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Deutsche Allgemeine Zeitung s 1878 »o« «Wahrheit »ud Recht, Freiheit und Gesetz!» tt. Mg Gegen die Einschiebung der großen „Leonoren in Leip-l-, wir stets Einspruch erheben im Interesse der Oper selbst. Der durch die Entwickelung des Dramas be dingte Stimmungsverlauf wird in seiner Consequeuz unterbrochen und die durch das Schlußenscmble des ersten ActS wohl vorbereitete und zugleich eine Stei gerung oder vielmehr Vertiefung des Ausdrucks in sich schließende Einleitung zum zweiten Act kommt, durch die Wirkung der Ouvertüre beeinträchtigt, nicht zu ihrem Rechte. Will mau die Ouvertüre durchaus geben, so stelle man sie vor den ersten Act; denn eS liegt in der That kein zwingender Grund vor, daß die Ouvertüre in L-ckur (die vierte) durchaus bei behalten werden müßte. die Berathung deS mit Deutschland abgeschlossenen Handelsvertrages. Die meisten Redner erklärten, für die Vorlage stimmen zu wollen. Der Handels minister v. Chlumctzky wies in einer länger» Rede auf die Vortheile des Vertrags für beide Compaci- scenten hin und erklärte schließlich, daß man bei einer nüchternen Erwägung den Vertrag immerhin als eine Verbesserung des Statusquo erkennen müsse. Jeden falls sei die Annahme des vorliegenden Vertrages einem etwaigen Abbruche des Vertragsverhältnisses mit Deutschland vorzuziehen, und er empfehle deshalb die Annahme. Zum Referenten für die heutige Sitzung deS Ausschusses sowie für die Berathung im Abgeord- nctenhaitse wmde der Abg. vr. Hallwich gewählt. S»««abe»b, 21. Deeember 187«. Inserat« ßa» »i« «rp«»l»i»» in M tmd«. 2»srtt»»,,e»Stzr Mr »U »ter » M. genden Worten: „Gewiß würden wir es lebhaft be dauern, wenn unsere staatliche Selbständigkeit verloren eine starke Anhänglichkeit an die Dynastie der Welfen, die indeß nur der hier regierenden älter» Linie gilt. Nichts würde unS aber dahin bringen, uns de» parti- cularistisch-welsischen Bestrebungen anzuschließen, denn nirgendwo iü Deutschland ist Treue Md Anhänglich keit an Kaiser und Reich stärker als hier auf urwel- fischer Erde. Und diese Gesinnung wollen wir uns auch erhalten und treu zu Kaiser und Reich stehen, was auch kommen möge." Diesen Ausführungen des Referenten schloß sich der Abg. Ernesti vollständig an. Die Beschlußfassung über den Antrag v. Beltheim wurde auf die Tagesordnung der FreitagSsitzung gestellt. * München, 19. Dec. Der bairische Landtag ist zum 7. Ian. k. I. einberufen worden. * Darmstadt, 19. Dec. Die II. Kammer be schloß, eine Condolenzadreffe an den Großherzog an läßlich des Ablebens der Großherzogin zu richten. Die Gesetzentwürfe über die Verlegung des Etats jahres auf den 1. April, über die Vereinigung der Staatskaffe mit der Staatsschuldentilgungskaffe und über die Vereinfachung der Budgetberathung in den Ausschüssen wurden genehmigt. Heilung. Der der Gegen- StaatS- und Ende 187S Kalifornien, odtenschau: . Heydemann. eine gediegene ) zugleich eine rS-Lexikon. (3358) s mit Au«- al betrügt >Pf. Jn- i Pfennige, Pfennige. , der Jn- eratur re. Kenn'mß f die Ro- ?tenbörse egramme gallischen n der ver öffentlicht, belehrende ßere Glatt An balt agen aller schaftlicher 16-171 chten. »Weitschen- Müller in rt Wächter r in' Hirns. Tonsul vr. Leipzig mit bloS in einzelnen Momenten hindurch, wie in der Kerkerscene; am meisten vermißten wir eS im Duett: „O namenlose Freude!" Wir wollen jedoch nicht un erwähnt lassen, daß das Publikum Frau Wilt reichen Beifall zollte. Eine ganz vortreffliche Leistung gab Hr. Pielke als Florestan. Die (bis auf ein paar zu heftig gefaßte hohe Töne in dem übrigens um einen Ton tiefer ge sungenen b-ckur-Theile der Arie) gleichmäßig runde, edle Tongebung, die Sorgfalt in der musikalischen Linienführung, das künstlerisch Wohlbemessene und die Wärme des Ausdrucks, alles das zeugte von hingebend- stem und gewissenhaftestem Studium der Rolle. Die Partie der Marzelline fand in Frl. Stürmer eine ihre musikalische Aufgabe sicher beherrschende, gewandte Dar stellerin. Bei einem weitern Auftreten in dieser so viel wir wissen hier zum ersten mal von ihr gegebenen Rolle wird die Künstlerin dieselbe im Einzelnen noch mehr charakteristisch beleben können. Hr. Schelpcr gab den Pizarro namentlich im Gesänge diesmal nicht mit der gewohnten Energie der Charakteristik, was wol in einer Indisposition seinen Grund haben mochte. Die Rollen de« Rocco und Iaquino würden wie früher eine jede in ihrer Weife trefflich von den Herren Reß und Rebling dargestellt. Der Minister war durch Hrn. Wiegand angemessen vertreten. Den Gefangenen chor haben wir seit langem nicht so fein auSgcarbeitet Und mit so durchaus reiner Wirkung gehört. Die darin vorkommenden zwei kleinen Soli wurden von den Herren Bürgin und Ulbrich befriedigend gesungen. Ur. LS«. «eipzig. M,«q. Preis ^N«lt«»r!ich 7«. »Ms. Set« ei«,el« pueuoer Musikalisches aus Leipzig. ** Leipzig, 20. Dec. Das letzte GewaNdhauS- concert in diesem Jahre — daS zehnte der laufenden Ordnung — enthielt zwei größere Chorwerke, das „Stsdst Maler" von Theodor Gouvy für Chor, Soli und Orchester (neu, unter der Direction des Compo- nisten) und Robert Schumann'S Manfred-Musik. Wir kennen Hrn. Gouvy als Componisten bereits aus einer Symphonie und verschiedenen Kammermustk- werken. Uebcrall zeigt er sich als formgewandter, mit einem großen Sinn für musikalischen Wohlklang be gabter Tonsetzer, dem zugleich eine reiche musikalische Erfahrung und feiner Geschmack zur Seite stehen. Alle diese Eigenschaften treten auch au dem fraglichen Werke, welches überdies noch durch die ernste Tcxtauf- l Uhr. Da« -5 Uhr. h.) 7-9 Ab. lg.)7—9Ab. II.) 7-9Ab. Uhr (freier ditrur. Karl - Hrn. M. r. — Hrn. g ein Sohn, stav Engel- otodiakonu« 'au. — Hr. wr Gröbl Wilhelmine in Leipzig- Sperling, in . Ludwig, Hr. Karl rlößnitz bei vor, durch welchen die Regierung ermächtigt werden soll, bis zum Ende deS Monats Januar die Verkehrs beziehungen mit Italien auf dem VerordnungSwege zu regeln, und beantragte die Dringlichkeit für diesen Gesetzentwurf. Letzterer Antrag wurde angenommen. Sodann folgte die Berathung über die Verlängerung des Wehrgezetzes. *Wien, 19. Dec. Der Presse zufolge ist bei der troppauer Agentur der Creditanstalt bei der Revision eine Defraudation von 84000 Fl. entdeckt worden. Der Defraudant, angeblich ein Oberbeamler, ist zur Direction citirt, aber nicht in Wien einge troffen. (Wiederholt.) , * Lern, 19. Dec. In Beantwortung der von Vogt und Genossen betreffs des Journal «Avantgarde» eingebrachten Interpellation erklärt in der heutigen Sitzung der Bundesversammlung der Bundesrath Anderwert. Der Bundesrath habe constitutionell richtig gehandelt und sei befugt gewesen, die Wiederholung eines den völkerrechtlichen Bestimmungen zuwiderlaufen den Vergehens zu verhindern. Die Schuldigen würden vor die zuständigen Richter gewiesen werten, der Pro- MweKe xWMt vor Plgmß als Gerichts - und Polizeibehörde habe der Bundesrath nicht überschritten. Der Bundesrath sei von freien Stücken eingeschritten, weil er der Ansicht sei, daß das Asylrecht zu feindseligen Machinationen nicht miSbraucht werden dürfe. *kom, 18. Dec. abends. Die zuletzt gemeldete Ministerliste wird von den Journalen bestätigt mit dem Hinzufügen, daß Graf Tornielli Generalsecretär im Ministerium des Auswärtigen und Morana Secre- tär im Ministerium deS Innern werden würde. * Loudon, 19. Dec. Earl Beaconsfield empfing heute die von den Engländern in Californien an ihn abgesendete Deputation und nahm von derselben eine Adresse und ein in einer silbernen Kassette be stehendes Ehrengeschenk entgegen. In Beantwortung der Adresse bemerkte der Premier, obschon vielleicht manche die Nichtausführung des Berliner Vertrages u en «Watsch« , Nchm. 3, Ä). , v- Telegraphische Depeschen. * Frankfurt a. M, 19. Dec. Auf dem hiesigen Friedhöfe fand heute unter sehr zahlreicher Betheili gung die Beerdigung vr. Karl Gutzkow'S statt. Der Sarg war von Lorberkränzen und Palmenzweigen vollständig bedeckt, die Grabrede hielt der Pfarrer Ehlers. Am Grabe sprachen außerdem noch Wilhelm Iordan namens der Genossenschaft dramatischer Autoren in Leipzig, 0>. Nenbürger im Namen der Schiller- Stiftung, Otto Hörth namens der frankfurter und wie ner Schriftstellervereine, Zademack namens der hiesigen dramatischen Künstler, und Pirazzi ans Offenbach für den dortigen Zweigverein der Schiller-Stiftung. Ein Gesang des Theaterchors eröffnete und schloß die Feier. * Malchin, 19. Der. Die Stände haben ihren enger» Ausschuß beauftragt, die noch nicht erledigten Vorlagen betreffend die Iustizreorganisation zu bear beiten und den darüber abzufassenden Bericht einem zu berufenden ständischen Convent vorzulegen. * Braunschweig, 19. Dec. In der gestrigen Sitzung de» Landtag» empfahl der Abg. Bode als Referent de« »«Wag de» Abg: v. Beltheim anznnrhmen) welcher für den Fall der Erledigung des Thrones die durch aus nothwendigen Bestimmungen getroffen zu sehen wünsche, auf die materielle Seite der Sache aber nicht eingehe. Die vielfach geäußerte Annahme, daß in die sem Falle ein großer Nachbarstaat ohne weiteres zur Annexion schreiten würde, hält Referent bei dessen an erkannt höchst gewissenhafter BundeStreue für ungerecht- fertigt. Betreffs des Herzogs von Cumberland ist Redner der Ansicht, daß ein Mann, der die Erklärung abgegeben habe, die Bundesverfassung nicht anzuerken nen, unmöglich Regent eines Bundesstaates werden könne. Der Redner schließt unter dem allseitigen und wiederholten Beifall der ganzen Versammlung mit fol- nit ummter- und Rächt) Börse,Rasch« ^U.Nchm.) .Augusta «PI. >ener Bahnh. schenBahnh. r Mühlgaffk. r WEraße. inst. Steiuw. lenb. Bahnh. ührten Telc- lltenTageSd. ung (Kaus- Nern Räume terinspector. Leipziger Stadttheater. -«Leipzig, 18. Dec. Nach längerer Pause ging gesttrn Beethoven'» „Fidelio" in großentheils neuer Besetzung in Scene. Die Titelrolle war durch Frau Wut vertreten. So sehr wir unS von vornherein über ein ästhetisches Misverhältniß klar waren, welches in der äußern Darstellung der Rolle durch Frau Wilt zu Tage treten würde- so sahen wir doch andererseits mit größer, durch ihre bisherigen Leistungen gerecht fertigter Spannung der dramatischen Verkörperung der Rolle durch die Künstlerin entgegen. Auch war unS noch die bedeutende Wirkung in Erinnerung, welche FraU Wilt früher einmal in einer Concertaufführung mit dem Vortrage deS NecitativS „Abscheulicher, wo eilst du hin?" und der darauf folgenden Arie erzielt hatte. Wir müssen indeß bekennen, daß Frau Wilt unsern Erwartungen nicht völlig entsprochen hat. Unser Urtheil bezieht sich nicht auf die künstlerisch-formale Seite ihrer Darstellung; in dieser Hinsicht bot Frau Wilt, abgesehen von einem vorübergehenden Versagen ihres Gedächtnisses in der genannten Arie, ihren bis herigen Leistungen Ebenbürtige»; sondern wir vermiß ten im ganzen die unmittelbar ergreifende Gewalt des Ausdrucks, die allerdings nkr bei einem vollen Er fassen der ethischen Größe der Aufgabe möglich ist. Wir haben eS hier nicht mit den Empfindungsäuße rungen des rein natürlichen Menschen zu thun, son dern mit dem Ausdrucke von Empfindungen, deren Urgrund ein tiefes sittliches Pathos ist. Dieses letz tere bedingt natürlich eine weit größere Macht des Ausdrucks als die erster». Bei Frau Wilt klang es Gegen die Einschiebung der großen „Leonoren"- faffung und die Reife der Arbeit achtunggebietend ist, Ouvertüre zwischen den ersten und zweiten Act werden hervor. Hr. Gouvy versteht die Singstimme vortreff- Mit dem 1. Januar 1879 beginnt ein neues Bbouuemeut auf die Dottlche Allgemeine Zeitung. Alle auswärtigen Abonnenten (die bis herige» wie ueueivtretende) werden ersucht, ihre Bestellungen auf das nächste Bietteljätzr baldigst bei den betreffenden Postämtern aufzugeben, damit keive Verzögerung in der Versendung ftattfinde. Der AbonuementSpreiS beträgt vierteljährlich 7 M. 56 Pf. Die Deutsche Allgemeine Zeitung sucht ein treues BUd der Zeitgeschichte zn liefern »«d den täglich in reicher Fülle zullrömenden Stoff ihre» Lesern in möglichster Ausführlichkeit, aber doch in gesichteter Auswahl darzubiete«. Sie nimmt in dieser Beziehung eine Mittelstellung zwischen de» noch umsangreichern Zeitungen und den Provinzial- oder Loralblättern em, und glaubt damit den Wünsche» eines großen Theils der ZeitungS- leser nachzukommen. Für die nächste Zeit werden außer den allgemeinen Augelegentzeilen Europas und der andern Welttheile, die gerade jetzt wieder ei« erhöhtes Interesse beanspruchen, insbesondere die noch fortdauernden Berhauduuweu des preußischen Landtages und die auf diese folgenden, diesmal wahrscheinlich höchst wichtigen Berathungen des Deutschen Reichstages »ittfachcu Stoff der Berichterstattung und Besprechung dardieten. Die politische Richtung der Deutschen Allgemeinen Zeitung wird nach wie vor dieselbe sein: sie ist ein entschieden freisinniges, nach allen Seite» unabhängiges Blatt, das seine Ueberzeugung offen und rückhaltSlaS vertheidigt, aber auch den Gegnern Gerechtigkeit widerfahren laßt. Die Deutsche Allgemeine Zeitung erscheint nachmittags 4 Uhr, resp. sunt ttlegraphischen Börsenberichten) 5V« Uhr. Nach auswärts wird sie mit den nächsten nach Erscheinen jeder Nummer abgehenden Posten versandt. Inserate finden durch die Deutsche Allgemeine Zeitung, welche zu diesem Zwecke von de» weitesten Kreisen und namentlich von den größern industriellen Instituten regelmäßig benutzt wird, die allgemeinste und zweckmäßigste Verbreitung; die JnsertionSgebühr beträgt für de» Raum einer viermal gespaltenen Zeile unter „Ankündigungen" 20 Pf., einer dreimal gespaltenen unter „Eiagesandt" 30 Pf. Dauern, nenn unsere ;iaareuyr >L-inv»unv>glrir vrrrvrru * Mir», 19. Dec. nachmittags. Abgeordneten- gehbn sollte, und allerdings zeigt sich überall bei uns Haus: Der Handelsminister legte einen Gesetzentwurf