswalö- seime für die Kömglichen Umtsgmchte und die KtadtrLth« zu Arppoldlswatoe und Irauenjtem Verantwortlicher Redacteur: Pk«l IthNk in Dippoldiswalde. VU1 achtseitigem ,Lll«strirte« Unterhalt««g»blatt". Mit land. mW h-uSwivthschaftlicher Monat-beilage. Nr. 137. Sonnabend, dm 24. November 1894. 6V. Jahrgang. «o laßt uns noch di« letzten »lüthen breche«, GH' die Statur vereist, Mit unfern Tobten laßt unS heute sprechen Nochmal» im Seist! Steigt au» den Gräbern auf, geliebte Schatten, Die mir so heiß beweint, Laßt un» de» Glücke» denken, da» wir hatten, Mit euch vereint. Wir wollen gern für kurze Frist vergesse», Daß nun der Winter naht, Und daß ein Gram sich breitet unermeffen Auf unser» Pfad. ^lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Se. Majestät der König hat Allergnädigst geruht, Herrn BezirkSasseffor von Kiesen wetter bei hiesiger Amtshauptmannschaft den Tittel und Rang eine» RegierungSaffeflorS zu verleihen. — Wie sehr die AbonnementS-Concerte der hiesigen Stadtkapelle an Beliebtheit des Publikums gewonnen haben, zeigte am Donnerstag der stark ge füllte Saal der ReichSkron«, in dem das erste dieSjähr. Concert stattfand. Selbst aus der weiteren Umgebung halten sich Zuhörer eingefunden, die aber den weiten Weg durchaus nicht bereuten, wurde ihnen doch ein wirklich schöner Genuß bereitet, denn hält schon Herr Mufikdir. Jahn selbst aus ein volles Chor von streb samen, tüchtigen Musikern, so werden obige Concerte noch durch hiesige, schätzensmerlhe Musikfreunde in uneigennütziger Weife unterstützt, so daß am Donners tag ein Orchester von 28 Mann mit Fülle und doch euch Feinheit, mit Kraft und Kunst die Programm nummern auSsührte, von denen ganz besonder- daS Andante aus der 6-äur-Sinsonie von Heydn, die Ouvertüre Marttana, ein thüringer Tongemälde und In der Christnacht, gefielen. In letzterem Stück er klang hier zum ersten Male das Englisch Horn. Ueber- haupt erkennen wir eS dankbar an, daß Herr Jahn bestrebt ist, sein Programm vielseitig zu gestalten und demselben auch die neuesten Sachen einzufügen. So fehlte diesmal auch der „Sang an Aegir" nicht. Al- Solistin trat die Concert-Sängerin Frl. Hildegard Letßner aus Dresden auf. Dieselbe ist nicht nur eine recht hübsche, jugendliche Erscheinung, sondern verfügt auch über eine wohltönende Stimme, die vom Publikum dankbar ausgenommen wurde und sich bet der Klavier begleitung des Herrn 0. Oberlehrer Hellrtegel zu einigen Zugaben bereit finden lassen mußte. — Indem wir die Collecte, welche am bevor stehenden Todtenfeste in allen evan.-luth. Gemeinden unseres Lande» für die kirchliche Versorgung der evange lischen Deutschen im Auslande gesammelt werden soll, der fördernden Theilnahme der hiesigen Parochianen warm empfehlen, theilen wir im Folgenden mit, was zur Begründung dieser Collecte im Consiftorialverord- nung-blatte gesagt ist: Die deutschen lutherischen Ge meinden im Eaplande bedürfen fortgesetzt kräftiger Unterstützung au» der Heimath. Insbesondere hat sich die St. Martinigemeinde in Capstadt aufs Neue mit einem wohlbegründeten dringlichen Unterstützungsgesuche an das evang.-luth. LandeSconsistorium gewandt. Die deutsche Gemeinde Augsburger Confessio« zu Pari hat sich durch die schwierigen und unwürdigen Ver hältnisse, unter denen sie seither ihre Gottesdienste hat abhalteu müssen, gedrängt gesehen, zum Bau einer eigenen Kirche zu verschreiten. Es fehlen ihr aber zur HinauSsührung dieses, nach den OrtSverhältniffen sehr kostspieligen Baue» noch sehr erhebliche Summen. Sie hat daher eine Bitte um Hilfe an die Glaubensge nossen hin und her im Deutschen Reiche und so auch an die Leitung der Sächsischen Landeskirche ausgehen Todtenfest. Nur heißer wolle« wir euch heut umfassen Mit wehmuthvoller Lust; O dürste» »immer weinend wir euch lassen Bon unsreklvrust! Und hast Du ein unsäglich' Glück verloren, Wa» Dir da» Herz zerpreßt, Noch einmal sei e« heut' heraufbeschworen... 'S ist Todtenfrst! O schau' noch einmal seine lichten Wangen, Da» liebliche Veficht, Im Geiste halt' e» einmal noch umfange», Und weine nicht! lassen. Auch die deutsch-evangelische Gemeinde zu Valdivia in Chile, welche sich der evang.«luther. Lan deskirche Sachsen» völlig angeschloffen hat und zu welcher nach Weggang ihre« ersten Pfarrers wiederum ein au» der Sächsischen Landeskirche hervorgegangener Geistlicher al- Pfarrer ausgesendet worden ist, vermag ihren Kirchenbau nicht ohne nochmalige namhafte Bei hilfe au» der Heimath zu vollenden. Daß die» aber dSlh LsW^A^ingmdeS ^di^nA Wvu niÄ das Ansehen der Gemeinde unter ihrer m Bezug auf Glauben und Nationalität fremden Umgebung unh ihre innere Entwickelung schwer geschädigt werden soll. Nicht minder bedürfen die lutherische SeemonnSmisfion, welche sich der groben kirchlichen Noch der deutschen Seeleute im Auslands annimmt und ihnen Warnung und Bewahrung vor den zahllosen sittlichen Gefahren in fremden Häsen zu Theil werden zu lassen sucht, sowie hje evang.-luther. Auswanderermission zu Ham burg, welche sich die Aufgabe gestellt hat, den Aus wanderern durch Veranstaltung von Gottesdiensten, durch Versorgung mit Bibeln und ErbauungSschristen, durch Vermittelung kirchlichen Anschlusses in der neuen Heimath, aber auch durch Bewahrung vor gewissenloser Ausbeutung zu dienen, fortgesetzt nachhaltiger Unter stützung, wenn ihr Werk fortbestehen soll. — Dasern sich im Laufe de- Jahres geprüfte Hufbeschlagmeister, oder solche Schmiede, welche auf Grund der vor der landständikchen Kommission in der Oberlausitz bestandenen Prämienprüsungen eine Prämie erhalten haben, im amtshauptmannschastlichen Bezirke niedergelassen haben sollten, ist hierüber von den Ortsbehörden unter Einsendung der Diplome an die königl. Amtshauptmannschaft ohne Verzug Anzeige zu erstatten, damit Letztere bestehender Vorschrift gemäß Namen und Wohnorte der fraglichen Schmiede am 1. Dezember dsS. IS. zur öffentlichen Kenntniß bringen kann. » Seifersdorf. Unser treuoerdienter Vorstand Herr Friedrich Menzer, hat sein Amt als Vorsteher unserer Gemeinde, nachdem er 32 Jahre lang mit an« erkennenSwerther Gewissenhaftigkeit und Treue diesen Posten begleitet hat, — wofür er bereit» auch durch deS Königs Gnade mit dem AlbrechtSkreuz dekorirt wurde — nach Ablauf der Wahlperiode aus Gesund heitsrücksichten und seine» hohen Alters wegen, frei willig niedergelegt. An seine Stelle ist vom Gemeinde rath der bisherige, allgemein beliebte, erste Gemeinde älteste, Herr Gutsbesitzer Herm. Dietrich, einstimmig zum Gemeindevorstand unsere» OrteS gewählt worden. Herrn WirthschaftSbesttzer F. Schwenke betraute man mit dem Amte de» ersten Gemeindeältesten. — Der König!. Eächs. Militär-Verein wird in allernächster Zeit «inen seiner beliebten öffentlichen Theaterabende zum Besten der UnterstützungSkaffe ab halten. Poffendorf. Am vergangenen Sonntag hielt der Verein junger Landwirthe zu Poffendorf und Umgebung unter dem Vorsitze de» Herrn Max Trahl, Poffendorf, Entzünde still die Allerseelenkerze« In tiefer Einsamkeit, Und ringe stumm mit Deinen bitter« Schmerzen Und Deinem Leid! — Go feie« heul' et« wetznmHvvll' Gedenke» An »le», wa» einst Dein, Dan» aber sollst ans» Nene Dn » versenke» — «» muß ja sei»! Und Alle«, wa» Dir starb, de« sei beschieße» Die ungestörte Nutz', Doch, arme« Herz, de« laugersetzuten Friede», Ihn find' auch Du! seine Si dieswinterliche Versammlung ab, welche sehr zahlreich besucht war. Nach Begrüßung der Anwesen den hieU Herr Hennig, Boderitz einen Vortrag über: „Da» AuSwintern der Halmfrüchte". Der Herr Referent sprach in ausführlicher Weise 1. Uber das Ausfrieren und dessen Ursachen; 2. über da» Au-modern und dessen Verhaltungsmaßregeln und S. über da» Ver trocknen bezw. Verdorren der Wintersaaten. Bei der an de« Vortrag anschließende» lebhaften Debatte, zeigt» N^ch aWmelne Zustimmung zu den Merxffanftnüiid bez. beherzigenSwerthen Ausführungen und wurde hierbei noch manche» beachten»werthe Wort geäußert. Sausdorf. Der hies. WirthschaftSbesttzer Heinrich Emil Steingen hat sich am Sonnabend Abend, den 17. d. Mt»>, aus seiner Behausung entfernt, um an geblich nach Echlottwitz zu gehen, ist aber daselbst nicht eingetroffen und von seinen Angehörigen zetther vergeblich gesucht worden. Röthenbach. Nach oezirksthierärztlichem Gutachten ist eine wegen plötzlicher Erkrankung getödtete Kuh de» hiesigen Gutsbesitzer» vier mit Milzbrand behaftet gewesen, an welcher Seuche der Genannte im vorigen Jahre ein Rind verlor. Der Kadaver der jetzt getödteten Kuh ist sofort vorschriftsmäßig vergraben, auch find alle Vorsichtsmaßregeln gegen Weitrrverbreitung der Seuche getroffen worden, vier besitzt noch ll Rinder, welche bei vorgenommener Untersuchung gesund schienen. Altenberg. Am Bußtag Abend fand zum ersten Male in der elektrisch und durch die Kronleuchter festlich erleuchteten Kirche eine große öffentliche Abend- mahlsfeirr statt, an welcher ca. 200 Personen theil nahmen. Dresden. Prinz Friedrich August hat am 22. November St. PeterSburq wieder verlassen und sich zunächst nach Moskau begeben. Die wettere Rück reise wird über Warschau erfolgen. Pirna. Zu der Katastrophe der hiesigen Verein», bank schreibt der „P. A." unter dem 22. November: „Bankdirektor Weiß und sein Stellvertreter Ohnsorge verhaftet! Auf Antrag de» AussichtSratheS der Ber- einsbank bei der königl. Staatsanwaltschaft wurden am Dienstag Abend die beiden Vorgenannten in Haft genommen und nach längerem Verhör durch Amts richter Friedrich dem ArresthauS de» hiesigen Amts gerichts übergeben. — Wie uns von Aussichtsraths- Mitgliedern versichert wird, hat die Direktion der Bank dem Aussichtsrath nicht nur eine Anzahl von faulen Geschäften konsequent verheimlicht, sondern diesen auch in letzter Zeit fortgesetzt in schnödester Weise belogen und hintergangen. So hat zumal der verflossene Bankdirektor Weiß ständig geleugnet, daß die Bank in irgendwelchem Zusammenhang« mit seiner so wenig prosperirenden Gründung des „Kaiserhose»" stehe, ebenso ist es bis auf die letzte Stunde dem Aussicht»- rathe verheimlicht worden, daß da» Conto der Knopf fabrik in Hütten die geradezu schwindelhafte Höhe von über 800000 Mk. erreicht hat. Nimmt man dazu noch die Thatsache, daß pp. Weiß eine Anzahl bei der