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Dresdner Nachrichten : 15.06.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188106152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810615
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810615
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-06
- Tag 1881-06-15
-
Monat
1881-06
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.06.1881
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A»ttrhaIt»»g,Geschastsvkrkk>>r. Vörse»beriiI,t,Tremdr»llste. ß: Plltellt-Pin-tri»agtil ^ »Mit >»>, »«> " 'I 4s > j z-z uur ailoin /u Iu»l»«n «luiol» «Iw Vixiniie >«n L 4«. L. ZltttKi n, ' ß I«t»lX»iI»r<>i« >»«'»'»tr»'«'«» >> 75. 6 IIl»Riati,un» kr>utiü uuil tiumlu. K v n st a n t i n o v e l. Die »Vlortc rich tete an ihre »Vertreter ein Eireular. das einem Pr,stelle gegen bas Dccret des Bei) von Tmiio gielchkonnnt, wonach Rouslau die Leitung der äu,irren »Angclegcnbcitc» ffbcr- !X^I. 8ü<Iib. Ili'llii'l., ^ I>riri;vrk>ti,r»8s 7. e« .<r:c- Mirrn« iuiirll >n,i «rii^^t- tn^niilit ! ü " Ivliiii l-eiler- mul öi-onro-llslrniterie-b. ,k! Klssxvn.lluivxs stoli ll.ixnituren,^lbum8, n 's! fäot>er,8ot>muotz-i> Xu»8tgeg«!i>8tiinüe. ä n Spevlalltät: stiilm limm»- con stosokt-ji, ^ ^Ibum» ii Ksppe,, mit hü»«'» oalii-'t k irnl>>I>. tliiilu»i> mvüi stnii RvEnilst,'» js js F>.join>. zu .iiiijiliii'ii 80wiu E u>g>en v » ii. >w»mm8/üp>' mit I'chii^. lüii iii r ^ ü> s-<-ns8 Vn PI88VI So- RR»I,«1 «4 t » r llartmLnn L §Ls.m, >7. viii-:i-ri8 iliiii ii»»«»?!. >cüi»d». ^illi.iiv l iiiiijl.üliuii uiiLüri r .^rlilrrl im ji-rö»,ii'u -Iii>»»tiltm niiil ei» i» »II,m ^lii, Ii,»> r»!IIti»»m,»>i^II,»>>,-IIiii>r.'»rri'IÄIirt!ii I»-li-mi »»8 Iii»-i, Iiili, I, .s»-jii!ilil u»,I !,illji-k»i I'i'viü,'» s,el>«t >„ j !Ui»»8>,»i I'chch»»!,'» sussergerrülinliotie Vorllieüe lii Niiiieii wild. — Die Bcri a»dl»n>i ter '.'Issairc t'lbtul )!N!z ist »ayc dcvorstcdciid. Par io. Die Kammer acuedmialc clmiimmia die d-rcdit- iorteriiu,! von ii MIllioiic» üranco im tie ^nnlociretitir'» u»o licschid'j iali einslunmia te» lünuaii ^a »ant. die reradiciuma beö Militärtiuisttv a»! » .>»Dre. ,r»rre dck.iiiit.iie die Hcradsckung alo aci-idriich u»t däll :i Iabrc alo uniurcichend Iiir die mili- I.iriichc Äliodiltlin.i. «r. 1««. Witterung vom li.Iuni: Baromr.Pk n«t, Oskar Bi'iold, Wallftrailc l5>. lAlchr. an.) 76» MM., ieil gefter» i Mill.gesiiegcu. Ti,cruwn>eirogr. n. »leaum.l " !!6.. Ilicdr. Tcmp. »"W., IidchiieTcmv. 16" W. Ror» Vriru-Wind. Bcd.ltt. vluSslchtcn s»r den l'>. ^»»i: fftwaS wärmer, sonst wenia Aciitcruna. Mittwoch, IS. Juni. »jriaiilwortlicher Redacleur iiir Pvltlischtü »r. Emil Biere» in Trrldeu Noch ein Paar kräftige Stöbe und dann Iiat daö NeichotagS- tfaroussel glücklich ausgeleiert. Am Freitag, späteilenü am Sonn abend erfolgt die leiste Umdrelmng, dann sleigeu lendeiilalmi Windt borst und Eugen Richter, Bebel und Laster, Niinnigerode und Nickest licrunter von den kolspferdcn, aus denen sic sich monatelang vor den Augen des Deutschen BolkeS getummelt. Einst weilen stiegen sie noch in raschem Wirbel herum, streitend, schreiend, eine Falme in der >>and oder mit einer Lame nach dem Schwanen einer Scheibe zielend. Den Umstehenden flimmerto beinahe vor den Augen-, sie vermögen kaum noch nach Gruppen die Nester ni nistcrscheiden. Die wichtigsten Beschlüsse werden in diesen leisten Augenblicken des Reichstags in so rascher Holge gefasst, daß man Mühe hat, sic nur zu registrircn. Dazu kommt, dasi mehrere Par Wien so zerklüftet sind, dab eine feste Mehrheit im Reichstage gai »istit mehr vorhanden ist. Beschlüsse voll innerer Widersprüche sind jetzt alltäglich. Beginnen wir mit der Erhöhung des .solles ans Tuch- und Zcugwaaren, auf Trauben und Mehl. Wohl entschlos sich der Reichstag, dem Nothstande der sächsischen Weberindustrie abzuhelfen, indem er in die Zollrrhölning für auswärtige Triebe und Zeuge willigte. Aber die Zreude, dasi dieser nrbeitwilligen und genügsamen Weberbevölkerung durch Erschwerung der Einfuhr na nicntlich französischer Stoffe endlich ein genügender Absatzmarkt i»i eigenen Baterlandc gesichert werde, wurde doch erheblich getrübt durch den Zusatz Windthorst's, dasi unbeschadet der künftigen .soll erliöbung solche ausländische Waare», die nachweislich vor dem Mai bestellt sind und vor dem l.T Oktober eingesübrt werden, zu den alten niedrigen Zollsätzen die Grenze passiren dürfe». Dieser Äindthorst'sche Zusatz verdirbt den Webern das ganze Winter- gcschäft! Nur die Berliner Tuchjuden haben Ursache zu jubiliren. Mit gutem Grunde stimmten alle sächsischen Abgeordneten dagegen. Was zum Henker bewegt die linnnöverschc ErceUenz in daS Rolli schivänzchennest des Schutzzolls send Kukuksei zu legen e Lasse Herr Windtliorst doch gefälligst seine Hände von Dingen, von denen c> nicht viel versteht! Bei Tragen der Kirche, des Staatsrcchts, dei groben Politik, der Juristerei, der parlamentarischen Geschäftsord nung — » In dai»;« ki«»r«! da verehren wir sein Urtheil als dar eines der erleuchtetsten Männer des Reichstages. ?,» Sachen des jiolltariss, des praktischen Lebens und des Geschäftsverkehrs kann das Sichcinniischen Unberufener und Laien nur Unheil anrichten. Es kleidet auch einen so gläubigen Ebristen, wie Windlborsl, sehr eigentbüinlich, den Advokaten der jüdischen Händler zu spielen. Das besorgt schon Eugen Richter. Bist dem ganzen Pathos, das diesem Don Ostürote so komisch steht, wie der Priestertalar einem Eckensteher, eiferte er gegen die Behauptung der „Dresdner Nachr.", dab die Börse die Getreidcpreise beeinflusse. Eugen Richtei land einen Widerspruch darin, dab die von fortschrittlichen Irr lehren befreite Presse die Börse bald für die niederen, bald für die hoben Gctreidepreise verantwortlich mache. Gerade Das aber ist die schwerste Anklage gegen die Berliner Getreidebörse, dasi sie mittelst ihrer fieberhaften Spekulationen die tollsten Schwankungen in den Kornprciscn künstlich und absichtlich erzeugt. Schwankungen in den Lcbcnsmittelpreiscn sind nie von Bortheil für das Bolk, aber, je nach dem Erntcaussnll, auch nicht ganz zu vermeiden. Was aber stets zu brandmarken ist, das ist der gewissenlose Schacher und der Kornwucher. Wer, wie es an der Berliner Produkten börse täglich hundertmal vorkommt, Getreidcinassen kaust, die er nie besitzen oder an Müller und Bäcker Weiterverkäufe», sonder» blos mit Profit an andere Spekulanten abgeben will; wer Getreide »lassen verkauft, die er gar nicht hat, betheiligt sich an jenem Schacher. Das Kaufen und Verkaufen gar nicht eristirenoer oder begehrter Lebensmittel ist eben hiinmeliveit verschieden von dem so liden Getreide Konnnissionsgescbäst, das seine ehrenwertbe Ausgabe darin sucht und findet, die für die Ernährung deö Volkes Notlügen «ruchtmaffen herbcizuschafsen und bcreitzuhalten und dem Jeder man» den entsprechenden Ertrag seiner Arbeit gönnt. Jenes Scba chern aber kann wohl eine kurze Zeit lang den Getreidepreis so ries Herabdrücken, dab der Landmann verzweifelt autschreit, weil er für sein mühsam erzieltes Produkt so schlecht bezahlt wird, dab er nicht bestehen kann — das Volk aber erhält dann doch noch lange kein billiges Brod zu essen, wenigstens nicht so billig, als es nach den augenblicklich niedrigen Gctreideprcisen sein müsste. Tan» aber, wenn das Getreide in den Händen weniger Berliner Speku kanten zusaininengekauft ist, dann gebt'-- wieder in die Höbe und jene Herren schreiben dem Volke den Brodpreis vor. Sie verdienen an beiden, den niedrigen wie den hohen Gctreideprcisen unmäsiig und das Volk trägt beide Male die enormen Unkosten dieser absolut überflüssigen Geschäfte. Jene stecken .Hunderte von Millionen an diesem Auf und Nieder ein und schmunzeln, dab fie in der Tort lchrittspartci eine Gefolgschaft und in Eugen Richter einen so un verfrorenen Vcrtlieidigcr ihrer Manipulationen gesunden haben. Es ist gar keine Frage, dab auf dem Gebiete der Börse und des Geldhandels die Hauptqucllc unserer wirthschaftlichcn Noth- stände liegt. Man sehe sich doch nur die Gewinne an. welche einzelne Banken bei ihren Kredit, Handels-, Finanz, Emissions und Hnpothckengcschästcn cinstrcichcn und vergleiche damit die geringe Rentabilität unserer produktiven Arbeit, welche diese Börsengewinne zahlen niub- WaS helfen da alle wirthschastlichcn Reformen, so lange die Arbeit durch den Gcldhandcl um die beste Tracht ihres Strebcnü kommt! Aber so grob ist die Gcldmacht aus, über den Reichstag, dab die sehr mäbigc Besteuerung der Voncngcschäste, welche die Konservativen vorgcschlagcn hatten, auch noch weiter verkümmert wurde. Der konservative Abg. v. Wedel batte bei der Lesung einen prozentualen Ltcinpelsatz für Schluss- und Zeitgeschäfte durchgcsctzt. Darüber geriet!» das rothc Meer, das im Reichsbankbircltorium sluthet, in gar grobe Bewegung. Angeblich stöbt eine so gerecht abgestusle Börsensteuer aus unübersteigliche Hindernisse, in Wahrheit würde man aber bei einem nach der Gröbc der gemachte» Börsengeschäfte anssteigendcn Stempelsatzc wesentlich das internationale Kapital tressen, das nationale aber schützen. Ta aber Jenes die erste Geige spielt, so beseitigte man mit gütiger Unterstützung des aus den Gründerzeiten her bekannten Spiritusbrenners v. Kardors diesen Proeent Stempel und setzte einen Firsteinpelsatz durch. Hoch lebe der internationale Schacher! Mehr Einsicht als bei diesem, nur dem Grosstäpital zu Gute kommenden Beschlüsse bewies der Reichstag, als er de» Antrag ans Beseitigung der Slaatslollcricn nblehnte. — Neuerdings ver lautet, dab der Reichskanzler daS Arbeilcrnnsatlversicherungsgcsetz auch dann ainichmen würde, wenn es keinen Staatszuichub enthielte. Klingt sehr unwahrscheinlich! - In Hamburg befreundet man sich täglich mehr mit dem Vertrage über den Zollanschlub. Ter Tinanz- ininisler Bitter wird wohl Recht behalten, als er dieser Tage seinen Wählern sagte: Tie Hamburgcr würden noch den Tag segnen, an dem sic in den Zollverein getreten sind. Unter vier Augen geben sie bereitwillig zu, das; der Zustand des jetzigen groben Treiliafen gebietes veraltet ist und die vielgerühintcn alten Speicher im Innern der Stadt nur den Transport der Waaren verlheuern und keineswegs zur schnellen Ervedition der Güter dienen. Aber sind oann Ri Millionen Entschädigung, die das Reich zahlen soll, nicht über den Span bezahlt e Gnmbelta halte, als ihm der Senatsbeschlub die Leiter zur Diktatur unter den Fichen wegzog, einen Ncrvcnniisall. Auch jetzt noch ist seine Rathlosigkeit aubcrvrdentlich. Den Gedanken, das Kannnerpräsidiuin niederzulege», hat er kaum jemals ernstlich gehegt : den Vorschlag jetzt schnell die Kammer nuszulösen und Neuwahlen auszuichreiben, findet er bei näherer Betrachtung auch unpraktisch. Er besorgt, dab die Franzosen, vor die Wahl: Gambctta oder Gröv»? gestellt, nicht für ihn stimmen würden. Tie Wähler werden geringe Lust verspüre», ihr jetziges Recht, selbst ihre Vertreter auszustellen, auszugebe», mn sich dafür von Pariser Eentralwahl- Eomitös den Walilzettel vorschreiben zu lasse». Der Umstand, dab die vier Parteien der Republitaner sich cinmütlng gegen die Aus lösung der Tepulirlenkannner erklärte», bedeutet eine neue Nieder lage Gambetta's. Sein Stern ist im Sinken begriffen. Die ganze politische Lage in Frankreich bat damit ein verändertes Ansehen bekommen. Alle republikanischen Zeitungen, von den konservativste» bis zu den röthesten Volksbliilter», reichen sich die Hände gegen den Ehrgeizigen. Somit ist Gainbetla aus den Ausweg ver ästle», Grövy verdächtigen zu lassen und auf Verkürzung ocr Rechte des Senates zu dringen. Grcv» wird sich schwerlich »ehr darüber grämen, dab man ilm den Wählern als einen zwar an sich liberalen und streng verfassungstreue», aber wenig zu Reformen hingcneiglen Mann schildert, denn die Stimmung im Publikum ist zur Zeit durchaus nicht für eingreifende Reformen. Die Masie will gute Geschäfte machen und sich nniüsiren, das ist ihre ganze Politik. Englands Bevölkerung ist durch die Attentate der Irländer aus englische Staatsgebäude und Kriegsschiffe gewaltig erregt. Sic sielst üch somit einer gleichen geheimen Verschwörerban e gegenüber, wie Russtand. Es wird sich nun zeigen, ob die englischen Staatsmänner im Stande sind, die Autorität der Regierung und des Gesetzes gegenüber den Feniern besser zu wahren, als es die russischen StaatSlenker in Bezug aus die Nihilisten vermocht haben. v. Euim begrüntet diesen Antrag im Aubllitertone: Frisch ge wagt. ist halb gewönne»! Greste» Sic zu; hier können Sie Hellen, wen» Sic wolle». Winttborst will tcm Sperling nach- jagc» und die Taube behalten. Der Beichluff der 2. Lesung habe seine Früchte getragen: die Regierung habe sich mit kcn Beschlüsse» der 2. Lesung, auogenonune» den Antrag Pabcr, »owe mir te» von Eunv vorgeievlagenen wri« tcren Ermäbigunge» cinvcrstantcn erklärt. Sic habe ferner erklärt, taff sic ter Tentcnz tco Paver'schc» Antrages nickst entgegen ici nnt nur erst Erörterungen über baü cvcnt. finanzielle Resultat abwartc» wolle. Er bittet, tlc Regie rung zu ersuchen, tcm nächste» Reichstage weitere Vorschläge wegen Herabsetzung ter Gcrichtsgebühren zu mache». Staats- Sekretär v. SchcUing erklärt, ter Buntcsrath babe zu den v. Eunv'schc» Anträgen zwar noest nicht Stellung nehmen können, weil ihm tiese »och »ielst Vorgelegen. Diese Anklage bewegte» sieh aber i» ter Richtung ter Rcgicrungd - Vorlage. Hieraus wirb ter Beschluss ter zweiten Lesung, wie er am 'Antrag Paver's gemsst worden, mit grober Mehrheit be seitigt. 'Nur Fortschritt und eine Anzahl 'üttcutscher Abgeordneter der Rcichspartei stlmmicn sür Ausrcchtcrhaltung. Die Anträge Eunv und damit das gaiue Gesetz werden ge« nehinigt, ebenso die Resolution aut Herabsetzung ter Advokg- tcnkoslcn und die oben erwähnte Resolution Windtborst'S. Das Inkrafttreten des Gesetzes wurde aus den 15. Juli lest« gesetzt. — Morgen findet die letzte Sitzung statt, aus ter Tagesordnung die Lesung deS UniallgcsepeS siebt, v. .Kleift-Rktz -w beantragt, auch die Petitionen aus Abänderung deS Eivilgeietzco mir auszuuetmien, tgmit diese wichtige Aiiste- legenbelt, wodurch '.»<> Vroe. rer Bevölkerung in ihremGewlsten schwer bedrückt werden, »och in dieser Reick'StagSsession zur Erledigung komme. Witte iForischritti schliefst sich dem Anträge an. damit in die Sache Lickst komme, I» der von ortho dox-radikaler Leite so viel Staub auigcwirbelt worden. Winkt« borst hält die Sackw auch kür wichtig, aber io tanae die ganze kirchcuvolitische Situation nickst geregelt worden, werte dieselbe auch nickst ganz geregelt. Rclchcusvergcr-Ercteld wünscht noch dtc Behandlung der Petitionen argen Iinvtzwang. Schllkistich blellst'o beim Vorschlag des Präsidenten — also gar keine Petition! Berlin. Morgen findet die letzte Sitzung deS Reichstags statt, voranSgcictzt d-sti es gelingt, die dritte Leimig deS Arbei- ttrumastvcriichcriingegesepcS in einer Sitzung zu crieti.icn. StaatS'ekrctär von Bötticher Ist bereits in, Besitz der kaiserlichen Vollmacht zur Schließung. 'Als wahrscheinliche Basiö, am wel cher daS Gesetz zu Stande kommen wird, bezeichnet man iol- acntc Punkte: AuSschluff der Privaivcriicherinig, LandcSvcriiche- riliigsanslalten »nv Belastung des Arbeitgebers mlk der ge- saiiuntcn Prämie. Berliner Börse. Die Tciidenz der heutigen Börse war lnibcdiiigt icst, aber die unbclriedigciircii Berichte von aus wärts stellten sich einer weitere» Eomtzsteigcrmg entgegen. Iw Allgemeinen erhielt fick' dad gestrige EourSnlvea», »der cd iehltc an Leven. Schluff ieit, aber stlll. Erctit- aeticn niiveräiideit, Nngailichc IN- Mart besser, Franzosen »nd Lombarde» je 4 Mark nledrlg''x. Eiicnbahnc» wesentlich stiller als acstcr». Für vrcnff. Prioritäten IbcllwciS etwad Bedarf, östcrr. ganz still. »Banken bci auvtct, ohne Bewegung. Fonds ganz situ, ircmde nur knapp behauptet. Bergwerke weichend. »Von anderen Industrien waren Salinen bevorzugt. lUenestr Tclrttramme vkr,.Trrsvner'Nachr." vom 14. Juni. Berli n. R e i ch s t a g. Die Eliiiäckstiguiig zur straiieckst- lievcn Vcr'vlgnng de, ..Siraist'nrgcx Presse" wcac» Rciebstags- belcidiguiig wnrdc i.lckst crkbcilt. Definitive Annahme taute» dtc Handelsverträge mit Oesielrcich-Ungani, »ist der Schweiz, mir Belgien lind »nt Rumänien, ebenso die Etarsiiacksträge, wovon die kür den Volkswirthsck'aftSrath gewrtcric» bu.iffffi ».stark bereits i» zweiter Leimig gestrichen worden waren. Ein »Versuch am Wiedcrbclttcltnng dieser Position winde von keiner Seile gemacht. Die »Ansdchnmig des »Vertrags mit Dcslcrrcich-IIngarn über die Bcglauotgmig öffciitlichcr Ur knndc» auf »Bosnien und die Herzegowina wurde aencbmigi, dcsgl. der Gcsctzcntwuri wegen Bciilaftnig von Zuwiderhand lungen gegen die ösierreich-uiigariickcn Zollgeictzc. »Ali diese Gegenstände veranlafftcn keine Debatte. Desto auSiührllchcr wnrdc das Gesetz über die Herabsetzung in dritter Bcrcsthmig erörtert. In zweiter Bcralhmig sind bekanntlich ani Anttag Pavcr die Gerickstskoslc» iüc Prozent über geringere Beträge weicnt- lich herabgesetzt worden «volie Gcbichr 5i>Pl., wenn ter streitige »Werth nur 2(> Mk., I Mk. .'mPi. wenn der streitige Wcrlh von 2» iltt »Mk. beträgt re.. Pt.ftscrott und Strecker beantrage» nun: Strcitwcrth bis 20 »Mk. --- l Mk. Kosten, von über 2» biS <>0 »Mk. -- 2 Mk.. von über 00-120 Mk. — 4 »Ml. .Klotz lvrlckst lür schoiicndstc und inIIbcstcRcdlikttonrcr'Anwallögkdübic», und zwar im Interesse der 'Almcckstcrhaltmig eines a»stä»digci> Aiiwciltstantco. l)o. Reichenipcrgcr-Köln crliickst, in einer neuen Vorlaae über diesen Gcacnstand die »Verhältnisse der Geriet ts- boltziehcr mehr zu berücksielstiaen. Dic»A»waItsacbiihrc» leiiiitcn sehr woist eine Revision vertraue». Staatöiekrctar v>. von Lck'eliftig erklärt »Namens der verbündete» Regierungen die in 2. Lesung am Antrag Pavcr gefassten Beschlüsse iiir mianvck'inbar. Der Gedanke, die mrtcre »Wertbstlassc zu entlasten, icl tcrReglerung svuipathlsch, sie wolle tlcö aber dmck'Minderrnig der Ncbcnkosic» erreichen. Dcr»Antrag»Vavcrbtnbcrcc>iicjvstcmat!sck'cblik.l-grciic>itc Revision und sei auch I» finanzieller Beziehung bedenklich. Pavcr glaubt, taff der erste Grund nickst stichhaltig sei, taff vielmehr lür dlc Regierung lediglich die fiiianzlellcii Nllckfichie» maffgcbcvd gewesen. Ec bedauert, taff die »Wünsche des »Volkes »nt Reichs tages so wenig Gehör bet der Regierung gcimrdc», meint aber, daff, wen» der Reichstag am seinem »Beschlüsse »cstelst, die Re gierung sich dock; noch dcdcnkc» werde, baü ganze Gesetz scheitern zn lasten. Der »Wechsel, de» ma» uns ans die Zukunft gebe, !ei viel zu langsickstig. als taff er den Reichstag vclaulaffc» sollte, seine Beschlüsse amzugebcn. v. Eunv ».Ge», lnat.-lib.l vc- antragen Streichung ter aus Antrag Payer geiahten Beschlüsse. lokales und Sächsisches. - Morgen Donnerstag werden die ÄK. Majestäten das .Königliche Hoslagcr in Pillnitz vczievcn. - Heute begeht Se. Exe. Herr Staatsininistcr a. D. u»v Büiiiiicr des .Köiiigl. HauicS, I)r. Freiherr v. Falkenstein, scl» KO. Gcburtsiest. -- Der peni. »Volizci-Registrator. Kanzlei,ckrctär Tänzer, erhielt das Vcrticiisttrcuz. DaS Ist. »Verzcichnlff der dcim Reichstage cingcgangcncn Petitionen ist »m schwach. »Ans Sack'icn petirc»: Die Handelskainmcrii zu Lcivzig und Ehemni» gegen vroccntuale Bcrcck'iimig der Stempcincucr aut Börsengeschäfte und O). Rntstert in Ebemnitz m» iacultatlve Anode, »nng des Arbeiter- lln'allvcrsichcrmigsgeietzcS am tlc Fabrikanken. — Im Biai >vi»rdcii in den deutschen Bi ü nzstätten st4st,.'>sto Krone» ia»iPrivatrcchnnngs und 45st,isth>Eim»arkftücke auogevrägt. In Dresden tamcn .>'.».5stO.Krone» laukPrivat- rcck'iimigl zur 'Anoprägmig. Ende Bkai evuriirtcn I,75st,l08,7st5 »>Nk. a» Gold- und 427,'»st'.>.7KK Mk. an Siibcrmünzen. — DaS Anlstetcn eines Geschenkes a» den »Angehörigen eines ca i» ten, nm hcn Letzteren z» einer die Amispfiicht vcilctzciitc» Handlnng zu bestimmen, ist nach einem ttrthcil tcv Reichsgerichts als a'tlvc »Bestechung zu bcstralen. — Die »Astronome» sind im Streite darüber, ob der grosse Komet, der demnächst gm Himmel erscheinen soll, der von >G>7 sei. Solches behauptet rer Astronom Geult in »BncnoS- AvrcS, der Ilm entdeckt hat. »Andere »Astronomen behaupten, daff der lKOicr Komet erst im Lame des stst. Iahrbmidcrlo umner Zeitrechnung wicterkchrc» dürfte. Die Idciilltät des groffc» »Bgeltraninbuiiinilexs ln also seist zweifelhaft. Wenn er »ur einen gute» Komctcnwci» gickst! — Die Petition betreffs der Pferdebahn Altstadt-Neu stadt, von Tausenden mitcrzeichnci. ist bereits volgetter» dem Ltadtrath überreicht Worten. - »Wclck'e Folge» gegenüber de» englischen Kapitalisten die neuen Schwierigkeiten oabc» werden, weiche unserer »Vierde- b a h» zwischen die Geleiic aewol'en wurden, lässt fich »och nickst abievc» - voffcntlick, mackst ei» vaidiacr 'Beickstuff »och »Astes glatt und gut. Wegen einiger Dnsend Mark Brücken- ftcucrcrhebung incdr oder weniger kan» dock» der generelle »Nutzen der »Bah» nickst überlebe» »erde». »Nebenbei ist cS aber nicht uiiiiitereffgiit, den mftrünallchci, Pl » kcnnen zu lerne», den Herr Parriih tür Dresden ciitworic» babe» iell, und gegen dessen Hauptikccn viele Eiiiwlir c wcgialic» werde», seildci» die Be bende» mir die Biftgei >chen, wie geivlss.nhasr unv vorzüglich die englische »»tcriicl-iiimig baut, weit solitcr unb schöner, alS ma» es s» »Wien »nt 'Berlin antiifft. Herr »Varriih, übrigens nicht Engländer, sondern Aincukancr lauS Philadelphlal. ist ein schm'scbciidcr, man d.m' sagen genialer Ingenieur. Er bat das VerlebrSlebeii Diestens mit ruhiger »Ausdauer »uvirr und ioll der »Amickst ici». daff tle frühere Pierdevahnlinie eines Svstems entbebce. »Ven jedem »Punkte res Slabteentruin- nach jeder Eifticrumig schnell und billig gelange» zu können, müsse Aingabe eines Bglnnctzcö sim Gegensatz z» einer bleffe» i Bahn l inie, sein. Der »Allmarkt ist das Herz Dresdens, seine ! Zugänge weht schwierig, aber sür ausdauernde Studien seien '' l» M- 'i. K' ^ ii W H 44t,., t es i: .-414 -
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