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Pulsnitzer Anzeiger : 30.09.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-193609303
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19360930
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19360930
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-09
- Tag 1936-09-30
-
Monat
1936-09
-
Jahr
1936
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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- Md Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Dirie Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich 45 Rpf„ bei Lieferung frei HauL SO Rps. Postbezug monatlich 2.80 RM. Im Falle höherer Gewalt oder sonstige, Betriebsstörungen hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. — Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 8 — Für bas Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erschetnungstagen bis vorm. 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr sc Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr- Hauptschriftletter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für den Heimatteil, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. D. A. VIII.: 2250. Geschäftsstellen: Albertstraße 2 und Adolf-Httler-Straße 4. Fernruf 518 und 550 Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast zu Kamenz, des Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 229 Mittwoch, den 30. September 1936 88. Jahrgang Die Helden vom Alkazar Aebermenfchliche Leistungen der Verteidiger Die Verluste der Verteidiger des Alkazars sind ver, hältnismäßig gering. Während ihrer zweimonatigen Be lagerung hatten sic 80 Tote und 500 Verwundete. Befreit würden 1600 Personen, darunter 850 Kämpfer, und zwar 500 Angehörige der Gendarmerie, 150 Offiziere und Ka detten und 200 nationale Freiwillige; die übrigen 750 waren Angehörige der Kämpfer. Die Regicrungstruppen hatten 6000 Granaten, Kaliber 7,5 Zentimeter, und 4000 Granaten, Kaliber 15,5 Zentimeter, darunter auch Gasgranaten, auf den Alkazar abgcschosscn, außerdem drei Minen von 3000 Kilogramm zur Explosion gebracht. Der durch die Dynamitfprcngung in den Nordteil des Alkazar gerissene Trichter tstso groß, daß man den Pariser Triumphbogen darin untcrbringcn könnte. Die Kathedrale von Toledo ist äußerlich unbeschädigt, jedoch im Innern geplündert und verwüstet. Die Verteidiger des Alkazars haben während der Be lagerung 97 Pferde und 27 Maultiere geschlachtet und verzehrt. Am Tage ihrer Befreiung hatten sie noch ein Pferd und fünf Maultiere. Seit 20 Tagen erhielten sic täglich nur ein etwa faustgroßes Stück Schwarzbrot. Die Frauen und Kinder waren Tag und Nacht in den tiefen Kellern geborgen; unter ihnen ist kein Todesopfer zu ver zeichnen. Zwei Kinder wurden während der Belagerung geboren. Der Havas-Sonderberichterstatter in Toledo meldet, daß mit einer einzigen Ausnahme alle Priester der Kathe drale von Toledo erschossen worden seien. Der Erzbischof, der sich unter den im Alkazar Eingeschlossenen befand, hat am Sonntag eine Seelenmesse für die Opfer der Belage rung in der Kapelle des Alkazars abgehalten. Die nationalen Truppen veranstalteten eine Befreiungsfeier. Opferbereit bis zum Tod Der Sender von La Coruna schildert zwei Fälle be sonders heldenhaften Mutes bei dem Kamps um den Alkazar. Ein Hauptmann Alba hatte sich freiwillig ge meldet, um den Tajo zu durchqueren und sich zu den na tionalen Truppen durchzuschleichen, damit sie über den Stand der roten Streitkräfte unterrichtet würden., Bei diesem Versuch wurde Alba gefangengenommen und er schossen. — Oberst Mascardo, der sich im Alkazar besand, war aufgefordert worden, sich zu ergeben, andernfalls würde sein Sohn, der sich in den Händen der roten Trup pen befand, erschossen werden. Der Oberst hat geantwortet, daß nichts über die Ehre gehe; er ließ seinem Sohn den Rat geben, einen Priester kommen zu lassen und sich zum Sterben vorzubereiten. Da der Oberst sich nicht ergab, wurde sein Sohn erschossen. Vormarsch auf Madrid Jn militärischen Kreisen der Nationalisten glaubt man die Einnahme von Madrid -durch den Fall Toledos stark erleichtert. Nach Mitteilungen der Gruppe Castejon können sofort weitere 30 Kilometer in Richtung auf Ma drid ohne ernstlichen Widerstand besetzt werden. Die nationale Luftwaffe werde die Einnahme von Madrid dnrch einen Großangriffmuf den Flughafen Gc- tafe cinleiten, und anschließend werde der eigentliche Sturm auf die spanische Hauptstadt stattfinden. Der Ausschuß für die Verpflegung Madrids hat Maß nahmen gegen eine Preissteigerung und zur Verteilung der Lebensmittelvorräte getroffen. Ein Gegenangriff der Noten auf Toledo wurde unter schweren Verlusten zurückgeschlagen. Die Einnahme von Toledo beginnt bereits, ihre Rückwirkungen auf die Ge samthaltung der roten Machthaber auszuüben. In einer besonderen Regierungserklärung, die durch den Madrider Sender verbreitet worden ist, geben die Noten zum ersten mal ihre große Niederlage in Toledo zu. Die Unsicherheit der Machthaber der spanischen Haupt stadt ergibt sich auch aus dem seltsamen Dementi, das der Innenminister öffentlich im Rundfunksender verlesen hat und aus dem man erfährt, daß ein Teil der roten Rcgie- rungsmitglicdcr Madrid verlassen hat. Sie seien aller dings nicht, wie gewisse Gerüchte behaupteten, geflohen — so erklärte der Innenminister —» sondern sie seien nnr an die verschiedenen Fronten gereist, um den Widerstand der roten Milizen gegen den immer stärker werdenden Druck der nationalen Truppen zu oraanisieren. Augenzeuge berichtet über Spanien Noland C. Strunk im Deutschlandsender Der gegenwärtig in Berlin weilende Sonderbericht erstatter des „Völkischen Beobachter" in Spanien, Roland E. Strunk, sprach im Deutschlandsender über den „Ter ror und die Greueltaktik der marxistischen Horden in Spa nien." In diesem Bericht heißt es: Ich bin sechs Wochen lang mit den Kolonnen der nationalistischen Streitkräfte des Generals Franco durch die Gebirge Guadarrama über die weiten Ebenen Estremaduras, durch die Felsentäler der Malagafront marschiert. Ich war in den von den Weißen eroberten altspanisch'en Städten, den Zeugen einer großen spanischen Vergangenheit. Ich habe das Leben in der Feuer linie, auf den Vormarschstraßen, in den kleinen spanischen Dörfern, der Etappe, in Sevilla, Saragossa und Burgos gesehen. Ich erkläre hiermit, daß ich mich bei meiner Bericht erstattung heute ausschließlich und allem auf die mit eigenen Augen gemachten Beobachtungen beschränke und daß ich für jedes meiner Worte die volle Verantwortung übernehme. Es gibt keinen Bürgerkrieg in Spanien. Diese Be zeichnung ist irreführend und vermindert die hohe sittliche Aufgabe, welche sich die gegen das marxistische Greuelregime, gegen die Sowjetisierung Westeuropas kämpfenden natio nalen Kräfte Spaniens gestellt haben. In unserer von Ir rungen und Nichterkennung der wahren Lage zerrissenen Welt gibt es immer noch eine von Moskau beeinflußte Jour naille, welche die Truppen und nationalen Milizen Francos als Rebellen, die Mordbanden Madrids als legale Truvven zur Verteidigung der Volksrepublik Spaniens"bezeichnet. Eine perfide Propaganda in Madrid, getreu nach mos; kowitischem Muster aufgezogen, tut alles, um die nationale Bewegung in Spanien als eine machthungrige reaktionäre Generalsreoolte zu bezeichnen, sie hat sich aber unklugerweise durch ihre Greueltaktik und ihre mit den schwindenden Sie geshoffnungen täglich grauenhafter werdende Mordpolitik selbst ein vernichtendes Urteil gesprochen. Es ist einwandfrei erwiesen, daß gleich nach Beginn der Kämpfe in Spanien die b ols ch ew isti s ch e n Send- botendesKreml,die tüchtigsten Köpfe der Komintern über Frankreich nach Barcelona und Madrid kamen, um hier die Leitung dieses für Moskau so wichtigen Kampfes in ihre Hände zu nehmen. In enger Verbindung mit der „Front Populaire" und den in Marseille und Paris beste henden Komintern-Büros begannen sie ihre Tätigkeit. Die roten Milizen Madrids besitzen weder Disziplin noch beson deren Kampfwert, ihre Widerstandskraft beruht ausschließ lich auf einer schier unerschöpflichen Unterstützung ihrer Kampffront mit modernstem technischem Material, mit Flug zeugen, Bombenmaschinen, Artillerie, unendlichen Mengen von Munition und sonstigem Kriegsgerät. Niemand zwei felt in den Reihen der Nationalisten am endgültigen Sieg. Dorf um Dorf, Stadt um Stadt wird erobert. Was ich auf meinem Weg Mit den vorgehenden Trup pen Francos gefunden habe, ist als Anklagematerial gegen die roten Machthaber in Madrid, gegen Moskau, so erschütternd, daß man der Welt immer wieder täglich und stündlich zeigen müßte, welches Schicksal diejenigen Staaten und Völker erwartet, die in völliger Nichterken- nung der wahren Lage die Augen vor der Tatsache verschlie ßen, daß es sich in Spanien nicht um einen Bürgerkrieg sondern um die blutige und endgültige Auseinan dersetzung zwischen Bolschewismus und Na tionalismus, zwischen der Weltrevolution auf der einen und all jenen Kräften, die auf Ehre, Tradition, Recht und Glauben fußen, auf der anderen Seite handelt. Das Land, durch das ich zog, ist ein unendliches Leichen- und Trümmerfeld; es ist verpestet vom Verwesungsgeruch der zahllos gemordeten Geiseln, der un schuldigen Opfer dieses Haßkrieges. Jede Kirche, welche aus meinem Wege lag, ist nicht nur zerstört, sondern in der Unbeschreiblichsten Weise entheiligt und beschmutzt. Die Spur der zurückgehenden roten Milizen ist Raub, Plünde rung, Mord und Schändung. Unschätzbare Kunstwerte sind sinnlos vernichtet. Alles, was mit Tradition und Glauben in Zusammenhang steht, ist sinnlos verwüstet. Man beeilt sich, beim Vorbeimarsch die vor der Front liegenden Städte und Dörfer durch unerwartete Handstreiche zu nehmen, denn es ist bekannt, daß die zurückgehenden roten Horden die Geiseln, je nach der Größe des Ortes zu Dutzenden oder zu Hunderten erschießen oder viehisch ermor den. Dann finden wir, in die gestürmten Ortichaften und Städte einrückend, die Berge der mit Maschinengewehren niedergemähten Bürger, finden dieKellerder roten Gefängnisse gefüllt mit Leichen, oft auch noch mit Sterbenden, die man mit Handgranaten, in einen Raum zusammenpreßt, vernichtete. Ich fand in einer Ortschaft Halbwegs zwischen Sevilla und Merida auf dem Stadtplatz achtundfünfzig erschossene Bürger, darunter auch Frauen. In einer Nebenstraße die Leiche des Stadtpfarrers, der, mit dem Kopf nach unten über ein Feuer gehängt, langsam in Rauch und Flammen erstickt war. Wir fanden im Keller des von den Roten zum Justizgebäude gemachten Blutge richtes siebenundzwanzig von Handgranaten zerfetzte Körper. In demselben Ort wurde ein Kleingutbesitzer, der bei den Roten als Kapitalist stets mit ein Opfer ihres antikapi talistischen Feldzuges ist, mit seinen beiden Neffen, einem siebenjährigen Knaben und einem neunjährigen Mädchen, von den Roten auf seiner verzweifelten Flucht gefangen. Die beiden Kinder wurden vor seinen Augen getötet; der Mann wurde, nachdem man ihn gezwungen hatte, diesem Schauspiel zuzusehen, mit Benzin übergossen und verbrannt. In Antequerra sah ich 102 Leichen erschossener Männer und Frauen, in Oropesa am Ortseingang 24, darunter ein siebenjähriges Mädchen, das eine Puppe in der erstarrten Hand hielt. In demselben Ort wurde ich in das dortige Nonnenkloster geführt. Durch das riesige granitene Portal eintretend, stießen wir zuerst auf die Leiche eines Priesters, dem man den Hals ausgeschnitten hatte. In der Klosterkirche lagen die geöffneten Särge der Nonnen, dar unter neben Mumien die Leiche einer sichtlich erst vor weni- Tagen gestorbenen Nonne. Diese Leichen und Mumien waren in einer unbeschreib lichen Weise geschändet, doch sollte uns das Bild weitaus größere Greuel erst in den Schlafsälen der Bonnen eröffnet werden. Dort fanden wir teilweise noch in den Betten die Leichen der ermordeten Bonnen. Ihre Verstümmelun gen sind unbeschreiblich; sie fallen in das Gebiet des Sexual- Pathologischen. Unausdenkbare Bestialitäten Ich erkläre an dieser Stelle, daß die Ansicht vieler, die Greuelberichke seien aus Sensationslust übertrieben, irrig ist. Zm Gegenteil, es ist uns nicht möglich, in Wort und Bild der Oeffentlichkeit die Beweise der marxistischen Grenel zu geben, da dies einfach in 50 v. h. der Fälle aus Gründen der Moral und des guten Geschmacks ausgeschlossen ist. Das Material bierüber ist jedoch zwar nicht der Oefsentlich- keit, aber den Regierungsstellen zugänglich gemacht worden. Ich habe in Teba, einem Gebirgsstädtchen an der Ma laga-Front, ein Dutzend erschossene Geiseln gefunden. Es bandelte sicü durchweg um Kleinbauern, denen man
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