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MterlMungs- und Intelligenz-Blatt. Der Bau des MädchensthutM welcher zum Frühjahre beginnen soll, hat nach mannich- fachen Streitigkeiten endlich einen guten und pas senden Platz erhalten. So spricht, schreibt und ur- theilt der Schreiber dieses. Auf Einmal hört man nun, daß der Thurm des Wildenhayner Thores in solchem baufälligen Stande sey, daß er, nament- uch vom Dache aus, bei heftigem Sturm schwan ken solle; Viele wollen dies gesehen haben. Ist dies Gerede wahr oder nicht wahr , so ist es doch genau zu untersuchen, denn für das neu zu erbauende Schulhaus könnte große Gefahr entstehen, wenn es sich wirklich so verhielte, daß der Thurm schwanke; eine Unmöglichkeit ist es nicht , und der Schade wäre groß. Müßte aber des neuen Schulgebäudes wegen der Thurm abgetragen werden , wie es fast scheint, so ist doch der Platz im Naundorfer Zwin ger nicht weniger paffend, sondern auch des Pfla sters wegen wohlfeil was auf der einen Stelle erst neu errichtet werden muß, während es auf der andern schon vorhanden ist. Das Abtragen des LhorM der Gefahr droht, kostet auch Geld. Darum prüfe man, ehe man Hand ans Werk legt! Niemand wird so unbillig seyn, dm KM eine Freude, em Vergnügen zu mißgönnen, wenn es nur nicht mit Gefahr oder zum Schaden Anderer geschieht. So ist es auch hier recht schön, wenn die Leben Klemen entweder sich gegenseitig im Schlitten ziehen, oder sich von Dienstmädchen ziehen lassen; ein Jeder denkt dabei an seine Jugend zurück. Diese Schlittenfahrten könnten aber wohl außerhalb der Stadt verlegt werden, damit nicht Leute, die ihres Weges ruhig gehn, von dem Schwarm der Kin- derschlitten umgerissen zu werden stets befürchten müssen. Außerdem machen diese unzähligen kleinen 3. Stück. - xxm.Jahrg Sonnabends, den 17. Januar 1835. Schlittenparihien dm Weg, von der Kirche auf dm Marktplatz sehr glatt und zum Gehen beschwerlich. Den entsetzlichen Lärm, der bei diesem Rutschberge ist , wollen wir nicht in Anschlag bringen; aber zu erwähnen ist noch, daß bei der großen Menge von Kinderschlitten, welche sich bei und von der Kirche bis an die Post stets Häuft, die leichte Möglichkeit eintreten kann, durch einen Eilwagen oder eine Extrapost zusammen oder gar überfahren zu werden. Wer daher seine Kinder und sich und seine Mit bürger ein wenig lieb hat, der sende erstere nicht zur Schlittenfahrt an die Kirche und dem Markt. Daß mancher Leser hierbei denkt, je nun , ich hab' es als Schuljunge auch so gemacht, kann deshalb keinen Grund zur Entschuldigung geben , weil er nicht mehr Schuljunge ist und gewiß auch nicht umgefahren seyn will. Im Sinne Vieler. Vermischtes. Kriegsbericht. In einem. Lyoner Hospitale versagte kürzlich eine junge barmherzige Schwester (Nonnen, welche Krankevwärterinnen sind) ihren Vorgesetzten den Gehorsam , und sollte mit Gewalt ausgewiesen werden, da sie gutwillig nicht ging; als jedoch das Mürtair-Commando eintrat, um gaben alle übrigen Nonnen die Schuldige, welche Gelegenheit fand zu entmischen, den Glockenthmm erstieg und Sturm lautete; andere durchliefen die Krankensäle und riefen Hilfe. Viele Kranken ent stiegen den Betten und eilten wie sie waren —man kann sich's denken — dem Kampfplatz zu. Frappirt durch die bunte und zugleich einfache Schlachtlinie des unerwarteten Feindes, kommandirte der Offi zier züw Rückzug, und stolz verfolgten ihn die Ama zonen mit oder ohne Schleier bis auf den Hof, entzündeten ein großes Feuer und bivouakirtm die