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Dresdner Journal : 14.06.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186306140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630614
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630614
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-06
- Tag 1863-06-14
-
Monat
1863-06
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 14.06.1863
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bänlsch a, vom äs Saft, arten), hthrigen le Birch - ktk» von KVUhr. angn. -l Uhr. Perlon ! Ubr. rrieae». uv»- Palair biiude. - 1 Uhr. iersoncn. «tuseum; -via dem Kartens; . Entree Abend«. wurde khaus unden; nann rückner lauchauj rmann »nna u. . lÄuidv li nset» u. August >r»v a- u. Krl. ückner Hr. O. Ltlner in Ka- itzsch b. emerit. :ist. El. hmicde- rk( teu königl. do. v. -2 4^ isenb.- grötz. 94 G.; 34 B.; 7^B. in stall 7 G.; G. ;sburg a. M. onvon lt. 8. 10 G. Nat.. Bant- onbon l0,75; Itaals- .68^. rebll. pvln. raun- tädlri -eraer marer do. w.öst. 108 erl»n- tbahn do. L; »sch« 25^ ord- >ster- sische Gi «... stcrr. 'ürk. lischt sib 8S. rgen uft, «ach llm Sei. hlr. tdr. am suli »uv V,,. oco hlr. .lv, 4V, Str. hlr. gen >e«, loo n«: V irrt —- — IchammnentHpreist-. ^»brlicd - k> 7>Ur. 10 kt gr . in SaaL—rc» Iw Lualancka «L illket.-I 10 .. „ Itritk I-..t unck Itoootllcb in UraaSao: 15 Itgr. I tltewpelru- Küansio« 1 kigr. ) »udl»x Luser atrnpretse: kür äen Raum «iner ^vapalrsvvn 2«U«: 1 Kgr. vntor ,,llur^o»»uat' <ti« Lalle > 2 bigr. tikrschrtuni: Hl^liod, wie Lnonabwe äor 8onn- nnä Veisrtag«, Xdancka kür üao kvlganäau Sonntag, den 14 Juni. —— DresdnerImmml Verantwortlicher Redaetenr: I. G. Hartniann. 1883 ' »nseratruaonahme lwswärta: l^tpalg: tu. Uutnoorurr»», Oowwiooiooilr <i«o vroittlnor Journal»; «deock»».: N. t). li-voun; Sawdar^-Lltoa»: Uaananaruin L Vo«>l.L«; Sorliw tlnorioo'soke buck kaoül., Urranuvi!»'! lturvau; Lrowooi bl. kcuvorr»; >r»»l»a: t,»vli Lr^narn i ^raaUturt ». N.: ,cde lluvkb.; Lüto: Xvor.i' litoun^it; kario: v. (28, rue üe boos enlnn»); kraz: k». tlum-ie:»'» öuckk.; Viooi Oowptoir ü. h. VVivnar 8tos»u»pl. 887. Herausgeber: Wnixl. klrpoftition üvo Oreoüuor Journal», vronäeo, hlarlormtrao»« bla. 7. Amtlicher Thril. Dresden, 6. Juni. Se. Majestät der König haben den HülfSarbeiter im Ministerium de» Cultu» und öffent lichen Unterricht-, Supernumerar-RegierungSrath Eduard Schreyer, zum Rrgierung-rath zu ernennen allcrgnä- digst geruht. Dresden, 11. Juni. Seine Majestät der König haben allrrgnädigst geruhet, dem Ministerialrathe, Ge heimen Hofrathe Wilhelm Immanuel Bär das Ritterkreuz des Verdienstordens zu verleihen. Nichtamtlicher LheiL. lleberstcht. rrlearavbifcbe Natbrichteu. ZeitNNgsschau. (konstitutionelle Oesterreichische Zei tung. — Berliner Börsenzeitung.) Tagrsgeschicht«. Dresden: Gesetz- und Verordnungs blatt. — Wien: Der Herzog von Sachsen-Koburg. Die österreichischen Propositionen in der westmächt- lichen Fassung. — Prag:.Bürgermeister Pstroß -s. Palatzki und die Jungtschrchek. — Berlin: Reise der Königin. Adjutant des Kronprinzen. Zwei Ober präsidenten zugegen. Adreßfrage in der Kaufmann schaft. Magdeburger Adresse. Bankdirector Meyen f. — Stettin: Stadtverorbnetenadresse inhibirt. — Karlsruhe: Petition um die Reichsverfaffung. — Nauheim: Vom Bade. — Eisenach: Kirchenconferenz. — Hamburg: Ablösung der Realgerechtsame. — PariS: PurblaS Fall. Die künftige Griechenkönigin. Broschüre. — Turin: Englisch-italienischer Handels vertrag. — London: Ankauf des Ausstrllungsgebäu- des. Puebla. Enthüllung des Prinz *Albrrt - Denk mals. Bukarest: Fürst Kufa Oberbefehlshaber. — New-Bork: Ehrenrettung der deutschen Truppen. — Mrrico: Pueblas Bedrängniß. D»r polnische Aufstand. (Diebstahl in der Haupt kaffe. Edelleute von Bauern eingebracht. Schreiben de» Erzbischofs an den Kaiser.) Ernennungen uud Versetzungen, ».resdurr Nachrichten. Provinzial Nachrichten. (Leipzig. Freiberg. Leisnig. Löbau. Bischofswerda. Eibenston. Geier. Augustus burg. Sohland.) Statistik und «olkswiÜdschLst. , Feuilleton. Zvsrrate. Tagrskalender. Börsen- Nachrichten ' Tclcgrüphifche Uachrichten. Wien, Krritag, 12. Jnni. Heute hat wieder ein Miuifterrath stattgefuudrn, der sich mit der polnische» Krage beschäftigte. Kassel, Freitag, 12. Juni. Die Ständever sammlung har heute nach fünfstündiger Verhand lung die Gesetzvorlage über den StautSgerichtshof und den Antrag, vas provisorische Gesetz vom Juni 1B31 über daS Oderappestationsgericht bri- , zubehaltrn, einstimmig abgelehnt. Borgrlegt wur den ein Vereinsgesetz uud ein Beschlug des Mi nisteriums, daß vie Revision des Wahlgesetzes nach erfolgtem Eintritt der Ritter tu die Kammer zu- rückgrnommen »erden soll. Triest, Freitag, 12. Juns. Die levantische Post hat Nachrichten aus Athen und aus Kon stantinopel vom 6 d. M. gebracht. In Athen erwartet man die Ankunft deS Königs gegen Ende dieses Monats. ES ging das Gerücht, die Ionier wollten ihre Zustimmung zu der Union mit Griechenland an die Bedingung knüpfen, daß daS bis herige Steuergesetz und daS bisherige Wahlgesetz beibe- haltrn würden. In Elis hat ein Tumult stattgcfunden, bei dem daS Bild des Königs Georg zerrissen wurde und dir Nationalgarde einschritt. Feuilleton. X Dresden, 13. Juni. Die dritte Sommerversamm lung der „Flora" fand am Freitage auf der Kamenzer Straße beim Herrn Kunst- und Handelsgärtner C. G. Petzold statt. Wir fanden dort rin Sortiment von circa 3V0 französischen und englischen Pelargonien, darunter die alljährlich neu erscheinenden in reichem Blüthenflor. Der Habitus aller Pflanzen war kräftig und gesund. Unter den neuesten Pelargonien von 1882, die sich durch vollendeten, runden Bau, brillante Farbenzeichnung und Dauer der Blüthen auszeichnen, sind vorzüglich beachtenS- Werth: Lväimioo, 6loiro ä'Xrraa, la Ooloaa«, Karo» 6'ttombraa, Am«. l.«roi, 8»Iam»n<i«r, llvin« <l« Vioego», dlemmolk, Vioomtoooo ä« kvlloval, t)uo«n Victor». Im Palmenhause fanden wir sehr gut cultivirte Palmen, von welchen einzelne Wedel die beträchtliche Länge von 2'^ bi» fast 3 Ellen hatten. Vorgezeigt wurde ein Messer zum Ringeln der Bäume und des Weines, durch wrl. ches Verfahren die Frücht« und Trauben um zehn bi» zwölf Tage eher reifen und größer werden sollen. In teresse erregte auch «in ausgestellte» blühende» bvoato poöiam »Ipinum (jidelweiß). Bekanntlich findet sich da» poetische Edelweiß nur an einzelnen schwer zugänglichen Stellen der Alpen, wird aber jetzt vom Herrn vr. Orrtrl ia Radeberg au» mttgebrachtem Samen gezogen und mit Erfolg cultivirt. Der Versicherung nach finden sich in iwanntem Garten mehrere Einfassungen der Rabatten »U Edelweiß. Novitäten des Kützßhaudels. Auf der vorjährigen Aulstellung befand sich «in trefflich«» Gemälde von l-Thoulant, welche» eine Ansicht der Albrechts- bürg zu Meißen bot. Die echt künstlerisch« Auffas sung wie Behandlung de» an sich schon höchst malerischen In Konstantinopel war die Antwort der fran zösischen Regierung auf die Note der Pforte in Betreff des Suezcanals'eingetroffen; über den Inhalt war so viel bekannt geworden, daß darin bestritten wird, der Eanal bedrohe die Interessen der Pforte. Ein Mitglied des Warschauer Revolutionscomit«», Krzceczkoffski, hat sich in Smyrna eingefunden, die meisten daselbst befind lichen Polen angeworben und auf einem französischen Dampfschiffe nach Konstantinopel gebracht, von wo sie nach Polen gehen. . . > . Aus Tt. Petersburg wird gemeldet: Das „Journal de St. Potersbourg' veröffentlicht eine Depesche des Kürfteu Gorlscoakoff vom 4. Juni, wonach der Kaiser sei«« Befriedigung über die Antwort des StaatssecretärS Teward an Herr« Dayton (Ablehnung der Mitintervention in der polni schen Sache) ausgesprochrn hat. Solche Zeugnisse knüpften die Bande gegenseitiger Sympathre enger. Der Kaiser wrffe d»e Festigkeit zu würdigen, wo mit Herr Seward das Priuctp der Richtinterven- tiou aufrecht erhalte. Die Berliner „National Zeitung" vom 13. Juni meldet aus St. Petersburg vom 11. d. M., daß eine Tarifreform bevorstrhr, wodurch zu Gunsten der Landrivfuhr eine Differenz von SV Kopeken pro Pud eingrfüdrt werden solle. Kür Thee bliebe dis 1866 die Differenz von 5 Kopeken pro Pfund. New-Aork, 3. Juni. Eine Deputation von Abolitivursten bat den Präsidenten Lincoln, er möchte dem General Frrwont das Commaudo eines Regerrrgiments üdrctragrn. Lincoln soll geant wortet habln: Gr werde dies sehr gern thun. Dresden, 13. Juni. Die „Constitutionelle Oesterreichische Zei tung" äußert sich über den Panslawismus in Be zug auf den polnischen Aufstand folgendermaßen: „Die Vorgänge im russischen Theile Polens sind geeignet, nicht blos die Situation der unter dem Scepter des Zaren sich bedrückt fühlenden Rationalität zu klären, sondern auch die Bestrebungen der slawischen Nationalität insgrsammt, die Parteiungen und Ziele, die sich suchenden und wider strebenden Elemente ins Klare zu setzen. Der Pansla wismus in seinen verschiedenen Gestalten, ringrstanden oder verläugnet, Zweck oder Mittel, bewußt oder unbe wußt gehandhabt, In Oesterreich hinter den Föderalismus sich bergend und die unnatürlichsten Koalitionen eingehend, konnte nicht lange ein unthätiger Zuschauer dieser Erhe bung und ihrer Folgen bleiben. In Prag kam dir Dif ferenz zuerst zum Ausbruch. Während Jungtschechien nach Krakau eilte und sich vom Warschauer Comite unter die Träger des weißen Adlers einreihen ließ, erheben die nationalen Führer der Tschechen, erst unter den Vertrau ten und Eingeweihten mündlich, dann durch die Presse in offener Demonstration lhren Protest gegen den „bedauer lichen und ziellosen Ausstand". Die Einen feiern den einnächtigen Diktator Langiewicz und seinen Jungfrau adjutanten, die Andern erklären Zar Alerander für den Befreier von 20 Millionen slawischen Unterthanen, und die Weltmonarchie Rußland als den einzigen Hort der Slawen. Unbekannten, kaum auszetauchten, blos durch blinden Parteieifer der Menge imponirenden Namen, welche sich im Tschechenlande für den Partisanenkrieg Po lens aussprechen, tritt der weltbekannte, in Literatur und Politik als Autorität Böhmens, im ganzen Slawenthume als Führer angesehene, greise Palatzkr entgegen, der seine Worte und Schriften äußerst vorsichtig aus die Wage legt und die gewonnene Popularität nicht in seinen greisen Tagen verscherzen möchte. Der von Manchen gekannte, von Vielen absichtlich verborgene Riß zwischen Polen und Tschechen, den man auch im österreichischen Rcichsrath künstlich verhüllte, ist neuerdings aufgedeckt, aber mit der weitergehenden Zerklüftung zwischen polnisch- und russisch gesinnten Tschechen, zwischen panslawistischer Politik und der Politik, welche dir Nationalität in diesem Momente blos zum günstigen Vorwand nimmt." Die Berliner „Börsenzeitung" ist mit dem pas siven Widerstand nicht einverstanden, den jetzt fast alle oppositionellen preußischen Blätter leisten, und klagt mit folgenden Worten: „Es ist ein Leichtes, in ge fahrloser Zeit mit vollen Backen Opposition zu blasen; rin Leichtes, die Menge des Volkes durch derbe Verkün digung der ihm angenehmen Wahrheiten um sich zu sam- ^.meln, so lange man seinen Rücken gedeckt weiß, und leichter ist es, vom Volke muthigcs Ausharren zu gewär tigen, als mit dem eigenen Beispiele voranzugehen. Die liberale Presse hat sich stets die Vorkämpferin deS Vol kes, ganz besonders auf politischem Gebiete, genannt; — > wie denn, wenn sie nun plötzlich dieses Feld räumt, wenn die Vorkämpfer beim ersten Schuß die Waffen strecken? Die „Nationalzeitung" — wir nennen sie zuerst, weil sie sich selbst als die erste hinzustellen liebt, nicht weil wir ihren doktrinären, schlafsüchtigen Besprechungen ir gend ein hervorragendes, oder auch nur in erster Reihe stehendes Verdienst einräumen wollten — hat ihre Ka- thederhefte in den Kasten geschlossen. Die „Kölnische Zei tung", das große reiche Journal, vergißt, daß ihre Leser wohl ein Anrecht auf ihre Dankbarkeit haben. Die „Rhei nische Zeitung", welche noch kürzlich in mehrer» Artikeln Sen passiven Widerstand verdammt und deshalb auch für den Fall, daß ein Wahlgesetz octroyirt werden möchte, vor der Enthaltung vom Wählen gewarnt hat, läuft allen andern yoran, geradezu die Beine unter den Armen. (Gleichzeitig ist der Redacteur Giebe zurückgetreten. Auch die Redacteure der „Barmer" und „Rhein- und Ruhr zeitung" sind zurückgetreten, und werden deshalb, weil sie sich an dem System des Schweigens nicht betheiligen wol len, von der „Berl. Allgem. Zeitung" feige gescholten.) Endlich die „Volkszeitung" steckt das oft bewährte gute Schwert in die Scheide, verspricht den Lesern seelcnerfri- schende Thätigkeit in naturwissenschaftlichen Artikeln und giebt dem Volke den guten Trost, daß „der Wassertropfen den Stein aushöhlt!" Die geistige Thätigkeit, welche die liberale Presse als Vertreterin des nach Vervollkommnung strebenden Volkes im heiligen Berufe übt, läßt sich nach unsrer Ansicht nicht wie ein kaufmännisches Geschäft we gen ungünstiger Handelsconjuncturen unterbrechen, und die liberalen Zeitungen sollten zu allerletzt Fallstaff's Philosophie vom Muthe und vom Werthc des Lebens über Alles adoptiren. ..." . TagcsgcschlchlL. Dresden, 13. Juni. Das neueste (10.) Stück des Gesetz- und Verordnungsblattes enthält: Nr. 51) königl. Verordnung, die Publikation der wegen einer neuen Regulirung der Elbzölle getroffenen Ueber- einkunft betreffend, vom 29. Mai d. I. (nebst den dazu gehörenden Anlagen). ch Wien, 11. Juni. Vorgestern Nachmittag hier an gekommen, — wo er Abends sofort aus nächster Nähe dem furchtbar schönen Brande des Kaitheaters bei wohnte, dessen Ausbruch die vor seinem Hotel stationir- ten Schildwachen durch Abfeuern ihrer Gewehre der Leo- poldstadt signalisirtcn — stattete der Herzog Ernst von Koburg-Gotha dem zu seinem Empfange von Schön brunn hereingekommencn Kaiser einen Besuch in der Hof burg ab. Heute Vormittag erwiderte der Kaiser diesen Besuch im Hotel zum „Goldncn Lamm", und heute Nach mittag verfügte sich der Herzog nach Schönbrunn, wo er an die Hoftafcl geladen ist. Der Herzog wird noch einige Tage hier verweilen. — Wenn das „Memorial diploma- tigue" in seinem neuesten Artikel über die polnische An gelegenheit die hier jetzt zur Entscheidung vorliegende Rück- Lußcrung der beiden westmLchtlichen Eabinete auf die von Oesterreich ausgestellten Propositionen lediglich für eine stylistische Präcisirung oder Ausführung derselben erklärt, so kann ich dagegen constaliren, daß hier in den maßgebenden Kreisen diese eigenthümliche Auffassung kei neswegs gethcilt wird. Namentlich in der Erweiterung, welche der, eine administrative Autonomie für Polen ver langende Punkt (ll. der Propositionen) erhalten hat, er kennt das österreichische Eabinet seinen Vorschlag nicht wieder. Was statt dessen nunmehr verlangt wird, käme der Herstellung der blosen Personalunion zwischen Ruß land und Polen gleich. Es leuchtet ein, daß Oesterreich bei dem Stande der ungewissen Angelegenheit einem sol chen Vorschläge sich nicht anzuschließcn vermag. z Prag, 12. Juni. Der Bürgermeister Prags, Herr Franz Pstroß, Ledersabrikant, ist heute Nacht um 2 Uhr an einer Lungenentzündung nach kurzem Kran kenlager gestorben. Er war vor zwei Jahren bei der ersten Ernennung unsrer Gemeinderepräsentanz nach Ver leihung der konstitutionellen Grundlagen gewählt wor den. Zur Zeit seiner Wahl hing er der Partei an, welche vr. Palatzki, vr. Rieger u. A. führten. Herr Pstroß war ein durchaus unbescholtener Charakter. Mit einer rastlosen Thätigkeit verband er eine tüchtige Kcnntniß der Verhältnisse. Er war unablässig für das Wohl der Gemeinde besorgt. Einige Zeit lang war er auch Präsi dent der Prager Handels- und Gewerbekammer. In letz ter Zeit zog sich auch Herr Pstroß von der extremen tschechischen Partei zurück, obwohl er seine tschechischen Sympathien niemals verheimlichte. Er hinterläßt jeden falls ein unbeflecktes Angedenken. Bis zur Neuwahl eines Bürgermeisters, die durch das Stadtverordnetencollegium zu geschehen hat, wird der Vicsbürgermeister Or. Bielski die Geschäfte der Stadt führen. Von tschechischer Seite hält man die Manifestation Palatzki's gegen die Polen für ein höchst bedeutsames Dokument. Selbst die Organe der jüngern tfchechischen F raction drucken dasselbe ohne Kommentar ab, so daß ihre Leser glauben, auch diese, welche sich sonst sehr polensreunblich zeigte, sei plötzlich umgesprungen. In solcher Weise speculirt man auf die Nachsicht und Geduld der Leser im tsche chischen Lager. Es wird jetzt von mehrer» Seiten ver sichert, daß die Mehrzahl der tschechischen Reichs- räthe nicht im Reichsrathe sich einfinden werden. So soll in einer Versammlung derselben am 4. d. M. beschlossen worden sein. Palatzki und seine nähern Anhänger kön nen füglich nach der oben berührten Veröffentlichung nicht mehr im österreichischen Parlamente erscheinen. — Der neuernannte Präsident des Abgeordnetenhauses, vr. v. Hasner, und vr. Brinz sind gestern telegraphisch nach Wien berufen worden. U Berlin, 12. Juni. Ihre Majestät die Köni gin Auguste wird am Montag nach Schloß Windsor abreisen, von ihrer Palastdame Gräfin v. Hacke, den Hofdamen Gräfinnen v. Lynar u. v. Schwerin (Letztere Tochter des frühern Ministers des Innern), dem Ober hofmeister Grafen v. BooS-Waldeck und dem CabinetS- secretär vr. Brandis begleitet sein. — Die zweitägige Anwesenheit des Adjutanten Sr. königl. Hoheit des Kronprinzen, Hauptmann v. Lucadou, welcher aus Ost-Preußen hierher gekommen, vom Könige em pfangen worden und sofort wieder zu dem Kronprinzen zurückgereist ist, wird hier ungemein lebhaft besprochen und zu allerlei Gerüchten ausgebeutet. Thatsächlich hat der Adjutant einen Bries des Kronprinzen an Se. Maj. den König übermittelt und ein allerhöchstes Handschrel- ben an den Kronprinzen mitgenommen. — Gegenwärtig befinden sich die Oberpräsidenten der Provinz Sach sen (v. Witzleben) und Pommern (v. Senfft-Pilsach) hier, ihre Anwesenheit bezieht sich auf Berichterstattung über die Stimmung in den Provinzen und Entgegennahme von Instructionen in Bezug aus Handhabung der Preß- verorbuung. ES circulirl das Gerücht, daß die Regie rung damit umgehe, die „Erklärung" der Berliner Mor genblätter ge^en die Preßverordnung vom 1. Juni d. I. gerichtlich verfolgen zu lassen. Berlin, 12. Juni. (B. Bl.) Die „Spener'sche Z." meldet: „Anträge aus dem Schooße der Corporation, so wie auch des Collegiums selbst gaben gestern Abend dem Aeltestencollegium der Berliner Kaufmannschaft Veranlassung, eingehend die Frage zu besprechen, ob die Absendung einer Deputation an Se. Majestät, oder eine Vorstellung an das Staatsministerium, um die Zurück wirkung unsrer Zustände auf Handel und Gewerbe zu schildern, rathsam sei? Es wurde ausführlich die Frage wegen Competcnz das Collegiums, wegen eines Erfolges des beantragten Schrittes u. s. w. erörtert und zuletzt mit 8 gegen 7 Stimmen beschlossen, zur Zeit auf keinen und interessanten Gegenstandes machte das Gemälde zu einer hervorragenden Erscheinung der Ausstellung, und wohl dürfte in manchem Beschauer der Wunsch rege ge worden sein, das Bild wenigstens in einer treuen Nach bildung zu besitzen. Eine solche Nachbildung ist gegen wärtig im Kunsthandrl erschienen, und zwar «st das Bild in vorzüglicher Weise von dem als geschickten Landschafts zeichner bekannten H. Williard lithographirt worden. Bei der harmonischen Haltung des Ganzen, der rin bläulich-luftiger Ton zu Hilfe kommt, ist dem Einzelnen seine bestimmte, charakteristische Zeichnung gewahrt wor den ; wie denn überhaupt die technisch« Ausführung durch Sauberkeit, Sicherheit und künstlerische Leichtigkeit in der Behandlung erfreut. Aehnliche Verdienste lassen sich dem Drucker (dem lithographischen Institute von I. Williard) nachrühmen. DaS gelungene Blatt ist ein hübsches Er innerungsblatt an eins der ehrwürdigsten und schönsten Baudenkmäler Sachsens. — Ferner machen wir Freunde der Radirnadrl auf rin« neue Arbeit Karl Krüger'- aufmerksam. Dieselbe gtebt die unter der Bezeichnung „Die Jagd" im Besitze de- k. Museum» befindliche Landschaft von I. RuiSdarl in recht gelungener Weise wieder. Die Auffassung kommt dem Originale mit feinen geistigen und technischen Eigen- thümlichkeiten möglichst nahe, und da» Blatt reiht sich in jeder Beziehung den früher gelieferten und hier be sprochenen Radirungen de» Künstler» würdig an-' Die Nachbildungen, die bi- jetzt von dem genannten Werke RuiSdarl'» vorhanden waren, die Stiche von Günther, Zingg, Pescheck und Schmidt, ließen viel zu wünschen übrig, um so willkommener dürste da» meisterlich radirte Blatt Krüger'» den Sammlern sein. — Auch die Humoreske Karl Reinhardt'»: „Der Löwe ist lo»", welche bei Gelegenheit der vorjährigen Au»stellung hier besprochen wurde, hat durch den Holz ¬ schnitt Vervielfältigung gefunden und liegt gegenwärtig in dieser Nachbildung in den Schaufenstern der Dresdner Kunsthandlungen aus, wo das Blatt durch seine Fülle komischer Motive und lebendig gezeichneter Figuren die Vorübergehenden fesselt und unterhält. 6. * Unter den in der neuesten Zeit erschienenen litera rischen Novitäten verdient genannt zu werden: „Don Juan. Dramatisches Gedicht von Aleris Grafen Tolstoi. Aus dem Russischen übersetzt im Versmaße des Origi nal- von Karoline v. Pawloff (Dresden, in Com mission bei Burdach. Druck von B. G. Teubner. 1863)." Der von uns neulich an dieser Stelle erwähnte Verfasser hat besagtes Werk, in welchem Don Juan nach der eigentlichen spanischen Legende mehr als Idealist denn Bösewicht dargestellt wird, dem Andenken Mozart'- und Hoffmann'- gewidmet. Diese- dramatische Gedicht, wel ches den Tert der am 29. Oktober 1787 zur ersten Auf führung gelangten Oper auf seinen Urquell zurückzufüh- rrn sucht, ist als ein werthvoller Beitrag zur Don- Juan-Literatur und insbesondere zu da Ponte'- Buch zu betrachten und wird sich al- solcher auch in Deutsch land zahlreiche Freunde um so leichter erwerben, al- da- Eüjet der Mozart'schen Oper gleichen Namens hier nach der bekannten spanischen Legende behandelt wird, nach welcher Don Juan de Marafta, „der Meister der Ver- sührungSkünste", zuletzt als reuiger Sünder unter dem Chorgefange der Klosterbrüder stirbt. Der Dichtung ist die lebendige Handlung, die scharf nüancirte Zeichnung der Charaktere und rin gewisse», schwunghafte- Patho- nicht abzusprechen; die Lerstfication ist leicht und ge wandt und die Urdertragung in da» Deutsch« fließend. * Au» Hannover vom 8. Juni berichtet der „Han noversche Courier": „Gestern hatten die Mitglieder de« hiesigen Verein» für da» Hrrmann»-Drnkmal mit dem Detmolder Hauptvercine in Minden eine Zusammen kunft, um über den Fortgang der Arbeiten zu berathen. Während man in Detmold der Ansicht ist, nicht früher fortarbeiten zu lassen, bis das erforderliche Capital ge deckt ist, wünscht der Künstler, Herr v. Bandel, die bis jetzt eingegangenen Summen zu verwenden, um den Kopf, die rechte Hand und das Schwert herzustellen. Der Hannoversche Verein, von der Ueberzeugung durch drungen, daß rS durchaus nöthig ist, mit der Anfertigung der Riesenfigur zu beginnen, um die noch fehlenden Mit tel zur Vollendung zu erhalten, stellt ihm dazu seine vorräthigen Gelder und der Detmolder Verein die aus der frühern Zeit noch in Detmold liegenden Stücke, z. B. die Stiefel, den Daumen, die Helmfiügel rc., sowie da» noch vorräthige Kupfer zur Verfügung, so daß nun in kürzester Zeit die Arbeiten an dem Denkmale wieder im Gange sein werden. Herr v. Bandel hat vom Magi strate ein Stück Land zwischen der Hannoverschen Eisen gießerei und der Eisenbahn nach Braunschweig in Pacht genommen, wo er seine Werkstätten Herrichten und den Hermann zu vollenden gedenkt." » Wie Prof. Brandstätrr in Danzig in der Bro schüre „Schiller'- Lyrik im Verhältnisse zu ihrer musika lischen Behandlung" mittheilt, haben 234 Komponisten 82 lyrische Gedichte und Monologe Schiller'» zur Ton setzung benutzt und im Ganzen 500 Kompositionen ge liefert. Da- „Lied an die Freude" ist 41, „Die Sehn sucht" („Ach, auS diese- ThaleS Gründen rc.") 29 Mal componirt worden. Bor und um 1800 erschienen di« meisten Compositionrn, seit 1820 fast gar keine mehr. Reinhardt, Zumsteg, Zelter und Fr. Schubert habe« am häufigsten Schiller'sche Tert« benutzt. f Wir haben bereit» gemeldet, daß unweit Rom ein« Statur de» Kaiser» Augustu« aufgefunden werden ist. Die „K. Z." entnimmt eine« Briefe eine» in Ron«
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