Volltext Seite (XML)
WWEWMAMW monatlich 8». 4.7», durch vot«n fr«t ins Hau« s«ll«f«p, tot Mholunß in dm Geschästsstokm M. 4.5V, M»chm. k-tm 1.1« Mk. »«i Postbezug vi«t«ljahrltch M. 15.- au-schl. 8»stMung«g«bI>hr. Einzeln« Nummer 25 Pfg. Aufgabe werktcig. ltch nachmittags. Fall« durch höhere Gewalt, Betriebsstörung, Streik, Gp«rr«, Aussperrung d«r Anzeiger »arspStet od«r nicht «rscheint, ist d«r Berlag nicht zum Ersatz verpflichtet. — Postscheeklont» »eipzi, 4,214. veschäftsstell«: H-hrnstein-Ernstthal, »ahnstr. 2. OberLungWjher LagZöLM GerZhorfer TÄgeblcM Attzeigeuprei« die Sgespalten« Korpuszeile 75 Pfg., Reklame, zeile 2.— Mk.; bei Wiederholungen tarifmäßiger Nachlaß. — Auskunstserteilung und Vermittlung von schriftlichen Angeboten SO Pfg. — Anzeigenaufgab« durch Fernsprecher schließt jeden Ersatzanspruch au». — Bet zwangsweiser Einziehung de?» Nn- zeigengebühren durch Klage oder im Konkurssalle gelangt der v»lle Betrag unter Wegfall der bet sofortiger Bezahlung be willigten Abzüge in Anrechnung. — Fernsprecher Nr. 151. — Kohenstein»Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Kermsdorf, Rüsdors, Bernsdorf, Wüfienbrand- Mittelbach, Grüns,Urspmng,Kirchberg, Erlbach,Meinsdorf,Langenberg, Falken,Langenchursdorf us« M. 1« Miliz -eil 1». AWst IM IchMS Speck, jede Perssn 1VS Gramm -- Mk. L.iO bet den Fleischern. L»dbutter, jede Pers»n iS Gramm -- Mk. 1,10 4071—LL75: Schmidt. Oberlmigwih. Di« Abgabe der Frühkartoffeln an die hiesige Einwohnerschaft erfolgt in brr Meise, daß ans brn Mpf 1» Pfund, das Pfund zu 48 Pfg., gegeben werben. Ob«l>«i»1tz, ben 1«. August 182«. Ger Gma,i»b«»»rst«nb. MhWW'LUWsteuer. Di» jetzige Zeit mit ihren großen Umwäl zungen aus steuertechnischem Gebiete versucht im- m»r n»u, Steuerquellen ausfindig zu machen. Wir wir bereits an anderer Stelle mttgeteilt ha- b»n, ist in Glauchau die Einführung einer WohnungSluruSsteuer beantragt worden. Der Gtadtverordnete Glück, der diesen Antrag stellte, gilig von dem Grundsatz aus, daß eine allein- st»li»nd» Person nicht nlehr als drei Zimmer be anspruchen könne. Er will das vierte Zimmer mit 80 Mk., daS fünfte mit 200 Mk., das sechste mit 400 Mk., das siebente mit 800 Mk. und da, achte mit 1200 Mk. versteuert wissen. Für Eva noch mehr vorhandene Zimmer verlangt er >» 1000 Mk. Sleuer. Bei jeder weiteren zum Haushalt gehörigen Person, die ein eigenes Gchlaszimmer hat, »rhöht sich die Zahl der steuer- f»«i«n Zimmer um je eins. Haben zwei Perso nen «ehr als vier Zimmer, so wird das fünfte Zimmer mit 50 Mk., das sechste mit 200 Mk., das siebente mit 400 Mk., das achte mit 800 Mark und das neunte mit 1200 Mk. besteuert. Zn besonderen Fällen sott der Glauchauer Stadt- eat »rmächtigt sein, mit Zustimmung de? Mob- mmg-au-schusse» «ine Ermäßigung oder Aufhe bung der Steuer eintreten zu lassen. Das Gesetz ist natürlich bestimmt, der bestehenden WohnungS- n»t gu steuern. Daher soll eS so lange bestehen bleibrn, bi» für zwei Prozent aller Wohnungen t»i« Mieter zu haben ist, was bei einem Fort- k^»hen der gegenwärtigen Baupreise wohl noch ge«m«e Zeit dauern dürfte. Der Förderung des Kleinwohnung-Wesens sott auch der Ertrag der jäbrlich zu erhebenden Steuer dienen, insofern nänilich, als das Steuerergebnis als zinsfreie Beihilfe zum Bau von Kleinwohnungen ge- dacht ist. Sollt« di» Steuer in Glauchau zum Beschluß e»k»ben werden, so ist damit zu rechnen, daß «iels Besitzer größerer Wohnungen sich nach einem Mumieter umsehen werden, um auf diese Weise di» Steuer zu umgehen, weiter aber, daß an dere Stadt« dem Beispiel folgen werten. Wi» sich die Besteuerung im Bereiche de? A,hnu«gswekenr in Zukunft gestalten wird, läßt sich n»ch nickt im entferntesten ermessen- Roch s«h»«bt da» Problem der „R e i ch S m i e t - st«u«r" in dem neuen, dem Reichstage zum Herbst vorzulegenden Entwurf, der eine Erhebung bor Steuer durch die einzelnen Bundesstaaten »ersieht. Hiernach sotten 10 v. H. des Nutzungs wertes aus der Zeit vom 1. April 1913 bis 30 Züli 1914 der Steuer zugrunde gelegt werden. Abgabeschuldner sott fein, wer zum Gebrauche de? Oebäudc» oder Gebäudeteiles berechtigt ist, für di» Dauer seiner Berechtigung. Bei Unterver mietung oder Unterverpachtung ist Abgabeschuld- ne» der Mieter oder Pächter. Ueberläßt der Ver mieter mit dem Gebäude oder Gebäudeteil auch den Hausrat zum Gebrauch, so ist er der Ab- S«b»schuldner. Die oberste Landesbehörde sott Gemeinden oder Gemeindeverbände zur Erhebung »on Zuschlägen verpflichten können. Man sieht alio, Steuermöglichkeiten ohne Ende . . . Zn einem Aufsatz der „WirtschaftS-Warte" wird zur Frage der NeichSmietsteuer u. a. auS- ««führt: DaS Reichsarbeitsministerium verössent- licht ein, Auslassung, die nicht? mehr und nichts weniger als eine Mietsteiler ankündigt. Die Gründe sind einfach: Die Mieten und die PrcÜe für Wohnhäuser sind zwar noch nicht im Ver hältnis zur Geldentwertung gestiegen, trotzdem wird dies als unausbleiblich vorausgesetzt. Die Steigerung muß eintreten, um den zurzeit fr kläglich darniederliegenden Baumarkt anzuregen. Reue Häuser sind nur zu einem Vielfachen de? Friedenspreises Herzustetten. ES ist auf die Dauer nickt möglich, das Reich oder die Gemeinden zu Zuschüssen hierfür heranzuziehen. Denn sollte auf diese Weise eine wirkliche Abhilfe der Wohnungs not erreicht werden, so wären dazu viele Mitti- «kdm Mark erford»rlich. Das Reich hat diese nicht zur Verfügung, kann sie auch nicht durch die Notenpress« schaffen, da sonst das Ballen m- fclge der rasend wachsenden Geldentwertung noch teurer würde. Es bleibt also nur die private Bautätigkeit übrig. An sich würde es nicht an Mitteln fehlen, diese Tätigkeit im großen Stil aufzunehmen. wenn das Kapital di« Sicherheit der Verzinsung Hütte. Angenommen, daß der Neubau eines Hauses für sechs Fanlilien heute etwa 800 000 Mk. kosten würde, so wären für die Verzinsung der Bausumme allein 40- bis 48 000 Mk. erforderlich. Hinzu kämen dann die UnterbaltungSkcsten, Steuern und Abgaben, so daß eine Abgabenbelastung mit 70- bis 80 000 Mark nicht zu hoch gegriffen erschiene. Eine Fünfzimmev-Wohnung wäre auf Grund dieser Selbstkosten dann nicht unter 12- brS 1H00OM. zu haben. Es ist sogar möglich, daß in Groß städten noch mehr verlangt wird, wenn nämlich die Unterhaltungskosten besonders hoch sind. Tie Preise für die neuen Wohnungen werden alvr erfahrungsgemäß allgemein die Mietpreise beein flussen. Solange die Nachfrage größer ist al? daS Angebot, ist mit einer Senkung der Miets preise nicht zu rechnen. Richtpreise der Woh nungsämter können hieran nicht? ändern. Wür den nämlich die Wohnungsämter MiAn von jZlIOO Mk. und mehr für neue Wohnungen Ver bindern, so bliebe der Baumackt nach wie vor nittieaen. Hier sott nun die Mietsteuer eingreifen. Sie gebt davon aus, daß di« allgemeine Miefssteige- rung für den Hausbesitz einen unverdienten Wertzuwachs bedeuten würde. Dieser Zuwachs lott ganz oder zum Teil weggesteuert werden, um dadurch auf der anderen Seite Mittel zu er halten, bei Neuballten Zuschüsse zu gewähren. Die Baukosten würden alsdann nicht so hock sein, was wieder auf die Mieten zurückwirken würde. DaS alle? hört sich gut an. Wenn die Ge- 'etzaebung schnell zugreift, so vermag sie aller dingS den unverdienten Wertzuwachs bei Mieten wegzusteuern. Allein die Frage ist dann, wie sotten die Erträge gerecht verwaltet lind veraus gabt werden? Wer erhält Zuschüsse? Kommen nur gemeinnützige Verbünd« in Be- trackt oder schließlich jede? private Bauunter- nehmen? Wer keine Zuschüsse erhält, kann nicht wohlfeil bauen, muß also enßveder da? Bauen iaslen oder doch Hobe Mieten einzunebmen suchen Einstweilen liegt ja nur eine Anregung deS Ar bcitsmmisteriums vor. Di« Mietsteuer ist aber ?ache deS NeichsflnanzministeriumS, das den Ge setzentwurt auszuarbeiten hat. Bayern ist auf diesem Wege bereits vorangegangen, da eS einen Mietsteuergesetzentwurf herau-gegebcn hat, der zurzeit der Beschlußfassung de? ReichSrateS uir- terliegt. Danach ist regelmäßig eine Abgabe von 30 Prozent der Friedensmiete vorgesehen. Da? Land und die Gemeinden sotten sich darin tei len. Der Ertrag dient zum Ausgleich der vom Reich gewährten Baukostenzuschüsse. Eine c-rw uitliche Regelung der Mietsteuergesetzgebung für daS Reich ist indessen erforderlich. Sie »E-riM« VerithiiM. Der Vertreter der Sowjetregierung üi Ber lin, Viktor Kopp, hat mit einem Vertreier der „Freiheit" die deutsch-russischen Beziehungeil aus führlich besprochen. Kopp wandte sich zunächst gegen die in manchen deutschen Arbeiterkreisen leider weitverbreitete Ansicht, daß Rußland im stande sei, sofort eine große Anzahl von Arbeits kräften aufzunehmen und sagte: „Für eine M a s- senzu Wanderung ist Rußland gegenwär tig nicht das passende Land. Was Rußland braucht, ist eine verhältnismäßig sehr geringe Zabl von hochqualifizierten Arbeitern und Tech nikern. Die in Deutschland betriebene Propa ganda für eine Massenauswanderung nach Ruß ¬ land muß auf das schärfste zurückgewiesen wer den. Darauf kam das Gespräch auf die Gerüchte von einem politischen G e h e i m a b t c m m e n zwischen Deutschland und Sowjetrußland. Kopp legte die durchsichtige Tendenz dieser von der fran zösischen Presse aufgebrachten Falschmeldungen dar. Seiner Ansicht nach haben sie das Ziel, die sich anbahnendc wirtschaftliche Annäherung zwischen Deutschland und Rußland zu hintertrei ben. Er betrachtet diese Annäherung als einen Prozeß, der sich mit natürlicher Notwendigkeit vollziehe und der nur dem Zweck des Wirtschaft- lichen Wiederaufbaues beider Länder zu dienen habe, nicht aber eine Bedrohung irgendeiner drit ten Macht bedeute. Eine solche Bedrohung gebe im Gegenteil im gegenwärtigen Augenhlick aus schließlich von Frankreich aus, das nicht nur das Bestehen Sowjetrußlcmds, sondern auch die deutsche Neutralität bedrohe. Eine durch Frank reich hervorgerufene Neutralitätsverletzung müßte bedeuten, daß Deutschland bei der Wahrung sei ner Neutralität vclle Unterstützung bei dem russischen Volk« finden werde. 20 Kilometer vor Warschau. Plozk ist von den Bolschewisten genommen worden. Die Rcten Truppen haben ihre Stel lungen bis auf 20 Kilometer an Warschau hev- angesckoben. Der Fall der polnischen Haupi ßadt, die fast eingekreist ist, wird in Kürze «r- wartet. Die Muffen in Solstau. Die deutsche Bevölkerung in Soldan emp ing die Russen mit dem größten Jubel, als wenn sie ibre Befreier wären. Schon einig.' Stunden nach dem Einzuge der russischen Trup pen prangte die ganze Stadt im Schmucke schwarz-weiß-rvter Fahnen. Die Bolschewisten hatten nichts gegen diesen Fahnenschmuck einzu wenden und verboten nur Fahnen zu hissen, die das Bild de? Kaisers trugen. Der russische Trup- pensübrer wurde von dem deutschen Stellvertre ter des Bürgermeisters begrüßt. Ter polnische Bürgermeister hatte sich schon vor einigen Tagen geflüchtet. Frei von nationalistischem Einklang hob der Stellvertreter des Bürgermeisters leine Freude über die Befreiung von dem u n- er träglichen Terror der letzten Tage her vor. Der russische Führer antwortete, indem er -gelobte, daß er diese? alte deutsche Land nickt eher verlassen werde, als bis eS Deutsch land wieder zugesprochen sei. Bis stet in die Nacht hinein spielte die russische Mu- siktapelle auf dem Marktplatze russische VolkSli« der und deutsche Märsche. Die russische Artitte- rie verfügt auch über deutsche Geschützt. Sie be- ützt viel, aber ungepflegtes Pfcrdematerial und nicht sehr viel Munition. Dafür haben die Rus sen viele Maschinengewehre. In den ehemals deutschen Gebieten beabsich tigen die Russen nicht das Sowjetsystem einzu führen. In Soldau hat sich ein provisorisches Komitee gebildet unter dem Vorsitz des ehemali gen deutschen Bürgermeister?. Dieses Komitee Ostet di« Geschäfte der Stadtverwaltung, aus der die Polen auf russischen Wunsch entfernt wurden. Der Kommandeur der 12. russischen Division er klärte, . er hoff« fest, daß Deutschland und Ruß land ein feste? Ganze bilden werden. Atte Rus sen erklärten übereinstimmend, daß sie auf die W e l l r e v o l u t i o n nicht verzichten wollen und in friedlicher Propaganda (?) weiter auf sie zuarbeiten werden. Gleichzeitig sind sie sich der Stärke ihrer Armee wohl bewußt; sie sagen, die russische Armee sei heute die stärste Armee her Welt. Der Vormarsch der Russen dau- ert fort. Sie haben Lauterburg und Strasburg besetzt und dringen jetzt mit 2 Divisionen gegen Graudenz vor. Gleichzeitig wollen si« andere Truppen gegen Thorn werfen. Ueber stie Lerhandlunge« Polens mit Rußland liegen bestimmte Nachrich ten noch nicht vor. Tschitscherin hat angeblich beruhigende Mitteilungen über die Unabhängig keit Polens gemacht. Die ausländischen Vertreter haben Warschau verlassen, Graf Oberndorfs, der deutsche Gesandte, ist ebenfalls in Posen eingetroffen. — Die Gerüchte über ein Eingreifen Frankreich» in militäri schem Sinne wollen nicht verstummen. ZasammentrittstesAuswärtigen-Ausschusse»? Tie Abgeordneten Müller, Scheidemann und Mels haben als Vorsitzende der sozialdemokrati schen Reich-tagSfraktion angesichts der politischen Lage di« schleunige Einberufung des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten verlangt. Der Schutz Ostprentzen«. Der Oberpräsident erläßt einen Ausruf an die Bevölkerung Ostpreußens, in welchem er zum Schutze der Heimat und zur Wahrung der Neu tralität die Bildung von Grenz- undOrts- wehren genehmigt. Atte Schichten der Be völkerung sollen in diesen Wehren gleichmäßig veickreten sein. französische Transportzüge angehalteu. Tie Arbeiterschaft der Ratiborrr .Haupt wertstätte hielt einen Transpcrt französischer Truppen an und setzte, wie der „Oberschlesische Anzeiger" berichtet, durch, daß der Zug aus ein totes Gleis gesetzt wurde, wo er unter Bewachung der Arbeiterschaft steht. Nach einer Meldung be gleichen Blattes wurden auch auf den Staticnrn Nensa, Tworkau und Annaberg Transportzüge angehalten. Die Arbeiterschaft verlangt, daß wäh- rend des russisch-Polnischen Krieges jegliche Trup penbewegung im besetzten Obcrschlesien seitens d«r Alliierten unterbleibt. Auch in S ch n e i d e m ü h l wurde ein nach Deutsch-Eylau bestimmter Transport durch A»> bester ang«halien Bei der Durchsuchung ergab sich, daß sich außer 44 englischen und französi schen Soldaten, Munition und Lebensmistel in dem Zuge befanden. Die Arbeiter nahmen an, daß der Zug von der nächsten Station Konitz ans ans ein polnisches Geleise übergeleitet wer» den sollte, und daß die Munition und L«brn»- mittel für Polen bestimmt seien. Vorläusig be findet sich der Transportzug unter Bewachung der Arbeiterschaft noch in Schneidemühl. In Marienwerder wurden auf dem Hofe der Kaserne die von der Entente beschlag nahmten Waffen der Sicherheitswehr verbrannt. Französische Offiziere waren erst dafür, daß die Waffen sofort den Polen zur Verfügung gestallt wurden. — Die Eisenbahner haben sich g « - weigert, die Ententetruppen abru - befördern. Gin Zwischenfall in Venthen. Amtlich wird gemeldet: Am 14. August 16 Ubr 30 Min. abends stieß auf dem Rangier- bahnhof Beuthen die 5. Rangierlokomotive mit der 6. zusammen. Tas Personal der 5. Ma schine versuchte, durch Umlegung der Steuerung und Gegendampf den Zusammenstoß zu verhin» dern, und wurde vrn der Lokomolive herunter- - geschleudert. Ob hierdurch die Möglichkeit gege ben war, nicht den Regler zu schließen, oder cb der Regler durch den Anprall sich selbst geöffnet bat, muß die Untersuchung ergeben. Nach dem Zusammenprall setzte sich die 5. Maschine rück wärts in Bewegung und prallte auf den auf Gleis 0 ausgestellten Truppentransportzug aus. Hierbei wurden ein Franzose getötet und sieben verletzt. Ein weiterer Sol dat ist später seinen Verletzungen erlegen. Unter den oberschlesilchen Eisenbahnern herrscht große Erregung. Die Eisenbahner haben an die inter alliierte Kommission ein Ultimatum gestellt, die Truppentransporte sofort einzustetten, widrigen falls die Arbeiterschaft die Arbeit sofort niedev- legt. Gestern wurde den ganzen Tag zwischen der Arbeiterschaft und der interalliierten Kom mission verhandelt. Di« englische Arbeiterpartei fordert in einer Entschließung die sofortige p«. litische Anerkennung der Sowjetregierung durch England. An die Arbeiter FranfteichS, Italien» und Danzigs wurden Telegramme gerichret in denen erklärt wird, die englische Arbeiterpartei widersetze sich nicht nur einem Kriege, sondern mißbillige auch jede Unterstützung Wrangel». Tie Arbeiterpartei wisse, daß Kräfte in Europa am Werke seien, um zum Kriege gegen Sowjetruß- land zu Hetzen. U. a. sei es der französisch« Kriegsminister, der um jeden Preis einen Krieg nist Rußland haben möchte. Deshalb beglück wünsche die englische Arbeiterpartei die Arbeiter von Danzig zu ihrer Weigerung, Munition für Polen zu verladen. — Auch unter den fran zösischen Arbeitern macht sich eine Be wegung zugunsten Rußlands bemerkbar. Hava» meldet, daß, einer Einladung der französischen Arbeiterföderation folgend, da» Bureau des in- ternationalen GewerkschaftSbunde» auf den 19. August nach Amsterdam einberufen wurde zur Prüfung der durch den russtsch-Polnischen Krieg geschaffenen Lage.