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WscheK-latL für WM-ruf, Tharaud, Raffen, Mevenlehn und die Umgegenden. Mittwoch, den .80. "August 1848. ^0. ^-3. Werantwortlicher Nedacteur und Verleger: Albert Reinhold. Von dieser Zeitschrift erscheint Mittwochs und Sonnabends eine Rümmer. Der Hreis für den Diertelfahrgang beträgt 10 Hgr., für welchen dieselbe von dec Redaktion in Wilsdruf, den Agenturen in Tharand, Nossen, und Siebcnlehn, sowie der Suchdruckere, von C. E. Alinkicht und Sohn in Meißen bezogen werden kann. Auch nehmen dieselben Bekanntmachungen aller Art zur Beförderung UN. Die stedactivn. (Singtsendct.) Pirna, 22. August 1848. Am 20. und 21. halse auf den Höhen bei Copitz, von welchen man eine reizende Aussicht auf das ansteigende Ge birge und in das Elbthal genießt, ein Volksfest statt, welches seit einigen Jahren von dem Bogen- schützen-Vcrcin zu Copitz als Erndte- und Constuu- tionsfest veranstaltet worden ist. Das schöne Welter begünstigte diese ländliche Festlichkeit sehr und viele Tausende von Menschen aus der Nachbarschaft und aus der Residenz, durch die neu eröffnete Eisenbahn hinzugeführt, wogten auf dem geräumigen Schieß- platz umher. Der Glanzpunkt des Festes war die Anwesenheit I. I. M. M. des Königs und der Königin, mit den Prinzen und Prinzessinnen des Königs-Hanfes, welche am 2D Nachmittags äuf dem Festplatte erschienen. Eine Anzahl berittener junger Bauern, geführt von dem Gutsbesitzer Bahr aus Kleingraupe, geleiteten unter dem fortwährenden Jubel der zahlreich versammelten Menge die könig liche Familie vor das geschmackvoll mit den Emble men der Erndte verzierten Schützenzelt, woselbst eine Doppelreihe durch die hübschen Töchter der benach barten Danerngutsbesitzcr, welche in die sächsischen Farben gekleidet und welche Erndtekränze, Rechen und Sicheln trugen, gebildet war. Der GutSbe- sitzer Bähr bewillkommnete Sr. Majestät den König mit einer Rede über die Entstehung des Festes und sprach seine Dankbarkeit über den hohen Besuch aus, woran sich ein langandaucrndes Lebehoch anschloß. Ein junges Mädchen überreichte der Königin ein Bedicht. Auck der Vorstand des constitutionellen Vereins für Sachsen, Obcrforstralh v. Berg auS Tharaud, hatte das Glück Sr. Majestät mit eini- gen Worten Namens des Vereins begrüßen zu können, indem die Bogenschützengescllschaft zu Copitz den Verein, welcher in Pirna feine Hauptversamm lung gehalten, zu dem Feste freundlichst eingeladen und denselben im Scbützenzelte empfangen hatte. Die königlicke Familie mischte sich nun, viele der Anwesenden freundlichst ansprechend, die Königin namentlich mit den jungen Bauertöchlern scherzend, unter die Versammelten, und überall, wo sich die selben zeiqwn, wurden ihnen die unzweideutigsten Zeichen der Liebe und Verehrung zu Theil, denn in der Brust jedes treuen Sachsen schlagt das Herz hoch und innig für seine geliebte Regentenfamilie, und es war eine wahre Freude im Kreise der bie dern Landbewohner dieftlbe sich bewegen zu sehen. Der Königs die Prinzen Johann und Albert, sowie die Prinzessin Amalie nahmen an dem Schießen Theil und nachdem darauf die allerhöchsten Herr schaften noch über den Schießplatz gewandert waren, verließen sie denselben gegen 7 Ühr Abends unter dem tausendstimmigen Lebehoch des frohen Volkes. Dieser hohe Besuch des ländlichen Festes und der uugeheuchelt herzliche Empfang der hohen Herr schaften zeigt deutlicher als alle Redensarten, mit welcher wahren Liebe der Sachse an seinem Könige und seinem Königshause hängt und wie wenig die» lec aen das Volk und namentlich eh^enwertben Bauernstand kennen, welche wähnen, daß von dieser Celle eine Aenderung in der Verfassung gewünscht werde. (Eingesendet.)» Die Hnuptvcrsammlunrr des constitutionellen Vereins für Sach sen ist am 21. d. M. in Pirna unter Vorsitz des Dberforstrath v. Berg abgchaltcn worden. Die Zahl der sie Besuchenden stand etwa zwischen 60 und 70 Personen nnd es war erfreulich für den Fort gang der Vcreinsangelcgcnhcit zu bemerken, daß Deputirtc von den Bczirksvercinen aus allen Landcs- Dcilen, aus dem VoigtlanLc, wie aus der Lausitz, oom- ober» Erzgebirge, wie aus dem Leipziger Kreise, anwesend waren. Auch hatten sich, auf die Ein ladung deS leitenden Ausschusses nnd in der Ab sicht nm eine nähere Verbindung mit dem deutschen Vereine anzuknüpfcn, von dem deutschen Vereine zu Leipzig der Or-. Göschen und der DiaconuS Friedrich, von dem deutschen Verein zu Dresden, die Commissionsräthe Spitzner und Hennig, der Professor Ackermann und der Hauptmann v. Stieglitz, als Dcpntirtc eingcfundcn. — Zuerst wurde über den Stand der Vereins-Angelegenheiten verhandelt, wobei der angeknüpftc» Beziehungen zu constitutionellen Vereinen in Böhmen und" Baiern gedacht ward, wobei sich ergab, daß die Theilnassm« an dein Vereine im Wachsen sci und Saß die