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Asch. tigl. Morg. 7 u. Inserate wrrven bi« Abend» 8. Gynnt. bil Mtttaa» LL L. angenommen >» der Srvedttio«: Johanat«all«e und Waisenhau-straße S. Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mttredaeteur: Theodor Drobilch. M. 3lv. Mittwoch oeo 6 November Avon», vierteljährlich ro Rar. det «nentgrldl. Lieferung in'« Hau«. Lurch die k. Post vierteljährlich L» Rgr. Einzelne Nummem 1861 Vrwckld«». den 6. November. — Ge. König!. Majestät habe« de« Registrator bet der Kanzlei de« »ppellattonsgerichts zu Zwickau Karl Erdmau« Müller bei seiner auf «»suchen erfolgten Emeritirung di« zu« Verdienst- orden gehörende Medaille in Gold verliehen. — S«. k. k. Hoh. der Erzherzog Carl Ludwig ist gestern früh 1 Uhr nach Prag abgeretst. — * Oeffentlich, Gerichtsverhandlung am 5. No. vember. — Der frübere Eondttoreigehilf« Karl Louis Stütz!« manu, wegen Dtebstahles, auch wegen Widersetzlichkeit schon mehrfach bestraft, hat sich t« letzter Zeit ohne Condition her« umgetrteben und dem »fehler,«sellen nnd MöbelhLndler Friedrich Otto Theodor Gcholz ein Portemonnaie mit 14—IS «Haler gestohlen. Scholz »Lmlich ging mit «ine« gewissen Conradt nach der Friedrichstadt, um da «in Geschäft abzumachen, wor« nach Beide in einer dortigen Restauration «tnkehrten. E« saßen an demselben Tische zufällig noch der Handarbeiter Friedrich Wilhelm Schulz« und der Angeklagte Rühlemanu. Scholz, welcher merkt, daß er etwa« zu viel getrunken, übergiebt nicht etwa sich, sonder« nur sein Portemonnaie an Schulze zur Auf bewahrung Schulze hat darnach Scholzen ermahnt, nach Haus« zu gehe», «ährend Conradt, dem m zu spät geworden, auch schon seiner «ege gegangen war. Man bracht« Scholzen nun in sein» Wohnung; Schulze aber und Rühlrmann begaben sich noch in ein, Restauration am Palaisplatz, woselbst Schulze da« ihm zur Obhut «itgegeben« Portemonnaie mit Selb (— nach des Verletzten unklarer Angabe sollen etwa nur S Ngr. au IS Lhlrn gefehlt haben —) auf de« Tische vor sich lieg« läßt. Während nun Schulz« einmal aufgestaudeu, um mit de» Wtrth zu sprechen, nimmt Rühlemann das Portemonnaie, ent fernt sich schleunig und vermöbelt jenes doch wohl erst i« «öbelhaudel (von Scholz) verdient« Selb bi« auf 1 Thlr. IS Ngr. S Pf., ««lchen traurige» Rest der Bestohlen« nebst de« Portemonnaie i« der Hauptvrrhandlung avsgehLndigt erhielt. — Carl Louis «üslemann erhielt unter Emrechunng seiner Rück- fLMgkeit S Monat« Arbeitshaus unter -tuzufügung gesetzltcher Schärfung zuerkannt. Dies« Schärfung kann besteh,u aus Har teck Lager bis zu 30 oder Entziehung warmer Kost bis zu »0 Lagen. — Angekündtgt« Gerichtsverhandlungen: Heul« Mittwoch, den 8. ». M., Bormittag« 9 Uhr Hauptverhand- lung wider den Handarbeiter Loh. Gottlob »etter aus «ade- bürg wegen Diebstahls. — Vorsitzender Gerichtsrath Glöckner. Morgen vönnerstag, den 7. d., »örmtttags - Uhr, Haupt- verhandln»- wider dm Bäckergesellen Karl August Pieper ans «WM DM MAjM HrMhy-nichts abmd, den 9 d., Vormittag» 9 Uhr Hauptverhandlnug wider dm Jäger Peter Paul Schotzka wegen Unterschlaguug, sowie «egen 8-trug und Fälschung. Vorsitzender »erichtsrath Glöckner — Ueber die Gewehr-Angelegenheit läßt sich «in« Dresdner Eorrespondmz der Mitteldeutschen Volks-Zeitung folgendermaßen au«: ,Was dt« Bestimmung der Gewehr« betrifft, so belehrt das Dresdner Journal» seine gläubigen und ungläubige« Leser, daß danach das Krieg-Ministerium nicht zu fragen habe. Das sei lediglich Sache des Käufers. Wenn aber freilich, wie di« Deutsch« Allgemein« Zeitung gefragt, di« Gewehr« zu« Aufruhr wider ein« befreundet« und von der sächsischen anerkannt« Regierung bestimmt gewesen wären, da wäre es etwa« ganz anderes gewesm, da würde dt« sächsisch« Regierung sich um die Bestimmung gekümmert und dazu dir Gewehre nicht hergegebeu haben. Wie sie aber wissen will, ob es sich wider «in« befreundet« Regierung handelt, wenn sie sich nicht um die Bestimmung kümmert und »auch heut« noch darüber ohne Kmntniß ist', das geht über dm beschränkten Un- terthauenverstaud, und das amtlich« Blatt ist so mitleidslos, sei nen Lesern das zu verschweigen, wie es zu unser»» aufrichtigen Bedauern auch darüber nichts sagt, was mit der sächsischen In fanterie i» Falle eines Kriegs «erde» soll? Rach de« erste« Ar tikel des Dresdner Journal ist di« „gesammte* neue Jusanteriebe« waffnüng »erkauft. Jetzt thun die Soldaten gewshnlichm Gar- nisonsdimst mit dm alten, nach der Versicherung des Kriegsmiul- ster« nicht «ehr dimsttüchtigen Musketen Bevor die neubestelltrn Gewehr« für 39,999 Mann (39 Bataillon« ü 1999 Mann) ab- geltefert und «iuseschoffm find und dt« dafür vöthig« Munition re. angefertigt ist, muß »migstens «in Jahr vergehen. Kann das Dresdner Journal dafür di« Garantie übernehmen, daß vor Ab lauf eines Jahns, jedeufalls vor der vollständigen Rmbrwaffuung der gesammtrn sächsischen Infanterie kein Krieg au«bricht? Wir glauben, dies« Garantie kann Niemand übernehmen. Di« sächsisch« Infanterie aber mit dm alten, höchstens 199 Schritte weit tra genden Gewehren «ine» Feinde grgmüberstellm, dessen Gewehr« 6-8-9 Schritte weit tragen, hieß«: die Lande«kiud«r sicher« ver derben preisgeben. E« würde sicherlich manches beklemmte Mut terherz beruht««, wenn das Dresdner Journal seine» ^letzten Wort" noch ein averletztes, gerade dieses Bedenken beseitigendes, folg« lasse« wollt«. — Aach das IS. Stück des Gesetz- und Verordnungs blattes ist ausgeg.bm wortze». Dasselbe enthält: Gesetz, ein« Abänderung de« Heimathsgesetzes betr; Gesetz, einig« «bänder- uugm der Berfaffuugsurkund« vom 4. S'pt. 1831 betr.; Decket des Ministeriums des Innern Wege« Genehmigung «iner öffentlichen Anleihe des Zwickau-Lugauer Strtnkohlenbauvereius, , AM rs, vrt. (dis «Mhtz sdll 199,999 Thlr. tu Abschnitt«.