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-Lokales and Sächsisches. Dippoldiswalde. Durch Herrn Bürgermeister Voigt find am vergangenen Montag folgende Herren als Bürger hiesiger Stadt verpflichtet worden: Rentier L. Dzondi, Bez.-Et.-Aff. M. Grund, Gr-, und Hyp.- B.-F. G. Schiffner, amtShptm. Expedient L. Hahn, Restaurateur B. Rößger, Barbier E. Schwarz, Bäcker K. Steinigen, Schuhmacher A. Kähler, Schieferdecker und Hausbesitzer L. Wendler, Bäcker und Hausbesitzer B. Schumann, Maurer und HauSbes. H. Fischer und Korbmacher H. Heimann. — Herr Bezirksarzt vr. Flinzer ist von Neujahr an nach Plauen i. V. versetzt. Sein Nachfolger ist Assistenzarzt Vr. moä. Lehmann aus Leipzig. — Morgen Donnerstag Nachts wird, wie aus der Bekanntmachung der Kgl. Bahnverwaltung in heutiger Nummer hervorgeht, ein Theaterextrazug von Hainsberg nach Kipsdorf verkehren, der sicher sehr stark benutzt werden dürste. — Nicht nur, daß das Lutherfestspiel in Potschappel viele Besucher anziehen dürfte, auch in Dresden sind neben den königlichen Theatern und dem Refidenztheater neue VergnügungS- orte zu besuchen. Vor allem dürfte da der CirkuS Busch zu nennen sein, der am Donnerstag seine Er öffnungsvorstellung giebt. — Das KirmeLfest wird uns sett^IahreSfrist zum ersten Male wieder ein Militär-Concert^rlngen, indem für nächsten Montag die Kapelle der Großen hainer Husaren vom Schutzenhaus-Besitzer engagirt worden ist. Genanntes Chor erfreut sich auf seinen zahlreichen Concertreisen sehr guten Rufes und hat «sich im vorigen Jahre hier die besten Sympathien der zahlreichen Zuhörerschaft erworben. — Die Hoffnung, daß ein schöner und sonniger Herbst uns für den ungünstigen, regnerischen Sommer entschädigen würde, ist bis jetzt eine trügerische gewesen, denn theils rauhe, theils regnerische Tage waren es meist, die unS die ersten Herbstwochen brachten. Wie daher mit Heu und Getreide, so hat nunmehr auch mit Grummet und Kartoffeln der Landmann seine Müßte Noth, diese Früchte wegzubringen. Seit gestern Abend, wo ein lebhaftes Wetterleuchten zu beobachten war, scheint wieder günstigeres Wetter einziehen zu wollen. L Glashütte. Am oerg. Sonntag hielt der Verband Glashütte der sächs. Fecht sch ule sein Stiftungsfest ab und beging dasselbe durch Theater und Ball. Als Theaterstück war gewählt worden: „Der Vetter" oder «Alle wollen heirathen." Die Wahl war eine recht glückliche gewesen, denn mit großem Interesse ver folgten die zahlreich erschienenen Zuhörer den Gang des Stückes und starker ApplanS belohnte am Schluffe die Darsteller. Ein recht nettes Sümmchen aber floß an diesem Abend in die Vereinskasse, die dadurch in den Stand gesetzt wird, manch' stille Thräne wieder zu trocknen. Johnsbach. Eine werlhvolle Zuwendung wurde unserer Kirche in letzter Zeit von einem Kinde unserer Parochie, dem in Falkenhain geborenen Herrn Otto Büttner, Inhaber einer größeren Vernickelungsanstalt in Dresden, Falkenstraße, gemacht. Aus großer An hänglichkeit und Dankbarkeit gegenüber seiner Heimath machte er hiesigem Kirchenvorstande das ehrende An erbieten, sämmtliche Altargeräthe, als Leuchter, dio. AbendmahlSgefäße und Taufbecken, welche im Laufe der Zett etwas unscheinbar geworden, von Neuem ver nickeln zu lassen. Dieses Anerbieten wurde dankend entgegengenommen und in schönster Weise zur Aus führung gebracht, womit die Altargeräthe wieder eine Zierde unserer Kirche geworden sind, deren Inneres außerdem in den nächsten Jahren erneuert werden soll. — Rasch tritt der Tod den Menschen an I Dieser Ausspruch Schillers bewahrheitete sich am vorigen Montag in Falkenhain. Der dafige Besitzer des SchäfereistammguteS, Herr Hermann Baumgarten, ein in den fünfziger Jahren stehender, allgemein ge achteter Mann, war in den NachmittagSstunden ge nannten Tages auf seinem Felde mit Aäerarbeiten beschäftigt, siel dabei plötzlich um und war der Tod sofort eingetreten. Ein vor einigen Wochen bei dem selben stattgefundener Sturz vom Wagen in Folge Durchgehens des Geschirrs, seitdem der Betroffene immer etwas leidend war, dürfte als mittelbare Ur sache zu bezeichnen sein. — Herr Edmund Lange, seit dem l. August 1891 an der Schule zu Falkenhain angestellt, ist zum Lehrer in Dornhennersdorf im Bezirk Zittau gewählt worden. Schmiedeberg. Am nächsten 18. Oktober begeht der Männergesangverein hier sein 25. Stiftungs fest, bestehend in einfacher Feierlichkeit mit darauf folgendem Festesten und Ball. An die Vertreter der örtlichen Behörden, sowie an die Vorsteher der hiesigen Vereine sind bereits Einladungen hierzu ergangen, auch dürfen durch Vereinsmitglieder eingeführte Gäste dieser Festlichkeit beiwohnen. Rehefeld. Se. Majestät der König traf in Be gleitung dreier Kavaliere vorigen Sonntag, Nachmittags 3 Uhr 10 Min., mittels SonderzugeS auf der Halte stelle Hermsdorf-Reheseld ein und begab sich sofort ^mch..dem Jaadhause, um am Abend desselben Ztzaes noch einen Purschgang zu unterneymen. HöHivud- jagden sind Montag auf Nassauer, Dienstag auf Rehefelder, Mittwoch auf Nassauer und Donnerstag auf Altenberger Revier angesagt. Unter den geladenen Fürstlichketten befinden sich Se. König!. Hoheit Prinz Georg von Sachsen und Prinz Albert von Sachsen- Altenburg. — Se. König!. Hoheit Prinz Friedrich August folgte Montag Abend nach. Rabenau. Der Geschäftsbericht der Sächsischen Holzindustriegesellschaft zu Rabenau konstatirt den Fortbestand der mißlichen Verhältnisse, welche schon im vorigen Bericht erwähnt wurden. Bei den unlohnenden Verkaufspreisen würde eine Vermehrung des Umsatzes einen noch geringeren Nutzen ergeben haben. Der russische Handelsvertrag hat noch wenig genützt, da die Zölle aus Möbel ans massiv gebogenem Holze nur unbedeutend ermäßigt find und die öster reichische Konkurrenz, deren Export ebenfalls sonst be schränkt ist, hat sich mit aller Macht auf den deutschen Markt geworfen und arbeitet mit erstaunlich billigen Verkaufspreisen. Mit der Stuhlbauerei konnte man zufrieden sein, dagegen hat sich der Umsatz in Phantasie möbeln mit Presserei noch nicht vergrößert. Trotz dieser ungünstigen Verhältnisse erzielte die Gesellschaft nach Berücksichtigung der Abschreibungen mit 15822 Mark 40 Pfg. einen Reingewinn von 35892 Mark 93 Pfg. Hiervon finden Verwendung 4653 Mark 57 Pfg. als Tantiemen, 31115 Mark als 7 Prozent Dividende auf die Prioritätsstammaktien, 210 Mark als 2 Prozent Dividende auf alte Aktien, 1282 Mark 94 Pfg. werden auf neue Rechnung vorgetragen. Gegenwärtig ist die Fabrik gut beschäftigt und hat Aussicht auf fernere lohnende Arbeit. Die General versammlung findet am 23. Oktober, '/,11 Uhr, in HelbigS Etablissement in Dresden statt. Dresden. Nach einer Verordnung des königlichen Ministeriums des Innern sollen auf Antrag der Direktion des HauptstaatSarchiveS zu Dresden wegen der von demselben in Angriff genommenen Bearbeitung der sächsischen Städtewappen auch die Stadt farben der einzelnen Städte genau festgestellt werden. Die königl. Kreishauptmannschaften erfordern deshalb von den einzelnen Etadträthen Anzeigen darüber, welche Farben die betr. Stadt führt und auf Grund welcher Ueberlieferung, ob auf Grund einer Verleihungs urkunde, oder eines GemetndebeschluffeS, oder einer älteren farbigen Darstellung, oder einer älteren Be schreibung, oder auf Grund mündlicher Ueberlieferunyen. wir!- mal: DienStag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. Ai Pfg., zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan stalten, Postboten, sowie di« Agenten nehmen Be stellungen an. Blattes ein« schr fame Verbreitung werden mit 1V P Spaltemeile od« Raum berechnet. - . bellarisch« und complicirt« Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, tm redaktionelle« Lheile, die Spaltenzeile »0 Pfg. für die Königliche Amtshauptmannschafi Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Verantwortlicher Redakteur: Paul Ichne in Dippoldiswalde. wttt achtsettlgem -Hllustrirte» UrtterhaltungSblatt". Mit land- und hauswirthschastlicher MouatSheilage. Nr. 119. Donnerstag, den 11. Oktober 1894. 60. Jahrgang. ! m—— — In 'Dresden hat man nachstehende interessante Beobachtung angestellt, die im Allgemeinen auch für unsere Gegend Geltung hat: Von 183 Tagen der Monate April bis mit September sind an 112 Taaen (61,2 Prozent) Niederschläge zu verzeichnen gewesen. Von 26 Sonntagen waren 19 mehr oder weniger regnerisch. Je 4 Wochen hat es täglich, je 6 Wochen an 6 Tagen, je 2 Wochen an 5 Tagen und je 6 Wochen an 4 Tagen geregnet. Nur eine Woche (vom 16. bis 22. September) war trocken. Die Höhe der gesammten Niederschläge bezifferte sich auf 545,6 Milli meter oder auf über einen halben Meter. Zehn Tage brachten Gewitter. Die niedrigste Temperatur (— 0,4 Grad Celsius) brachte der 4. April, die höchste (33,S Grad) dagegen der 24. Juli. Die nächstwärmeren Tage waren der 30. Juni mit 27,6 Grad, der 3. Juli mit 28,6 Grad und der 7. August mit 30 Grad. Die Richtung des Windes war eine ziemlich feststehende, denn die aus verschiedenen Richtungen berechnet« mittlere Richtung ergab fast immer West, West-Süd« West oder West-Nord-West. — Nach der soeben erschienenen AnciennetätSliste der sämmtliche» Offiziere des Beurlaubtenstan des des deutschen Reichsheeres zählte da- letztere am 15. August 1894 : 3 Major», 467 Hauptleute bezw. Rittmeister, 1946Premier- und 8139 SecondelientenantS, »ulumMU l05L5,KkfizierL der Resch«, und 1 Oberst, 3 Oberstlieutenants, 23 Major», 1673 HaüMeute bezw. Rittmeister, 4577 Premier- und 3976 Seconde- lieutenantS, zusammen 10242 Offiziere der Landwehr. Es ergiebt das für das deutsche Reichsheer insgesammt 20 797 Offiziere des Beurlaubtenstandes, während da» stehende Heer nach einer in der „Militär-Zeitung" angestellten Berechnung am 13. April d. I. 2I06Y Offiziere zählte. Das 12. (königl. sächs.) Armeekorps zählt bei der Reserve: 2 Majors, 61 Hauptleute bezw. Rittmeister, 145 Premier- und 594SecondelieutenantS, zusammen 802 Offiziere; bei der Landwehr: 82 Haupt leute bezw. Rittmeister, 291 Premier- und 256 Se- condelieutenantS, zusammen 629 Offiziere. Es sind dies inSgesammt 1431 königlich sächsische Offiziere de» Beurlaubtenstandes. (Das stehende Heer zählte am 18. April d. I. 1268 Offiziere). — Das soeben vom Landeskulturrath ergangene und durch die Kreisvereine den landwirthschaftlichen Zweigoereinen übermittelte Druckschreiben über die Ziegenhaltung ist höchst interessant und wollen wir aus den zwei umfangreichen statistischen lieber« fichten nur das Allgemeinste und für unsere Amts- Hauptmannschaft Wichtigste hier anführen. In den Städten Sachsens hallen 4034 Besitzer „nur" Ziegen und zwar 6894 Stück, dann 1628 Besitzer 2808 Ziegen neben anderem Kleinvieh und 2259 Besitzer 3512 Ziegen neben Großvieh; im Ganzen giebts also in den Städten 7921 Besitzer, welche 13 214 Ziegen halten. In den Landgemeinden haben wir 27549 Besitzer, welche 47916 Ziegen und zwar nur diese halten, dann 14354 Besitzer mit 23 991 Ziegen neben anderem Kleinvieh und 30834 Besitzer mit 43441 Ziegen neben Großvieh; in Summa also 72737 Be sitzer mit 115348 Ziegen. Unser Königreich Sachsen hat also 80658 Besitzer und 128562 Stück Ziegen. Davon kommen auf unsere Kreishauptmannschaft 1778 Besitzer mit 3234 Ziegen in den Städten und 19279 Besitzer mit 31004 Ziegen in den Landgemeinden; in Summa demnach 21057 Besitzer mit 34238 Ziegen. Die Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde hat in ihren Städten 445 Besitzer mit 778 Ziegen und zwar: Altenberg 108 Besitzer mit 183 Ziegen, Bärenstein 39 Besitzer mtt 72 Ziegen, Dippoldiswalde 39 Besitzer mit 60 Ziegen, Frauenstein 38 Besitzer mtt 55 Ziegen, Geising 119 Besitzer mit 207 Ziegen, Glashütte 48 Besitzer mit 88 Ziegen und Lauenftein 54 Besitzer mit 113 Ziegen. — 23 Landgemeinden haben N83 Besitzer mit 1880 Ziegen und jede Gemeinde hat