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Riesaer Tageblatt ^-1i> PostschechfonGk Dresden lLLS Girokaff« Nies« «» « Wrahtanschrifti Sägeblatt «iisa yrrnrus ti>7 Ppstfach Nr. »I Das Riesaer Tageblatt erschei«« Ze» durch Postbezug RM 2.1« einschl. Po die Nummer deS Ausgabetage» stad ««d Anzeiger (ElbebM md AuMgerj. uud de» Hanptzollamte» Metheu , Donnerstag, 13. Januar 1938, abends 91. Jahrg. e« Taa abend» '/§ Uhr mit ««»«ahme der S°nn-«nd Mtaae. A,«g»^», bei «orau»,W stgebüssr (ohue Zustellgebühr), bet Abholung in der <S- chaftsstelle Wochenkarte ^rd nicht übernommen. Grundpreis für bi» in Uhr vormittag» aufzugeben: eine Gewähr für da» Erscheinen an besUmmt^ ragen «no vta^^ Ziffrrgebühr 27 Rpf.. tabellartscher 9r. Filchner in Berlin herzlich empfangen MMWmmeaearüd« »an vr. Goebbels, Geneealkidmarlchall voa eieindera m>d ve. Lev S«e«>8ett de« Sorlider« aus dru Führer )s Berlin. Dr. Wilhelm Filchner traf am Mittwoch nachmittag in Begleitung seiner Tochter mit dem fahrplan- tuästigcu D-Zug aus Frankfurt a. M. in der Rockohauvt, stadt ei«. Vertreter von Partei. Staat und Wehrmacht so wie zahlreiche wissenschaftliche Bereinigungen bereiteten dem berühmten stoischer bet seiner Ankunft ans dem An halter Bahnhof einen herzlichen Empfang. Auf dem Bahnsteig hatten sich u. a. Staatssekretär Hanke vom Ncichspropaaandaministerium, Hauptamtsleiter Claus Selzner von derDAF.,ber Kommandant von Berlin, Generalmajor Geifert, Vertreter de» Auswärtigen Amte», de» ReichserzichungSministeriumS, der AuSlandSorganisa. tion der NSDAP., des Amtes Rosenberg, des Amtes Deutsches BolksbitdungSwerk, des Berliner Gtadtprästden- ten »sw. cingefnndcn. Die Bahnhofshalle war zu Ehren des Forschers mit den starben des Reiches geschmückt. Als der Zug einlicf, spielte der Gaumusikzug der Werkscharen. Kaum war der Zug znm Stehen gekommen, da hatte man Dr. Filchner bereits an einem stenster entdeckt und üder- fchttttete ihn mit Blumensträußen. Staatssekretär Hauk« hich den storscher im Auftrag von Rcichsminister Dr. Goeb bels, auch in seiner Eigenschaft als Berliner Gauleiter, in der Reichshauptstadt willkommen. Dabei überreichte er ihm ein Handschreiben de» Ministers. Generalmaior Seifert überbrachte die WillkommenSgrüste de» Ober befehlshabers der Wehrmacht, Gencralfeldmarschall ».Blom berg, Hauptamisleitcr Selzner die Grüste de» Reichsorgani- sationSlciterS Dr. Ley. Dr. stilchner, der einen außerordentlich frischen Eindruck machte, dankte für den überau» freundlichen Empfang und gab seiner streudc darüber Ausdruck, nach oiersäbriger Ab Wesenheit die Neichsbauptstadt wiedcrzusehen. Bei seinem Eintritt in die Hauptstadt des Dritten Reiches wisse er «ichtS Besseres, als i» tiefer Daukdarkeit «i« Sieg-Heil aus den stiihrer auSzubringeu. Begeistert stimmten die An- wesenden in den Ruf ein, um anschließend die Lieder der Nation zu singen. Bor dem Bahnhof hatten sich zahlreiche Volksgenossen versammelt, die den storscher mit stürmischen Heilrufen be grüßten. Das ganze deutsche Volk empfängt Dr. Filchner Stu Begrüßungsschreiben Dr. Goebbels' a« de» Forscher — „Vorbild der Äugend" Im Auftrag von Dr. Goebbels überreichte Staatssekre tär Hanke dem großen deutschen storscher «inen Blumen strauß und ein Schreibe» deS Ministers folgenden Inhalt»: „An dem Tage, an dem Sie von Ihrer in» Jahre 1ü»t begonnenen Forschungsreise Heimkehr««, heiße ich Sie als Gauleiter von Berlin in der Reichshauptstadt herzlichst willkommen und spreche Ihnen nochmals aus diesem Wege meine aufrichtigsten Glückwünsche zu Ihrer Rettung und za Ihren großen Srsolge« a«S. Ihre jahrelange wiffenschastliche Arbeit in unerforschten Gegenden der Erde, Ihr unerschrockener persönlicher Einsatz für Ihre großen Ziele sinde« heute die Anerkenunng, die Ihnen gebührt. Der Führer hat Sie mit de« höchste» Preis ausgezeichnet, den daS »««« Deutschlaud für Kunst und Wissenschaft zn vergeben hat. Ktlch»-^ A«kn«ft »« verlt» Als Sie in, Jahre von Ihrer Erpedition d»rch China, Tibet und Indien nach Berlin zurückkehrten, san den sich nur weniae getrene Frennde zu» Empfang ei». Heute empsängt St« »oll Begeisterung das ganz« dentsch« Volk. Nicht «nr die Wissenschaft, die Ihnen hervorragend« Beiträge zur Lösung des Antarktis-Prvbtems, die Ersor- lchnng vieler „weißer Flecke" aus der Erdkugel «ud wichtig« geophysikalische Untersuchungen verdankt, seiert Sie an Ihrem Ehrentage. Die deutsche Jugend, der Sie durch Ihre Entschlußkrast, Ihren nubeugsamen Mut und Ihre ansprncholose Beschei denheit ei» Beispiel echte« deutschen MannestumS stud, verehrt Sie als Vorbild. Am 8N. Januar, dem 8. Jahrestag der Machtübernahme durch die «atioualsozialiftische Bewegung, wird Ihnen der Führer und Reichskanzler selbst den Deutschen National preis für Kunst und Wissenschaft überreichen und damit vor aller Welt kuudtuu, dost das deutsche Volk seine besten Söhne zu würdigen weiß. Ich aber, sehr verehrter Herr Dr. Filchner, wünsche Ihnen, daß Sie bei gnter Gesnndheit Ihren Weg «eiter ,»« Erfolg gehen, getreu Ihrem Wahlspruch „Nicht aus. lasse« — dnrchhalteu!" Dr. Filchner im Berliner Rathaus Oberbürgermeister Dr. Lippert überreicht die Silbern« Ehrenplakette lSttztz» für die Dr.-Wilhelm-Filchner-Stift»»g ss Berlin. Im sestlich geschmückten Berliner Rat haus fand beute vormittag der Empsang der Reichshaupt- staB für den Forscher »nd Nationalpreisträger Dr. Wil helm Filchner statt, vor den offiziellen Feierlichkeiten wurde Dr. stilchner in Begleitung seiner Tochter in da» Arbeitszimmer Dr. Lippert» geleitet, wo ibm der Ober bürgermeister die ersten WillkommenSgrüste der Stadt verwaltung entbot und dem storscher zu seinen Erfolgen herzlich beglückwünschte. Nachdem sich Dr. stilchner in da» Goldene Buch der Stadt Berlin eingetragen batte, über reichte der Oberbürgermeister und Stadtpräsident dem Forscher die Silberne Ehrenplakette der Reichshauptstadt. Gleichzeitig teilte er mit. dast der Dr.-Wilhelm-Kilchner- Stiftung von der Stadtverwaltung eine Shrengad« in Höh« von lüNüN »ck überwiesen worden ist. Dr. Filchner dankte sichtlich bewegt für die hoben Aus zeichnungen und versicherte, er schätze sich glücklich, nun wieder in „seinem" Berlin zn sein, daS er liebe und wo ihm jetzt so viel überraschende Beweise der Zuneigung ent gegengebracht worden seien. Reichsminister Darrs verlieft Italien ss Rom. ReichSmintster DarrL hat mit Staatssekretär Backe am Mittwoch vormittag die italienische Hauptstadt verlassen. Auf dem Bahnhof hatten sich zum Abschied der italienische LanbwirtschaftSmtntster Roffont, der deutsche Botschafter v. Hassel! mit sämtlichen Mitgliedern der Bot- schäft sowie eine Anzahl führender italienischer Persönlich, keiten etngefundcn. Der Staatssekretär im Landwirtschafts ministerium, Rassinart, begleitete den RetchSbauernführer bis Verona. — Während seine» Aufenthalte» tn Rom sind ReichSmintster Darre «nd Staatssekretär Backe mit dem Großkrenz des italienische« KronenordenS ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung wurde ihnen von Landwirt- schaftSmtnister Roffont persönlich überreicht. Ministerpräsident Göring an die Feierohmdschau * Schwarzenberg. Ministerpräsident Generaloberst Göring hat OberregierungSrat Hüter von seinem Stab», amt beauftragt, di« Feterohmdscha« zu besichtigen. Ober regierungSrat Hüter trifft am Sonnabend, dem 16. Januar, in Schwarzenberg ein. — Gleichzeitig übermittelte Minister. Präsident Generaloberst Göring der «u»ftellung»leitung seine herzlichen Glückwünsche und di« Versicherung, daß da» Grenzland Trzgebi-g« stet» seiner Fürsorge und Unter- stützung sicher sein könne. steierohmdstha» am S«mtaa R» 18 NHr stkr Einzelbesucher «-sperrt Die Feterohmdscha« ist am Sonnabend, dem 16. Januar, für Einzelbesucher nur bi» 12 Uhr zugängig. Am Sonn- tag, dem IS. Ja«««, ist sie der vielen vorangemeldeten -onberzag« wogen für Et»»ekb«s*ch«r und nicht angemelbete Gesellschaftsfahrten bi» 18 Uhr gesperrt. Am 19. Januar schließt die Gcha» ihre Pforten. Ueber diesen Termin hinan» bvnno» »oh, berücksichtigt werdeu. Für eine nationale Einigung tn Frankreich js Paris. Der frühere Ministerpräsident Paul Rep- uaud nahm in einer Bersammluüg am Mittwoch zur augen blicklichen Lage in Frankreich da» Wort und macht sich zum Sprecher ei»er nati»«ale« Einigung. Man sei nun, so führt er aus, auf dem Punkt angekommen, wo man gleich zeitig die Krise auf wirtschaftlichem, finanziellem und sozia lem Gebiet sowie die Schwierigkeiten der französischen Bündnisse und der Landesverteidigung lösen müsse. Die augenblickliche Regierung sei gescheitert, weil sie dem Lande nicht die Wahrheit gesagt habe. Wie könne man in Wider streit befindliche Schichten von ihren eigenen Belangen ab lenken, wenn man nicht ein höheres Interesse, bas sie alle beherrsche, zeige? Ma« müsse schnellstens die Erzeugnisse der französische« Kriegsindustrie erhöhe» «nd ebenfalls di« der Verbrauchsgüter. Ein solches Ziel könne nicht durch eine Politik erreicht werden, die gegen die Arbeiter gerich- tet scheine, deren Anstrengungen für das Leben und die Rüstungen de» Lande» notwendig seien. Nm den wirtschaft lichen Zusammenbruch und KriegSgeschehniffe zu vermeide«, müsse ganz Frankreich geeint sein. Der brtttsche Derkehrsminister in Berlin eingetroffen Nach Besichtigung der ReichSautobabne« und nach einem Besuch in »er Stadl der Reichsparteitage js Berlin. Der britische Berkehrsminister Dr. LeSli« Bürgin ist mit seiner Gattin am Mittwoch, 29,M Uhr, t« «erttn eingetrossen. Der Minister hat, einer Einladung des GeneralinspcktorS für das deutsche Straßenwesen fol gend, auf der Rückreise von der Schweiz nach England Ge legenheit genommen, die deutschen Gtraßenverhältniffe und den deutschen Straßenbau kennenzulernen. In Begleitung von Dr. Todt fuhr er am Dienstag über die Autobahn Münchon—Salzburg bzw. die dontsche Alpenstrabe nach Berchtesgaden. Am Abend de» gleichen Tage» wurde bi« Ausstellung sür Architektur und Kunst handwerk im Haus der Deutschen Kunst in München besich tigt, da», wenn auch im Ausbau begriffen, dock jetzt schon einen ausgezeichneten Ueberblick über die fertigen und im Bau ober in der Protektion begriffenen Großbauten deS neuen Deutschland» gibt. Ein vom ReichsverkebrSminister zur Verfügung gestellter Sonderzug brachte den Minister, begleitet von Dr. Todt und dem Präsidenten der Reichs bahndirektion München, nach Nürnberg. Am Mittwoch vormittag erfolgte nach einer kurzen Rundfahrt durch die Stadt und bas PartcitagSgelände die Fortsetzung der Reise über die Autobahn Nürnberg—Halle und von hier aus mit dem fahrplanmäßigen FD.-Zug nach Berlin. Doch Meuterei an Bord des französischen Frachtschiffes „Guaruja" ff Pari». Der französische Torpedojäger „Pomone" ist am Mittwoch abend mit den Besatzungsmitgliedern des gestrandeten französischen Frachtdampfers „Guaruja" von Almeria kommend tn Oran eingetroffen. — Nach den ersten Aussagen, die über den SchtffSunfall gemacht wurden, ist der Dampfer bet schwerer See auf ein Riff gelaufen und geborsten. Mehrere BesatzungSmitglieder erklärten, dast sich während de» Unwetters «in Zwischenfall unter der Be satz«»« ereignet hab«, »er die Manövrier««» des Schiffes »chinSert«. Di« Mannschaft habe sich nämlich, als sie er- Mr, daß man das Schiff «ach Teuta führen wollte, einem fiWen Plan widersetzt. ' Aussage widerspricht dem kürzlich erfolgten De- menti, »aß sich kein« Menteeei an Bord der „Guaruja" ereignet habe- Bon zuständiger Pariser Stelle wird jetzt erklärt, man müsse erst die Ergebnisse der einzuleitenden Untersuchung abwarten.