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Dresdner Nachrichten : 12.11.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188811128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18881112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18881112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-11
- Tag 1888-11-12
-
Monat
1888-11
-
Jahr
1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.11.1888
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.. .. wen. rr«,». 11. «L. »«m„ «aladtner der «art«. ,»rrn dt» dniitchn, r»ul,»schi«,»,r« wurde drdbaid «ut linilla, vertLobru. «,n deftirch. «et »lella-de »»«»«unIIUIe. Madrid. «I. «o». e-no«,» war» de! »er «nkuiii« btertcldst »er «»«eiiftand einer iiünnllchen »ein», ieiigen vaitdkmidaedun, und keimt« nur mit Müde von »er Voltzet ge-< «littst «erde». La« konirrvattve ^ «ladbau« und di« «edartion de« „»vora" wurden mit Steine» doiu- darditt. . Vetersdur«. tt. Nov. Irr? ldwiiioiaer ist nach tiovendaaen odaeniii. 33. Jahrqana. Aufl. 47,00« Stück. krau Lllsv Veivddolckt, ti«> r«»tr»«»v I, II. Ltzx. (Ueßv lkmaliooktiAsas), «wpüsklt «ick rur Lüforti^uax iLünirtltolivr LMIm« «t«. Speeedit. Von», e. 10—Na. n»^>u». e. r—Lvkr. rtNUok»wiU»It»ti»cIu». e.»—svtir. Dresden, 1888. S« LörLSL-LrovIsiiedtör,! kstrolsum-I^Lmpeir. >! wlla» 8vl»LS1lvd. ? 11» /dm «vv 4«. MiWkiMtzi' ii»il Meniicktz, Rr. 317. WcA: c» I^an«>»I1eIi« ^ ^ Lkliu« rmcl rs krtls Nsusvii 8vI»1v»Akt»»«>»« 1. I.. Lek, kvlii-,' ckvlmnnrtrakko. I M Umptdlffon von llr. moil. 1'ro»Iinss. » K Ulmkbn«Iv>»«»rrvn, Ui p»r»turt i», I'lunilbeii. A ! ^ sröKr.st! ^ . 8pocnnlitüi.: N A u» l 1 »,»v»tirK Wtlo NMi'iUli Köilist ^olilunllllühi' ^ ! «.» ^ .Kl zr «>r a-Zr.««.-r»ir.'-1'.« . L .rr*»»« <öWr nur oixouL Ilvl^tvlluu^,. Xrmestv ^IsttlLÜIo, ^I08!^t»8 ItHMi- rill» l^lutz/.o. ,U»<» Müm iit b. LM" L >»>.1», « r I ltttk. Hosnachrichten. Fachverrine. Stadtverordnetemvalilen. Gerichlsverhandtniigen. Kleine Plaudertasche. Eoncerl Kierberg. Brieskaslc». Montag, 12. Novlrr. Drahtberichtc der „Dresdner Nachrichten". Berlin. Der König von Sachse» br brsichtiglc heute Vormittag nn! dem Kaiser die neu eingerichtete» Wohnranme deö Königs- schlosscs. Ui» 1 Uhr begaben sich der Kaiser, der König und Piinz Georg »ach Potsdam, woselbst im Marmmpalais das Tiner statt- sand. Der König und Prinz Georg lehrten um 1 Uhr nach Berlin zurück und reisen Abends nach Sibyllenvrt ab. Salao-Tarjan (Ungar»), Sanuntliche Arbeiter, welche nach der Grubenkatastrophe (Eindringen des Wassers in den Schacht) vernicht wurden, sind, vbtvvbl dieselben andanernde Ealbchcungen zu erleiden hatten, lebend zn Tage gefördert worden. R o m. Wie aus Mozambigue gemeldet wird, ist das italie nische Schiss .Togal," »ach Sansibar abgcgangen, um geman dem Einvernehmen der dabei betkeiligte» Mächte an dem Blokadedienst zur Unterdrückung des Skluvenhandelü theiiulnebme». Ter .Rnarma" zufolge, ist noch cm anderes italienisches Schiss sür de» Bivladeoienst bestimmt. London. Wie verlautet, hat der Kabinctsrath beschlossen, vom Pailmucnte einen Exlracredil von 3 Mill. Psd. zuin Bau von Kri'gsichilfen z» verlangen. Athen. Taö amiliche Blatt veröffentlicht die Berlobuiig der Piinresün Alcrandra niit dem Grvgiürsten Paul von Russland. Lissabon. Ter Kricgsminisier, General Januarir», hat dciiiissiviiirt. Wie cS heiht, würde General Easlro an seine Stelle treten. Reir^Pork. Gestern brach in Nochester (Staat New-?)ork) in einer Manometersablik Feuer aus. Tie in der Fabrik Beichaf- tigte» veuuchtcn sich zu reiten, indem sie durch die Fenster sprangen. 12 Personen wurden icdoch durch den Einsturz de, Fabrik gctöotet und 2ö verwundet. Man glaubt, daß 2l weitere Personen, die »och fehle», unter den Trümmem begraben sind. ffr - IItsnrt, II. November. iLoninaaovcrkelir! llrebit 2L«'/,. Staat», talm sos'i,. Lombarde» Galnier i?i. Diöconio 2?2.m. Lckwach. New - sgork. ro. Novbr. Mebl Z.so. Rvtber Wuneneei-e» r.i8. ver Nvvbr. t.U. vcr Decbr. l,!2'/«. ver Mai r.is-«. Mai» «Nenn b2'.,, ffracin s. OertttchtS und Sächsisches. — Gestein Mittag 12 Uhr lü Minuten ist Ihre Majestät die Königin vom Sckicsischen Bahnhose auS in dem achttägigen Aufenthalte nach Sibiillcnvrl gereist. — Se. Eie der Herr Knegsmiiilster Graf von Fabrice be gab sich gestern Vormittag in Dicnstgeschätlen »ach Berlin. - Ter Grat und die Gräfin Wilbelin von Hohenau. Mit besitzer des SeblvsscS Aibiechtsberg bei Dresden, werden das rrb- nwghcrzoglich Oldenburgh'che Paar ans der Neffe »ach Ostindien begleite». — 3»i Empfangszimmer der Wohnung des am 8. Nov. ver schiedene» L>err» Geh. RcgicrnngSrath Edelma »n, nn Haute der LaudcsbrandversichernngSfammer am Kaffer Wilhelm Platz, fand Svnundcno Abend zivi'chrn bald 7 und bald 8 Uhr die Ein- seg»uiigc-se>cr des Enffchlnteneii statt. In dem genannte», zur Tranetkadclle umgeitaltclen Zimmer stand der Sarg im Glanze zahlreicher Kerzen, nn Trane,schmuck von Palmen und Lv.bcer- kränze», nn Ehrenichmuck des Berdicnstordens Sr. Mas. dcS Königs. Tie Bahncde nnd Ennegnnng iprach der langiahrige Freund und Beichtvater der Fminlie, Herr Obcrkonsistvrialralh. Hosprcdiger Dr. Nüling, niit Hinhiick a»i die rcickgciegnete Thätlgkcit des E»t- tchlaseiie» »nd ans die glücklichen Zeiten seines »inige» Familien' lchciiS. Ter Trauerieier wvbnte eine aujzervrdenllich ansehnliche Versammlung von Männer» aller Berusskreile. des besonderen die zahlccichca Freunde, Kollegen nnd Verwandten des Enffchlascnen bei. Insbesondere sind zu erwähnen die Herren Pciniiler von Noslitz-Wallivitz Exc., AblkcilungSdirelior Geh. iltath v. Eharpen- tier. Geh. RegierniigSraih Vodcl. Polirciprüs. Echwantz, die Näihe nnd Koiizlcivoritände der BrandversichcriNlgSkaiiimcr. sowie eine grotze Zahl Oberinspektoren und Inspektoren der LaitdeSbrandversichen,ags- anstalt, Vertreter der Ständckanimrrn, deö Diathes zn Dresden und viele sonstige höhere nnd niedere Beamte vieler Staatsg-schäslö- siellen. Nach eriolgtcr Einsegnung ward der Sarg durch einen Leichenwagen nach Bantzen übe,geführt und gaben demselben die Beamten de- Hauics das Geleite vis nun Linckeschcn Bade. — Das M u > e n ni des Herrn Prof. Schilling auf der Striesenerstrahe, das mehrere Tage wegen Einrichtang einer.Hei zung geschlossen gewesen war, ist wieder dem Besuche geöffnet. — Tie am Schlüsse dieses Jahies aus dem Stadtverord neten-K o l l e g i n m A u s s ch e id e n d en. bezüglich deren Ergänzung Freitag, den 30. ds. Mts. allgemeine Wahl slatlsindet, sind folgende 14 An- und 14 Unaiffäisiae: Aniäisige: I) Geh. Hosrath Ackermann, 2) Hos,i»i»dbäcker Adam, 3) Mctallwaare»s»bri- kant Boden (verstarb am 19. August d. I.), 4s LLcinbändler Earl, !>> Privalmaii» Loknlrichter Freund, 6) Seffeinabrckant Gabler, 7, Maurcimcister Jatob. 8) Privatmann Killig, OsMaschlneiibürsten tadrikant Kläbe, Ils) Tilehle,>»o>ki>'> e>i>-f,»>l>« in c>n»ei»»>t»»r mann lschird im 2li,g. d.I. rath Dr. Stcinelt, 13) Glaser»,e. (ichcidet an- in Folge seiner Wahl zum unbesoldeten Stadtrath-, 14) Korbmcicherincist-r^Winter. U n a n s ä i s i g c: 1) Holzhändler Zmmiermstr.Andkls.2)Schornste,iffegeimstr. Anders list ansässig gewor den). 3) iLtaatsd.-Bezirksing. Bartholomäus (schied infolge seiner Ver setzung nach Leipzig ans), 4) Kmffmann Behrens. 6) isemmarvbcr- lehrer Tr. Blochtvitz, 0) Fab'ikaiit nnd Civilingenietir Bargmann. 7> Trechslkroberiiieister Christoph, 8) Schuhmachcrmeister und Eigarrenhändlcr Hcinw, 9) Mechaniker Kehl. 10) Architekt Martin Ost ansässig geworden), II) KauimainiMeiizncr, 12) Knnsinn»» Hof lieferant Thiel, 13) Tr. med. Unruh, 14) Nechtsanwalt Zeisiag. — Der Königl. Zoll- und Stciierdircktor, Geh. Rath Golz, bat and Anlass de» Anschlusses von Hamburg nn das deutsche Zollgebiet eine herrliche goldene Gedenkmünze erhalten. Dieselbe zeigt aus der einen Seite die Ansicht eines ThrilcS dcS FleihaienS, darüber da» Hamburger Wappen, auf der anderen die nick Um schifften ausgestatteten Brustbilder der beideir Bürgermeister, in deren Amtszeit sich der Zollanschluk vollzog. Laut Staatsbe schlusses wurdc diese Dciikmüiize nur i» 8 Exemplaren ausgeprägt nnd an die Mitglieder des mit dem Zollanschluk betrauten NcichS- ouSschusses vertheilt. Jede dieser Dcilkmniizen hat einen Werth Von 200 M. — Sozialdemokratische Blätter spötteln ittrer ein Schreiben, in welchem der Königl. Sächs. Gewerbe-Inspektor Herr Sicb- drat in Dresden eS abgelebnt Hut, einer Aufforderung in dem hiesigen Fach Verein der Tischler einen Vortrag über Gewerbestatistik zn halten, nachziikoniine». Das l»cziigl,che Schlei- bei, lautet: „Für die gefällige Einladung des Fachverems der Tischler Dresdens, einen Vvrlrag in diesem Verein zu halte», besten» dankend^ beehre ich mich, Ihnen mitziilheilcii, das; ich mich nach reiflicher Erwägung doch entschlossen habe, einen solchen nicht zu Hallen. Ich bin der Ansicht, das) ei» Verkehr solcher Personen, welche durch besondere Bildung und Berus einen weiteren Blick n- Pnvaimaiiii innig, o.'laieriiaeiiviunen- ffeinieffler Köckeritz, 1l) Kunstgärtner Leh- I. iiisvlae Krankheit and), 12.'Negiernnas- ilascrmeistrr »nd Spicgcffabritänt Wrtzlich über soziale Verhältnisse haben, mit Praktikern, welche, a» sich ganz tüchtig, immer nur eine einseitige Ausbildung genossen haben, sür das allgemeine Leben nur von grohem Vortheil sein kann: ich habe mich daher auch mehrfach bestrebt, durch mancherlei Vorträge in veffchiedenen Vereinen die wenigen Kenntnisse, welche ich durch Studium und Erfahrung gemacht habe, auch Anderen nutzbar zu machen. Es sind dann solche Vorträge für den Vortragenden selbst »nr angcnehint, wenn die Znbörer das Gcvvlene io ausnelnnen, wie es mit bestem Wissen do,gebracht wird. Leider habe ich ge sunden, das; .» einigen Vereine» das nicht der Fall ffl, und der Vortragende nach Beendigung des Vortrages in nnriniicher Weile mit Fragen nbeffchüitet wird, die nicht zur Sache gehören, und welche von gewissen einzelnen Wortführern immer wieder vorgc- bracht werden, »nr »in die Unzufriedenheit in den eigentlichen Ar- beilerklussen zu sei,inen »nd zu vermehren. Das ist für Denjenigen, welcher om liebsten Eintrachl zwischen Arbcilgebec und Arbeitneh mer anstrebl, nicht angenehm. Obgleich ich »nn werk, das; die Herren Narsitzendeii der Fackvcrcine möglich» dafür sorgen, dag der betreffende Vorirag scilcus der Zuhörer möglichst sachlich nmgefakl wird, hade ich doch die Erfahrung genrachl, das; andere Elemente, die ich nicht näher bezeichnen will, und welche nicht >o leicht znrück- gewieie» werden können, durch ihr Benehmen den ruh ge» Verlaus einer Versammlung zu stören im Stanke sind. Sv lange dies in den Versammlungen der Fachvercine n. s. w nicht vermiede» werden kann, so lang-Lwerden drerelbcn nur schwer Vorträge finden, welche von anderer Seite als den eigentlichen Gesinnungsgenossen ge halten werden." Dieses Schreibe» beweist unseres Ernchtcus nur, meint die «N. A. Z.", wie auch in den»nigen Kreise», welche früher geneigt waren, in den Fachvereinen das zn sehen, was ihr Name bedeuten soll, und nicht lediglich sozialdemokratische AgitalivirSan- staltc», eine andere Erkennung Platz gcauffen bat. In dnser Hiii sicht aber ist das? Schreiben des Herrn Siebdrat allerdings ein werthvollcr Beitrag. — Buchbatter Raimund Tehncr in Borslendori bei Ebem- »itz erhielt für die von ihm am 30. Juli d. I. mit Math und Ent schlossenheit bewirkte Errettung einesKiirdcS vom Tode des Ertrin kens die silberne LebciisreltuiigSmedaillc mit der Bcfugnib, sie am weihen Bande tragen zu dürren. — In vorvcrgangcncr Nacht ist das Thermometer der Wetter- säule an der Aagiistnsbrncke bis auf 7'.» Gind unter Null gesunken und hat des Treibeises wegen die Sächi.-Pöhmisihe Tampfschisf- sabrtsgesellschcfft den Schiffsverkehr von Schandau »ach LeitmcOtz, sowie von Melken nach Riem ei» steilen müssen. Die Touren Dresden-Schandau nnd Dresden-Meissen werde» »och befahren. — Am Sonnabend Abend hielt in der Schlofferver'ammlnng i» Mei»ho!ds Sälen Herr Andreas Tillinger aus Wien einen hoch interessanten Vorirag über die geschichtliche Eniwickeinng der S eh Iüsscl und Seh l ö s s e r von den ältesten Zeilen bis aut die Gegenwart. Unlec den zahlreichen Gasten benmden sich auch die Herren Ctadlsiithe Schonerter, Geier, Gewecheschnlinspektvr Enke, Vertreter des Stadioewrdnkleii-Kollegiums, sowie die Vor stände verschiedener Innungen und Herr Obermeister Schmidt aus Hamburg. In fesselnder, bäckst inlekessanicr Wesie zeigte hieraus der Hauplvortrae.eirde in einslüickigem Vorträge nnd an zahlreichen Beispielen die EinOchinng der Schlüssel nnd Schlösser zn den ver schiedensten Zeilen. Tie reiche und höchst interesiantc Ausstellung von Schlüsseln und Schlössern war auch gestecn noch geöffnet und segle rin beredtes Zeugnis; von dem riileiiiinhlichi'ii Sammeisleikc während der 2»siil»igen Thätgzkeit ab. Herr Tsilingcr hält heule Abend im Gewcrbeoerelil einen Vorirag über dasselbe Tbema. — Gestern Vormittag gegen 10 Uhr fand in dem Hutladen Von Schubert, Prngerffrake, ei» Brand statt, wobei eure größere Anzahl Hüte verlngiiirl sind. Durch leichtsinniges Gehahren des Dienstmavcheas, welches in dem n» Laden stehenden effelne» Oien Feuer gemacht, das hinter dem Ofen liegende Papier aber nicht entfernt halte, ist das Feuer entstanden, »idem erst Las Papier und dann die Tapete nngebrannt ist. — Aus der Vic toriastras; e stürzte vorgestern Abend gegen 7 Uhr ein Droschkcnpsigd nnd konnte, La cs wahrscheinlich einen Hiiiteffnk gebrochen hatte, nicht wieder aiisstehcn Nach einer Stunde verstarb das Thier aiff der Straße nnd wurde durch den Eaviller gegen 10 Uhr abgchvlt. — Seit vorgestern sicht man schon nach vei sch irdene» Rich tungen der Stadt zu Eiswagen mit ziemlich starkem Eis de» Weg nach den Eisschiippen einschlage», ivas für die wiche Jahres zeit. oudcrcil Jahren gegenüber, ungemein zeitig zu nennen ist. In vielen EiSdepvts ist übiigcns noch Vorrath vorhanden und daher der Preis für dieses nolhwcndige KäUcmittel ein ziemlich niedriger. — Vor einigen Tagen ist cs gelungen, in Wiesbaden einen Ka u t i o n S s ch w i» d lc r zur Unlerinchnngshatt zn bringen, welcher von zahlreichen Sicherheitsbehbldcn Deut,chlands verfolgt wird und vor welchem in vielen Zeitungen schon gewarnt worden ist. Der Schwindler, Schauspieler Gustav Adolf Seidel aus Alt- Eybau in Sachsen, hat in den letzten Monaten eine ganze Masse Betrügereien verübt. ». A. in Dresden, Frankfurt a. M., Leipzig, Stuttgart, Görlitz, Chemnitz, Magdeburg. Cassel, Karlsruhe, Mainz und Wiesbaden, in welchen Städten er in den Zeitungen Anzeigen erlies;, wonach rin kautionssähiger Kassenbotc gegen monatliches Salair von 100 bis 120 Mark gesucht wurdc. Ten sich Meldenden nahm Seidel stets unter falschem Name», indesonderc v. Bissingen, Dr. Spie n. j. w.. sowie unter der Angabe, er sei Vcrsicherungs- inspcktor, die Kautionssumme ab und verschwand. Trotzdem der „Herr Inspektor" erst 24 Jahre alt Ist, gelang cs ihm doch, eine große Menge Gimpel auf den Leim zn lumgen. — Einen sehr dantensiverthen Beschluß hat der Gcmeinderath zn Tolkewitz gefaßt, indem er die Berbreitcrung der durch den Ort führenden viel tregncnlirten Straße nach Laiibegast. Zichach- witz, Pillnitz zur Ausführung bringen null. ES sind dies nament lich die sehr engcn Stellen beim ehemalige» Arnim'schen Grund stück und in der Nähe von Dongths „neuer Welt". — Leipzig, 10. INvvcmber. Die Schillerscier ward hier auch dies Jahr in würdigster Weise begangen. Nachdem gestern Abend bereits die Direktion des Stadtthcaters voraiigcgangen war, fand heute der seit Jahren übliche Zug der Schiffer von Goblis »ach dem dortigen Schillerhanie und nach einer Aiffvrcichc des dor tigen GkmeindcvorstandcS Singer daselbst die Bclränzuiig der Sckillrr-Gedcuktaskl, hierauf in, Schiilhause zu Gohlis die Vcr- tbeilnna von Bücher» zur Aiffmniilerniig fleißiger Schiffer nnd Schülerinnen statt. Abends 7'/- Uhr erfolgte dann eine glänzende Frstieter in dem Kopf an Kop! befehle» Saale des hiesigen Hotels de Pvlognc. Eingeleitct ward dieselbe durch Mcndclsvhns ..Stif tungsfeier", gelungen vom Mäiinergesangvercin „Coneordig", der, auch die nach folgenden Chorgeiänge in tiesflichcr Wcffe vvrtrng. j Hierauf hielt der für dicfen Abend gewonnene beliebte Dichter KninmergerichtSralh Ern st Wichcrt aus Berlin die Festrede! über Schiller, als nuferen nationalsten Dichter, der, gleich herrlich > als Dichter wie als Memch, vie deutsche Volksseele i» sich am meisten verkörpert habe, wiewahi gerade er porwicgend ausländische Stoffe wählte nnd als inr ibn gellend allein die Kn»stlegc> aner kannte. Trotz seines KosnwpolillsmitS aber sei Schiller »nier natw naliter Dichter geworden durch seine Gesinnung nnd Empsindung in seinem Leben wie in seiner Dichtung. Der von wärmstem Ge fühl getragene Vortrag erntete langanhaltende» Beifall. Au> die Festrede folgten noch außer zwei Ehorgcsängen verschiedene Ge- sangsvortcäge. — Vor einigen Tagen erkrankten in Th nur plötzlich mehrere Personen nach dem Genüsse von Wurst ans rohem Schweine fleisch. Man bmirchtele Trichinen, aber die Unteisnchnng hat ergeben, daß die Wurst Mit zuviel Salveter vermengt war. Tie Personen bcliiiden sich aus dem Wege der Besserung. — I» Auerbach stach-sich ein I tjähugcs Schulmädchen in dem Stcickiinlerlichlc eine Stricknadel beim Fallen oberhalb des Magens in die Brust, so daß sie bettlägerig geworden ist und große Lchmerzen anszustehen har. — Dieser Tage wurde in Frankcnberg einem Fleischer laden durch einen in deniielbcn Hawe wohnende» 2lp»relncarbei!ec ! ein Besuch abgeffatiel, um an den vorhandenen Ekwauren sich j gütlich zu lhan. Der hungrige Mann wurde aber dabei durch das Luftloch »n Laden gesehen, io daß cs gelang, später seine Person. ! lichiell sesicuNrllei!. Wahrscheinlich" ans Flucht vor der seiner ! wartende» Bettiasimg hak der Appretuembeiiee dea Tod in den .Wellen der Zschopau ge,ncht. aus welcher seine Leiche am Donners- tag bei Olteisoors gezogen worden ist. — K ö il > g S b r n rr. Am Ick ds. Nils, besuchte Herr Krcis- hauplmaiin voil Salza ». Lichlenan zu Bautzen in Pegiruliing des Herrn Amtshanpimann v. Zezschivitz zn Kamen; nmere Siadl. Nach t iiigehcnder Kciintiiiknahme vomtffeichättsgaiia der Gemcmdevenval- ! tadl k Bürger- ' Ilmban des, ... . Eniwickeinng, unserer Stadt zeugenden Eiabliffemcnts von Gebe, str'eutcr (Emaillir- ; werk) und Remhärdt nnd Woli lFabrik altdcntichcr Oeien). Hier- l nach besuchte der HeccKreiShanptmann unter Fnhrnng dcsPsarrcrS , Habcrland die 1680 im Bau vollendete Hanpttrrche. — Ter Streik der Glaser in Leipzig wird fortgesetzt. Es > tvurde das in einer am Freitag dort abgehaitencn Generaiversamm- lung beschlösse», obichvn die Kominissivn den 2int>ag gestellt Halle, in Anbetracht der gcgcinvärligeir ungünstige» Verhüllnisse den Streit zn vertagen. — Am 8. ds. ist der mit dem Abräumen einer Steinwand im Bruche Nr. sitz? der Flur Rottwerndorf heschcfftigi ge wesene. ca. sic» Jahre alle Steinbrecher Karl Muschle ans Groß- Oelia bei Dippoldiswalde beim Ab breche» einer Rasemchicht mit in de» Bruch hcrabgeslürzt nnd dadurch lödtlich verunglucki. — A m tsge11 ch l. „Wo rohe Kräfte sinnlos wallen, da lann sich kein Gebild gestalten." Getreu nach diesem Ausspruch handelten der Handarbeiter Hermann Otto Gentzsch. 18Ü4 geboren, und der Dachdeckergehilie Friedrich Wilhelm Sichert, 2! Jahre alt. am l 24. August am dem Dache der Rciranstal! m der Albertstadt, am ! dem sie zur Arbeit bestellt waren. Mit dem Vorarbeiter Lehmann s geriethen Beide nlsbald in streit, der schließlich in Thätlichtetten j ansartete. Gemeinschattl'ch ichlugen Gei:tz>ch und Sievert au, den i in gesetzten Jahren stehenden Zeugen, wobei sich Sieben noch allen, der Begehung des Todschlags schuldig machte, indem er Lch- j mann die Leiter hinwegziehen wollte, wodurch derselbe in die äußerste Gcsahc grralhcii konnte. Das Straiurtheil iür die Angeklagten, die Beide schon mehrfach mit dem Gericht in Konflikt geriethen, lalltet am 7 Monate Gcsiingniß. Wegen der Bedrohung erkennt das Schöffengericht dem Sievert extra noch 1 Woche Hast zu. — Der Handtnngstommis Richard Hartmann, 1866 zn Grogeichain ge boren. benützte seine Stellung bei einem hiesigen Kanimaim zu äutzcrst unredlichen Zwecken. Zn iechs verschiedenen Malen unter schlug Hartman», dem die Tageskasse anvertraut war, 13ö Mt., welche Summe ec nach nnd »ach vcnchwendcte. Das Straturthesi lantcie ans 3 Monate Geiängniß s— Vier ^Angeklagte werden in dem GcrichlSiaal placirr, dercir Amtreten und Peiichmen in ihrem Acußc- ren schon ichffeßen läßt, daß ihnen dieserAmcnlhall nicht »»bekannt ist. Es sind dies der mosaische Schlosser SigiSmund Hinchhcrg. 1869 geboren, sein Vermsgenosir Max Ernst Hugo LrOiheim, 1868 ! geboren, Tffcbler Ernst Friedrich Paul Llöbr. 21 Iabrc alt und der ! 19jährige Schmiedegejclle Max Paul Schiffer. Lim Abend des 30. August betrat das genannte Quartett das Werncr'sche Haus aui dem Fischbofplatz, in welchem sie durch Schreien und Toben groben Umng verübten, wobei cS HiOchberg und Wilhelm an gc menischafllichkin Hansiriedenshruch nicht fehlen ließen, trotzdem ihnen das weitere Verweilen im Innern des Hauses mehrfach unter sagt wurde. Bei dieser Gelegenheit zertrümmerte Wilhelm ein an der Thnre bcsindliches Parzcllaiffchild und machte sich hierdurch der Sachbeschädigung schuldig, die ihm eine 2wöchige Gesimgnißilrase rinträgt. Stöhr, als der miiideihetheffigte Skandmalmachcr. wird nur zn 1 Woche, die klebrigen zu je 2 Wochen Hau verurtheilt. Unter Rücksicht der notorischen Rohheit und scheinbar angeborener Wildheit der beiden Angeklagten HiOchberg nnd Wilhelm werde» dieselben wegen gemeinschasliich Peniblen Hausfriedensbruchs vor der Straikammer des Königl. Landgerichts sich zu verantworten haben. — Es dürste dem 20jäbrigcii Handarbeiter Friedrich Eduard Bader, vorbestraft, sehr schwer fallen, eine bleibende Stellung zu ec langen, da zu einer solchen vor Allem die Ehrlichkeit gehört. Dieser Tugend icheint Bader größteisthcils abhold za sei», trotzdem er die üble» NachU'lgcn der Ueherlretmig des siebente» Gebotes verspüren inuistc. Bader erhielt eme Stellung als Brotausträger bei einem hiesigen Bäckermeister und war ihm der AM trag ertheilt. die Gelder von den Knuden in Empfang zu nehme» nnd dem Meister abzulie- scrn. Schon am ersten Tage vereinnahmte der Austräger 2 Mk. 50 Psg., welche rr gleich dem erhobenen Wechselgelde von 50 Pfg. in lcichscrliger Weise bcrmöbeilc. Und was tbat der Jüngling niit deni leeren Korbe ? Ec schickte ihn an den Bäckermeister mit dem Gruße: „Euch ist der Korb und Euch gehört er zu!" Für diese Unterschlagung erkennt das Schöffengericht auf 2 Wochen Gefäng nis;. — Der Glasmacher Hcrmsdorf gcricth am 26. September mit dem GlaSeinträger Karl Heinrich Meißner, 1871 zu Laubegast ge boren. in Streit, de» Elfterer mit einer ObOrige schloß. Nach Em pfang derselben gerietst das sonst ruhige Gemüth Mcißncr's in hef tige Wallung und in der doppelten Hitze (da es bekanntlich in der Lvsttauer Glasfabrik sehr heiß bei der Arbeit zugeht) ergriff er die grade in der Hand haltende glühende Glaspfritc und stach den Olir- fcigcnfpcnder mit derselben in das Bein Ter Gestochene wurdc dem Krankenhaus zur Pflege übergeben, in dem er sich noch befindet. Ter Angeklagte, welcher trotz rechtzeitiger Vorladung zu spät sich zum Termin entstellte, weil er cS infolge der übernächtigen Arbeit verschlafen halte, wird wegen gefährlicher Körperverletzung unter Annahme mildernder Umstande zn 3 Wochen Gefängniß verurtheilt.
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