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ÜMllmm Amcher NNN rgen und KN t er. Zeitung für Seifersdorf, Groß- und Kleinölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Eckersdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz ete. i e 6l vind äle crstci"' en Lei»' avttz. inbena^ ler auch )ils<: erE n!,ev eudl^ >errn ,eu ch sühn I» Herrn >ic gliull^" ^aiNuuu igen rospekt :rluvari 1 buch", l'1 m mach^ Nummer 107. Donnerstag, den 16. September 1897. Bekanntmachung neu 40. 41. 42. 43. Bekanntmachung, eine Anleihe der Stadt Plaue» <r. 44. 45. auer 46. iin-ü röst. u. Verordnungsblatt f. d. Königreich Sachsen 9. Stück vom Jahre 1897, enthaltend: Bekanntmachung, die Anwendung der Bahnord nung für die Nebeneisenbahnen Deutschlands vom 5. Juli 1892 auf den im Königreich Sachsen gelegenen Theil der Preußischen Staatseisenbahn von Rippach-Poserna einerseits nach Plagwitz- Lindenau andererseits nach Markranstädt betr. Bekanntmachung, eine Anleihe der Stadt Leipzig betreffend. Verordnung, die Führung der von ansländischen Universitäten verliehenen Würden im Königreiche Sachsen betr. Bekanntmachung, die Betriebseröffnung der Cran- zahl-Oberwiesenthaler Eisenbahn betr. Bekanntmachung, eine Anleihe der Stadtgemeinde Grimma betr. Ferner ist eingegangen: Reichs-Gesetzblatt 36. Gesetz, betreffend den Servistarif rind die Klafien- eintheilung der Orte. 37. Gesetz, betreffend die Abänderung der Gewerbe ordnung. betreffend. Verordnung, die Enteignung von Grundeigenthum für Erweiterung des Bahnhofs Hohenstein-Ernst thal betr. Verordnung, die Abtretung von Grundeigenthum zur Erbauung der Wilsdruff-Nossener Eisenbahn betreffend. Bekanntmachung, die Vornahme einer Ergänzungs wahl für die erste Kammer der Ständeversamm lung betr- Eingegangen ist: Gesetz " sg- einet Aus Nah und Fern. — Ein Sittlichkeits-Verbrechen hat am Montag Mit tag gegen 2 Uhr, der bei Herrn Schnhmachermeister Palkoska hier beschäftigte, aus Oesterreich gebürtige, 53 Jahre alte Gehilfe Franz Hauschild verübt; der selbe begab sich während der Abwesenheit von Frau verw. Berndt in deren Wohnung, wo er die 11jähr. Tochter allein vorfand. H. hatte dem Mädchen Gewalt angethan, wobei er durch die nebenan wohnende Fran B. überrascht wurde, welche alsbald Anzeige er stattete. Herr Wachtmeister Pietzsch schritt sofort zur Verhaftung des Thäters. Am anderen Tage früh wurde der Unhold durch den Gendarm Herrn Reichenbach nach Tharandt transportirt. H. ist Wittwer. — Von dem orkanortigen Sturm, welcher in der letzten Woche über unsere Gegend dahingetobt, ist anch der Obsternte schwerer Schaden zugefügt worden. Soweit die Früchte noch nicht gepflückt sind, dürfte stellenweise die Ernte sogar total vernichtet sein. Alls den mit Obstbänmen besetzten Landstraßen haben die Früchte scheffelweise um- j hergestrent gelegen, nnd nicht nur große, starke Aeste sind ! in Mafien heruntergebrochen, sondern ganze Bäume wie ! Streichhölzer geknickt nnd meterweit ins Feld geschleudert Nr. 38. Verordnung, betreffend den Verkehr mit Schild drüsenpräparaten. Staatsvertrag zwischen dem Deutschen Reiche und Belgien, betreffend die Aachen-Mastrichter Eisen bahn. Bekanntmachung, betreffend den Beitritt Dänemarks zum internationalen Uebereinkommen über den Eisenbahnfrachtverkehr nnd die Er gänzung der zugehörigen Liste. Diese Eingänge liegen 14 Tage lang zu Jedermanns Einsicht hier aus. Rabenau, am 14. September 1897. kiel' LüngenmeieKen. Wittig er löber 10. Jahrgang. worden- Die Verluste, welche die Obstpächter durch den Wirbelwind erlitten haben, sollen daher große Summen erreichen. — Daß der Aberglaube immer noch nicht ausgestorben ist, dafür werden leider von Zeit zu Zeit unwiderlegliche Beweise geliefert. Ein solcher Beweis ist auch der nach folgende Brief, der dieser Tage beim Branddirector Oeser in Cölln bei Meißen eintraf: „Hochgeehrter Herr Oeser! Nehmen Sie mir es ja nicht ungütig, das ich Ihnen in unbekannter Weise mit meinem Briefe belästige. Da ich doch im Wochenblatt gelesen habe, das Sie so vielen Leuten, nnd zwar weit nnd breit thatkräftig Hilfe geleistet hätten. Hierdurch muß ich Ihnen meine Noth wegen meinen Rindvieh klagen. So lange wie ich hier wohne, habe ich schwere Last zu tragen das ich nicht viel Butter von meinen Vieh mache. Schon viel geld habe ich mir kosten lassen, um Hilfe zu bekommen, aber alles ist nichts gewesen, es hilft nur eine Zeit lank und dann ist es wieder aus. Ihnen bitte ich herzlich, mir auf meinen Brief zu antworten, ob ich einmal zu Ihnen kommen soll, um von Ihnen Hilfe zn bekomen, damit ich diese Last los werde. Ihnen bitte ich nm strenge Verschwiegenheit, was ich Ihnen hir schreibe. In der Hoffnung das Sie mir meine Sehnliche bitte er füllen, nur bald zu Antworten. Es grüßt Ihnen mit aller Hochachtung.... lind Frau." Leider ist dieser Brief, der aus einer Ortschaft im Gebirge kommt, nicht der einzige dieser Art. Herr Branddirector Oeser kann deren eine ganze Reihe aufweisen — seine ehemalige Thätigkeit als professioneller „Zauberkünstler" scheint ihm das ganz be sondere Vertrauen der Hexengläubigen gewonnen zu haben. Ja, sogar persönlich und aus weiter Entfernung, nament lich aus dem Gebirge, sind die Thörichten gekommen, um Hilfe für ihr behextes Vieh zu erbitten. Wie lange wird sich dieser Wahn noch erhalten, nnd die „behexte Kuh" eine milchende Kuh sein für schlaue Schwindler, die die Leichtgläubigkeit der Dummen zu benutzen verstehen?