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Deutsche Allgciuciuc Zeitung «Wahrheit aud Recht, Freiheit »nd Sestht» »brauch in Leipzig. Leipzi, »i srildol. 2«strli»,»,tb«br . Pir »t« «p.lirirMe „ Mv »«ter «tii,ei»»tt »o Pf. 18. ;tsur»nt r Zeit da« w mit der zlich gewor- (191SI >a»d«i). stSlSs ried. Nr. S41. rripzig. «rMrt ««»er «»»»«—»- er auf sorgMige charakterische Ausarbeitung, auf Deutlichkeit des Vortrages hielt. Namentlich di« Ouvertüre haben wir bei schwungvoller Gesammtdar- stellung noch nie, sozusagen so lichtvoll auSeiuander- gesetzt gehört. Der neue Schluß der Ouvertüre unter scheidet sich von dem alten dadurch, daß dem „Er- lösungSmotiv" eine noch bedeutendere Rolle zugetheist ist und durch das letzte Erklingen desselben wie au» überirdischer Ferne dem Zuhörer die über das Dies seits hinausführende Macht der sich opfernden Liehe noch entschiedener zum Bewußtsein gebracht wird. (9 Leipzig, 12. Oct. Gestern ging seit längerer Zeit zum ersten mal wieder Schiller's „Wilhelm Test", im Neuen Theater in Scene. DaS volle Hau» wird der Direktion d«S Stadttheaters wol den Beweis er bracht haben, daß sich nicht nur vom Standpunkte der Kunst, sondern auch vom ökonomischen aus eine öftere Aufführung klassischer Stücke rechtfertigen ließ«, al» eS leider in der letzten Zeit der Fall war. Die Titelrolle fand in Hrn. Iohannes einen recht tüchtigen, durchaus würdigen Vertreter. Der Künstler wußte die friedlichen und die leidenschaftlichen Momente gut auSeinandtrzuhalten, brachte auch besonders den Monolog in so verstäudnißinniger Weise zum Bortrag und gestaltete denselben so dramatisch belebt, daß einem gar wohl die Bedenken, di« man gegen den für einen so erregten Moment säst zu reflexion-reichen Monolog hegen könnte, schwinden mußten. Der Beifall, den das Publikum dem Künstler wiederholt spendete, war ein wohlverdienter. Von den übrigen hervorragender» Rollen sind be- i« Gregor«, ist bestimmt, h durch ihre slMs ferenz der letzten Erklärung der türkischen Delegirte» bezüglich des 13. Congreßprotokolls mit einer kleinen Reserve beitreten werden." de« Reichstagsabgeordneten Günther über die ZwangS- pensionSkaffen einstimmig gegen letztere und gegen den bezüglichen Antrag de» ReichStagSabgeordneten Stumm. In der heutigen Vormittagssitzung wurde über die Verbreitung der Gewerkvereine in Süddeutschland br- rathen und al« zweckdienliches Mittel hierzu eine den Localverhältniffen sich mehr anpassende regere Agitation bezeichnet. * vom, 13 Oct. Der Minister des Innern, Villa, hielt gestern bei einem Banket, das seine Wähler in Villanova veranstaltet hatten und an welchem gegen 600 Personen theilnahmen, eine längere Rede; er ging dabei auf die Reformen ein, deren Einführung be absichtigt sei, und theilte unter andern» mit, daß die Einziehung einer Anzahl von Unterpräfecturen, dagegen aber eine Vermehrung der Präfecturen in Aussicht genommen sei, deren Autonomie erweitert werden solle. Ferner constatirte der Minister, daß infolge neuer Ausgaben ein Deficit zu erwarten sei, und daß man im allgemeinen darüber einig sei, eine Ausdehnung des politischen Stimmrecht» vorzunehmen. Die Rede wnrde mit großem Beifall ausgenommen. Pari», 12. Oct. Der Franxai« erklärt die au« Rom telegraphisch gemeldete Nachricht von der Er setzung des StaatSsecretärS Nina durch den Car dinal Jacobini für ungenau. (Nat-Z.) *Lon»on, 13. Oct. Ein officielleS Telegramm aus Simla vom 13. Oct. meldet: „General Robert» telegraphirt, die Truppen der Aufständischen sind vollständig geschlagen, die Stämme sind nach HauS zurückgekehrt. General Robert» besichtigte am 11. Oct. die Citadelle von Balahiffar und beabsich tigte, am 12. Oct. feinen Einzug in Kabul zu halten, Die Notabrln der Stadt Kabul erschienen bei General Roberts, um demselben ihre Ergebenheit anzuzeigen." * London, 13. Oct. Der Standard veröffentlicht in einer zweiten Ausgabe ein Telegramm ohne Ort und Datum folgenden Inhalt». „Die englische Ca« Valerie ist in Kabul «ingerückt. Dieselbe fand 72 Geschütz« vor. Dir Aufständischenfprengtenvorher Pulverfabrik Luft und «änmlw, tja» Fort noch vor der Ankunft der Eavakerte. Man hält den Widerstand für beendet." * Wien, 13. Oct. Meldungen der Politischen Cor- respvndrnz au» Konstantinopel: „Der Ministerrath hat daS Projekt der Aufnahme einer inner» durch die Zolleinnahmen garantitten Anleihe verworfen. Auch die meisten der Botschafter sind gegen eine solche An leihe, weil hierdurch die auswärtigen Gläubiger der Türkei geschädigt würden. Wegen der Ablehnung dieses Projekts hat der Finanzminister Zahdi-Pascha seine Entlassung gegeben, dieselbe ist jedoch vom Sultan nicht angenommen würden. Wit galater Bankier soll wegen Gewährung neuer, durch die Einkünfte auS den Provinzen Smyrna und Salonichi gedeckter Vor schüsse verhandelt werden. — Man glaubt, daß die griechischen Commissare in der nächsten Con- sämmt- Mittwoch, 15. Oct-bex 187S. Inserate , Pud «» die «spediti»» t» »icrKljwr«» r«. »Pf. Zed« eUnclo« R»««« "Pf. nst. Stein». leub.Bah»-. 'elegrapheir- agesdie»st.i «öffn. v. fr. Tage t M., lich im ersten Monolog einen so gewaltigen Ausdruck lieh, brach das rein menschlich« Gefühl, wo e» die Aufgabe mit sich brachte, wenn auch immo^em« (ganz angemessene) Zurückhaltung bewahrend, noch überzeu gender, ergreifender hervor. - Von sehr sympathischer Wirkung vermöge der Wahr heit der Empfindung war die Senta de» Frl. Widl überall da, wo e» galt, die tiefsinnige Theilnahme für das LoS des Holländers zum Ausdruck zu bringen; auch die gehobene Stelle im Duett mit dem Hollän der: „Wohl kenn' ich WeibeS heil'ge Pflichten?, und namentlich die Worte: „Wem ich sie weih', schenk' ich die Eine: die Treue bis zum Tod!" brachte sie zu ergreifender Wirkung; dem Ausdruck der Begeisterung am Schlüsse des Duetts» ebenso aber auch am Schlüsse der Ballade („Ich sei's, die dich durch ihre Treu' erlöse") und am Schlüsse der Traumerzählung Erik'S („Er sucht mich auf" rc.) hätten wir jedoch noch mehr Schwung und Macht gewünscht. Ebenso hätte in der letzten Scene mit Erik der innere Kampf in Senta'» Seele wol noch lebhafter dargestellt werden müssen. Auch blieben mehrere wichtige Vorschriften des Dichter» in Bezug auf daS Spiel seitens der Künstlerin noch unbeachtet. ES wird derselben bei ihrer Begabung nicht schwer fallen, ihr« Leistung nach den bezeichneten Seiten hin noch abzurunden. Trefflich wie immer, mit richtigem Takt von aller Uebertreibung sich fern haltend, war der Daland des Hrn. Reß. Sehr Tüchtiges leistete, abgesehen von ein paar verwischten Stellen in der ersten Scene deS dritten Acte«, der Chor, Ausgezeichnet«« das Orchester. Kapell meister Seidel haben wir wiederum nachzurühmen, daß Leipziger Stadttheater. -e Leipzig, 11. Oct. Die gestrige Vorstellung von Wagner'« „Fliegendem Holländer" war in mehrfacher Beziehung brmerkenSwerth. Die musikalische Leitung war diesmal in den Händen von Kapellmeister Seidel, mehrere Rolle» waren neu besetzt, und außerdem .gelangte die Ouvertüre mit einem neuen auch im Orchesternachspiel zur ganzen Oper wiederkehrenden Schluß zu Gehör. Die wichtigste Neuerung in der Rollenbesetzung war, daß Hr. Lederer die Partie des Erik übernommen hatte. Während man von den meisten früher» Darstellern deS Erik gewohnt war, dem Charafter desselben eine vorwiegend sentimentale Färbung geliehen zu sehen, war Hrn. Lederer'S Erik leidenschaftlicher, kräftiger gehalten, und hiermit hatte der Künstler auch da« Richtige getroffen. Die erhöhte Bedeutung, welche bei dieser Auffassung Erik erhält, macht e» erst begreiflich, daß Senta ihm ihre Liebe hatte schenken können. Die kleine Partie der Mary gab unsere erste. Altistin Frl. Riegler. Wie von der trefflichen, eine jede ihrer Rollen mit eindringendem BerstLudniß und lebensvoll ausgestaltenden Künstlerin zu erwarten war, brachte sie die Rolle in jeder Hin sicht zu angemessener Geltung. Den Steuermann gab Hr. Pielke frisch und kräftig und brachte namentlich da» Lied im ersten Acte, durch sein schönes Organ unterstützt, klangvoll zu Gehör. Der Holländer deS Hrn. Schelper machte diesmal eine» noch bedeutender» Eindruck auf uns al« früher. Die Charakteristik er schien noch mehr auS Einem Guß. Au« der düster» refignirten Grundstimmung, welcher der Künstler nament- Telegraphische Depeschen., * Straßburg i. L-, 13. Oct. Bei seiner Anwesen heit in Kolmar empfing der Statthalter General feldmarschall v. Manteuffel in den Räumen der Präfectur die dortigen Beamten, die Geistlichkeit, den Municipalrath, eine Anzahl von Mitgliedern de» LandeSauSschuffeS, de» Bezirkstage» und ve» Kreistage», sowie die Notabel» der Stadt. Zn Beantwortung der an ihn gerichteten Ansprache sagte der Statthalter, indem er sich zunächst an die Geistlichkeit und die Ver treter die elsässischen Körperschaften wendete, etwa Fol gende«: Ich respectir« die Anhänglichkeit, welche die Elsässer gegen den großen Staat hegen, mit dem das Land 200 Jahre verbunden war. Eine solche Zeit läßt sich nicht weg» wischen, aber wenn ich heute hier stehe, so bedenken Sie, daß nicht Deutschland den Krieg um Elsaß-Lothringen an- gesangen hat, sondern daß er un« von Frankreich aufge drungen war. Wenn Sie jetzt zu Deutschland gehören, so erinnern Sie sich, daß das Land schon früher einmal 700 Jahre gemeinsamer -Geschichte mit Deutschland durch lebt hat, und bedenken Sie, daß Deutschland mehr wie jede» andere Land die Eigenthümlichkeit seiner «i»zelnen Landschaften anerkennt und pflegt. Deutschland wird auch in Elsaß-Lothringen das Gute Pflegen und fortbilden, was da« Land in seiner Verbindung mit Frankreich gewonnen hat, in der Politik aber mache ich einen Strich und Front gegen alles, was es mit dem Auslande halten wollt«. ^Bon der Geistlichkeit insbesondere erwart« ich, daß sie dem Wörte der Schrift gemäß die Obrigkeit als von Gott gesetzt an erkennt und Ehrfurcht und Gehorsam gegen sie üben und lehren wird, nicht nur in äußerer Form, sondern, wie der Apostel e« ausspricht, des Herren wegen, also in Wahrheit und mit dem Herzen. Den Beamten der Verwaltung gegenüber hob der Statthalter hervor, daß eS nicht genüge, der allge meinen Pflcht der Beamten gemäß alle Kräfte zum Wohl« de« Lande» zu widme», vielmehr sei eine be sondere Ehrewzflicht gegen ganz Deutschland zu erfüllen, die darin gipfele, daß auch der am zähesten an Frank reich hängende Llsaß-Lothringer die Vorzüge der deut schen Verwaltung anerkennen müsse. Zu den Juristen sagt« der Statthalter: . - Die MPchtisM-sSK L«mt> regten», ta» ftt den Gmndsahder deutsche» Rechtspflege. Bon der Lafayette'- scheu tratsruitz, IldoetS und sgalit« haben sich die beiden erstem vielfach als Phrasen erwiesen; die ««aUeü hat sich behauptet al« Gleichheit vor dem Gesetze, und so soll sie auch hier ihr Recht behalten. Zu de» Lehrern gewandt äußerte der Statthalter: Sie haben ein« schwere, vielfach dornenvolle Aufgabe, bei der Sie sich ost mit der oonseiooti» rsoti begnügen müssen; aber-ehrenvoll ist sie, denn in Ihrer Hand liegt vorzugsweise die Zukunft des Lande«, da Sie da« künftige Geschlecht hcranzubilden haben; verlieren Sie die« Hohe Ziel nie au« den Augen. * Laden-Laden, 13. Oct. Der Grneralfeldmar- schall Graf Molke wird morgen nach Berlin abreisen. * Nürnberg, 13. Oct. Der VerbandStag der deut schen Gewerkvereine nahm in seiner gestrigen ersten Hauptversammlung den Bericht seine« Anwalt« Hirsch entgegen und erklärte sich nach dem Referat Zur österreichisch-deutschen Allianz. Die augSbutger Allgemeine Zeitung bringt in eine« länger« Artikel «ine» Ueberblick der deutschen Politik seit dem Jahre 1866 bis zum Abschlusse der deutsch- österreichischen Entente im vorigen Monat. Zuerst wird die Politik Deutschland« nach dem Jahre 1866 mit Rücksicht auf Oesterreich, Frankreich und Rußland, daun die Nothweudigkeit der deutsch-russischen Allianz und ferner de» Drei-Kaiser-BündniffeS zur Erhaltung deS europäischen Friedens beleuchtet. Alsdann wird darauf verwiesen, wie Rußland vornehmlich durch de» Präliminarvertrag von San-Stefano das gegebene Wort gebrochen und den Drei-Kaiser-Bund gesprengt und wie sich endlich die Nothweudigkeit einer deutsch- österreichischen Allianz herausgestellt habe. Da» Blatt sagt: .„Wie die Dinge jetzt liegen, ist eine bessere Ge währ für die Wahrung der Interessen Oesterreich« und mit denselben auch der Interessen Deutschland« im Orient nicht zu finden als die, wie man zu hoffe« berechtigt ist, aufrichtige und feste Allianz beider Mächte. Bon allen Bürgschaften ferner, die dem Frieden Euro-» paS gegeben werden können, ist dieses Bünduiß die weitaus beste und sicherste. Dasselbe ist frei von jeder aggressiven Tendenz, nach welcher Seite e» immer sei« möge, und keine Macht, die gewillt ist, die bestehende» Verträge zu achten, kann sich daher dadurch bedroht sehen. Dafür gibt auch die sympathische Aufnahme Zeugniß, welche die Nachricht von dem österreichisch preußischen Büudniß in England gefunden hat, trotz, dem daß dort die handelspolitische Seite desselben go- wissr Besorgnisse hrrvorzurnfen geeignet ist; den» was dis Politik Englands vor allem in Europa erstrebt» ist die Wahrung de« Friedens, die nie gedacht werde« kann ohne Achtung der iutematiouale» Rechtsordnung ^Rm -fPgr dchM ÄM z» «irr M Ver Wehaupv»»-, daß Deutschland und Oesterreich, wenn sie fest z«t fammenhalten, bei etwaigen Couflicten mit ander» Mächten in vielen Fälle» auf die thatkräftige Beihüffe Englands, in alle» wenigstens auf dessen wohlwollend« Haltung rechnen dürfen. E» ist geradezu undenkbar, daß sie England jemals in den Reihen ihrer Gegner «Micken sollten und eS wäre -zu wünschen, daß die« jener Theil der deutschen Presse beherzigen möge, dtp leider bei fast jedem Anlaß fich darin gefällt, ei« hämische und herabsetzende Sprache gegen England zu führen. Von weicher Wichtigkeit diese Stellung England» zum dMsch. österreichischen Bündniß ist, ergibt sich auch auch deik Werthe, den man i» Paris darauf legt, freundschaftliche Beziehungen zu England zu pflegen. Da der Gedanke an eine künftige Revanche gegen hten. 1» iuDre«- n. — Hr. chwand bri hreiter in ia Glauchau 8««ra»e. - l. Heinrich utha Rey- ipnermeister Frl. Marie kcnsl Rich- Frl. Emilie . Kaufman» Frl- Selm« wich Rico- ie Dimm- dt, ' ' »Mond in Harmtli» !ax Sperl !d. Thier- . — Hrn. i. B, ei» loh Dathe dl«r, aeb. »ffermelster «. Hr. - Hr. Pack- . — Fra» Achmidt, in Hr. Phsto- id in Leip- iSchmidt Stirn in liebTeich- llara Luhe