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Weitzeritz-Zeilung Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmieöeberg n. A Aetteste Zeitung des Bezirks i>,.. 100. Jahrgang Donnerstag, am 12. Juli 1934 Nr. 160 ßmkmch bleibt LlmÄieb Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauplmannschast, des StadtralS und des Finanzamts Dippoldiswalde und Anna Martha Erna Cora Rosenbaum, ohne Berufs in Oelsa. . —m—-".— Kreischa. Ein Motorradunfall, der glücklicherweise leicht ver lief, erfolgte in der Nacht zum Dienstag auf der Possendorfer Straße in der Nähe des Wasserwerkes. Der Motorradfahrer war an einen großen Stein, der auf die Strotze gelegt worden war, angefahren. Da die Straße an der Unfallstelle eine Steigung hat, wird angenommen, daß ein Geschirr- oder Kraft- wagensührer den Stein zum Anhalten benutzt und liegenge- lassen hat. Dresden. Auf der Bodenbacher Stratze in Seidnitz brann ten am Mittwoch nachmittag ein Holzzaun und ein Schuppen nieder. Von den Flammen wurde auch ein einstöckiges Hau» ergriffen, das eingeäschert wurde. Der Schaden ist beträchtlich. Die Entstehung des Brandes wird auf Fahrlässigkeit zurück geführt. Auch am Mittwoch wurde die Feuerwehr wiederholt zur Bekämpfung von Grasbränden alarmiert. Auf den Elb- wiesen brannten etwa 600 qm Grasfläche. In Löbtau wurde durch einen sechsjährigen mit Streichhölzern spielenden Jungen auf dem Felde eine Kornpuppe in Brand gesetzt und ver nichtet. Dresden. Am Mittwoch abend entstand lm Gebäude einer Papierverarbeltungsfabrik in Löbtau ein gröbere« Schaden feuer, zu dessen Bekämpfung die Feuerwehr mit vier Rohren und zwei Maschinenleitern ausrückte. Es brannten im Hofe Ballen mit Krepp- und Klosettpapier, im ersten und zweiten Obergeschotz sowie im Dachstuhl Kartons. Das Gebäude ist zum grotzen Teil niedergebrannt. Die Entstehungsursache de» Feuers konnte nicht ermittelt werden.. . Leipzig. Am Mittwoch gegen 17.45 Uhr wurde ein Per sonenkraftwagen aus Hannover in der Frankfurter Stratze an der Ortskrankenkasse bei dem Versuche, die Straßenbahn- linie zu kreuzen, von zwei aus entgegengesetzter Richtung kommenden Straßenbahnwagen gerammt. Die vier Insassen des Kraftwagens wurden schwer verletzt und mußten durch die sofort herbeigeeilte Feuerwehr ins Krankenhaus übergeführt werden. Chemnitz. Von der hiesigen Kriminalpolizei mußte ein 15- jähriger Gärtnerlehrling festgenommen werden, der sich trotz seine» jugentlicheN Alters bereits eine» Sittlichkeitsverbrechen» - schuldig gemacht hatte Mittweida. Auf der abschüssigen Leisniger Straße verun- glückte ein Lastzug des Lauenhainer Dampflägewerks vermutlich dadurch, daß kurz vor der Einmündung In die Rochlitzer Straße die Fußbremse versagt« und das Bremsband platzte. Infolgedessen drückten die beiden Anhänger, von denen jeder mit rund 110 Ztr. Bauholz beladen waren, nach und kamen am Ende der Kurve zum Stürzen, wobei die Balkenladung des zweiten Anhängers di rekt in die „Römerdiele" fuhr und dort erhebliche Verwüstung anrichtete. Die Ehefrau des Inhabers erlitt einen Nervenschock und Handverlchungen. Weitere Personen kamen wie durch ein Wunder trotz dem starken Straßenverkehr nicht zu Schaden. -u ist von seiner Londoner Reise nach Paris ,u- ' - Pressevertretern gegenüber erklärte er sich üoer < - >- londoner Besprechungen höchst befriedigt. Die Pari- .. Presse macht sich diese Zufriedenheit ebenfalls zu eigen bringt spaltenlange Kommentare über die Ergebnisse : Hesse, die im wesentlichen dazu geführt habe, daß Eng- -« laicht nur jeden Widerstand gegen ein Ostlocarno aus- aLgebe», sondern sich sogar — allerdings unter gewissen Bedingungen — bereit erklärt habe, in Berlin und Rom sür diesen Pak« Propaganda zu machen. Die Bedingung, die man englischerseits an einen solchen Schritt geknüpft hat, lieg« auf dem Gebiet der Abrüstung. Aus den Ausfüh rungen der pariser presse geht einwandfrei hervor, daß die englische Regierung sich mit dem Abschluß eines Ostlocarno nur für den Aall einverstanden erklärt, daß die natürliche Folge davon eine allgemeine Rüstungsbeschränkung und die Aufgabe dec starren Haltung Arankreichs ist, die in der Rote vom 17. April zum Ausdruck kommt. Aber nicht nur auf dem Gebiete der Abrüstung hat die englische Regierung nach der Darstellung der franzö sischen Presse eine Reihe französischer Zugeständnisse gefor dert. sondern sie hat auch eine deutliche Erklärung über die Wetter für morgen: Zeitweise ausfrischende Winde aus westlichen Richtungen. Kühl. Meist irüoe. Zeitweise Niederschläge. Anfangs Gewit ter nicht ausgeschlossen. wohnt, daß sie meist an allem tadeln und alles mögliche vorschrei ben. Immer heißt es: DaS darfst du nicht, das sollst du nicht, mach dich nicht schmutzig! Das alles beengt sie. Um das zu ver meiden, ist es nötig, daß sie zu den Wanderungen nicht ihre be sten Kleider anziehen. Denn wenn gute Kleider schmutzig wer den, gibts Aerger und Verdruß. Haben sie aber etwas an, was auch einmal schmutzig werden kann, fällt schon der Grund zu vie len Ermahnungen fort. Und die Eltern müssen auch einmal ver stehen, ihre Sorgen, Nöte und Wünsche hinter sich zu lassen und ganz mit dem Kinde Kind sein können. Sie müssen ihre Spiele milspielen, mit herumtollen und auch die Erzählungen der Kinder ernst anhören, für ihre Wünsche und Gedanken Verständnis zei gen. Denn die Kinder wollen sür voll genommen sein, und wollen als Persönlichkeit gellen. Und besonders schön ist es, wenn die Mutter für jede Wanderung eine besondere Ueberraschung bereit hält. Es ist ja so leicht, Kindern eine Freude zu machen, sei es eine kurze Bahnfahrt, sei es eine Tüle Malze, sei es sonst etwas Außergewöhnliches, eine Flasche Himbeerwasser, die überraschend ausgepackt wird. An den zwischen den Wandertagen liegenden Tagen muß die Mutier sich frei machen können, mit den Kindern Gesellschaftsspiele zu treiben, mit ihnen zu singen und Geschichten zu erzählen. Die Kinder werden sür solche Stunden besonders dankbar sein und später gern an solche schöne Tage zurückdenken. Dabei schließen sie sich immer enger an die Eltern an.und kom men mit ihren Sorgen und Wünschen auch später, wenn sie sonst schon ihre eigenen Wege gehen, zurück zu den Eltern, die ihnen dann viel helfen und sie vor manchen Gefahren des Lebens be wahren können. Eins natürlich darf hierbei nicht vergessen wer den, daß damit an die Eltern besondere Anforderungen» gestellt werden, aber welche Mutter will ihre Kinder nicht fröhlich sehen! Und sie selbst hat ja auch von diesen Tagen viel Schönes, beson ders schön ist es jedoch, wenn sie die Augen ihrer Kinder in Freude leuchten sieht, ein Zeichen, daß sie die Ferienzeit ihrer Kinder richtig angewendet hat. — Die Mahnung „Bade nicht mit vollem Magen!" wird leider nicht immer beachtet. Die Jugend rennt, kaum ist der letzte Bissen hinunter, spornstreichs in» Wasser. Unmittelbar nach dem Essen liegt die Gefahr in der Neigung zum Er brechen, verursacht durch den ungewohnten Druck des Wassers auf den Magen, hartes Ausschlagen bei Sprüngen, jähem Temperaturwechsel und anderem. Erbrechen unter Wasser ist aber gleichbedeutend mit Ertrinken. Die im Magen befindlichen Speisen können nicht herausgebracht werden, die Luftröhre preßt sich zu und das Schicksal des Schwimmers ist besiegelt. Auch wenn sich der Kopf des Schwimmers über Wasser be findet, genügen ost Schwindelanfälle oder das Gefühl der Hilflosigkeit, um das Unglück zu vollenden. Kommt dann noch der Kopf einen Augenblick unter Wasser, so ist da» Ver hängnis umso schneller da. E» sollte sich niemand Über der artiges Bedenken hlnwegsetzen in dem Glauben, daß er über, einen gesunden Magen verfügt. In Augenblicken der Gefahr ist ein voller Magen «in Hindernis, dessen sich die Natur zu entledigen sucht. — Die Industrie- und Handelskammer Dresden gibt wieder holt bekannt, daß anonyme Anzeigen von ihr nicht vrrsolgt werden. Es ist eines Deutschen unwürdig, Beschwerden und Anzeigen gegen Dritte unter Verschweigung des Namen» des Anzeigenden einzureichen. Nationalsozialistische Gesinnung ver langt, daß der Anzeigende den Inhalt seiner Beschwerden auch mit seinem Namen deckt, damit auch nur der Anschein einer böswilligen und haltlosen Verleumdung vermieden wird. Oelsa .Aufgeboten wurden: Paul Erich Glöckner, Schuh- machergeselle in Glashütte und Clara Luise Margarethe Wirker, Stütze in Orlsa; Friedrich Helmuth Hopf, Stuhjbauer in Oelsa ; Absichten Frankreichs gegenüber Rußland verlangt. Man besürchtete englischerseits, Rußland könnte in den Locarno-Vertrag hineingezogen werden bzw. als Gegen leistung für das Ost-Locarno, in dem es «ine führende Rolle spielen solle, den Locarno-Pakt mitgarantieren. Baldwin ha« Barthou zu verstehen gegeben, daß Eng land um keinen Preis Ruhland als Partner in einem Ab kommen haben wolle, in»dem seine eigenen Interessen aus dem Spiele stünden. Die englische Regierung hat ferner daraus hingewiesen, daß sie dem Eintritt Rußlands in den Völkerbund nur dann zustimmen würde, wenn die Sow jetunion ausnahmslos alle Verpflichtungen übernehme, die aus dem Völkerbundspakt jedem Mitglied erwachsen. Was das Ostlocarno anlangt, hat man englischerseits Wert auf die Feststellung gelegt, daß dieser Pakt auch wirk lich ein Gegenseitigkeitspakt sei, in dem sich alle Beteiligten gegenseitig die Sicherheit garantieren würden. Würde cs sich um ein einseitiges Abkommen handeln, dann würde sich die englische Regierung deshalb nicht damit einverstanden erklären können, weil es die augenblickliche Stabilität in Europa gefährden könnte. Erst nachdem der französische Seitliches und SMches Dippoldiswalde. Der Führer spricht! Am Hpilo abend 8 Ahr wird aus dem Platze vor der Kreisleitung mn Schützenhaus (bei schlechtem Wetter im Saale) die Nede des Führers vor dem Reichstage durch Großlautsprecher über tragen. Alle Volksgenossen müssen diese programmatische Rede des Führers an das deutsche Volk und an die Welt hören. Nur die Kenntnis von der Lage unserer deutschen Sache schützt den Einzelnen vor der Weiterverbreitung un wahrer Gerüchte, die dem Volke und dessen Führung nur Schaden und dem Ausland in, seinem Kampf der Lüge und Verleumdung den Rücken stärken. — Dein Führer spricht - zur gesamten Nation und damit auch zu Dir! Dippoldiswalde. Tradition ist es seit Jahrhunderten, daß die Schützen am Mittwoch vor der Vogelwiese ihr erstes Exerzieren abhalten. So war es auch am gestrigen Mittwoch. Gegen 60 Schützen und Iungschützen, an der Spitze der Tambourzug, traten an, um nach dem üblichen Exerzierplatz zu marschieren. Dorian- gekommen, übernahm der neue Hauptmann, Ärauereidir. Rube, das Kommando der Kompanie. Nicht lange währte es, da hakten sich die Schützen an sein Kommando gewöhnt. Nach den üblichen Exerzier- und Marschübungen langte die Kompanie wieder ander Halle an, wo der Hauptmann bekanitzgab, daß der König auf den Vogel, Vorsteher Kothe, seine Untertanen zu dem üblichen Schützenlrunk eingeladen habe. In der Halle begrüßte dann der 2. Vorsitzende, Schlossermeister Hamann, die Schützen und Iung- schühen im Namen des Kommandos, ganz besonders die anwesen den drei Könige: Friseurmeister A. Kothe, Riemermeister R. Nitzsche, Kaufmann Joh. Langer und dankte dem Spender des Schützentrunkes mit einem dreifachen Hoch. Anschließend ergriff Vorsteher Alfred Kothe das Wort, dankte seinem Vorredner für die ehrenden Begrühungsworte und forderte alle Schützen auf zu steter Treue und reger Beteiligung bei dem diesjährigen Schützen feste, das das erste sei, da er als Vorsteher walte. Er begrüßte vor allem auch den Ehrenvorsitzenden Stadtrat Schwind und ge dachte des Kassierers Niemand, welcher leider wegen Krankheit seiner Ehefrau behindert ist, am Feste teilzunehmen. Weiter gab der Vorsteher bekannt, daß erstmalig auf den Vogel verdeckte Prämien, auch auf alle Federn, ausgekeilt würden und forderte auf, Prämien zu spenden. Nach Mitteilung über das Tragen von Schießauszeichnungen gedachte Vorsteher Kothe der die Schühen- gesellschaften ehrenden Worte des Äeichssportsührers vonTscham- mer und Osten anläßlich des Bundesschiehens in Leipzig und be tonte, wenn auch die Zeit ernst sei, solle man doch eine so alte Sitte, wie das Vogelschießen, festhalten und rege daran teilneh- mcn, bedauerte aber sehr, daß auf die ausgegangenen Einladun gen Mm Feste diesmal manche Absage erfolgt sei. Er ließ seine Worte ausklingen in einem dreifachen Schützen-Heil zum Gelin gen des Festes. Im weiteren Verlause ernannte Vorsteher Kothe den Iungschützen Arno Böhme zum Iungschühenführer, Hellmuth Richter zum Schriftführer und Fritz Schwind zum Kassierer der Iungschützen. Anschließend machte Regimentskambour und Ver- gnügungsausschuß-Vorsthender Martin Heerklotz einige Andeu tungen über die Gestaltung des historischen Ländersestzuges am Montag, der eine besondere Ueberraschung für das Publikum werden ^oll. Stellv. Vorsteher Hamann gedachte der Chargen, an der'Spitze Hauptmann Rube, der seinerseits bekannt gab, daß vom Direktorium die beiden langjährigen Schützen A. Wendler und Max Löwe zu Gefreiten befördert worden seien. Gleichzeitig forderte Rube die Schützen auf, an allen Veranstaltungen des diesjährigen Schützenfestes teilzunehmen. Dippoldiswalde. Morgen ist Schulschluh. Am Sonnabend beginnen die Sommerferien unserer Schulkinder. Deshalb ist es wohl einmal angebracht, über den Verlauf der Ferien unserer Kinder einiges zu sagen. Die Ferien sind eine Zeit des geistigen und auch körperlichen Ausruhens unserer Kinder, damit sie nicht überanstrengt und schwächlich, sondern kräftig und gesund dermal einst ihren Lebenskampf beginnen mögen. Wir Erwachsenen, die wir von der Schulzeit als der schönsten sprechen, sind sehr wohl geneigt, anzunehmen, daß die Schule die Kinder nicht besonders stark anstrengt. Wer aber einmal einen mehrtägigen Kursus mit gemacht hat, wird eines anderen belehrt lein. Und in diesen Fe rien besonders sollen sie sich neue körperliche und geistige Kräfte sammeln, um nach den Ferien wieder mit voller Kraft an die Ar beit gehen zu können. An uns liegt es nun, den Kindern die Fe rien besonders wirkungsvoll zu gestalten. Dabei braucht das nicht unbedingt' mit Kosten verbunden sein. Man denkt meist gar nicht daran, wie man freie Tage schön auSgestalten kann. Vor allen Dingen gehört dazu, daß man größere Hausarbeiten oder die Wäsche schon vor den Ferien fertig macht; denn in ihren freien Tagen werden die Kinder doch mehr oder weniger dazu in Anspruch genommen, sei es, daß sie in dem Haushalte mehr hel fen als sonst, sei es nur deshalb, daß die Mutter an diesen Ta gen wenig Zeit für ihre Kinder hat oder gar mürrisches Wesen zur Schau trägt. Es ist auch schön, wenn ein kleiner Ferienplan aufgestellt wird. Bekanntlich ist das Wandern der gesündeste und zugleich billigste Spork, deshalb sollen die Ferien dazu in ganz be sonderem Maße ausgenützt werden. Die Kinder haben körper lichen Nutzen davon durch das Durcharbeiken der Muskeln und Zugleich «inen geistigen Nutzen; denn sie können die gesamte Hei mat gut kennen lernen. Es ist dabei nützlich, die Kinder am Vor mittage zu Haushaltarbeiten anzuhalten, daß die Mutter zu Mit tag mit ihren Arbeiten fertig ist und gleich nach Tisch die Wan derung beginnen Kann. Besonders nett ist es, wenn der Vater seine Ferien so legen Kanu, daß er mitwandern kann. Dabei wird sich herausstellen, daß die Kinder gar nicht so sehr erbaut sind, wenn die Eltern mit ihnen gehen. Lieber ist ihnen schon «in ! Michaltriger Kamerad. Woran lieg, das? DaS liegt an dem s verhalten der Eltern selbst. Die Kinder sind von den Eltern ge- s Bezugspreis: Für einen Monat 2 —RM. - mit Zutragen; einzelne Nr. 10 Rpfg. - - Gemelnde-Verbands-Glrokonto Nr. S :: - skernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 j Postscheckkonto Dresden 125 48 Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite - Millimeterzeile 6 Rpfg.; lm Terttell die VS - Millimeter breit, Millimeterzetie 18 T Anzeigenschluß 10 Uhr vorm. -