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Mopauer»Tageblatt n,. s 8»« H. I«»«»«a» 1989 107. Japans SMAilsWe als letztes Mel? MgfMlt im Kreazfem - USA-Kritik an seiner Meilerten Politik Von unterrichteter Seite in London wurde auf An« frage erklärt, daß zu der Rede des Präsidenten Roosevelt ein offizieller Kommentar nicht gegeben werden könne. Im übrigen behandeln die meisten englischen Blätter die Rede Roosevelts so, daß sie Roosevelts innenpolitische Sorgen für die englischen Leser nach Möglichkeit ver schweigen und Roosevelts Außenpolitik einseitig Wieder sehen. Die „Times* hält die Lage von Roosevelt für schlechter als im vorigen Jahr. Die „Daily Mail" wünscht, daß die Engländer aus der Botschaft des ameri kanischen Präsidenten nicht etwa amerikanische Hilfsbereit schaft herauslescn sollten. Im allgemeinen ist die Haltung oer englischen Presse seür zurückhaltend. Neuer SIMM Protest in Anis kVpörvvg liker die sorlgchjjtek Gewalttätigkeiten Tunis gebracht hätten. Von der Geste mit dem Dolche in Ajaccio, von den Siiienpredigten der als Funktionäre der Republik tätigen Logenbrüder bis zu der Verbren nung der italienischen Flagge und der Plünderung eines italienischen Geschäftes sei die ganze Atmosphäre, die die Reise des französischen Regierungschefs umgebe, von Dunkelheit und Erregung erfüllt. Aber dies alles sei nicht imstande, das italienische Volk auch nur um einen Millimeter von seinem Standpunkt abzubringen. Tunis werde mit seinen 120 000 Italienern das bleiben, was es sei. Das Konto bleibe offen und werde weder durch Pfiffe «och durch Gebrüll noch durch Drohungen zum Abschluß gebracht. Das Mailänder Blatt „La Sera" schreibt, die Kund gebungen in Tunis zu Ehren Daladiers hätten sich in einer Atmosphäre eisiger Kühle abgespielt, die nur durch den Enthusiasmus von einigen tausend französischen Be amten und von der Masse derIuden übertüncht wor den sei. Kein Italiener und kein Araber hätte bet dem Zug des Ministerpräsidenten und bei der Militärparade Spalier gestanden. Die Abwesenheit der arabischen Volks menge sei symbolisch gewesen. Mit großem Wortschwall soll aber die Weltöffentlichkeit getäuscht werden, damit sie den Eindruck erhalte, daß Tunis fran zösisch sei. New Deal, seines gescheiterten Wirtschaftsplanes, aufzu halten. 20 Mimen Dollar Milch verschleudern Abgeordneter Fish will Kongrcßuntersuchung beantragen Der republikanische Kongreßabgeordnete Fish er- klärte, er werd« eine Kongreßuntersuchung über die Ver wendung öffentlicher Gelder beantragen. Eine solche Untersuchung würde zwar 20 000 Dollar kosten, aber der Neoieruwa jährlich 20 Millionen Dollar ersparen.. „Die Rechnungen wachsen an" Italien hatte seit dem Tage, als der französische Ministerpräsident Daladier seinen Entschluß bekanntgab, .Korsika und Tunesien zu besuchen, zu verstehen gegeben, daß man diese Reise als eine Herausforderung betrachten würde. Daladier hat trotzdem sein Neiseprogramm "ein- gehalten und ist unter großer militärischer Begleitung nach Tunis gefahren, wo er sich von den dortigen Be hörden mit Ehren hat überschütten lassen. Die Empörung Italiens wächst mit jeder wetteren Rciseetappe Daladiers, zumal die Begleiterscheinungen in Rom als Bestätigung dafür ausgelegt werden, daß Frankreich seinen Ansprüchen auf Korsika und Tunis sichtbaren Nachdruck verleihen will. Wäre man bereit ge wesen, die Verleihung eines korsischen Dolchs vielleicht noch als Karnevalsscherz abzutun, so haben die italien- eindlichen Ausschreitungen in Tunis dann doch eine charfe Note in die ganze Angelegenheit getragen. Man st geneigt, anzunehnnn, daß der marxistische Mob von höherer Stelle ermutigt worden ist. Daß Daladier bei Besichtigung der tunesischen Magi- not-Linie bis dicht an die libysche Grenze gekommen ist, und zwar gerade der italienischen Grenzstadt gegenüber, bei der Mussolini vor zwei Jahren die sogenannte „Straße des Imperiums" eingewciht hat, die über Tri polis an der Mittelmeorküste entlang nach Aegypten führt, wird als symbolisch aufgcfaßt. Diese Auffassung wird von Paris kaum widerlegt werden können. Auch die französischen Befestigungsarbeiten im Kriegshasen von Bizerta, das der französische Ministerpräsident ebenfalls besucht hat, sind den Italienern nicht entgangen. Die großen Truppenschauen in Tunis und Algier tun das übrige, um die italienische Empörung noch zu verstärken und Italiens Geduld auf eine harte Probe zu stellen, Bezeichnend für die Stimmung in Rom ist folgendq Aeußerung der „Stampa": „Die Rechnungen wachsen an, aber sie werden bis aus den letzten Centestmo beglichen werden." -^ Das Echo der Botschaft des USA.-Präsidenten Roosevelt im amerikanischen Volke ist zwiespältig, öoch kann man erkennen, daß die Opposition gegen die Politik Roosevelts im starken Anwachsen begriffen ist. Während der Verlesung der Botschaft vor dem ameri kanischen Kongreß trat klar zutage, daß die bei den Novemberwahlen beträchtlich angeschwollene Opposition die meisten Maßnahmen Roosevelts, insbesondere auf innenpolitischem Gebiet, nicht mitzumachen gewillt ist. Mit eisigem Schweigen, auch bei den Demokraten, den Anhängern Roosevelts, wurden die Mitteilungen ent gegengenommen, daß „verhältnismäßig geringe" Steuer- erhöhungcn unumgänglich seien. Oer blutrünstige Senator Pittman Selbstverständlich kann man sich nicht Wundern, daß der jüdisch-bolschewistische Teil des amerikanischen Volkes die neuen großen Nüstungsforderungen Roosevelts be grüßt, die der Präsident der USA. mit Drohungen und versteckten Angriffen auf andere Nationen begründete. Der Eindruck ist der, daß Amerika seine Jsolie- rungspolttik aufgegeben habe und daß das Neutralitätsgesetz in einer gefährlichen Weise atzgeändert werden soll. Danach will sich Amerika die Methode der wirtschaftlichen und finanziellen Sanktionen gegen „An greiferstaaten" zueigen machen. Der Vorsitzende des Aus wärtigen Senatsausschusses Pittman hat erklärt: „Warum einen Menschen erschießen, wenn man ihn zu Tode anshungern kann?" Er hat weiter öffentlich bekannt gegeben, daß, wenn Rechte der USA.-Negierung oder ihrer Bürger verletzt würden, man Proteste dagegen durch moralische, finanzielle und wirtschaftliche Sank tionen stützen sollte. In Washingtoner politischen Kreisen geht die Auffassung dahin, Roosevelts Botschaft zeige einen Mann, der mit seinen himmelstürmenden, welt beglückenden Ideen nicht weit gekommen sei. Nun ver suche er für die beiden letzten Jahre seiner Amtstätigkeit von seinem Werk zu retten, was noch zu retten sei. Daher schiebe er die „aggressiven Diktaturen" als die bösen Geister vor. Es handele sich um die alte Taktik demokra tischer Staaten, die im Innern Schwierigkeiten hätten. Nebelschleier zur Ablenkung von ver Innenpolitik Auffallend scharf und ironisch ist die Kritik aus den Kreisen der republikanischen Partei. Senator Townsend erklärte, er sei gegen die Fortsetzung abenteuerlicher Aus- gaben. Ein angemessener Betrag für Aufrüstungen sei zwar erforderlich, jedoch dürften sie nicht als Nebelschleier zur Umgehung innenpolitischer Fragen benutzt werden. Senator Bridges äußerte sich, die außenpolitische Lage dürfe nicht benutzt werden, um die Abänderung mangel hafter New-Deal-Maßnahmen zu verhindern, und ein an derer republikanischer Senator sagte, allgemeine Redens arten gäben weder den Millionen Erwerbsloser Beschäfti gung, noch gewährten sie dem Unternehmertum Hilfe oder schalteten Verschwendung und Vergeudung ans. McNary, der Sprecher der Republikaner im Senat, meinte, die Jahresbotschaft habe sich wie eine Kandidaten rede für den dritten Amtstermin angehört. Sogar der demokratische Senator Clark brachte seine Besorgnis über die Folgerungen der zum Ausdruck gebrachten außen politischen Gedanken öffentlich zur Kenntnis. Eine hysterische Neve In der amerikanischen Presse wird mit bissigen, kritischen und ablehnenden Worten nicht gespart, wenn auch der jüdische und bolschewistische Teil keine Einwände gegen die Roosevelt-Politik erhebt. Besonders heftig ist die Kritik an den inncrpolitischen Ausführungen des Präsi denten. Aber auch das Rüstungsprogramm wird äuge- griffen. So schreibt die „Los Angeles Times", Amerika brauche mehr Unterlagen als die, die Roosevelt vorletzte, um Kriegsvorbereitungen von diesem furchtbaren Ausmaß zu rechts, rügen. Eine derartige Hysterie bringe weitaus größere Gefahren mit sich, als es disjenigen seien, auf die sie sich gründe. Eine USA.-Zeitnng hält Roosevelt vor, daß die vom Oberbundesgericht für verfassungswidrig erklärte Nira Roosevelts einen a 'sgcsprochen autoritären Cha rakter getragen habe, und wirst ihm Widerspruch vor. „Herald Tribune" erklärt sogar, Roosevelt habe die Nation keineswegs geeint, sondern sein möglichstes getan, Klassenhaß zu säen und das Land in unzufriedene Parteien aufzuspalten. Jetzt, nachdem er die öffentliche Schuld auf eine Rekordhöhe gebracht habe, fordere er das amerika- Nische Volk unter einem außenpolitischen „Druck" zum Weiterzahlen auf. Eine nationale Katastrophe würde eintrctcn, w.nn Roosevelt etwa versuchen sollte, die demokratischen Ideale zu dem verzweifelten Versuch zu mißbrauchen, den unvermeidlichen Zusammenbruch seines Der italienische Generalkonsul in Tunis Hai beim französischen Generalresidenten schärfsten Pro test wegen der italienfeindlichen Ausschreitungen nach der Daladier-Parade eingelegt. Diesem Protestschritt war eine Kundgebung sämtlicher italienischer Verbände in Tunis vorausgegangen, die ihrem Generalkonsul eine gemeinsame Entschließung über- reichten. Im Namen aller Tunis-Italiener wird darin die Unantastbarkeit der unanfechtbaren, durch die Verträge und eine jahrtausendealte Tradition verbrieften Rechte gefordert. Die Entschließung bringt ferner die Ent rüstung wegen der fortgesetzten Gewalt tätigkeiten und Provokationen, denen die italienische Bevölkerung ausgesetzt ist und die Empörung wegen der unerhörten Beschimpfung der italienischen Fahne zum Ausdruck. Weiter wird darin die hinterlistige und künstlich entfachte Hetz- und Verleumdungskampagnc gebrandmarkt, die ein friedliches Zusammenleben der ein zelnen Bevölkerungsgruppen störe. Die römische Presse verurteilt aufs schärfste die neuerlichen Zwischenfälle in Tunis, bei denen es sich, wie sie hervorhebt, um provokatorische Kundgebungen gegen das faschistische Italien und das nationalsozialistische Deutsch land handele. Die Beschimpfung der italienischen Fahne wird als eine unerhörte Herausforderung des faschisti schen Italien bezeichnet. „Vorbevachte Provokation" Empörung der italienischen Presse über die Daladier-Reise und die Ausschreitungen in Tunis Der Protest der in Tunis lebenden Italiener gegen die unerhörten Ausschreitungen eines im Solde der fran zösischen Behörden stehenden Pöbels wird von der italie nischen Presse mit heftigen Angriffen auf Frankreich be gleitet. Der Schritt des italienischen Generalkonsuls wird als „selbstbewußter Protest gegen die Schändung der Nationalflagge und als ein Bekenntnis zum Vaterland, dem König und Kaiser sowie dem Duce" bezeichnet. Der Direktor der „Tribuna" betont u. a., daß man, wenn man dieses Dokument eines leidenschaftliche» Glau bens mit der verwerflichen Sprache der Pariser Presse und mit den aufreizenden Reden verantwortlicher Persönlich, ketten vergleiche, sofort erkenne, daß es sich um ein wohl vorbereitetes und vorbedachtes Provokations- Manöver ha-ndele. Die Hetz- und Verleumdungstam- pagne richte sich sowohl gegen den Wert des italienischen Soldaten wie gegen die Achse, von der man in Frank reich jeden Tag vergeblich eine Schwächung prophezeie. Diese grotesken Unternehmungen und kläglichen Versuche zeigten am besten, auf welch' tiefem moralischen Niveau die jüdisch-freimaurerische Demokratie im Gegensatz zu der Kultur, und Gerechtigkeitsmission der sich für ein Ideal einsetzendm Völker stehe. „Papolo d'Jtalia" stellt fest, daß die Reise des fran» zösischen Ministerpräsidenten nunmehr den Charakter einer offenen Kundgebung gegen Italien ange- nommen habe, die in schärfstem Gegensatz zu der offi- zielten Zurückhaltung Italiens stehe. Auf die italienische Kündigung des Vertrages von 1935 habe Frankreich in dramatischer Weise geantwortet. Mit der Besichtigung der tunesischen Maginot-Linie dürften die Streitpunkte mit Nom gewiß nicht beigelegt werden. Die „Stampa" erklärt, der Lärm der in Scherben ge henden Fensterscheiben von italienischen Einrichtungen habe an die Ohren des französischen Ministerpräsidenten klingen müssen, während er am Schluß des Banketts ver. sicherte, daß die Franzosen Ordnung und Disziplin nach