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Mittwoch, den IS. Juli 83. Frankenberger MchrichtMatt und rtön sm- Bezirksanzeiger im vträ. Amtsblatt des Königl. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg, Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 10 Ngr. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. s «der rr. 3. nitz. „uv «,4 V44 ganz verworfene Gesellschaft, Nee kein Herz hat und nichts -emokraten eine die für den Arbeiter für ihn thut. Und nun erst die Blätter, und rg. 1871 10 12 z 15 1, rkleider w. sind llein echt Hauö- jaler, i Prä- cn für 17z 20 30 vr lkkürtafN. Ls gar daS Frankenberger, mit seinem „Schwindel kerl" von Redacteur, dem „Wolf im Schafspelz, der verleumdet, lügt und betrügt durch seine entstellten Berichte di« Arbeiter" I (Gut gebrüllt, Löwel) Dann wieder die Bourgeoiste, die wei- ter nichts bezweckt, als „die Arbeiter systematisch auS der Welt zu schaffen". (Da werben wahr- fcheinllch nächstens Prämien ausgesetzt werden für Maschinen zur Lieferung aller möglichen bisher durch Menschenhand hergestellten Erzeug, ff bisher durch Menschenhand hergestellten Erzeug-keS nothwenbig sei, und die männlichen Arbeiter niffe und wie man bisher immer annahm nur Izu unterstützen, tadelt ihren geringen Zusammen- durch solche zu verrichtende Functionen, z. B. f halt und erzählt wie er zum VolkSredner ge- Zauberflöte, die „freie Presse", den Arbeitern zum Lesen zu empfehlen ist und beantragt: die Der- sammlung möge darüber abstimmen, daß der jetzige deutsche Reichstag daS Vertrauen der Arbeiter nicht hat, weil er nur den Geldsack vertritt. (Der Antrag kam indeß nicht zur Ab- stimmung.) Ja nach dem Erzählen eines ent- setzlichen Beispiels, wie der Bourgeois lebe, wo nach ein reicher Herr auf einem Bahnhofe gut gelebt und sogar seinen Hund mit Butterbrod und Braten gefüttert, während in der Fabrik der Aufseher kaum gestattet, baß sich der Arbeiter zuu Vesper einen Trunk frisches Wasser hole! steigert rr sich zu dem Donnerwort: „Wer da spricht, es muß Herren und Knechte geben, den betrachte ich als «inen Hund!" Dann folgten Aeußerungen, wie die „die Großen mästen sich vom Schweiße der Arbeiter und kehren mit von diesem Schweiße geschaffenen Kleidern die Trat- toirS"; man müsse opponiren und protestiren, so lange man im Reichstage Dotationen giebt, und dem auS Feinden zusammengesetzten Gesetzkörper .auf die Finger klopfen. Herr Ufert kanzelte die Letter unserS die Bildung der Arbeiter verfolgen- )en Arbeitervereins ab, wirft den Arbeitern vor, daß sie sich von der liberalen Partei als cht vor. . O. O e r t l i ch e S. Frankenberg, 17. Juli. Während daS siegreiche deutsche Schlachtenschwert wieder und hoffentlich auf recht lange Zeit in die Scheibe gesteckt ist und unsre tapfer» Krieger nach und nach den gewohnten friedlichen Beschäftigungen zurückgegtben werden, entbrennt der Kampf wie- de, lebhafter auf dem socialen Gebiete und zwar besonders in einigen Bezirken Sachsens, wenn- schon er bis jetzt zumeist nur ein forcirter An- griff Seiten der Socialdemokraten ist und die andern Parteien, gegen die er gerichtet, passiv sich verhalten. Mit aller Macht soll den social- demokratischen Ideen Eingang verschafft werden und Versammlung auf Versammlung wirb ab gehalten, wie dies die letzten Tage bei uns zeigten. Wie pikant diese durch die ihren gan- zm Eifer auf die Einführung und Verbreitung der soctalistischen Lehren lenkenden Agitatoren gemacht werden, versuchen wir durch eine Blu- menlese von Aeußerungen zu veranschaulichen, welche in der von uns bereits erwähnten, in worben sei. . Unser Gewährsmann haue miß Vieser Erklärung genug und so sind wir nicht im Stande, noch mehr über diese interessante: Sitzung, die bis gegen l Uhr NachlS gewährt, zu erzählen, versichern aber unsern Lesern, daß wir so lange, als nicht von andrer Seite Be schwerden über unser Verhalten uns zü Ohre« kommen, ruhig in dieser Angelegenheit weiter schwindeln und nach wie vor nicht Anstand neh men werden , die socialvemokratischen internaiiS- nalen Ziele bloSzustellen, da wir glauben, daß unsre Leser nicht wie die Anhänger der Inter nationalen die traurigen Zustände, die die Pw- s» Mi. sabrik riser Commune geschaffen, als einführungSwerthe: ansehen. — Die heutige Chemnitzer „freie Presse" berichtet speciell über die Vorgänge i« Waldheim und hier. Daß dabei von den Ar beitgebern als „Sklavenhaltern" gesprochen wird, darf bei diesem Blatte nicht befremden. Ge lungen aber ist ein Satz am Schluffe beS betr» Berichts, in dem der Eingang einer telegraphi schen Depesche von hier erwähnt wird, welcher gemeldet, daß die für Sonntag Nachmittag an- beraumte Bsassenvorstellung nicht habe abgehalte« werden können, da der Saal verweigert wurden und weiter, daß die Arbeit heute wiedek allgemein ausgenommen werden würde (waS auch der Fall gewesen), man wolle für den alten schlechten Lohn „sortschusien". „Sollte dem wirklich so sein", heißt ,S schließlich wört lich, „so können wir mit Schiller sagen: EA sind Tiefenbacher, Gevatter Schneider und Handschuhmacher, laßt sie gehn!" So werfe« bte Herren also die, welche trotz aller ihrer Mühe ihnen doch nicht genug willige Werkzeuge waren, zur Seite und — schmähen sie schließlich noch. Auch dies sagt doch wahrlich genug und wirb Denen, die bisher wirklich glaubten, von- dorther daS Heil zu erhalten, die Augen völliM öffnen. — Am Freitag Abend fand übrige««^ noch eine Versammlung statt, in der «ine neue Streitkraft (wie wir hörten ein Wiener, viel leicht gar der auS Leipzig ausgewiesene Here Most?) i»S Feuer geführt wurde. Frankenberg, 19. Juli. Bon morgendem Donnerstag an tritt auf der sächs. Slaat-eisM- bahn ein abgeänderter Sommersahrplan in Kraft» Nach demselben wird auf unserer Chemnitz-Hai- „Stimmvieh" haben brauchen lassen (daß die Versammlung nicht gegen derartige Beleidigung laut Protestirte, ist uns unbegreiflich), warnt wieder vor Schandblättern, wie daS Franken berger, und eifert gegen die ReichStagSabge- »dneten Blum und Biedermann; dann kam des Pudels Kern, nämlich die Aufforderung an die weiblichen Cigarrenarbeiter, ja bei ihrem Vorhaben feftzustehen, nicht fortzuarbeiten, wenn 6 8 voriger Woche abgehaltenen socialvemokratischen Versammlung gethan wurden, die uns von zu verlässiger Seite mitgetheilt worben sind. Der letzte Reichstag taugt natürlich, nach Herrn Uferl'S Anschauung, und der muß es doch wis sen, gar nichts und noch weniger daS Haft- pflichtgesey, was manche andere Leute als nur im Interesse der Arbeiter geschaffen betrachten. Daß dabei die Bourgeoiste ihr Theil mit weg- bekam, ist natürlich, das ist ja bet den Social an die aus Frankreich ausgewiesen gewesenen Staatsangehörige» des Königreiches Sachsen . Die dem Ministerium des Innern vorliegenden, theilS bei demselben unmittelbar, theilS mittelbar bei den EomitSS hier und in Leipzig angebrachten Verlustanmeldungen der auS Frankreich ausgewiesen gewesenen Staatsangehörigen des Königreiches Sachsen sind zum bei weite« größern Theile insofern lückenhaft, als sie entweder gar keine oder nur ganz allgemein gehaltene Angaben über die von der Ausweisung mit be troffen gewesenen Familienangehörigen der Anmelder enthalten. Die thunlichst vollständige Ergänzung dieser Lücke ist nun aber sowohl im Interesse deS UnterstützungSwerkeS überhaupt als im Interesse jedes einzelnen Ausgewiesenen in Sonderheit dringend nothwendig. ES ergeht daher hierdurch an alle diejenigen Staatsangehörigen beS Königreiches Sachsen, welche Familie haben, die aber über die letztere und ihre Kopfzahl bisher noch nicht, weder dem Ministerium selbst noch einem von den genannten beiden ComitSS eine specielle Mittheilung gemacht haben, die dringende Auf forderung, über ihre Familienangehörigen und die Zahl derselben dem Ministerium des Innern unmittelbar und ungesäumt die zu dem obge dachten Zwecke erforderliche Anzeige zu machen. Dresden, den 15. Juli 1871. Ministerin mdeSJnnern. v. Nostitz-Wallwitz. Mutze, i»r m-a. 10 12t „ 15 „ 17j „ m - künstliche Maschinenheizer, patentirte Rockferti- gungS- und Ausklopfmaschinen, Patent-Färbe maschinen rc., namentlich aber Apparate, welche dies« und ähnliche Maschinen bauen und in Gang setzen, denn der Bourgeois will doch leinen Fiüger rühren. Dann wird's eine heitre Welt, blos Bourgeois und Maschinen!) Da findet Herr Vogelsang von hier auch, daß daS hiesige NachrichtSblatt verlogen ist und Herr Willkomm auS Chemnitz, daß nur die dortige socialistische her. tehmer 1r die ürfniß ingen. O. Wein- L