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Mörser s Grenzbote Der Adorfer Grenzbote gelangt jeden Wochent. nachm. zur Ausgabe, für den nächsten Tag vorda- ttert.—Anzeigen nach Tarif.—Postscheck-Konto 87869 Leipzig. — Fernruf Nr. 14. Eegr.1885 Sonntags eine illustrierte AnterhaltungSbetlage " Druck und Verlag: Otto Meyer, Adorf (Vogtl.), Bergstraße 14. — Verantwortlicher Schriftleiter: Otto Meyer, Adorf (Vogtl.) Die» Blatt enthalt die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupe» Mannschaft Oelsnitz i. Vogtl., des Amtsgerichts, der Amtsamoaltschaft und des Stadtrates zu Adorf im Vogtland r 2m Falle höherer Gewalt (Krieg oder sonstige r Störung des Betriebes) hat der Bezieher keinen : Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der ; Zeitung oder auf Rückgabe des Bezugspreises. Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückgabe des Bezugspreises. ; MRWWM Bad Elster, BadBrmnbach, Arnsgrün, Meitmseld, Aersm, Freiberg, NMWurg, Leubetha, Mühlhausen Mbersreuth, Remteasriin, Schönberg, Elebenbmnn, Svhl, MWach u bas übr. vdm Bgtl. Nr. 68 Dienst««, de« / — ) SsnntngsavdLtt. Nach ß 105 d der Gewerbeordnung dürfen an Sonn- und Festtagen Arbeiter in ge werblichen Betrieben nicht beschäftigt werden. Ausnahmen hiervon sind nur zulässig nach § 105 o und H 105 k der Gewerbeordnung. Vor Erteilung eines Erlnubnis jur Arbeit an Sonn- und Festtagen nach Z 105 k der Gewerbeordnung sind nach den Ver- »rdnungen des Wirtschaftsministeriums von, 14. August 1923, 3. Juli 1925, 30. Oktober 1928 und 28. Februar 1929 außer der Betriebsvertrctung die Gewerkschaften, die Gewerbc- kammcr und das zuständige Gewcrbeaussichtsamt zu Horen. Um eine rechtzeitige Erledigung der Gesuche um Genehmigung zur Arbeit an Sonn- und Festtagen zu gewährleisten, ist es erforderlich, diese Gesuche nicht erst an. Tage vorher, sondern so rechtzeitig bei der Amtshauptmannschaft einzureichen, daß eine Nachprüfung auf das Vorliegen der gesetzlichen Voraussetzungen und Einholung der Erklärungen der genannten Stellen möglich ist. Solche Gesuche müssen schriftlich und eingehend begründet unter genauer Angabe der Zahl und Art der zu beschäftigenden Arbeiter und der Beschäftungszeit bei der Ämtshauptmannschaft mit der Zustimmungserklärung der Belriebsvertretung eingereicht werden. Gesuche, die verspätet, fernmündlich oder ohne Begründung angebracht werden, können keine Berücksichtigung finden. Oelsnitz i. V., den 16. März 1929. II 6 : VI- 7 Dio Amtsharrptrnannfchoft. Ani Mittbvoch, den 20. März, findet abends 8 Uhr im hiesigen Echützenhaufo das diesjährige IS. März 1929 SS. Lahrg PvL»f»t«gsko«zoet statt, zu welchem hiermit die Eltern der Schüler, sowie Gönner und Freunde der Schule herzlichst eingeladen werden. Die GeiveebefchoUeitoog, Obl. Hessel. MMMMWultMörsM. Dio E«tlafftt«gsfeiov für die von der Verb.-Berufsschule abgehenden Schüler und Schülerinnen findet statt Donnerstag, den 21. März 1929, Vorm. 8 Uhr in der Aula der Mädchenschule. Aufnahme der aus der Volksschule entlassenen Knaben und Mädchen Mittsvorh, den 20. März 1929, und zwar der Knoben von 9—10 Uhr im Zimmer Nr. 12 der Knabenschule und der Mädchen von 10—12 Uhr im Zimmer Nr. 12 der Mlödc^sn» schule. Am Mittwoch und Donnerstag von 10—1 und 3—8 Uhr im Kociheaum, i n Zimmer Ar. S und im Aeicheasaal der Mädchenschule Ausstellung der von den Schülerinnen und Schülern heraestellten Backwaren, Nadelarbeiten und Zeichnungen. Die Kochausstellung ist nur am Mittwoch geöffnet. Zur Entlassungsfeier und zur Besichtigung der Ausstellung werden hiermit die Behörden und die Einwohnerschaft ergebenst cingeladen. Die Lelhrerfchaft der Berufsschule. Was gibt es AeueS? 7- Der Haushallsausschuß des Reichstags hat mit der des Nothaushalts begönne«. ^>^.-7, Der Preußische Landtag nimmt an diesem Montag Arbeiten Wieder auf, um am 23. März endgültig in «»re Osterferien zu gehen. b». Vortrag: „Die Nachtschlacht am Skagerrak, "5" ^erleutnant zur See a. D. Stolzmann am Sonnabend Landau halten wollte, wurde durch die Rheinland» wmnttssion verboten. . — Nach Abschluß der Aussprache über die Vorfälle in »er Nhetnlandarmee sprach die französische Kammer der Re gierung ihr Vertrauen aus. der Einnahme von Durango beabsichtigt Cal- .nächsten Tagen den Hauptschlag gegen dl« Auf- siändNchen im nördlichen Mexiko zu führen. s^nlaa mildem Messegelände der Stadt Berlin wurde am Sonntag mittag die Reichsgastwirtsmesse eröffnet. d-r den Sals dnN?s«dau hat ein Maurer seine drei Kuv- Art das Leben geschnitten und sich dann auf die gleiche schietzmlgÄätte^bc'i^Dm die um die Schlageter-Er» von unbekannten Täter,, angepflanzten jungen Bäume — Bei einer Eisend . Schauen. 150 Personen getötet oder .^strophe in Japan sollen über "letzt-worden sein. D^B°,?^!"»^nrechntlltg. fünfte Schöpfungswoche^hinter sich w^persichert wird, die Lösung beinahe gefunden; rückt die Lösung der Frage, wieviel und wie lange DeutUstand zahlen soll, aber sie sind sich doch sch°F beinah einig geworden, wie der Geldschrank auszuschen hat in dem die deutschen Tributschätze ausbewahrt werden sollen Auch die Vollsitzung vom Freitag, mit der die fünfte Verhandlungswoche abschloß, war ausschließlich der Frage gewidmet, wie die Tributbank organisiert wer den soll. Man hofft, am Montag diese Verhandlungen zu Ende führen zu können. Am Freitag lag der Be richt Lord Revelstokes über die Arbeiten seines Aus schusses, dem die Frage der Kapitalbeschaffung und die Beziehungen der Tributbank zu den Notenbanken über tragen worden war, noch immer nicht vollständig vor, so daß man sich mit einem Teilbericht begnügen mußte und Beschlüsse noch nicht fassen konnte. Man prüfte darauf den Bericht des Perkins-Aus schusses über die Sachlieferungen, in dem festgestellt wurde, daß man sich über die Grundfragen einig ge worden sei. Immerhin machten sich aber auch hier noch neue Verhandlungen erforderlich. Die Schwierigkeiten bei den Arbeiten des Perkins-Ausschusses bestehen darin, daß man nach Möglichkeit schon die .Haupt punkte für eine Neuregelung des Sachlieferungsver fahrens festlegen will, um eine Wiederholung mönate- langer Verhandlungen, wie sie sich nach Abschluß des Dawesplanes als notwendig erwiesen, zu vermeiden. Man rechnet im allgemeinen mit deutschen Sachliese- rungen noch acht bis zehn Jahre. Für diese Zeit sollen die Erfahrungen des Wallenberg-Ausschusses ausgenutzt und der Neuregelung zugrundegelegt werden. Auf tragsgemäß legte darauf Sir Josiah Stamp zwei Vettraumsvotlim für AmMm Trotz -er Zustände tn der Memarmee. In einer Nachtsitzung, die zeitweise einen recht stürmischen Verlaus nahm, hat sich die französische Kammer mit den Zuständen in der Rheinlandarmee beschäftigt. Das Kabinett Poincarö hat auch diesen Ansturm, der sich besonders gegen den Kriegsminister Painlevö richtete, siegreich überstanden. Am Schluß der Aussprache wurde eine Vertrauensentschließung mit 314 gegen 246 Stimmen angenommen. In ver Vcrtrauensentschlietzung, mit »er allein sich die Regierung einverstanden erklärte, wird der Er regung vcs Landes über die zahlreichen Todesfälle in der Bcsatzungsarmee Ausdruck gegeben und der Armee die nationale Sympathie bekundet. Die Kammer rechne auf vie Regierung, daß sie vie notwendigen Maßnah me« ergreifen und die Gesundheit des Heeres schütze» werde. Ein Antrag auf ein fachen Nebergang zur Tagesordnung war, nachdem PoiucarL vie Bertraueus- fragc gestellt hatte, mit 308 gegen 262 Stimmen ab gelehnt worven. Die Aussprache hatte schon am Freitag nachmittag begonnen. Es lagen nicht weniger als sieben ver schiedene Interpellationen vor. Der Kommunist Cachin behauptete, daß im Rheinland 350 Mann der Be satzung gestorben seien, und gab dem Kriegsminister die Hauptschuld. Kriegsminister Painlcvc kam erst in der Nachtsitzung zu Wort. Er wies darauf hin, daß sich auch in früheren Jahren während der Wintermonate die Todesfälle gehäuft Hütten. Sofort nach Ausbruch der Grippeepidemie habe er am 6. Fe bruar einen Inspekteur und alle verfügbaren Aerzte in das Rheinland entsandt. Es sei nicht seine Schuld, wenn nicht mehr Aerztepersonal zur Verfügung gestanden habe. Die vtheinlandarmee sei von der großen Fieberwelle ergriffen -vordem die über die Gegend hinweggegangen sei. Die Todesfälle unter der Zivilbevölkerung seien viel zahlreicher gewesen als unter den Truppen. Hierauf ging der Minister auf Einzelfälle ein. In Trier habe Vas Kommando kein Berstänvnis für die moralischen Wirkungen gewisser Vorgänge gezeigt. (Es handelt sich hierbei «m den Tivisionsgencral Putois, der seinen Sitz in Türen hat.» Dort sei eiu schwerer Kehler begangen worden, der auch schwer b»,traft würde. Auch hätten bei starker Kälte Paraden ftattgefunden, ohne daß Vie notwendigen Vorsichtsmaßnahmen ergriffen worden seien. Auch hier würden Strafmaßnahmen ergriffen. Nicht leichten Herzens werde er gewisse verdiente Offi ziere bestrafen, aber er müsse seine Pflicht erfüllen. Unver ständlich sei, wie die Kohle hätte ausgehen können. Auch hier werde untersucht werden, wen die Schuld treffe. Er habe beschlossen, für die Hinterbliebenen alles nur mög liche zu tun. Die Leichen würden nach Frankreich überführt und alle Familien Pensionen und reiche Entschädigungen erhalten. Bei der Auswahl der Besatzungstruppen müsse künftighin mit der größten Sorgfalt vorgegangen werden. Während der Ausführungen Painlevös kam eS vielfach zu stürmischen Unterbrechungen, besonders bei der Erörterung der Vorfälle in Zweibrücken. Wäh rend dann Oberst Fabry einen Brief von Eltern ver» las, die der Lazarettleitung von Zweibrücken dankten, ries der sozialistische Abgeordnete Albert „Das ist ja Kino". Darauf entstand ungeheurer Lärm. Es wurde verlangt, daß Albert hinausgeworfen werden solle. Erst nach Wiederherstellung der Ruhe konnte Painlevs seine Rede fortsetzen. Fragebogen, die nach ihrem Inhalt in wichtige und unwichtigere Fragen geteilt waren, vor. Äüch hier darf man feststellen, daß bei der größeren Anzahl der Fragen Uebereinstimmung herrscht, mit Ausnahme von drei oder vier, die getrennt von mehreren Aus schüssen zu je drei Herren oder vom Transfer-Aus schuß behandelt werden sollen. Ueber das Verhältnis zwischen dem durch Transfer geschützten und dem un geschützten Teil der deutschen Schuld hat man sich, wie verlautet, bereits geeinigt. Alles in allem kann man sagen, daß die rein organisatorischen Fragen nunmehr so weit gediehen sind, daß man vielleicht schon in der Montagsitzung, sicher aber im Verlaufe dieser Woche zum Abschluß ge langen kann. In der weitaus wichtigsten Frage, der Festsetzung der deutschen Jahresraten und der Zah lungsdauer, ist man dagegen noch keinen Schritt weiter- gckommen. Es wird nur versichert, daß die privaten Verhandlungen über diese Frage zwischen den Führern der Abordnungen ohne Hinzuziehung der übrigen Sach verständigen fortgesetzt werden. Angesichts dieser Sach lage wäre es verfrüht, über die Pariser Verhandlungen irgendein abschließendes Urteil abgeben zu wollen. Für die deutsche Wirtschaft ist das Entscheidende, ob für sie eine Entlastung durch eine wesentliche Herab setzung der Jahrestribute eintritt. Wird diese Forde rung nicht erfüllt, so war die ganze Arbeit der Pariser Sachverständigen umsonst, und die Tributbank, deren Richtfest die Sachverständigen bereits feiern wollen, wird nur ein Luftschloß bleiben. Die Pariser Presse gibt sich zur Zeit allerdings einem großen Optimismus hin, der angesichts der Un gewißheit über die Endsumme durchaus unangebracht erscheinen muß. Wus nutzen die schönsten finanz- und vanrrecynsicken Konjiruktionen, wenn das feste Funda ment fehlt? Die Pariser Blätter klammern sich aber an diese Einzelheiten, von denen sie die Endlösuna erhoffen Es wird ziemlich übereinstimmend fcsige- stellt, daß der Teil der deutschen Zahlungen, der ohne Transfcrschutz überwiesen werden soll, dazu dienen Ab^deraufoauausgaben der verschiedenen s «er, besonders Frankreichs, zu decken. Dieser Teil solle mobilisiert und das Kapital den in Frage kommenden Mächten innerhalb einiger Jahre