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«».Jahrgang. ->S 288. Freitag. 1». VNober 1S17. L8S« Drahtanschrift: 8»rnIprrch»>>Sa«mtlnumm«r: »»»41. A«für «achtgchnSch.: »»«v. ».« N»»cki,n Achime Um» »«, P^'ü»h«Äno,a» ' «„.«»4 t.» «. »a^»g«»^r««s«. Dt, A»U, <»«»« »«»«>»» »s. »- An«-i^n t, «mn«a» nach «aaa. u. F^«a,»» lt.U«ts. «V. — >»»» N-ftr. «arau»«M. - «4,^1.» »«. >>»a»»^»»»»chr »t«rNt>M»»ch^t» t Schrtstlritung und HauptgeschSstrstell«: Martcn strotze »8,4«. Druck ». »«lag »on Nepsch « «richardt In Dresden. «chitftl»«, Mr»«n »ich« o»s»-»a-rt. Kostüms SIselislsm Msöntll«' StrsS« IS, älsttnrtrsll« I, stomelsäoesee SlrsS« S Kaktee ^351110 Leestr. Rnckuntltng,: Salon- unck vpernmuslk, »denckar Nettere» Programm. Naalno-Kapelle, Geltung llonrertmelster Koet. Im delledten IVelnsalon „Irlanon": 2eitgemLÜed4urIkvoriräge. Konkcict.-^bteii. -T» peräinanciplatr. bismtr Seiäenüau, praxer 2trab« 14. izstnni« IM-WM ^ckolk klStsr 7-^L?r W Seleitzug von U Fahrzengen in der Nordsee vernichtet. Vest-M« der Sufel U««>. - Sa» Verdien» der Ritte >» der äritenmg Lelelr. - Re Artlllerielchlicht an der «ime-Srint. - Ae Fahrt de» »«Herr im dir derdinelleu. — Re ReNenalllderileu »ud d« Nanzler. — klar krlliir»«« der bayrischen Rrgieru«. »er deutsche Adeaddericht. W. T B.j »»« «ais. Berlin. 18. Oktaler, abends. lAmtltch. In Flandern geringerer, »erdSftlich sa » S fetze starker «rtiäeriekampf. Di« zwischen Oelel nn» Festland gelegen« Insel Mao» »nrde van Land, »nd Seestreitkräften dnrch An, griff genemme». Vurttichrr deuttcher Wnuirulkedrdericht. Berlin. 18. Oktnber. jAmtlich. W. T. B.j 1. «« 17. Oktober griffe« leichte deutsch« Seeftreitkräst« in der »Srdlichen Nordsee innerhalb des Sperrgebietes »atz« bet de« Stzetlandsi«sel« eine» von Norwegen «ach Enal««» gehenden Geleit»«« »o« insgesamt 1 > sa tzrzengena«, darnnter als Schutz die beide« «oder» »en englikche» ZerstSrer »G. »V «nd »v. »1 All« Schiff« de- SeleitgnaeS. sowie di« Bedeck, «ngSsahrgenge «tnschliestlich »er Zerftdrer wnrden nernichtet. dts anf eine» Seleitfischdampser. Unsere StreitkrLfte stnd ohne verlnft« «nd Beschlkdignnge« »nrückgeketzrt. ». Die Operationen nnserer Seeftreitkrikste bei Oe sel schreiten »lanmLstig fort. Der Chef de- «dmtralstadS der Marin«. »rfirrnWsch «Wrlschrr »riewbericht. Wie«. 18. Okt. Amtlich wir» oerlantbart: Ander erfolgreiche« Stosttrnppnnternetzmnnge« in Oft, g«li»i«» «irgend« besondere Ereignisse. 1S.D.B.) Der Ltzef de« GeneralftatzS. Schlich Vrs Lonvtages. , Der verflossene Landtag bat im Laufe seiner fast zwei jährigen Tagung manche erfolgreiche Arbeit für das all gemeine Sohl unserer engeren Heimat geleistet. Die beide« hanptsckchlichsten Gesetzgebungswerke bestehen in der Verabschiedung der Elektrizität»- nndderKohlen. bergbau-Borlage, dt« von dem gemeinsamen Be. strebe» getragen find, in »wet der wichtigsten BersorgungS- sragrn d«S Sande» die verteuernde Wirkung der Spekula- tton anSzuschlletzen »nd durch di« Begründung umfassender staatlicher Bewirtschaftung-rechte «ine gerechte und gleich- «ästige Verteilung, «nd Preisbildung stch«r»«stellen. ohne deswegen die privat« Unternehmertätigkeit völlig anSzu- schließe« «ud lahmgnlegen. Weiter hat sich der Landtag im Einvernehmen «ik der Regierung in hervorragend für sorglicher weise auf dem Gebiet« der ErnährungSfragen be- Migt «ud dankenswerte Mahn ahmen zur Erleichterung der wirtschaftlichen Säge der vom Kriege besonder» schwer be- troffenen Volksschichten, vor allem der Kriegsteilnehmer und ihrer Angehörigen, tn die Weg« geleitet. Bei den ver- haudlunge» »Ser dieErnährungSproblemeift neben «ancher Kritik'an der kriegswirtschaftlichen Gebarung, die mehr oder weniger Über -aS Ziel hinauSschoß. auch unver- kennbar viel Gutes und Richtiges gesagt, und es sind zahl reiche wohl beachtliche Fingerzeige gegeben worden, wie die vier leitenden Stele der Kriegswirtschaft am sichersten und wirksamsten erreicht werden können: die Emporhebung der Erzeugung von Gütern auf die höchstmögliche Stufe, dt« HerauS-olung au» den Erzeugerkreisen von allem. waS über da- Mindestmatz des eigenen Bedarf» htnauSgeht, bi« Beschränk««« d«S Verderbs von Gütern auf da» geringst- mSgliche Matz und die möglichst gleichmätzige Verteilung der Güter an die Verbraucher zu erträglichen Preisen. Bkt allen diesen Erörterungen trat tn erfreulicher Weise bet den bürgerlichen Ptrteien Uebereinstimmung in dem grundsätz. lt<beu Punkt« hervor, -ah die staatliche Bewirtschaftung der Nahrungsmittel nur eine vorübergehend« Matzregel unter de« Druck« der KrtegSnotwen-tgkeit ist und sein darf, und dast die freie Privatwirtschaft im Frieden die Gruudlage unserer gesamten Wirtschaft». Politik »leiben mutz. Deshalb empfiehlt es sich, -atz auch schon während -er Kriegsdauer der frei« Handel allmählich wieder 1« seine natürlichen Recht« eingesetzt wirb, soweit da» mit der unumgänglichen Rücksicht auf dt« Kriegs- erforberntss« vereinbar erscheint. MS praktische» Ergebnis diese» Teil» der Verhandlungen ist die Errichtung eine» sächsischen Kriegswucheramte» zu erwähnen. Der Landtag bat ferner sein Augenmerk auf die bedeutsame Frage ge- richtet, wie die wirtschaftliche Stellung Sachsens im Reiche nach Friedensschluh gefördert werden kann, und verschie dene Gesetzentwürsc formaler Natur verabschiedet, die sich auf die durch den Krieg gebotene Hinausschiebung der Wahlen zu Handels- und Gewcrbekammern, zu Gemeindevertretun gen und Bezirksversammlungen, sowie zu der Zweiten Ständerammer beziehen. Die Mitglieder der letzteren wer den durch die abermalige Verlängerung ihres Mandats zehn volle Jahre in dessen Besitz verbleiben. Zu hitzigen parteipolitischen Kämpfen kam eS anläss lich der Erörterungen, die im Anschluß an den preußischen Wahlerlab und an die Reichstagsdebatten über die inner- politische Neuordnung stattfanden. Während in dieser Hinsicht die Wünsche der sächsischen Linken sich bis her auf eine -ritgemätze Itmgestaltung der Ersten Kammer beschränkt hatten, machte sich nunmehr eine weiter auS- holenbe Bewegung geltend, die sich nicht mit der Reform der Ersten Kammer begnügte, sondern ihre Forderungen auf eine allgemeine Umbildung unseres gesamten Ber- fassungSlebenS erstreckte. Ihren charakteristischen Ausdruck sollte diese Umwandlung durch dir Beseitigung des jetzigen Kollegial-Ministeriums, in dem der jeweilige älteste Minister den Vorsitz führt, und durch die Einrichtung eines Ministerpräsidenten mit ihm untergeordneten Etnzel- nUntstern nach Art der Staatssekretäre im Reiche finden. Im Zusammenhang damit wurde eine Radikalisierung des Wahlrechts zur Zweiten Kammer nach dem Muster des Reichstagswahlrechts verlangt, sowie die Einführung ein jähriger Etatsprrioden. A»uh blieb man der Ersten Kam mer. gegenüber nicht bet -en bisherigen Wünschen nach einer Erweiterung ihrer Zusammensetzung durch Berück sichtigung -er für das sächsische Wirtschaftsleben neuerdings besonders bedeutsam gewordenen Erwerbsstände stehen, sondern versteifte sich auf viel weitergehende Forderungen, die in einer Verminderung der verfassungSmätzigen Rechte der Ersten Kammer und in ihrer Herabdrückung zu einer bloß beratenden Körperschaft gipfelten. Die Auseinandersetzungen über die Neuordnung nahmen zeitweilig in der Zweiten Kammer einen sehr hef tigen. leidenschaftliche» «nd direkt krisenhaft zugespitzten Ton an, dem gegenüber die Regierung bei aller sachlichen Festigkeit mit anerkennenswerter Geduld ihre vollkommene Ruhe bewahrte und eS sorgfältia vermied, ihrerseits noch L>el tn da» lodernde Feuer zu gteße^ Durch dieses kluge, geschickte und umsichtige Verhalten ist eS der Regierung gelungen, am Schluffe der Tagung eine augenscheinliche Beruhigung der Gemüter zu erzielen und gleichzeitig ihren Standpunkt auf der ganzen Linie klar und unverrückt z« wahren. Die grundsätzliche Auffassung unse rer leitenden Kreise geht dahin, daß ffe keiner durch die Verhältnisse gebotenen und innerhalb vernünftiger Grenzen sich haltenden Reform ablehnend gegenüberstehen, weder für die Erste noch für die Zweite Kammer. Gleich- zeitig hat die Regierung nicht verfehlt, die Grenzen zwischen dem. was erreichbar ist, und dem, ivaS von der Schwelle a»S abgewiesen werden mutz, so deutlich ab- zustecken. datz ein Zweifel nicht möglich ist. Kür dieZwette Kammer hat der Minister des Innern Graf Vitzthum v. Eckstädt als unberechtigte und daher unerfüllbar« Forde rungen abgewiesen das allgemein« und gleiche Wahlrecht, das Frauenwahlrecht und eine Neueinteilung der Wahlkreise, di« den Unterschied »tvischen Stadt und Land verwischen würde. Mit Bezug anf die Erste Kammer liegt die Sache so, daß die Regierung nach ihrer eigenen Erklärung von der Notwendigkeit einer Reform durchdrungen ist und daß sie dem nächsten Landtag eine entsprechende Vorlage »«gehen lasse« wird. Sie wird aber unter keinen Umständen für Maßnahmen zu haben sein, durch welche die verfaffungSmätzig« Gleichberechtigung -er Ersten Kammer tn Frage gestellt wird. LS kann sich also immer nur darum handeln, datz die Zusammensetzung -er Ersten Kammer, unter voller Wahrung ihrer bisherigen Rechte, in et»«, de« modernen Zettverhältniffen angepatzten Weis« erweitert wird. Die Einführung einer Minister- präftdentschafthatder vorfitzende Minister im Gesamt ministerium Kultusminister Dr. Bcck in entschiedener Weis« zurückgcwiesen, mit der einleuchtenden Begründung, datz zu einer so tief einschneidenden Verfassungsänderung für Sachsen durchaus kein Anlaß vorliege: es habe sich im Gegen teil als ein Vorzug erwiesen, daß die nach dem gegenwärti gen Kollegialprinzip gleichberechtigten Ressortminister nicht nur die Interessen ihres Refforts wahrzunehmen haben, sondorn datz es ihnen in ihrer Eigenschaft als Staatsmini ster auch obliegt, die allgemeinen Staatsintcressen unter ihre Obhut zu nehmen. Endlich ist auch Sic Einführung alljähr licher Landtagstagungen und einjähriger Etatsperioden durch den Finanzmintster v. Seydcwitz mit dem Hinweis abgelehnt worden, datz ein« derartige Maß nahme eine ganze Reihe von schweren Nachteilen im Gefolge haben würde, als da sind: Züchtung eines berufsmäßigen, die Tagungen unnütz verlängernden Parlamentarismus, Ver doppelung der Landtagskosten und bedeutende Vermehrung des Beamtenstabes im Finanzministerium. Die Haltung der Negierung Ist also in allen wesentlichen Punkten tn unzwei- deuilgcr Weise festgelegt un-d die Mehrheit der Zweite» Kammer wird ihr« fernere Stellungnahme zu den Frage« der Neuordnung danach einrichten müssen, wenn sie etwa» Positives erreichen und nicht die Kräfte des Parlaments in unfruchtbaren Debatten, di« zu keinem Ziele führen, er schöpfen will. Wenn schließlich der Abschluß der Tagung trotz des auf gehäuften Zündstoffes einen harmonischen Ausklang fand, so ist das vor allem dem Entgegenkommen der Negierung zu> verdanken, die durch den Mund des Ministers des Innern die versöhnliche Parole für die in wenigen Wochen bevor stehende neue Tagung ausgab: „Unser Schuldbnch sei ver nichtet!" Es waren schöne, herzliche, aufrichtige Worte des Friedens, die Gras Vitzthum v. E ck - städt in der Zweiten Kammer in seiner Schlußrede sprach und die der Stündcversammlung in der neuen Session auch neues Vertrauen von seiten der Negierung zusichertcn. Wir können dieser begrüßenswerten Kundgebung nur den Wunsch hinzufügen, Saß sic bei den Parteien auf fruchtbaren Boden fallen und die willkommene Saat einer ersprießlichen Arbeit im Interesse des Gemeinwohls unserer geliebten sächsischen Heimat in der im November beginnenden Tagung ausgchcn lasten möge. Sie Attlllerleschlacht an der Alsne-Front. Berlin, 18. Okt. In Flandern hielt am l7. Oktober auf dem Großkampfselde das starke feindliche Feuer deu ganzen Dag über an und steigerte sich am Abend mehrfach zu grober Heftigkeit. Erkannt« Bewegungen und starke Besatzung des feindlichen Trichtcrgeländes. namentlich in Gegend Paschendae-l« und GHelüvelt. wurden unter zu sammen gefaßtes Vernichtungsfeuer genommen. Oestlich Draaibank brachen nach kurzem Trommelfeuer am 17. Oktober nachmitags feindliche Patrouillen gegen unsere Linten vor. die restlos unter blutigen Verlusten abgewiesen wurden. Am frühen Margen des 18. Ok tobers erfolgten starte Feue rüberfäll« in Gegend nördlich Poelcapelle, denen Angriffe bisher nicht gefolgt sind. Das trübe regnerische Wetter hält an. An der Arra s-K ront wnrden bei kobbafter Ariillerie- täti-gkett an mehrere» Stellen fünf stärker^ feindlich«: Patrouillenvorstöße abgewiesen. An -er Ais ne-Front ist seit dem 17. Oktober 8Uhv 18 Min. vormittags nach tagelanger lebhafter Artillerie tätigkeit die Arttllerteichlachr tn Gegend von Bauxatllon bis Royere-Ferme voll entbrannt. Unsere Stellungen, besonders beiderseits des ehemaligen Fort» Mailmaison, lagen unter besonders starkem Zerstörung^. feuer, das von Mittag ab auch tief in das Hintergsländ« schlug. Im weiteren Verkaufe -es Tages dehnte sich di« beiderseitige Artillerietättgkeit nach Norden bis in dte Gegend St. Gobain und nach Osten bis Crgonne aus. Auch nach Einbruch der Dunkelheit hielt das Artilleriefewer von Vanxaillon btS Braye tn großer Stärke an. Bei klarer Sicht war di« Ballon- und Kliegertätigkeit fehr rege. An, 18. Oktober morgens hat Regen eingesetzt. Gegen unser« Stellungen tn den W«st-Argonnen> vorgehende feindliche Patrouillen wurden durch Feuer ver trieben. Desgleichen wnrden Patrouillenvorstöße beider- feitS de» Aoooourt-Wal-es verlustreich abgnoiefcn. Bei dem erfolgreichen Borsdohe östlich der Maas bei Höh« 84 4 hatte der Fein» außer der Einbuße an Gefangenen schwere blutige Verluste. Im weiteren Ver laufe -es Tages «ahm unsere Artillerie mehrfach i» den.